Vitero, Webex und verschwundene Protokolle

"Wurden die vir­tu­el­len Krisenstabssitzungen nicht auf­ge­zeich­net? Welche Software wur­de für die Videokonferenzen ver­wen­det?" Diese Fragen wer­den hier in einem Kommentar gestellt. Was fin­den wir dazu in den Protokollen?

"ToDo: Das LZ prüft Möglichkeiten (z. B. Vitero, GoToMetting)", heißt es im Protokoll vom 9.3.20. (Neben Dyskalkulie sehen wir in den Protokollen durch­gän­gig auch Lese- und Rechtschreibschwächen*.) Eine grund­sätz­li­che Schwäche der Anwendung wird am 11.3. benannt: "Freies Reden mit­ein­an­der nicht mehr mög­lich, zwei Moderatoren, benö­tigt mehr Rededisziplin". Am 5.10. wech­sel­te man: "Aufgrund von Problemen mit Vitero bei den letz­ten Krisenstabsitzungen wur­de ent­schie­den auf Webex umzu­stei­gen".

Wer immer das ent­schie­den hat­te, fest steht: Das RKI wech­sel­te von einem deut­schen Anbieter mit Serverstandort Deutschland auf die skan­dal­träch­ti­ge Anwendung des US-Konerns Cisco. „Vitero, Webex und ver­schwun­de­ne Protokolle“ weiterlesen

Schwärzungen, verschwundene Dokumente und Rätselraten um Christian Drosten

Unter die­ser Überschrift berich­tet welt​.de am 9.7.24 über das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Berlin zum Verlangen von mul­ti­po­lar, wei­te­re Entschwärzungen in den RKI-Protokollen vor­zu­neh­men. Hinter der Bezahlschranke ist zu lesen:

»Schar­fe Töne am Berliner Verwaltungsgericht: Es geht um die letz­ten noch ver­blie­be­nen Schwärzungen in den heik­len Corona-Sitzungsprotokollen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Gegenstand des ver­ba­len Scharmützels am Montag ist unter ande­rem die Versicherung des RKI, von drei Krisenstab-Sitzungen gebe es kei­ne schrift­li­chen Aufzeichnungen. „Schwärzungen, ver­schwun­de­ne Dokumente und Rätselraten um Christian Drosten“ weiterlesen

RKI-Protokolle, nächste Runde (75): "Positivenquote auf Laborebene: in Sommerwochen in vielen Laboren unterhalb 1,5 %, viele Labore sogar 0 %"

Neben dem Thema "FFP2-Masken: 'Kann noch inter­ve­niert wer­den?' 'RKI wur­de im Vorfeld nicht gefragt'" ist Überraschendes im Protokoll vom 11.11.20 in TOP 1 zu lesen. Man bespricht einen Jubelartikel in "Nature". Er ist kosten­los nur in die­ser Form erhältlich:

Erstaunlich kri­tisch fällt die Rezeption aus (der zwei­te genann­te Link hat nichts damit zu tun):

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RKI-Protokolle, nächste Runde (74): "… sonst entsteht falsche Botschaft zum falschen Zeitpunkt… Maßzahlen sind politisch"

Für das Protokoll vom 4.11.20 ist es nicht mög­lich, die Entschwärzungen zu erken­nen, weil das ursprüng­lich für die­sen Tag vor­ge­leg­te Protokoll irr­tüm­lich das vom 10.7.20 ist. In TOP 1 wird, ein­ge­bracht von Lothar Wieler, die­se Frage gestellt:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (73): "… dass der rückläufige R‑Wert nicht als rückläufiger Trend interpretiert werden sollte"

Am 2.11.20 ist es geschafft, Deutschland gelangt in die "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er Fälle in den letz­ten 7 Tagen". Über die lan­ge Nachspielzeit der Pandemie erfah­ren wir: "Verlängerung des PHEIC durch WHO am 30.10.2020 für wei­te­re 3 Monate". Und, da die inter­na­tio­na­le Lage immer als eine Art Wundertüte dar­ge­bracht wird: "Aussagekraft von Antigentests umstrit­ten, eigent­lich nur in der 1. Woche der Symptome gut geeig­net".

"National" schie­ßen die Fallzahlen in die Höhe, obwohl der R‑Wert schwä­chelt: "4‑Tage‑R=1,07;7‑Tage‑R=1,04". "Karte färbt sich immer röter", aber "die DIVI-Skala ist rela­tiv hell". "Inzidenzen sind bei > 90 Jährigen wie­der am höch­sten."

"Austausch mit Hr. Lauterbach… dient eher dem Erwartungsmanagement"

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RKI-Protokolle, nächste Runde (72): "STIKO möchte ungern so ohne Phase III Studienergebnisse Empfehlungen verfassen"

Der Satz ist fast so schön wie der wei­ter unten: "Dies soll­te jedoch nicht so ver­mit­telt wer­den um die neu­en Maßnahmen nicht in Frage zu stel­len" [sic].

Das Berauschen an Fallzahlen, obwohl man mehr­fach frag­wür­di­ge Praktiken bei deren Erhebung fest­ge­stellt hat­te, setzt sich auch am 26.10.20 fort. Die Begeisterung über die extrem gerin­gen Zahlen in China wird einer­seits mit dem für ande­re Länder nicht erwähn­ten "Bei den Fallzahlen in China ist zu beach­ten, dass es sich um offi­zi­el­le Zahlen der Regierung han­delt" ver­se­hen, zugleich aber mit dem Rechercheauftrag ver­bun­den, "ob es ande­re Länder gibt, die die glei­chen Maßnahmen wie China erfolg­reich durch­ge­führt haben". Recherchen zu Afrika ("2,4% der neu­en Fälle und 3,9% der neu­en Todesfälle") könn­ten dage­gen das Narrativ in Frage stel­len. "National" heißt es sehr prä­zi­se: "R deut­lich über 1".

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RKI-Protokolle, nächste Runde (71): "Der Bevölkerung sollte kommuniziert werden, welche Probleme/​Schäden durch das Tragen von FFP2-Masken entstehen"

Das Rankingspiel (in TOP Ten: "Alle Länder bis auf Indien zuneh­men­der Trend") erhält am 23.10.20 eine beson­ders obszö­ne Note. Es wird für Europa eine Liste der "Top 10 7‑Tages-Todesfälle" erstellt. Führend dabei sei Tschechien, wobei zugleich gefragt wird: "Warum hat Tschechien eine so nied­rig­re CFR? Das liegt wahr­schein­lich an dem jun­gen Alter der Infizierten".

"D. war lange orange gefärbt"

Entgeistert zeigt man sich von die­ser sicher­heits­hal­ber bis­her geschwärz­ten Darstellung in TOP 1:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (70): "Über Monate kein SARS-CoV‑2 in der Surveillance nachgewiesen"

Das Ranking nach dem Motto "Auf alle Fälle Fälle" setzt sich auch am 19.10.20 fort. Man liest: "Afrika: 2,9% der neu­en Fälle und 4,6% der neu­en Todesfälle", "Europa: Großteil der neu­en Fälle (37%) und 21,3% der neu­en Todesfälle". Statt eines Innehaltens ange­sichts der Spitzenwerte in west­li­chen Lockdown-Ländern gibt es das aus­sa­ge­lo­se "Anstiege der Fälle in ca. 83% der Länder" [sic]. "Ozeanien: 0,08% der neu­en Fälle und 0,05% der neu­en Todesfälle" – was soll uns das sagen über ein Gebiet, in dem weni­ger Menschen leben als in der Großregion New York? Was wir wis­sen, ist in die­ser Überschrift vom 15.2.21 ent­hal­ten: "Corona in Ozeanien. 13 Infizierte brin­gen 6,7 Millionen in den Lockdown" (tages​an​zei​ger​.ch), In Neuseeland waren die neben Australien tota­li­tär­sten "Maßnahmen" ein­ge­lei­tet wor­den. (Update: Im RKI wird unter dem Begriff Ozeanien oft auch Australien erfaßt).

"Dinge werden vermutlich noch komplizierter"

Als hät­ten wir die Selbsthilfegruppe "Töpfern nach Depression" vor uns und nicht den Krisenstab des RKI, des­sen Chef alle paar Tage der Bevölkerung die Welt erklärt, lesen wir in TOP 1, jetzt entschwärzt:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (69): "RKI bei allen Änderungsvorschlägen im Vorfeld nicht mit einbezogen worden"

"Anteil der Verstorbene über die Wochen gesun­ken", "Bonaire, Saint Eustatius and Saba und San Marino nicht mehr auf der Liste" der Ü‑50-Inzidenz, "Notstand in Frankreich und Tschechische Republik" [sic], das sind die Highlights inter­na­tio­nal am 16.10.20. "National" gibt es Merkwürdigkeiten wie "ITS steigt wei­ter; Im R‑Wert bil­det sich dies noch nicht ab". Man über­legt, eine Inzidenzliste online zu stel­len, "im Excel".

Mysteriös geht es zu ibe­im Thema "3 Diskussionspunkte s. E‑Mail „Berater“ (vom 15.10.20 um 07:09 Uhr)" in TOP 1, der jetzt ent­schwärzt wurde:

"Die Personen ändern sich ja bei jeder Haltestelle"

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RKI-Protokolle, nächste Runde (68): "Vorschlag der Bundeswehr für Management von Städten"

Erneut wird am 12.10.20 der "Anstieg in UK auf­grund von Datenpanne" erwähnt, irgend­wo steigt die Zahl der "Fälle", anders­wo geht sie zurück. Der Anstieg in Kanada hat zu tun mit "prik­ä­ren Unterkünften" [sic] für Gastarbeiter. Was in Australien und Uruguay los ist, erfah­ren wir nicht, aber im Entschwärzten:

Dann wird die deut­lich höhe­re Letalitätsrate bei klei­ne­rer Infektionsrate als in Deutschland wohl an der viel höhe­ren Boosterquote lie­gen… (coro​na​-in​-zah​len​.de).

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