Da meutern die ranghöchsten Militärs der Luftwaffe offen gegen eine Position der Bundesregierung, die die Frage von Krieg und Frieden betrifft. Das Entsetzen ist unverkennbar, wenn auch die größte Empörung sich darauf richtet, daß russische Medien an geheime Militärgespräche kamen. Gewiß ist das überaus peinlich, erst recht nach den Fiaskos um die Fregatte "Hessen", deren friendly fire nur deshalb keinen Schaden anrichtete, weil sie nicht traf. Daß die "Hessen" losgeschickt wurde im Wissen darum, daß es keine weitere Munition für sie gibt, paßt zu den vollmundigen Versprechen der BRD und allgemein von NATO und EU, der Ukraine riesige Mengen an Munition zukommen zu lassen, die ebenfalls erst in Jahren verfügbar sein werden.
Das ließe sich abtun als Großmäuligkeit und, wieder einmal, Realitätsverweigerung. Wäre correctiv ein Rechercheinstitut und nicht ein Propagandinstrument, läge hier ein Geschenk des Himmels für kritischen Journalismus vor. Die Frage, was wissen die Russen noch alles, ist fast so interessant wie die, was hohe Militärs noch alles zu ignorieren gedenken von dem, was erklärtermaßen Politik dieses Landes ist. Aufschlußreich, daß der zuständige Minister schweigt und lieber ein Bierfest für Kriegspropaganda nutzt: „Früher wurden Minister bei Staatsstreich-Plänen geschaßt“ weiterlesen