Zero-Covid: "Ein abschreckendes Beispiel, aus dem wir Lehren für die Zukunft ziehen möchten"

Vor eini­gen Tagen wur­de hier über eine Studie berich­tet, in der Prof. Schmidt-Chanasit mit WissenschaftlerInnen aus neun Ländern die Zero-Covid-Kampagne einer Kritik unter­zieht. Freundlicherweise hat ein Leser den Volltext zur Verfügung gestellt, aus dem hier aus­führ­lich zitiert wer­den soll.

»… Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) äußer­te schon früh in der Pandemie ihre Besorgnis über Fehlinformationen (Zarocostas 2020), die zu Verschwörungstheorien (van Mulukom et al. 2022) und einer gerin­ge­ren Impfstoffaufnahme füh­ren kön­nen (Pullan und Dey 2021; Borges do Nascimento et al. 2022; Van der Linden 2022), um nur eini­ge Beispiele zu nen­nen. Fehlinformationen kön­nen nicht nur ein fal­sches Gesundheitsverhalten her­vor­ru­fen, son­dern auch erheb­li­chen emo­tio­na­len Stress, Angst, sogar Panik, Depression und Müdigkeit ver­ur­sa­chen, wenn sie stark an die Angst appel­lie­ren (Rocha et al. 2021; Krygsman et al. 2023). Nationale Regierungen gin­gen welt­weit unter­schied­lich mit Fehlinformationen um, von der Verbesserung des Zugangs zu ver­meint­lich kor­rek­ten Informationen bis hin zur Kriminalisierung öffent­li­cher Kritik an der Reaktion der Regierung (Pomeranz und Schwid 2021). Eine gro­ße kon­zep­tio­nel­le Schwierigkeit besteht dar­in, dass der Begriff „Fehlinformation“ nur unzu­rei­chend defi­niert ist (El Mikati et al. 2023) und dass Risiken und Nutzen der Bekämpfung die­ses Phänomens kom­plex sind (Altay et al. 2023)… „Zero-Covid: "Ein abschrecken­des Beispiel, aus dem wir Lehren für die Zukunft zie­hen möch­ten"“ weiterlesen

Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (XVI und Schluß): Das Armutszeugnis

Am 24.1.23 ist der Rat ein­mal voll­stän­dig ver­sam­melt, per Videokonferenz. Verstärkt wird er durch acht VertreterInnen der Exekutive. Es deu­tet sich an, the game is over:

»Das Abwassermonitoring der Stadt Köln bil­det die SARS-CoV-2-Infektionswellen sehr gut ab und wird als sehr sinn­voll betrach­tet. Im Januar zeig­te sich eine hohe Inzidenz, die Zahl an hos­pi­ta­li­sier­ten Corona-Infizierten war jedoch sehr gering, was auf eine Zunahme von mil­den bzw. asym­pto­ma­ti­schen Verläufen hindeutet.«

Bei so vie­len Leuten ist kein Platz im Raum für den Elefanten:

»Die Übersterblichkeit im letz­ten Quartal 2022 ist mit gro­ßer Warscheinlichkeit mul­ti­fak­to­ri­ell. Dazu zäh­len die SARS-CoV-2‑, RSV- und Influenza-Infektionswellen, oft beglei­tet mit bak­te­ri­el­len Superinfektionen, aber auch die erhöh­te Sterblichkeit län­ge­re Zeit nach COVID-19 nach den hohen Infektionswellen im Frühjahr 2022 könn­te sich jetzt noch sta­ti­stisch nie­der­schla­gen.«

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Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (XV): Bei Long-COVID "auch Folgen der Intensivbehandlung darunter"

Am 22.11.22 feh­len nur zwei der neun­zehn Mitglieder. Dafür sind gleich acht VertreterInnen der Exekutive als Gäste anwe­send sowie ein wei­te­rer Gast, des­sen Name ver­heim­licht wird. Im "TOP 2‑Aktuelle Lage" wird erkenn­bar, daß COVID-19 in den Krankenhäusern kaum eine Rolle spielt. Kinderkliniken sind chro­nisch über­la­stet, weil Influenza und RSV – anschei­nend über­ra­schend im Winter – ver­stärkt auf­tre­ten. Nach fast drei Jahren der "Pandemiebekämpfung" kommt die Idee auf: "Zahlen zu betreib­ba­ren Betten (auch auf Normalstaion [sic]) sind drin­gend notwendig".

Natürlich wird wei­ter model­liert, aller­dings: "Modellierungen sind der­zeit durch eine tech­ni­sche Umstellung bei den RKI-Grafiken erschwert, Daten kön­nen seit kur­zem nicht mehr extra­hiert wer­den". Man ist sich den­noch sicher:

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Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (XIV): Infektion bietet deutlich höheren Schutz als "Impfung"

Das Interesse der Mitglieder an der Arbeit des Rates bleibt ver­hal­ten. 15 der 19 Berufenen neh­men an der Sitzung vom 25.10.22 teil. Der inzwi­schen obli­ga­to­ri­sche Blick auf das Abwasser in NRW und Spekulationen über BA- und BBQ-Varianten lei­ten die Tagung ein. Schlecht sieht es aus in den Krankenhäusern, prak­tisch kei­ner der Punkte hat mit Corona zu tun, fast alle mit einer ver­fehl­ten Politik:

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Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (XIII): Zweifach Geimpfte mit akutem Lungenversagen (ARDS)

Die Sitzung vom 27.9.22 mit 15 Mitgliedern beginnt recht lang­wei­lig mit Abwasser und Wellenvorhersagen von "sechs Modellierungsgruppen". Dann folgt ein kur­zer Passus, der nie­man­den aufschreckt:

"In der Praxis" erweist sich das Versprechen des Schutzes vor schwe­ren Verläufen durch die "Impfung" als Lüge. Die Reaktion der "ExpertInnen": Mehr davon!

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Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (XII): Die arrondierte Kommunikationslinie der BReg und ein "Furchtappell"

Nach fünf Wochen Sommerpause tref­fen sich gan­ze 12 der 19 Mitglieder des Rates am 16.8.22 zu ihrer 26. Sitzung. Man beginnt wie­der mit dem Abwassermonitoring der Stadt Köln. Dessen Werte glei­chen sich der Inzidenz an… Personalausfälle in den Krankenhäusern wer­den ein "zuneh­men­des syste­mi­sches Problem", was wir mal so ste­hen­las­sen. Daß Christian Drosten zu den Teilnehmenden gehört, wird an sol­chen pro­fes­sio­nel­len Erkenntnissen deutlich:

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Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (X): "Klinische Studien abhängig vom Interesse der Pharmafirmen"

Die 24. Sitzung vom 28.6.22 beginnt mit Schwarzer Magie. Unter dem "TOP 2‑Aktuelle Lagenentwicklung" wird – von wem auf wel­cher Grundlage? – referiert:

»In NRW zeigt sich eine gro­ße Differenz zwi­schen den Werten des Abwassermonitorings in Köln und der ört­li­chen Inzidenz. Daraus lässt sich schlie­ßen, dass die 7‑Tage-Inzidenz das aktu­el­le Infektionsgeschehen deut­lich unte­r­er­fasst. Die Bürgertestungen in NRW sind auch deut­lich zurückgegangen.«

Wie der­ar­ti­ge alter­na­ti­ve Fakten zustan­de­kom­men, wird wei­ter unten erläu­tert. Zutreffend hin­ge­gen ist die Beobachtung einer selbst ver­ur­sach­ten Entwicklung: "Besorgniserregend ist, dass die Behandlungskapazitäten sin­ken. Das lie­ge aktu­ell nicht dar­an, dass es mehr Patientinnen gebe, son­dern am feh­len­den Personal."

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Aus den Protokollen des CoronaexpertInnenrates (IX): Bei Kindern und Jugendlichen "praktisch keine stationäre Krankheitsaktivität bzgl. COVID-19"

Nachdem man sich auf der letz­ten Sitzung auf einen Zweiwochenturnus geei­nigt hat­te, tag­te der Rat am 24.5.22. "Das Pandemiegeschehen in Deutschland nimmt der­zeit wei­ter­hin ab", so wird das Protokoll ein­ge­lei­tet. Zum Glück gibt es die Affenpocken: "Derzeit ist das Infektionsgeschehen äußerst dyna­misch und Fälle sind inzwi­schen auf jedem Kontinent bekannt. Weltweit gibt es über 260 Verdachtsfälle…"

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