Anderthalb Stunden lang tauschen sich vier MacherInnen der Pandemie darüber aus, wie großartig sie waren. Pfarrer Bucerius ("Zeit"), die Ethikratsvorsitzende, der Staatsvirologe und ein Politiker, der irgendwas mit Medien macht, bieten die Garantie für einen selbstkritischen Rückblick. Das wäre auch so, wenn Drosten die Haare so adrett wie Buyx getragen hätte, was aber sowieso kein Argument ist. Das ganze Video der Veranstaltung vom 29.2.24 auf phoenix gibt es hier: phoenix.de und youtube.com.
Selbst die RAF-Nummer vergeigen sie
Eigentlich war die Idee brillant. Wenn die Bevölkerung in allen Lebensbereichen "kriegstüchtig" geschrieben werden soll, dann gehört der Krieg im Inneren zwingend dazu. Die Konstruktion einer Putinschen 5. Kolonne war nicht wirklich erfolgreich, die geriatrisch rezipierte Reichsbürgertruppe, die angeblich Lauterbach entführen wollte, noch weniger. Erfolgversprechender erschien der Rückgriff auf den zuverlässigen Originalfeind von Recht und Ordnung, die Err-A-Äff.
Die PR-Aktion startete gar nicht so schlecht. Etwas störend wirkte der Umstand, daß man 30 Jahre nach ihren vermeintlichen Taten de facto nach harmlos wirkenden Omas und Opas gegen Rechts mit Hund und Fernsehcouch fahnden mußte. Der in Coronazeiten reanimierte Denunziationswille des Spießertums konnte gleichwohl mobilisiert werden.
Allerdings und dankenswerterweise waren die Folgen verheerend. Denn wir haben es zu tun mit den Spießern intellektuell ebenbürtigen Verfolgungsbehörden.