Wir schreiben den 12.7.22. Fünfzehn Mitglieder des Rates versammeln sich zur 25. Sitzung. Die vier fehlenden werden würdig vertreten durch vier Gäste aus der Exekutive. Begonnen wird mit
Die Dokumente sind hier einsehbar. Gelbe Hervorhebungen stellen die Passagen dar, bei denen die Schwärzung aufgehoben wurde, rote stammen von mir.
Zu Clalit, der größten Gesundheitsdienstorganisation Israels, die 52 % der israelischen Bevölkerung versorgt (jpost.com), später mehr. Mit Paxlovid wird sich der Rat ausführlich beschäftigen. Zuvor diskutiert er erneut das Abwassermonitoring in Köln, die schlimme Mutante BA.5 sowie die BA.2.75 aus Indien. Von letzterer gab es zwischen dem 3.6. und 27.6. immerhin 5 Fälle in Deutschland. Man nimmt die Ergebnisse der neuesten COSMO-Befragung entgegen; die stets geschönten Befunde sind ernüchternd. Große Teile der Bevölkerung wollen von Corona-Panik nichts mehr hören.
Der Riesen-Flop mit Paxlovid…
Der anwesende Karl Lauterbach wird ordentlich für die Vorschläge geworben haben. Schließlich hat er den Ladenhüter auf Steuerkosten erworben. Noch Ende Mai hatte Pfizer mit diesen Subventionen ein neues Werk in Freiburg eröffnet. 300 Millionen Euro konnte der Konzern investieren. "Medikamente in Tabletten- oder Kapselform – in keinem Pfizer-Werk weltweit werden davon so viele produziert wie in Freiburg. 1,5 Millionen Packungen täglich. Darunter: Paxlovid", hieß es damals (s. Neues Pfizerwerk: Produktion für die Tonne).
Damit sich das rentiert, soll den starrsinnigen "Therapeutinnen" mit einer überarbeiteten Leitlinie auf die Sprünge geholfen werden. Während ÄrztInnen vor Gerichte gezerrt werden, weil sie Maskenbefreiungsatteste ausstellten, angeblich ohne die PatientInnen zu untersuchen, wird die Verschreibung eines hochproblematischen Arzneimittels per Telefon propagiert. Nebenbei wird Sinn und Zweck der elektronischen Patientenakte schön beschrieben.
… und Riesenumsätze für Pfizer
Selbst das "Handelsblatt" hatte am 30.5.22 festgestellt, daß Paxlovid nichts taugt und über Rückfälle nach dessen Gebrauch berichtet (s. Pfizer und die Covid-Tablette Paxlovid: Die Furcht vor Resistenzen wächst). Dort wußte man allerdings auch:
»Rein kommerziell ist Paxlovid dank umfangreicher Vorbestellungen durch diverse Regierungen schon heute ein extrem erfolgreiches Produkt. Pfizer erwartet für 2022 einen Umsatz von immerhin 22 Milliarden Dollar mit dem Medikament, was gemessen an den bisher bekannten Preisen auf ein globales Bestellvolumen von mehr als 40 Millionen Therapieeinheiten schließen lässt.«
Die Idee war in der Logik des Vakzinismus durchaus bestechend. Die überlebenden RisikopatientInnen, die man vier und oftmals mehr Spritzen des Pfizer-Stoffes ausgesetzt hatte und bei denen dies nicht wirkte, sollten nun mit dem Pfizer-Medikament behandelt werden, das bestenfalls ein Placebo darstellte.
Hätten sich die "ExpertInnen" auf corodok informiert und die dokumentierten Erkenntnisse aus Presse und Fachwelt an sich herangelassen und verstanden, dann hätten sie bereits zu diesem Zeitpunkt lesen können:
- CDC warnt vor Rückfall nach Einnahme von Paxlovid
- Biden und Fauci sind sehr selten. Krank nach Spritzen und Paxlovid
Und wenig später:
- "Ein signifikanter Nutzen von Paxlovid bei Standard-Risikopatienten wurde in keinem der gewählten Endpunkte erzielt"
- Paxlovid: ÄrztInnen und Apothekerverband warnen
- Paxlovid: Hunderttausenden Packungen droht die Vernichtung
- Paxlovid: Praktisch mit keinem Medikament kompatibel
- "Trotz 4 Impfungen und Paxlovid hatte ich stärkere Symptome als erwartet"
Jede Menge weitere Infos gibt es via https://www.corodok.de/?s=paxlovid.
Im August 2022 hatte Lauterbach fast ganze Überzeugungsarbeit geleistet (wenn sie überhaupt notwendig war):
Die Lage schien dem Rat doch nicht so arg bedrohlich. Es wurde eine fünfwöchige "Sommerpause" beschlossen.
Clalit-Gesundheitsdienste sind Vorreiter im Kampf gegen die Pandemie
So lautete die Überschrift des bereits genannten Artikels der "Jersualem Post" am 3.9.21. Clalit "führt die schnellste und wirksamste Impfkampagne der Welt durch", war dort zu lesen. Die schnellste und unvorsichtigste Kampagne mag es gewesen sein. Allerdings hatte der voll digitalisierte und emotionalisierte Feldzug recht bald in Israel zu großer Skepsis geführt. Was die "Impfquote" angeht, lag das Land mit Stand 20.12.22 laut de.statista.com weltweit auf Platz 68, weit hinter Staaten wie Katar, Kuba oder Bangladesch. Die Booster-Quote benennt corona-in-zahlen.de am 29.4.24 mit 61,0%. In dem Vorzeigeland sollen 0,13% der Bevölkerung "an und mit COVID-19" gestorben sein. Im viel gescholtenen Südafrika mit einer Booster-Quote von 7,4% waren es 0,17% (corona-in-zahlen.de).
Zu diesem Mißerfolg hatte sicher die unglaubwürdige Kampagne von Clalit beigetragen. Im August 2021 preiste man die dritte Spritze, mußte aber einräumen: "Ein Prozent habe sich aufgrund von Nebenwirkungen in medizinische Behandlung begeben." (s. hier). Rechnet man diese Quote um auf 80 Millionen BundesbürgerInnen, die Rat und Regierung "durchimpfen" wollten, wären damit alleine durch die dritte Spritze 800.000 Menschen ärztlich behandlungsbedürftig geworden.
"Biontech-Impfung schützt Schwangere gut vor einer Covid-19-Infektion"
Mit dieser unzutreffenden Behauptung einer Clalit-Studie machten verschiedene Medien im September 2021 Werbung für die Spritzungen. Das Verfahren ist aus den Zulassungsstudien vertraut:
»Das Team um Noa Dagan vom Clalit Research Institute in Tel Aviv hatte das Infektionsrisiko bei 10.861 geimpften Schwangeren ab 16 Jahren mit dem von gleich vielen ungeimpften Schwangeren verglichen, die sich in zahlreichen Faktoren ähnelten, etwa Alter, Schwangerschaftsstadium, Herkunft und Wohnort. In der Nachbeobachtungszeit traten 131 Infektionen in der Gruppe der geimpften und 235 in der Gruppe der ungeimpften Schwangeren auf.«
Aus diesem Verhältnis wird auf wundersame Weise geschlossen:
»Mit Blick auf eine Ansteckung habe die Impfung nach der zweiten Dosis eine Wirksamkeit von 96 Prozent, schreiben die Wissenschaftler. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit der Geimpften, sich mit dem Erreger anzustecken, um 96 Prozent geringer ist als bei den Ungeimpften. Eine symptomatische Infektion verhinderte die Impfung mit einer Wirksamkeit von 97 Prozent, eine Einweisung ins Krankenhaus mit 89 Prozent. Unter den Teilnehmern gab es nur einen schweren Krankheitsverlauf in der ungeimpften Gruppe und keine Todesfälle. Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen der Impfung haben die Forscher nicht untersucht.«
Ein schwerer Verlauf, keine Tote
Unter mehr als 20.000 schwangeren Frauen gab es also keinen einzigen Todesfall und einen mit einem schweren Verlauf. Dazu kommt:
»Die Daten wurden zu der Zeit erhoben, als in Israel die Alpha-Variante von Sars-CoV‑2 zirkulierte. Derzeit kursiert in Israel – wie in vielen anderen Ländern der Welt – vor allem die Delta-Variante, die besonders ansteckend ist und vor der die Impfstoffe etwas weniger gut schützen.«
Das und die weiteren Tricks von Clalit werden hier geschildert.
"Schlechte Nachrichten aus Israel"
Mit welchem Druck Clalit, Regierung und Unternehmen die Interessen Pfizers von Beginn an durchzusetzen versuchten, wird dokumentiert in Israel: Freiwillige Impfungen stocken. Zuckerbrot und Peitsche.
Dem tat keinen Abbruch, daß im April 2021 bekannt wurde:
»Schlechte Nachrichten aus Israel: Laut einer aktuellen Studie der Universität Tel Aviv und der Clalit Healthcare Organisation – der größten Krankenkasse in Israel – haben sich Geimpfte achtmal so häufig wie Ungeimpfte mit der südafrikanischen Variante angesteckt. Allerdings handelt es sich insgesamt um nur sehr geringe Zahlen, da dieser Virusstamm in Israel kaum verbreitet ist«
Das war am 13.4.21 auf fr.de zu lesen. Am 22.4.21 wurde die Passage gestrichen und ergänzt durch:
Über das Original, in dem auch der mangelhafte Schutz von AstraZeneca berichtet wurde, ist hier zu lesen. Den Artikel als PDF gibt es hier.
Vermutlich wird der geschwärzte Clalit-Experte dem Rat nicht mitgeteilt haben, was er im Dezember 2021 beklagen mußte:
Ebenso wird er sich ausgeschwiegen haben über eine heikle Feststellung, die in einer "retrospektiven Kohortenstudie an 196.992 Erwachsenen nach einer COVID-19-Infektion bei Mitgliedern der Clalit Health Services in Israel zwischen März 2020 und Januar 2021" getroffen wurde. Danach hatten "COVID-19-Infizierte" kein erhöhtes Myokarditis-Risiko. Wie inzwischen bekannt ist, sah das bei den Impfungen schon anders aus:
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
(wird fortgesetzt)
Spannnend zum sehen, wer nun alles die Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin für sich reklamiert.
Wenn man doch in der Coronazeit sich an Eb-Med orientiert hätte.
"Man wolle „niemand etwas wegnehmen“, sagte Marc Hanefeld, Abgeordneter der Ärztekammer Niedersachsen. Als Mediziner gelte es aber, evidenzbasierte Grundsätze zu beachten, betonte er im Rahmen der Diskussion."
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/151366/Aerztetag-plaediert-fuer-Einschraenkung-der-Homoeopathie
Ein Vergleich aus Eb-Med-Sicht wäre hochinteressant: was war schädlicher für die Bevölkerungsgesundheit in den Jahren 2022 und 2023, der Einsatz von Homöopathie für alle Erkrankungen oder der von Paxlovid bei an Corona-Erkrankten?
Sicherlich wird nun eine Eb-Med-Studie aufgelegt werden!
@FRESSE…: Zu dem Oberhetzer Hanefeld siehe https://www.corodok.de/?s=hanefeld
https://ddrm.de/epa-das-ende-der-schweigepflicht/
Der Erwerb von Paxlovid, egal in welcher Menge, war von Beginn an eine ausschließliche Subvention an einen speziellen Konzern. Und dies war von Beginn an klar. Und wie in jedem kapitalistischen System muss die Nachfrage nach etwas, das vollkommen überflüssig (und dazu noch gesundheitsgefährdend bzw. gar gesundheitsschädigend) ist, herbeigeworben werden. Gibt es einen Unterschied zwischen Glimmstengeln und Paxlovid? Ja, Glimmstengel sind ein Genussmittel (es sei denn, hartgesottene Coronisten werfen sich ab und an „mal so“ Paxlovid ein).
Das gefloppte Medikament Paxlovid wird auf der Seite von Pfizer auf wikipedia nicht erwähnt, auch nicht bzgl. des Freiburger Werks
https://de.wikipedia.org/wiki/Pfizer
"Impfversagen" war früher mal meldepflichtige "Nebenwirkung". Das wurde und wird jedoch überhaupt nicht untersucht und erwähnt.
Die "mit Impfung" Erkrankten werden unter Covid verbucht und müssten eigentlich noch zu den geschätzten 800 Tsd. hinzu gezählt werden.
@elektronischen Patientenakte
Kelber zu E‑Patientenakte:
Völliger Fehler, Sicherheitsmaßnahmen herauszunehmen
Warum die geplante E‑Patientenakte für die Vertrauensbildung nicht förderlich ist,
erklärt BfDI Ulrich Kelber im Interview mit dem Ärztenachrichtendienst.
28.06.2024, 06:13 Uhr
Lesezeit: 4 Min.
Von Marie-Claire Koch
…
"Datenschutz tötet"
"Mehrfach täglich" musste Kelber sich anhören, dass der Datenschutz die Digitalisierung behindere, "teilweise auch in Worte gekleidet, die gänzlich inakzeptabel waren.
Dort wurden dann einzelnen Personen oder Organisationen für den Tod von Hunderttausenden verantwortlich gemacht", so Kelber.
Belege für die Anschuldigungen hat es aber nie gegeben.
Stattdessen ist laut Kelber meist nicht einmal eine grundlegende IT-Sicherheit gewährleistet.
[Verlinkung eingefügt:
https://www.heise.de/news/BfDI-zu-Gesundheitsdatennutzung-Teilweise-nicht-mal-grundlegende-IT-Sicherheit-9638269.html ]
aus
https://www.heise.de/news/Kelber-zur-Patientenakte-Voelliger-Fehler-Sicherheitsmassnahmen-herauszunehmen-9781541.html
Datenschützer Kelber
„Es muss auch Sanktionen für Datenschutzverstöße bei Krankenkassen geben können"
Er war oft unbequem und scheute auch keinen Konflikt mit der Bundesregierung oder den Kassen:
Nicht wenige Beobachter bescheinigen dem scheidenden Bundesdatenschützer Prof. Ulrich Kelber, sein Amt sehr engagiert ausgeführt zu haben.
Nun muss er den Posten räumen.
Im Gespräch mit dem änd zieht Kelber ein Fazit in Sachen Datenschutz im Gesundheitswesen.
[Anmeldeschranke]
https://www.aend.de/article/229599