"Volksverpetzer" und das Fenster, das sich schließt

Ende letz­ten Jahres habe ich gezeigt, wie Herr Laschyk in einem Video dar­über jam­mert, daß ihm die Hetzfelle davon schwim­men (s. hier). Seitdem über­zieht er mich mit einem Verfahren wegen Urheberrechtsverletzung, das recht teu­er zu wer­den droht; spä­ter dazu mehr.

Am 10.2.24 setzt er das Wehklagen in der "taz" fort. Nicht zuletzt ist sein "Essay" eine Werbung für sein neu­es Buch. Zu lesen ist:

»… Was die deut­sche Medienlandschaft bis­her macht, scheint ja nicht zu funk­tio­nie­ren. Und auch was „wir“ als Zivilbevölkerung machen, ver­pufft irgend­wie. Wenn wir etwas ver­än­dern wol­len, müs­sen wir etwas anders machen. Und 2024 haben wir noch eine Chance dazu. Wer weiß, ob sich die­ses Fenster nicht bald schließt…«

Das Fenster zu sei­nem Verkaufsschalter in Sachen #ZeroCovid ist längst zuge­knallt. Für mehr wirt­schaft­li­chen Erfolg ver­spre­chend hält Laschyk das Geschäftsfeld "Kampf gegen Rechts". Seine Methode ist die glei­che. Einem Gegner wer­den üble Absichten zuge­schrie­ben, die hin und wie­der zutref­fen und im übri­gen erfun­den sind. Verfälscht dar­ge­stell­te Aussagen wer­den "wider­legt", man selbst als Hüterin von Wahrheit, Lauterkeit und natür­lich Demokratie stilisiert.

Im neu­en Schaufenster steht also die AfD. Sie "ist kein nor­ma­ler demo­kra­ti­scher Mitbewerber". Denn:

»Diese Partei bespricht wirk­lich, den Rechtsstaat aus­zu­he­beln, Millionen Menschen zu depor­tie­ren, kurz, die Demokratie in die­sem Land zu been­den und einen wei­ßen Ethnostaat ein­zu­füh­ren…«

Wenn es auch vie­le gute Gründe gibt, vor den Neonazis in der AfD zu war­nen, so ist das hier Geschriebene ein­fach Unfug. Darauf weist auch der ver­link­te Text hin. Wie inzwi­schen bekannt ist, wur­de auf dem Potsdamer "Geheimtreffen" – spricht jemand noch von den CDU-Mitgliedern dort? – der Erfolg benannt, daß die nor­ma­len demo­kra­ti­schen Mitbewerber das Programm der "Remigration" auf­ge­grif­fen haben. Den Unterschied macht für Laschyk, der absur­der­wei­se von man­chen für links gehal­ten wird, daß die AfD vom Verfassungsschutz beob­ach­tet wird. Wie gaga die­ses Argument ist, wird schon deut­lich dar­an, daß selbst Bodo Ramelow jahr­zehn­te­lang ein Beobachtungs­objekt des Inlandsgeheimdienstes war. Mehr zum VS und sei­ner Geschichte sie­he hier. Über das infan­ti­le Demokratiebild von Laschyk las­se ich mich nicht aus.

"Die wehrhafte Demokratie muß langsam mal ihre Wehrhaftigkeit zeigen"

Mit die­ser Floskel aus dem Arsenal von Antikommunismus und Berufsverboten, die heu­te uni­so­no von Faeser bis Schirdewan bemüht wird, for­dert er – was? "AfD-Verbot allei­ne reicht nicht", meint er und fragt so selbst­ver­liebt wie realitätsfern:

»Wie kön­nen wir als Journalisten, Wissenschaftler, all­ge­mein Aufklärer die Menschen mit Fakten erreichen?…

Ich habe etwas Radikales ver­sucht. Ich habe mich gefragt, wie ich auch Fakten(checks) viral gehen las­sen kann…

Wie kann ich auch mal bewusst mit den Fakten Emotionen nut­zen, die nicht nur enorm der Reichweite in Social Media hel­fen, son­dern auch den sehr emo­tio­na­len Lesern Halt geben? Eine emo­tio­na­le Unwahrheit ist attrak­ti­ver als eine lang­wei­li­ge Wahrheit, ja. Eine emo­tio­na­le Wahrheit ist aber noch bes­ser. Es bringt uns nichts, wenn wir wis­sen­schaft­lich und akri­bisch arbei­ten, wenn das dann kei­ner mit­kriegt…«

Das macht er nun seit Jahren. Das Hantieren des Volksverpetzers mit emo­tio­na­len Wahrheiten, um sehr emo­tio­na­len Lesern Halt zu geben, sehr ähn­lich den alter­na­ti­ven Fakten des Herrn Trump, ist das Prinzip des Portals. Allerdings merkt Laschyk: "Es kann so nicht wei­ter­ge­hen":

»Denn wir sind Demokraten, wir sind fair, wir wol­len bei der Wahrheit und den Fakten blei­ben, und wir möch­ten zei­gen, wo sie inhalt­lich falsch­lie­gen und wo sie die Unwahrheit sagen. Wir wol­len nicht über­trei­ben, wir wol­len seri­ös und sach­lich sein. Und dar­um ver­lie­ren wir gera­de gegen sie.

Egal, was wir machen. Es funk­tio­niert nicht

Ich weiß, wovon ich spre­che. Mit mei­nem Blog „Volksverpetzer“ set­ze ich mich seit Jahren für Fakten ein…«

Doch es hilft nichts. Die Gegner, wahl­wei­se "Coronaleugner" oder Rechte oder gleich bei­de in einem, "ver­su­chen, uns mund­tot zu machen durch Einschüchterungen und Drohungen". (Beispielsweise mit Abmahnungen zum Urheberrecht. Es war ein "lin­ker" Anwalt, der schon ein­mal ganz ähn­lich gegen coro­dok vor­ge­gan­gen war.) Was also for­dert Laschyk? "Ich for­de­re, dass wir mehr Werbung für die Wahrheit machen".

Viele Beispiele die­ser Erfolgsgeschichte gibt es hier. Zum Beispiel:

The Very Best Of "Volksverpetzer"

Wenn Wahn auf Legasthenie trifft (Über den Volksverpetzer)

2 Antworten auf „"Volksverpetzer" und das Fenster, das sich schließt“

  1. Lieber Artur,

    ja, Laschyks Machenschaften sind faschi­stisch – und sie ste­hen exem­pla­risch für zig ande­re und die der Regierung.
    Das muss auf­ge­zeigt wer­den. (Ich ver­tei­le Kodoroc, wo immer ich gehe und stehe.)

    Und dass sie uns mund­tot zu machen ver­su­chen auf alle ihnen mög­li­che Weisen, ist auch klar.
    Wir aber wis­sen im Gegensatz zu ihnen noch um den Begriffsinhalt des Wortes "Solidarität".

    Ich ste­he hin­ter Dir und Deiner Aufklärungsarbeit, wenn nötig auch vor Gericht und finanziell.

    Einen soli­da­ri­schen Gruß
    von Corinna aus dem Witwesk

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