„Kampf gegen rechts“ als Selbstbetrug

Unter die­sem Titel hat Andreas Urban (Wertkritik & Krisentheorie) jüngst einen Beitrag ver­faßt, der sich red­lich Mühe gibt, die Proteste gegen die "men­schen­ver­ach­ten­de und ras­si­sti­sche Politik von AfD und Co." zu ver­ste­hen. Dabei wen­det er sich gegen die "abge­lutsch­ten Parolen einer 'Verteidigung unse­rer Demokratie'", ohne die Gefahr des Rechtsrucks zu ignorieren.

»… Allein der Titel der Correctiv-„Recherche“ („Geheimplan gegen Deutschland“) ist von kei­ner ande­ren Qualität als das para­no­ide Geschwurbel von „Verschwörungstheoretikern“ über einen geplan­ten „Great Reset“ des WEF oder angeb­li­che Pläne einer „Gesundheitsdiktatur“ durch die WHO. Im kon­kre­ten Fall ist dies sogar umso schwe­rer zu gewich­ten, als im Universum der „Faktenchecker“ übli­cher­wei­se schon sehr viel weni­ger aus­reicht, um als „Verschwörungstheoretiker“ denun­ziert zu wer­den, und mitt­ler­wei­le fast schon jeg­li­che Kritik am Regierungshandeln die­sen Tatbestand erfüllt. Der Begriff der Verschwörungstheorie ist dank Correctiv und Co. längst zu einem sub­stanz­lo­sen Totschlagargument gegen jed­we­de unlieb­sa­me Kritik gewor­den. Aber das ist ein ande­res Thema. „„Kampf gegen rechts“ als Selbstbetrug“ weiterlesen

Drängende Fragen zu Alaskapocken

Der Hypochonder von rp​-online​.de teilt am 14.2.24 mit:

Ein älte­rer krebs­kran­ker Herr, der in der Wildnis leb­te, hat sich wohl das Virus von einer streu­nen­den Katze ein­ge­fan­gen. Es soll sie­ben Infizierte geben. Der Autor streut Worte wie Dunkelziffer, Zoonose und Aerosole. Noch gibt es kei­ne Pandemie laut WHO und kei­nen Impfstoff. Was gegen Affenpocken schon nicht nötig war, wird nun für die Alaskapox empfohlen.

Siehe zu den Affenpocken hier und „Drängende Fragen zu Alaskapocken“ weiterlesen

Berliner Senat: Mit Nazi-Methoden gegen Antisemitismus?

Nach dem Skandal um Gil Ofarim for­mu­lie­ren die mei­sten Medien eher vor­sich­tig über den Fall, den der schwarz-rote Senat zum Anlaß sei­ner demo­kra­tie­ge­fähr­den­den Pläne nimmt. "Ein pro­pa­lä­sti­nen­si­scher Kommilitone" soll einen einen jüdi­schen Studenten kran­ken­haus­reif geschla­gen haben. Sollte das zutref­fen, wäre dies ein kla­rer Fall für den Staatsanwalt. Bislang galt in "unse­rer Demokratie", die so beherzt auf den Straßen ver­tei­digt wird, bis zu einer rich­ter­li­chen Entscheidung die Unschuldsvermutung. Die "Freie Universität" hat dem "mut­maß­li­chen Angreifer" vor­sorg­lich ein zunächst drei­mo­na­ti­ges Hausverbot ausgesprochen.

"Ich fin­de, sol­che Leute haben auf unse­ren Universitäten nichts zu suchen", wird Senatschef Wegner in einer Meldung auf faz​.net am 13.2.24 unter der Überschrift "Berliner Senat will Exmatrikulation von Studenten wie­der ein­füh­ren" zitiert. Das erin­nert stark an den Umgang mit den lang­haa­ri­gen Revoluzzern 1967/​68, schlim­mer aber, an den Ausschluß jüdi­scher StudentInnen aus deut­schen Hochschulen durch die Nazis. Dabei ist klar, sol­che Taten müs­sen bestraft wer­den. Antisemitismus ist ent­ge­gen­zu­tre­ten. Worin sich die­ser aus­drückt, ist heut­zu­ta­ge äußerst strit­tig. Der Vorwurf erfreut sich eine gewis­sen Beliebigkeit.

Frau Barley macht es wie die AfD

Die Spitzenkandidatin der SPD für die Europawahl hat das Prinzip nur zur Hälfte ver­stan­den. Die AfD prescht pro­vo­ka­tiv vor, es gibt (gespiel­te) Empörung bei den "demo­kra­ti­schen Parteien", bis sie, manch­mal abge­mil­dert, deren Positionen oft­mals über­neh­men. Die AfD kann damit WählerInnen gewin­nen. Frau Barley ver­sucht es auch, das Spielchen ent­wickelt sich ähn­lich – mit dem Unterschied, daß die SPD an Zustimmung ver­liert. Das Klientel der AfD ist größ­ten­teils aus­län­der­feind­lich, das der SPD aber nicht kriegsgeil.

tages​spie​gel​.de (13.2.24, Bezahlschranke)

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"Volksverpetzer" und das Fenster, das sich schließt

Ende letz­ten Jahres habe ich gezeigt, wie Herr Laschyk in einem Video dar­über jam­mert, daß ihm die Hetzfelle davon schwim­men (s. hier). Seitdem über­zieht er mich mit einem Verfahren wegen Urheberrechtsverletzung, das recht teu­er zu wer­den droht; spä­ter dazu mehr.

Am 10.2.24 setzt er das Wehklagen in der "taz" fort. Nicht zuletzt ist sein "Essay" eine Werbung für sein neu­es Buch. Zu lesen ist:

»… Was die deut­sche Medienlandschaft bis­her macht, scheint ja nicht zu funk­tio­nie­ren. Und auch was „wir“ als Zivilbevölkerung machen, ver­pufft irgend­wie. Wenn wir etwas ver­än­dern wol­len, müs­sen wir etwas anders machen. Und 2024 haben wir noch eine Chance dazu. Wer weiß, ob sich die­ses Fenster nicht bald schließt…« „"Volksverpetzer" und das Fenster, das sich schließt“ weiterlesen

Aktuelles aus den Tollhäusern (10./11.2.24)

Auf faz​.net ist heu­te reich­lich Stoff für die­se Rubrik zu fin­den. Der Leiter eines "Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien" weiß in einem Gastbeitrag, wie der Westen doch noch zum Endsieg in der Ukraine gelangt:

»Nach zwei Jahren Ukrainekrieg zeigt sich Moskau selbst­be­wusst. Doch der Westen könn­te die­se schein­ba­re Stärke Russlands leicht bre­chen – wenn er drei stra­te­gi­schen Leitlinien folgt…

Zentral ist, dass alles, was der Kreml tut, nicht die Basis einer umfas­sen­den Strategie ist.. Zwar hat die rus­si­sche Führung ihre Hausaufgaben gemacht, die Wirtschaft sta­bi­li­siert, Formate zur Umgehung von Sanktionen geschaf­fen und die Waffen­produktion mas­siv hoch­ge­fah­ren. Jedoch steht die­se Politik auf töner­nen Füßen…« „Aktuelles aus den Tollhäusern (10./11.2.24)“ weiterlesen

Mit Rheinmetall für Frieden und Demokratie

Unter der Überschrift "Nachrüstung. Grüne und FDP für mehr Waffenproduktion in Europa" fin­det sich am 11.2.24 auf deutsch​land​funk​.de ein Foto vom ersten Spatenstich für die Rheinmetall-Fabrik für F‑35-Kampfjets in Weeze. Ich habe mir erlaubt, es leicht der Realität anzu­pas­sen. Über die Zeremonie hat­te zdf​.de im August 2023 begei­stert berich­tet und den Rheinmetall-Chef so zu Wort kom­men las­sen: „Mit Rheinmetall für Frieden und Demokratie“ weiterlesen

Die Biden mit den Gedächtnislücken. Scholz und Schulz und ihre Doppelgänger

Prasselndes Kaminfeuer im Weißen Haus. Zwei Männer, die sich für Führer der frei­en Welt hal­ten, zele­brie­ren Realitätsflucht. Beide sind histo­risch unbe­liebt und brin­gen ihre Fans zur Verzweiflung. Das hat zu tun mit dem Unvermögen, auch nur ein Problem der Welt- und ihrer Innenpolitik erfolg­reich anzu­ge­hen, dem atem­be­rau­ben­den Widerspruch zwi­schen vor­ge­tra­ge­nen Werten und tat­säch­li­chem Handeln, aber auch mit ihrer gei­sti­gen Verfassung. Mit dem 81-Jährigen könn­te man fast Mitleid haben, wäre da nicht sei­ne mör­de­ri­sche Politik. Er will im Jahr 2021 den 2017 ver­stor­be­nen Helmut Kohl getrof­fen haben, ver­wech­selt Macron mit Mitterand und den ägyp­ti­schen Präsidenten mit dem von Mexiko.

Er ver­kör­pert auf eine ande­re Weise den Niedergang der west­li­chen Hegemonie als der Deutsche. Der schützt sei­ne Gedächtnislücken nur vor wie wei­land Helmut Kohl beim Parteispendenskandal. Sowohl das men­ta­le Unvermögen wie die drei­ste Lüge ste­hen für eine Erklärung, war­um sich so vie­le Menschen vom par­la­men­ta­ri­schen System abwen­den. Dramatisch ist, daß gegen­wär­tig eine Alternative zu die­sen Figuren im Rahmen die­ses Systems nur als noch reak­tio­nä­rer vor­stell­bar ist.

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Neue Impfung für Säuglinge ab zwei Monaten. Gegen Impfreaktionen wird Paracetamol empfohlen

"Kann man zu viel imp­fen?", wird gefragt auf sued​deut​sche​.de am 5.2.24. Das Blatt bleibt sei­nem Ruf als Speerspitze des Vakzinismus treu und star­tet den Artikel so:

»Wenn die kugel­för­mi­gen Bakterien sich erst ein­mal in den Kinderkörpern aus­brei­ten, kann inner­halb von Stunden ein Leben aus­ge­löscht oder für immer ver­än­dert wer­den. Etwa acht Prozent der Menschen, die sich eine inva­si­ve Infektion mit Meningokokken B zuzie­hen, ster­ben – dar­un­ter über­pro­por­tio­nal vie­le klei­ne Kinder. Andere tra­gen blei­ben­de Folgen wie ampu­tier­te Gliedmaßen, Taubheit oder kogni­ti­ve Einschränkungen davon. Die Krankheit ist sel­ten, aber grau­sam. Daher emp­fiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) nun die Immunisierung gegen die Meningokokken B. Das Vakzin schützt etwa 70 bis 80 Prozent bes­ser vor der Erkrankung als ein Placebo.« „Neue Impfung für Säuglinge ab zwei Monaten. Gegen Impfreaktionen wird Paracetamol emp­foh­len“ weiterlesen