»Frankfurt. In Erwartung anhaltenden Wachstums hat T‑Mobile milliardenschwere Ausschüttungen an die Aktionäre angekündigt. „Wir werden bis 2027 bis zu 50 Milliarden Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe bereitstellen“, sagte Firmenchef Mike Sievert am Mittwoch auf einem Investorentag…„Was kostet die Welt?“ weiterlesen
Die Stiftung Gavi hat beim deutsch-dänischen Unternehmen Bavarian Nordic eine halbe Million Impfdosen gegen Mpox bestellt. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef soll sie noch in diesem Jahr betroffenen Ländern in Afrika ausliefern, teilte Gavi in Genf mit.
Die von Regierungen, Stiftungen und Privatpersonen finanzierte Impfallianz kämpft weltweit für eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen. Gavi ist die Abkürzung von Global Alliance for Vaccines and Immunisation…
Zur Finanzierung nutzt die Stiftung erstmals einen Noteinsatzfonds, der erst im Juni aufgelegt worden war. Pharmafirmen brauchen feste Bestellungen, bevor sie die Produktion hochfahren, um nicht auf Verdacht zu produzieren und später auf Produkten sitzenzubleiben…«
Dieser wirtschaftliche Leitsatz fast aller deutschen Parteien, der gerne mit Milliardensubventionen für die Eigner verknüpft wird, kann gut durch eine Auswahl von Artikeln auf handelsblatt.com begleitet werden:
Über die Firma aus Nürnberg, bei deren Verkauf an den chinesischen Apple-Zulieferer Luxshare 320 Millionen Euro über den Tisch gingen, berichtet das "Handelsblatt":
»Nach dem geplatzten Verkauf der Kabel-Sparte kurz vor dem Jahresende 2022 hatte sich die hoch verschuldete Leoni in ein vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren geflüchtet. In dem Zug war Pierer zum alleinigen Eigentümer aufgestiegen.«
Der Multifunktionär Stefan Pierer ist u.a. Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich sowie Vorstandsvorsitzender der Pierer Mobility AG (vormals KTM). 2017 war er mit 436.563 Euro einer der Großspender der ÖVP. Die Forderung der Gewerkschaften nach Arbeitszeitverkürzung nannte er "sinnbefreit" und "eine Beleidigung für meine tüchtigen Mitarbeiter" (kleinezeitung.at). Sein Verband hält hingegen eine 41-Stunden-Arbeitswoche für "alternativlos", bei gleicher Bezahlung. "Es muss aufhören, dass wir in Europa per Gesetz immer weniger arbeiten, während die ganze Welt immer mehr arbeitet" (noen.at).
Im Januar 2022, kurz bevor Pierer größter Anteilseigner von Leoni wurde (diepresse.com), fanden spektakuläre Hausdurchsuchungen bei der Firma statt. "Kartellamt ermittelt gegen Kabel-Kartell", war damals auf faz.net zu lesen. Über den Ausgang habe ich nichts gefunden.
2020 nutzte das Unternehmen den Lockdown, stoppte die Produktion in mehreren Werken und beantragte Kurzarbeit. Der "Spiegel" schrieb:
»Leoni hatte sich mit seiner Expansion verhoben und hatte im vergangenen Jahr hohe Verluste gemacht. Bei einem Umsatzrückgang um sechs Prozent auf 4,8 Milliarden Euro schrieb der Konzern operativ 384 Millionen Euro Verlust.« spiegel.de (20.4.24)
Der Artikel stand unter der Überschrift:
»Die Bundesregierung und die Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bürgen für einen 330 Millionen Euro schweren Notkredit, wie Leoni mitteilte.«
Es scheint, als sei das Geld futsch. Womöglich erfahren wir aber demnächst überraschend, daß der Kredit von Pierer aus dem nahezu gleich hohen Verkaufserlös beglichen wird. Vielleicht wird es diesmal sogar ausnahmsweise nicht dazu kommen, daß die Beschäftigten über Stellenstreichungen und Lohnverzicht die Zeche zahlen müssen. Vermutlich müßten die neuen chinesischen Eigentümer dann den Aufsichtsrat neu besetzen, der fest in der Hand von Pierer-Managern ist (leoni.com).
Auf top-leader.at (wo auch sonst?) wurde Pierer am 19.1.20 so porträtiert:
Schon 2015 kokettierte er mit dem Heuschrecken-Image:
"«Ich war eine klassische kleine Heuschrecke», räumte Pierer im trend-Interview selbstkritisch – und leicht amüsiert – ein."
2017 bekannte er:
»STANDARD: Bevor Sie KTM gekauft haben, waren Sie eine "klassische kleine Heuschrecke", wie Sie sagen. Sie haben etwa Eternit und Köflach gekauft, hergerichtet und weiterverkauft. Wie viel Geld haben Sie damit gemacht?
Pierer: Ungefähr das, was ich dann als Teil eines Konsortiums für KTM hingelegt habe: einen zweistelligen Schilling-Millionenbetrag. Eigentlich sollte man das nicht tun, aber: Ich habe alles auf eine Karte gesetzt. So, wie es heute junge Leute mit Start-ups tun.« derstandard.at (8.10.17
Die Angaben zu Pierer stammen aus einem Wikipedia-Artikel. Ich habe sie nur nachrecherchiert.