RKI-Protokolle: "Freigabe durch BMG steht noch aus"

"Das Robert Koch-Institut ist nicht wei­sungs­ge­bun­den, in die wis­sen­schaft­li­chen Bewertungen des Instituts mischt sich die Politik nicht ein", hat­te Karl Lauterbach nach der Veröffentlichung der geschwärz­ten RKI-Protokolle erklärt. Nichts davon stimmt.

Seit Ende Januar 2020 beschäf­tig­te sich das Fachgebiet 36 mit einem "Erregersteckbrief" (Dok. 16, 30.1.20). Anfang März wur­de er fertiggestellt.

RKI-Protokolle Freigabe BMG Lauterbach
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 66, 5.3.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

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RKI-Papers: R‑Wert sinkt. "Dies sollte jedoch nicht so vermittelt werden, um die neuen Maßnahmen nicht in Frage zu stellen"

Im Oktober 2020 erge­ben selbst die frag­wür­di­gen Modellierungen ein Sinken des R‑Werts. Der Krisenstab dis­ku­tiert, das zu ver­schwei­gen. Es han­delt sich um einen der weni­gen Vorschläge, die nicht umge­setzt wurden:

RKI-Papers R-Wert
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 310, 30.10.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

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Was wurde aus der "Deeskalationsstrategie" des RKI aus dem April 2020?

Das Protokoll des RKI-Krisenstabs vom 6.4.20 glänzt mit umfang­rei­chen Schwärzungen bei den TOPs "1 Aktuelle Lage" (wozu "Erkenntntnisse zu asym­pto­ma­ti­schen Infektionsgeschehen" gehö­ren), "3 Aktuelle Risikobewertung" und vie­len ande­ren Punkten. Dennoch sind inter­es­san­te Erkennisse zu gewin­nen bzw. Fragen zu stel­len. Etwa die nach Inhalt und Schicksal der hier genann­ten Deeskalationsstrategie:

RKI Deeskalationsstrategie Protokolle
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 110, 6.4.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

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RKI-Protokolle: Risikobewertung bis zur "Hochskalierung". Wo ist das Dokument "Rationale Risikobewertung"?

Viele Spekulationen hat die Formulierung aus dem Protokoll vom 16.3.20 her­vor­ge­ru­fen, in dem fest­ge­legt wur­de, daß die Risikobewertung "hoch­ska­liert" wer­de, sobald ein Signal von einer Person vor­han­den sei, deren Name im Text geschwärzt wurde.

Wer auch immer das gewe­sen sein mag, es ist inter­es­sant nach­zu­voll­zie­hen, wie sich die Risikobewertung bis zum 17.3.20 ent­wickel­te. An die­sem Tag – das Signal war offen­bar gege­ben wor­den – ver­wen­de­te das RKI erst­mals den Begriff "Risikoeinschätzung". Sie sei hoch. Die Rede war von "7.156 laborbestätigte[n] SARS-CoV-2-Infektionen" (rki​.de). Was hat­te sich geän­dert? Schauen wir in die Protokolle. „RKI-Protokolle: Risikobewertung bis zur "Hochskalierung". Wo ist das Dokument "Rationale Risikobewertung"?“ weiterlesen

RKI-Protokolle: Scheingenauigkeit des R‑Werts von Jens Spahn angeordnet

Der Unsinn mit den zwei Nachkommastellen war dem Bundesinnenministerium auf­ge­fal­len. Generalarzt Holtherm teilt mit: Befehl ist Befehl.

my​.hid​ri​ve​.com (Dok. 152, 6.5.20)

Folgerichtig macht das RKI wei­ter und schätzt (!) etwa im Situationsbericht vom 16.5.20 die "Reproduktionszahl auf R= 0,88". Bis Mitte 2023 wur­de an die­ser Scheingenauigkeit fest­ge­hal­ten. Genau drei Wochen nach dem Ukas wur­de Holtherm beför­dert: „RKI-Protokolle: Scheingenauigkeit des R‑Werts von Jens Spahn ange­ord­net“ weiterlesen

Ist der geschwärzte Signalgeber aus den RKI-Papers Generalstabsarzt Hans-Ulrich Holtherm?

Das legt eine Untersuchung der RKI-Papers von Tom Lausen nahe (you​tube​.com). Seine Beweisführung klingt span­nend. Der Hintergrund: Einige Schwärzungen der her­aus­ge­klag­ten Protokolle des Corona-Krisenstabs sind nicht ganz schwarz. Hinter eini­gen sind meist zwei­buch­sta­bi­ge Kürzel zu ermit­teln. Das geht ganz ein­fach. Man kopiert die Passagen aus den PDF-Dokumenten und fügt sie in einen Texteditor ein. So wird aus dem lin­ken Text des Protokolls vom 16.3.20 der rechte:

RKI-Papers Holtherm Am WE wur­de eine neue Risikobewertung vor­be­rei­tet. Es soll die­se Woche hoch­ska­liert wer­den. Die Risikobewertung wird ver­öf­fent­licht, sobald Po
ein Signal dafür gibt. 

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RKI: "Stellungnahme zur Überarbeitung der Schwärzungen der RKI-COVID-19-Krisenstabsprotokolle"

»Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) regelt den Zugang zu amt­li­chen Informationen der Behörden des Bundes. Der Anspruch auf Informationszugang besteht nicht, soweit gesetz­li­che Ausschlussgründe nach dem IFG vor­lie­gen. Dazu gehört unter ande­rem der Schutz per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten, des gei­sti­gen Eigentums und von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen sowie von beson­de­ren öffent­li­chen Belangen wie der inne­ren und öffent­li­chen Sicherheit sowie inter­na­tio­na­len Beziehungen.

Die Protokolle des RKI-Krisenstabs sind dem­ge­mäß vor der Herausgabe im April 2023 unter Anwendung die­ser Vorschriften im behörd­li­chen Verwaltungsverfahren geprüft und jeweils mit ent­spre­chen­der Begründung teil­wei­se unkennt­lich gemacht wor­den. „RKI: "Stellungnahme zur Überarbeitung der Schwärzungen der RKI-COVID-19-Krisenstabsprotokolle"“ weiterlesen

"Impfkampagne": ZDF zu "Lauterbachs 45-Millionen-Euro-Problem"

»Der Verdacht steht lan­ge im Raum. Nun hat der Bundesrechnungshof geprüft und Minister Lauterbach ange­zählt: Er hat 45 Millionen Euro für die Corona-Impfkampagne falsch ausgegeben.

Es war das "Lagerfeuer für alle die, die die Pandemie wei­ter ernst­neh­men". So hat­te es Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gesagt. Dieses "Lagerfeuer der Vernünftigen", so Lauterbach, waren eigent­lich Plakate. Fotos von Menschen die mit dem Slogan "Ich schüt­ze mich" für die Impfung gegen Corona wer­ben soll­ten. Und das im Oktober 2022, vor Beginn des drit­ten Corona-Winters, als die Infektionszahlen gera­de wie­der stie­gen und die Booster-Impfungen stagnierten.

Es war eine teu­res Lagerfeuer. Knapp 45 Millionen Euro hat die Impfkampagne geko­stet. Doch das Geld ging an die Falschen. Das hat jetzt der Bundesrechnungshof fest­ge­stellt: Der Auftrag wur­de unrecht­mä­ßig ver­ge­ben. Und die Behörde hat wei­te­re Ungereimtheiten im Ministerium ent­deckt. „"Impfkampagne": ZDF zu "Lauterbachs 45-Millionen-Euro-Problem"“ weiterlesen

Förderung beendet – Long-Covid-Institut bekannter Expertin macht dicht

Das berich­tet am 28.3.24 dpa:

»Mit ihrem Long-Covid-Institut in Rostock woll­te die deutsch­land­weit bekann­te Lungenfachärztin Jördis Frommhold Pionierarbeit leisten.

Rostock (dpa/​mv) – Ein nach eige­nen Angaben deutsch­land­weit ein­zig­ar­ti­ges Institut zur Betreuung von Menschen mit Corona-Spätfolgen muss in Rostock nach rund andert­halb Jahren wie­der schlie­ßen. Nach dem Auslaufen der Förderung durch das Land sei der Betrieb nicht mehr wirt­schaft­lich, sag­te die Gründerin und Expertin für die Long-Covid-Erkrankung, Jördis Frommhold, am Donnerstag. Ein Grund sei, dass die Betreuung bis­lang nicht in die Regelversorgung auf­ge­nom­men wor­den sei. „Förderung been­det – Long-Covid-Institut bekann­ter Expertin macht dicht“ weiterlesen