RKI-Protokolle, After-Leak (2): "Breit angelegte, bevölkerungsweite Kampagne… gegen die sinkende Akzeptanz für Maßnahmen in der Bevölkerung"

Der rück­läu­fi­ge Trend setzt sich fort am 3.2.21, was zu solch net­ten Formulierungen führt: "Landkreise mit deut­lich­stem Rückgang (Faktor 0,4–0,5) sind gleich­mä­ßig im Bundesgebiet ver­teilt" und "Aus HH wur­den gestern kei­ne Fälle gemel­det, führt nicht zu Verzerrung, da nur etwa 100 Fälle zu erwar­ten waren". Aus der "ICOSARI-KH-Surveillance" wird gemel­det: "Anzahl SARI-Fälle wei­ter­hin in allen Altersgruppen auf nor­ma­lem Niveau, in den jün­ge­ren Altersgruppen (<15) extrem nied­rig, kei­ne schwe­ren Fälle". Selbstredend wird das ver­bucht unter "Erfolge der Maßnahmen". Geschwärzt war dies in TOP 1:

„RKI-Protokolle, After-Leak (2): "Breit ange­leg­te, bevöl­ke­rungs­wei­te Kampagne… gegen die sin­ken­de Akzeptanz für Maßnahmen in der Bevölkerung"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, After-Leak (1): Corona-Warn-App: 25 Mio. Downloads, "32.000 Personen haben bislang andere Menschen CWA-basiert gewarnt"

In 97 Beiträgen wur­den hier die offi­zi­ell teil­ent­schwärz­ten Protokolle bis zum 29.1.21 doku­men­tiert und kom­men­tiert. Mit den gele­ak­ten Dateien konn­ten eini­ge schwar­ze Stellen auf­ge­hellt wer­den. Um die Entwicklung beim RKI zu ver­ste­hen, soll auch für die Folgezeit dar­ge­stellt wer­den, wel­che Texte zen­siert waren (rot gerahmt). Immer noch ver­blie­be­ne Schwärzungen wer­den durch die gele­ak­ten Daten ergänzt (blau gerahmt). Ich hof­fe, es wird dadurch nicht unübersichtlich.

Auch am 1.2.21 wird in allen Bereichen von rück­läu­fi­gen Trends berich­tet. Da die Entwicklung welt­weit so ver­läuft, mit oder ohne Lockdowns, fällt es schwer, die rigi­den "Maßnahmen" dafür ver­ant­wort­lich zu machen. Man ver­liert sich in Spekulationen zu Varianten, der Lage im süd­li­chen Afrika und der Rolle von Friseurbesuchen im Zillertal (Entschwärztes rot gerahmt):

„RKI-Protokolle, After-Leak (1): Corona-Warn-App: 25 Mio. Downloads, "32.000 Personen haben bis­lang ande­re Menschen CWA-basiert gewarnt"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, Nachträge (3): "EMA und Pfizer überlegen, ob sie ggf. die Phase III Studien auslassen und direkt in eine breite Anwendung gehen"

In der gele­ak­ten Version des Protokolls vom 15.5.20 wer­den nun die Personen erkenn­bar, die für einen der Öffentlichkeit vor­ent­hal­te­nen "Beraterstab" vor­ge­se­hen waren. In TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" lesen wir:

„RKI-Protokolle, Nachträge (3): "EMA und Pfizer über­le­gen, ob sie ggf. die Phase III Studien aus­las­sen und direkt in eine brei­te Anwendung gehen"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, Nachträge (2): "Textentwurf Christian Drosten: Empfehlung für den Herbst"

Beim Durchsehen der Schwärzungen in den bis­her hier kom­men­tier­ten Beiträgen bin ich auf Interessantes gesto­ßen. Einige Namen sind jetzt les­bar, die aber meist belang­los schei­nen. Im Protokoll vom 7.8.20 hat sich bestä­tigt, daß es Drosten war, der sei­ne "Idee des Cluster-zen­trier­ten Contact-Tracing" [sic] vor­stell­te (in TOP 7):

Überraschend erscheint der Name schon im Protokoll vom 29.7.20 im TOP 7 "RKI-Strategie Fragen":

„RKI-Protokolle, Nachträge (2): "Textentwurf Christian Drosten: Empfehlung für den Herbst"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, Nachträge (1): Uğur Sahin: "S‑Gen wird auch in der Nase exprimiert, mögliche Folge der Impfung"

In bis­her 97 Beiträgen wur­den hier die teil­ent­schwärz­ten Protokolle bis zum 29.1.21 doku­men­tiert und kom­men­tiert. Was kön­nen wir in die­sen Beiträgen ergän­zen aus den gele­ak­ten Protokollen? Zunächst ein­mal die Protokollantin. Sollten die Leaks echt sein, so han­delt es sich aus­weis­lich der Metadaten um Ute Rexroth. Kurioserweise hat die Leiterin des Fachgebiets 31 des RKI an meh­re­ren Auswertungen des "Pandemiemanagements" mit­ge­wirkt. Eine unter der Überschrift "Pandemic Preparedness im Rahmen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV): Die Rolle des ÖGD" aus dem November 2023 ver­ant­wor­tet sie gar. Dort heißt es: "Materialien von WHO, ECDC und RKI kön­nen genutzt wer­den, um Lessons-Learned-Prozesse struk­tu­riert durch­zu­füh­ren". Das pas­siert gera­de, nur nicht von offi­zi­el­len Stellen.

An eini­gen Stellen ist die Aufdeckung der bis­her bei­be­hal­te­nen Schwärzungen durch­aus interessant:

„RKI-Protokolle, Nachträge (1): Uğur Sahin: "S‑Gen wird auch in der Nase expri­miert, mög­li­che Folge der Impfung"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, nächste Runde (97): Astra Zeneca: "Wirksamkeit mit 70% signifikant niedriger, mit Impfstoff wird v.a. Gesundheits- und Pflegepersonal geimpft"

Wahre Hiobsbotschaften wer­den im Protokoll vom 29.1.21 verkündet.

Auch die Varianten hal­ten nicht, was sie ver­spra­chen, etwa die "VOC 202012/​01 (Linie B.1.1.7)". Sie gibt es in 70 Ländern. "Trotzdem rück­läu­fi­ge 7‑Tages-Inzidenz, z.B. in Irland ‑40%". Die Hoffnungen ruhen auf der bra­si­lia­ni­schen "P1. Variante (Linie B1.128.1)". Auch in D sieht es schlecht aus:

Wenn die Karten hel­ler sind als die, die sie model­lie­ren, ist Vorsicht angebracht.

„RKI-Protokolle, näch­ste Runde (97): Astra Zeneca: "Wirksamkeit mit 70% signi­fi­kant nied­ri­ger, mit Impfstoff wird v.a. Gesundheits- und Pflegepersonal geimpft"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, nächste Runde (96): Seroepidemiologische Studien: "Ergebnisse sind fragmentarisch, nicht gut abrufbar"

"Rückläufiger Trend setzt sich fort, Abnahme der Inzidenz von 160 auf 101 im letz­ten Monat", heißt es am 27.1.21. Wieder fin­det sich das "Schwurblerargument": "Um Weihnachten her­um wur­de deut­lich weni­ger gete­stet, stimmt mit gerin­gen Fallzahlen über­ein". Und auch hier blitzt kurz so etwas wie Logik auf: "Nicht nur die Tests gehen leicht zurück, son­dern auch die Positivenrate. Dies lässt ver­mu­ten, dass die Fälle abneh­men". Wir haben also mit "4‑Tage‑R=0,76;7‑Tage‑R=0,87" und abneh­men­den Fallzahlen eine ent­spann­te Lage. Was läßt sich dage­gen unter­neh­men? "BMG Entscheidung ist gefal­len, Heimtests wer­den ein­ge­führt".

Das Ziel ist klar, wie auch aus dem Umfeld des "Ausbruchs in Humboldt-KH" (s. letz­ten Beitrag) her­vor­geht: "Es gibt Familien, in denen die Kontakte noch nicht posi­tiv sind, hier sol­len regel­mä­ßi­ge Abstriche nach Protokoll von [immer noch schwarz, AA] ent­nom­men wer­den".

„RKI-Protokolle, näch­ste Runde (96): Seroepidemiologische Studien: "Ergebnisse sind frag­men­ta­risch, nicht gut abruf­bar"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, nächste Runde (95): "Auch die Grenze von 50/100.000 wurde nicht auf Basis von RKI Daten bzw. durch das RKI gewählt"

Eigentlich ist bei der Lage in D am 25.1.21 alles wie immer. "7‑Tage-Inzidenz-Gesamtdeutschland mit 111/100.000 deut­lich nied­ri­ger als Ende Dezember… Hinweis zur Erfassung der 217 Verstorbenen: Angegeben wer­den die­je­ni­gen, von denen das RKI in den letz­ten 24h Kenntnis erhal­ten hat, das Sterbedatum kann schon wei­ter zurück­lie­gen". Man erin­nert sich an die vor zehn Tagen, damals noch als Warnung aus­ge­spro­che­ne Feststellung: "Nachträgliche Eingabe von Fällen bie­tet eine Möglichkeit die 7‑Tage-Inzidenz zu mani­pu­lie­ren" (s. hier) und meint (ent­schwärzt) in TOP 1:

„RKI-Protokolle, näch­ste Runde (95): "Auch die Grenze von 50/100.000 wur­de nicht auf Basis von RKI Daten bzw. durch das RKI gewählt"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, nächste Runde (94): Astra Zeneca: "STIKO sieht Wirksamkeit im höheren Alter als Problem"

So kann man sich irren. Ich habe es immer für aus­ge­schlos­sen gehal­ten, daß es irgend­ei­nen Menschen gibt, der die Protokolle des Krisenstabs damals gele­sen hat­te. Mit dem vom 22.1.21 muß ich ein­ge­ste­hen, daß ich falsch lag. In TOP 1 lesen wir:

Die rosa­far­be­ne Markierung führt zu die­sem Kommentar:

So weit ich es über­blicke, han­delt es sich hier um den ein­zi­gen Fall, in dem offen­kun­di­ge Widersprüche bemerkt und doku­men­tiert wurden.

„RKI-Protokolle, näch­ste Runde (94): Astra Zeneca: "STIKO sieht Wirksamkeit im höhe­ren Alter als Problem"“ weiterlesen