RKI-Protokolle, After-Leak (12): Nach Schnelltests: "Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden"

Wieder prä­gen am 26.2.21 Pseudoinformationen zur inter­na­tio­na­len Lage den TOP 1. Über die "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er COVID-19-Fälle" erfah­ren wir: "neu in Top 10: PL; nicht mehr in Top 10: MX". Ungeachtet des Hinweises "zu beden­ken bei Einordnung int. Zahlen: Länder nut­zen unter­schiedl. Methoden zur Detektion von Varianten und unter­schiedl. Berichtsintervalle", wer­den mun­ter Steigerungsraten von "VOC" aus­ge­brei­tet. Für die deut­sche "Inzidenz" wird fest­ge­hal­ten: "kein BL mit deut­li­chem Anstieg oder Rückgang". Bedenklicher noch: "Übersterblichkeit geht zurück auf Durchschnittsniveau 2017–2020".

Panisch wer­den Berichte über zwei "Ausbrüche" ent­ge­gen­ge­nom­men. Zur "Ausbruchsuntersuchung Kreis Bergstraße" ist dra­ma­tisch Klingendes im Entschwärzten dargelegt:

Prozentzahlen im hohen zwei­stel­li­gen Bereich und Attackraten, wer will da ruhig schla­fen? Was das RKI-Team, das drei Tage vor Ort war, nicht berich­tet, sind irgend­wel­che Erkrankungen, weder von Kindern noch von ErzieherInnen. Ganz ähn­lich ver­hält es sich bei einem "Situationsbericht GA LK Leer".

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

"NW nach der Impfung wurden von ca. 52 % berichtet und als annehmbar bewertet"

Vormals geschwärzt fin­det sich in TOP 8 "Update Impfen" zu Nebenwirkungen:

Zu dem Selbstbetrugsunternehmen COVIMO sie­he aus­führ­lich ESKIMO-Studie des RKI: Impfquote bei 101 Prozent und wei­te­re Beiträge hier. Zur USUMA GmbH mehr hier.

Im glei­chen TOP wird die (frei les­ba­re) Frage gestellt: "Kann bei einem sym­ptom­lo­sen Verlauf von einem Impfdurchbruch gespro­chen wer­den?". Was bei der Ermittlung von "Fällen" ket­ze­risch wäre.

Zuvor hat­te man für das Protokoll die Daten geschönt:

Eine Folie aus dem Leak (Update-Impfen_26Feb2021.pptx, Pfeile von mir) ist da informativer:

Ist der fol­gen­de Schluß dar­aus wirk­lich zuläs­sig? "Studien aus UK und Israel bele­gen hohe Effektivität von BioNTech und AZ bzgl. Schutz vor Infektion, COVID-19 und schwe­ren Verläufen; unver­öf­fent­lich­te Studien bestä­ti­gen die Ergebnisse". Zu berück­sich­ti­gen ist dabei die Zahl von ca. 5,5 Mio. "Impfungen" zu die­sem Zeitpunkt.

Man wird davon aus­ge­hen kön­nen, daß die­se Angaben (ent­schwärzt in TOP 9 "Labordiagnostik" kei­ne Ausrutscher waren:

"14-tägige Isolierung und Testung vor Entisolierung (PCR- oder Antigentest) empfohlen"

Zur Vorgeschichte die­ser Empfehlung, die kei­ner­lei wis­sen­schaft­li­che Grundlage hat­te und frei les­bar in TOP 10 war, sie­he hier.

"V. a.": Verdacht auf; "VOC": vari­ant of con­cern (Mutante)

Am glei­chen Tag war auf coro­dok zu lesen:

Spahn nahm vor posi­ti­vem Corona-Test an Dinner mit Unternehmern teil

Weitere Themen an die­sem 26.2.21:

• Warum in Deutschland über eine Million AstraZeneca-Impfdosen unge­nutzt sind
• Bundesverdienstkreuz für Geldscheffeln
• WHO: Dauerimpfen bis min­de­stens 2023
• Polizei beschä­digt Streifenwagen bei Jagd auf einen Jugendlichen
• Generalstaatsanwalt Stuttgart will Obduktionen nach Impfungen verhindern
• Lirum-Larum-Lauterbach
• "Ein Lockdown, wo kei­ner mit­macht, der hat natür­lich auch wenig Sinn"
• "PCR-Test ist nicht der geeig­ne­te Goldstandard", sagen Wissenschaftler in "The Lancet"
• Astrazeneca-Impfstoff hat mehr Nebenwirkungen als vermutet
• "Als wür­den wir erpresst": Pfizer ver­han­delt in Lateinamerika eisenhart

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So rich­tig geben die Zahlen am 1.3.21 nichts her. Wie stets in sol­chen Fällen wirft man dann mit Vergleichen um sich:

"Zahlen hängen davon wer wie im Gesundheitswesen wahrgenommen wird und getestet wird"

Ähnlich sinn­ent­leert (oder ent­lar­vend) sind die Angaben für die "Corona-KiTa-Studie":

Hoho, hier haut Wieler mal auf die Pauke. Bei "exter­ner Einflussnahme" will er "bila­te­ral kon­takt­ziert" wer­den (ent­schwärzt in TOP 1):

Zusatznutzen von Schnelltests: "Es gibt bereist Konzepte und Einsatz in bestimmten Gruppen" [sic]

Es wird auch "bereist gedacht", wie im ursprüng­lich fast voll­stän­dig geschwärz­ten TOP 9 "Labordiagnostik" zu lesen ist (die geschwärz­ten Namen sind unwe­sent­lich). Wieder ein­mal gibt es Pläne von ganz oben (Kanzleramt), die noch nicht ein­mal auf der Arbeitsebene des Gesundheitsministeriums bekannt sind:

"Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden"

Das RKI, nament­lich "VPräs", der den Punkt ein­ge­bracht hat, weiß, daß die ange­dach­ten Massentests unsin­nig sind ("Die Lage könn­te nicht mehr beur­teilt wer­den."):

Wieder ein­mal ist das Drosten-Prinzip zu ent­decken, sich mit einem Einerseits-Andererseits abzu­si­chern, um letz­ten Endes doch eine bestimm­te Richtung vor­zu­ge­ben. Die poli­ti­schen Pläne "ver­zer­ren" und ver­hin­dern die Beurteilung der Lage, lesen wir. Zugleich wird das Vorgehen als "jah­re­lang für Influenza pro­biert" (??) dar­ge­stellt, wes­halb "die Unterschiede vor­aus­sicht­lich nicht erheb­lich" sein wer­den. Man soll also abwar­ten. Dieses Verhalten der RKI-Führung ist cha­rak­te­ri­stisch für fast die gesam­te Coronazeit.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)