Dreißig Menschen müssen sich bei der Krisenstabssitzung am 3.3.21 ziemlich langweilen mit den seit langem gleichen Botschaften wie: "In allen BL gleichbleibender Trend" und "Positivquote stagniert". Allerdings hat man die Arbeitsbeschaffung im Blick: "Anteil der Antigen-positiven nicht übermäßig hoch – Weitere Akquise in Arbeit". Ausweislich einer gezeigten Folie aus den geleakten Dokumenten (Testzahlerfassung am RKI_2021-03–03.pptx) hat sich die Positivenquote von 12,97 % in der KW 52/2020 auf 6,10 % in der KW 8/2021 halbiert – bei etwa gleichbleibender Zahl von 1 Mio. ausgewerteter Tests pro Woche. Eine weitere Folie zeigt, daß die Akquise positiver Tests bitter nötig ist. Danach waren ganze 148 von 100.569 Antigentests in beteiligten Einrichtungen positiv PCR-bestätigt. Das sind 0,15 %. Aus Knästen, Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete und Notaufnahmen wird kein einziger solcher "Fall" berichtet:
„RKI-Protokolle, After-Leak (13): "Umgang mit Anfrage zu Daten zu COVID-19 (z.B. durch FDP u.a.)"“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (12): Nach Schnelltests: "Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden"
Wieder prägen am 26.2.21 Pseudoinformationen zur internationalen Lage den TOP 1. Über die "Top 10 Länder nach Anzahl neuer COVID-19-Fälle" erfahren wir: "neu in Top 10: PL; nicht mehr in Top 10: MX". Ungeachtet des Hinweises "zu bedenken bei Einordnung int. Zahlen: Länder nutzen unterschiedl. Methoden zur Detektion von Varianten und unterschiedl. Berichtsintervalle", werden munter Steigerungsraten von "VOC" ausgebreitet. Für die deutsche "Inzidenz" wird festgehalten: "kein BL mit deutlichem Anstieg oder Rückgang". Bedenklicher noch: "Übersterblichkeit geht zurück auf Durchschnittsniveau 2017–2020".
Panisch werden Berichte über zwei "Ausbrüche" entgegengenommen. Zur "Ausbruchsuntersuchung Kreis Bergstraße" ist dramatisch Klingendes im Entschwärzten dargelegt:
„RKI-Protokolle, After-Leak (12): Nach Schnelltests: "Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden"“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (11): "Kongruentes Bild einer Stagnation"
Ich habe keinen blassen Schimmer, warum das in TOP 1 am 24.2.21 geschwärzt war:
„RKI-Protokolle, After-Leak (11): "Kongruentes Bild einer Stagnation"“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (10): "Auch in Altersheimen hat das häufigere Testen nicht (in der Breite) zu einer Verhinderung von Ausbrüchen geführt"
Am 22.2.21 herrscht pandemietechnisch wieder "tote Hose". Es werden Bundesländer und Altersgruppen aufwendig verglichen. "Insgesamt sind die unterschiedlichen Trends und Verläufe schwer zu interpretieren", die allesamt in eine "7‑Tage-Inzidenz" von 61 münden. Deshalb rätselt man lang und breit und inzwischen entschwärzt in TOP 1:
„RKI-Protokolle, After-Leak (10): "Auch in Altersheimen hat das häufigere Testen nicht (in der Breite) zu einer Verhinderung von Ausbrüchen geführt"“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (9): Israel: "Durch hohe Durchimpfungsrate dort vermehrt Virus in jüngeren Gruppen"
"Abnahme der Fallzahlen in den meisten Ländern bis auf Brasilien", heißt es im Protokoll vom 19.2.21 in TOP 1. Dort gibt es auch verstörende Informationen (Entschwärztes rot gerahmt):
Das teilentschwärzte Dokument gibt es hier, das geleakte Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau werden Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet.
„RKI-Protokolle, After-Leak (9): Israel: "Durch hohe Durchimpfungsrate dort vermehrt Virus in jüngeren Gruppen"“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (8): 0,2 % der Schnelltests PCR-positiv. Monatliche Kosten von 540 Millionen bis 810 Millionen Euro für den Bund
Alle Indikatoren stagnieren oder gehen zurück am 17.2.21. Selbst bei "importierten Fällen aus Nachbarländern" hapert es, was man Jens Spahn aber nicht verrät (TOP 1, Entschwärztes rot gerahmt):
Nicht, daß der Minister auf die Idee kommt, Tests und Quarantäne für Reisende abzuschaffen!
Das teilentschwärzte Dokument gibt es hier, das geleakte Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau werden Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet.
Derweil geht der offensichtlich unsinnige Testwahn weiter, wie ungeschwärzt zu lesen ist:
„RKI-Protokolle, After-Leak (8): 0,2 % der Schnelltests PCR-positiv. Monatliche Kosten von 540 Millionen bis 810 Millionen Euro für den Bund“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (7): Über "Sprechen im öffentlichen Verkehr" und eine "neue putative Variante". Was ist eigentlich "einen VOC"?
Mit einer "7‑Tage-Inzidenz 59/100.000 EW" am 15.2.21 sollte man, so der gesunde Menschenverstand, langsam abrüsten. Auch dann, wenn die Verwirrung im Protokoll nicht unbedingt hilft:
Laut Folie aus dem Leak ist beim zweiten Fall eine "Inzidenz"von > 100 gemeint. Das war frei lesbar in TOP 1, diese Stelle war dort geschwärzt:
Einer Antwort bedurfte es laut Protokoll nicht.
„RKI-Protokolle, After-Leak (7): Über "Sprechen im öffentlichen Verkehr" und eine "neue putative Variante". Was ist eigentlich "einen VOC"?“ weiterlesenRKI-Protokolle, After-Leak (6): 9.000 "Impfdurchbrüche". 12 Monate später sind es 1.691.166
Zwar hat Deutschland es am 12.2.21 in die "Top 10 Länder nach Anzahl neuer COVID-19-Fälle" geschafft, aber:
Auch zu Hause heißt es: "Rückläufiger Trend in allen BL". Das war frei lesbar. Geschwärzt wurden Passagen zur Verschärfung von "Maßnahmen" in TOP 6 "RKI-Strategie Fragen":
„RKI-Protokolle, After-Leak (6): 9.000 "Impfdurchbrüche". 12 Monate später sind es 1.691.166“ weiterlesenFurin, Furin, wir fahr'n ab auf Furin!
Es gibt Skandalisierungen der RKI-Protokolle, die gehen nach hinten los. Ärgerlich ist es, wenn so das wirkliche wissenschaftspolitische Desaster überdeckt wird, welches aus ihnen hervorgeht: In welchem Ausmaß hunderte WissenschaftlerInnen nicht nur im RKI ihr gesichertes Wissen zurückstellten und politsche Maßnahmen zuließen, die auf gesichertem Unwissen beruhten.
Ein Beispiel für künstliche Empörungswellen ist aktuell eine vermeintliche Erkenntnis aus dem RKI-Leak zu einer „zusätzlichen multibasischen Furin-Spaltstelle“ in der Gensequenz des SARS-CoV‑2 Virus. Sie findet sich u.a. im Artikel mit der Aufmerksamkeit heischenden Überschrift "Neue RKI-Files: Was wusste Drosten vom Ursprung des Virus?" am 30.7.24 auf berliner-zeitung.de. Dort heißt es über einen "Aspekt, den Professor Roland Wiesendanger bei Alexander Wallasch aufwirft":
RKI-Protokolle, After-Leak (5): "Die mögliche Überschätzung könnte Vorteile für die Kommunikation haben, als Argument gegen eine 'Lockerungseuphorie'"
Die Ziehung des R‑Werts ergibt am 10.2.21 den Wert 0,94. Inzidenziell wird ein "abnehmender Trend oder Plateau in allen Bundesländern" vermeldet. "Karte hellt sich insgesamt auf (Rückgang)". Zu den "ARE-Konsultationen" heißt es: "Im Jahresvergleich extrem niedrige Zahlen". Selbst die Zahl der Testungen sinkt beängstigend. Klar, denn selbst die "AG-POCT", die Antigentests in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Schulen und Kitas, ergeben: "95% aller positiven Testergebnisse (etwa 1%) wurden zur PCR eingesendet", die Labore schöpfen nur 50 % ihrer Kapazitäten aus. Man weiß nichts Belastbares zu Mutanten, geht aber von einer Überschätzung aus. Was sich aber instrumentalisieren läßt, wie vormals geschwärzt in TOP 1 zu lesen ist:
„RKI-Protokolle, After-Leak (5): "Die mögliche Überschätzung könnte Vorteile für die Kommunikation haben, als Argument gegen eine 'Lockerungseuphorie'"“ weiterlesen