Die dem RKI bekannte Welt feiert das christliche Weihnachtsfest und zählt deshalb keine "Fälle". Am 30.12.20* ist deshalb zu lesen: "WHO Epidemiological update, Stand 29.12.2020 (Vergleich Vorwoche): insgesamt Rückgang neuer COVID-19-Fälle bzw. Todesfälle um 12 % bzw. 8 %, aber aufgrund der Feiertage laut WHO Meldeverzögerungen". Man muß sich begnügen mit Berechnungen, wer den "größten Anteil neuer COVID-19- Fälle" hat (Region Amerika), oder wer den "größten relativen Anstieg neuer Fälle" meldet (Region Afrika). Ärgerlich ist natürlich: "Sehr hohe CFR (Folie 1) von Deutschland ggü. bspw. GB (2,74 versus 1,28 %): vermutlich Rechenfehler, wird überarbeitet". "Aufgrund der Feiertage" gibt es in D einen niederschmetternden R‑Wert: "4‑Tage‑R=0.54, 7‑Tage‑R=0.68". 5.649 positiv getestete Menschen liegen auf Intensivstationen, ihre Zahl sollte in den nächsten Wochen auf die Hälfte sinken (intensivregister.de).
„RKI-Protokolle, nächste Runde (87): "… davon ausgehend, dass die Impfung nicht vor Erregerübertragung schützt"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (86): "Kontraindikationen der Impfung… Hier besteht Kommunikationsbedarf"
"Skepsis ist geboten, evtl. kein reeller Fallzahlrückgang", meint man im Krisenstab am 28.12.20 bei diesem R‑Wert: "Reff=0,71, 7T Reff=0,74". Haben so wenige Menschen Oma und Opa besucht über Weihnachten? Oder sich, fast unvorstellbar, nicht dreimal am Tag getestet? "In den letzten 3 Tagen deutlicher Rückgang in allen BL". Das wird stimmen: "In vielen Ämtern aktuell nur/maximal Notbesetzung", spricht aber irgendwie gegen eine nationale Notlage. Einen kleinen Beifang bringt TOP 3 "Update digitale Projekte" über ein dränendes Ministerium und mit Gebeten zu Weinachten (sic, Entschwärztes rot gerahmt):
„RKI-Protokolle, nächste Runde (86): "Kontraindikationen der Impfung… Hier besteht Kommunikationsbedarf"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (85): Kontaktreduzierungen können "zu einem starken 'Rebound'-Effekt mit hohen Inzidenzen" geführt haben
Nachdem drei Tage zuvor Jens Spahn eine " Coronavirus-Impfverordnung" unterzeichnet hatte, tagte am 21.12.20 der Krisenstab. Spahn tritt mit einer falschen Behauptung an die Öffentlichkeit:
Biontech selbst hatte an diesem Tag zwar auch einen Meilenstein beschworen, aber zutreffend informiert:
»COMIRNATY® (bekannt als BNT162b2) erhält bedingte Marktzulassung von der Europäischen Kommission; dieser Meilenstein spiegelt die gemeinschaftlichen, globalen Bemühungen wider, den ersten zugelassenen mRNA-Impfstoff zu entwickeln…«
investors.biontech.de (21.12.20)
RKI-Protokolle, nächste Runde (84): "Wille der Bevölkerung sich in Vorquarantäne zu begeben, hat sehr stark abgenommen"
Am 16.12.20 entfleucht dem Protokoll einer der Tricks des RKI: Zu 952 positiv getesteten Toten heißt es: "Todesfälle, die innerhalb eines Tages bekannt wurden, nicht die tatsächlich an diesem Tag verstorben sind". "4‑Tage‑R=0,88;7‑Tage‑R=0,98", daraus schließt das RKI in seinen Lageberichten ein "sehr hohes Risiko". Gleichgültig ist dabei, daß die "Syndromische Surveillance" für akute respiratorische Erkrankungen nach wie vor ein "deutlich niedrigeres Niveau als in Vorjahren" konstatiert. Die "ICOSARI-KH-Surveillance–SARI-Fälle" ergibt für den Bereich "35 Jahre und älter" ein "deutlich höheres Niveau als in Vorjahren". Die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2024 (influenza.rki.de) können da gut mithalten. Man rätselt über den Unterschied bei den Altersgruppen ("Grund?") wie auch hier:
„RKI-Protokolle, nächste Runde (84): "Wille der Bevölkerung sich in Vorquarantäne zu begeben, hat sehr stark abgenommen"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (83): "Negatives Testergebnis als Schutz missverstanden" "Positivenquoten (PCR-bestätigt) lagen zwischen 0,14% bis 0,5%"
Nur in kleiner Besetzung und ohne Chefs tagt der Krisenstab am 11.12.20. Die internationale Lage wird gar nicht, die nationale Lage nur kurz besprochen. Zwar nimmt man zur Kenntnis: "In EUROMOMO Mortalitätssurveillance gibt es aktuell EU-weit keine relevante Übersterblichkeit", weiß aber (woher?): "Übersterblichkeit kann ohne präventive Maßnahmen wie im Frühjahr extrem hoch sein". In TOP 5 "Kommunikation" frönt man dem Wahn:
(Ich komme nicht mehr drauf, was dieses AHA‑L sagen sollte. Aluhut aufsetzen – Lachen?)
„RKI-Protokolle, nächste Runde (83): "Negatives Testergebnis als Schutz missverstanden" "Positivenquoten (PCR-bestätigt) lagen zwischen 0,14% bis 0,5%"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (82): "… was wir nach außen ausweisen…"
Am 7.12.20 wird "in vielen Ländern Europas Rückgang" vermeldet, sonst tut sich wenig international. In D gibt es mit "4‑Tage‑R=1,20; 7- Tage‑R=1,06" "keine Entspannung der Lage". 4.108 Menschen liegen positiv getestet auf Intensivstationen. Jetzt entschwärzt in TOP 5 "Kommunikation" zu lesen: "Geringe Fallzahlen der Schulen teils nicht ganz schlüssig, sollten weiterhin beobachtet werden". Die Entschwärzung im gleichen TOP zur bevorstehenden STIKO-Empfehlung ist rot markiert:
Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
„RKI-Protokolle, nächste Runde (82): "… was wir nach außen ausweisen…"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (81): Priesemann-Papier: "Irreführung da dies als Nachweis kommuniziert wird, jedoch hilfreich für die Politik"
Keine guten Neuigkeiten für Scharfmacher gibt es am 4.12.20. Selbst bei den TOP Ten ist ein Abwärtstrend unübersehbar: "Italien (-23%), Deutschland, GB (-19%), Polen (-42%)". Vor allem Lothar Wieler muß diese Passage in TOP 1 sehr gefuchst haben:
Bei diesen minimalen Raten ist die Rede von positiven Tests. Die Zahl der Erkrankten dürfte verschwindend gering sein.
„RKI-Protokolle, nächste Runde (81): Priesemann-Papier: "Irreführung da dies als Nachweis kommuniziert wird, jedoch hilfreich für die Politik"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (80): Wieler: Kultusminister verzerren Zahlen. Das ist "völlig plausibel". "Da gibt es doch gar keinen Zweifel"
Wieler-Fans können nach unten scrollen. Ihnen entgeht dann etwas.
International gibt es das übliche Rauf und Runter am 30.11.20. "National" folgt das Auswürfeln des R‑Wertes keiner Logik, im Vergleich zum letzten Bericht steigt der "4‑Tage‑R" drastisch auf 1,04, während gleichzeitig der "7‑Tage‑R" auf 0,91 sinkt. Für die "Inzidenz" bedeutet das "Rückgang auf geringem Niveau". "Lockdown scheint weniger effektiv als im Frühjahr, Problem der Compliance". "Schulen sind eher nicht die treibenden Quellen und Schulschließungen würden die Lage wohl noch eher verschärfen". Das wurde nicht gerade breit publiziert, ähnlich wie diese frei lesbare Stelle in TOP 1:
„RKI-Protokolle, nächste Runde (80): Wieler: Kultusminister verzerren Zahlen. Das ist "völlig plausibel". "Da gibt es doch gar keinen Zweifel"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (79): "In die Falldefinition des RKI soll der Antigennachweis (inkl. Schnelltest) aufgenommen werden"
In der wie meist dort aussagearmen Darstellung der internationalen Lage finden wir am 27.11.20 beispielsweise: "Irlands7-Tage-Inzidenz ist auf 43/100.000 Einwohner gesunken, Finnland und Island dagegen nähern sich einer 7‑Tage-Inzidenz von 50/100.000 Einw.". Oder für D: "1 Mio. Fälle als Schwelle überschritten, Trend rückläufig laut internationaler Lage, aber eigentlich noch keine Entspannung sichtbar, neuer Rekord mit Todesfällen". Irgendetwas steigt immer irgendwo, entweder im Vergleich zur Vorwoche oder der Anstieg ist irgendwo höher als sonstwo. Mit Statistik klammert man sich an die einmal festgelegte Wahrheit des "Alles wird immer schlimmer": "4‑Tage‑R=0,82; 7‑Tage‑R=0,93, jedoch schließt das Konfidenzintervall 1 noch ein".
Interessant ist der Umgang mit den politisch hochgejazzten "Fallzahlen" in Hildburghausen ("LK Hildburghausen mit äußerst hoher Inzidenz"). Sie scheinen selbst dem RKI zu phantastisch:
„RKI-Protokolle, nächste Runde (79): "In die Falldefinition des RKI soll der Antigennachweis (inkl. Schnelltest) aufgenommen werden"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (78): "Maskenpflicht sollte auch für Geimpfte beibehalten werden". "Sterile Immunität nach Impfung nicht bewiesen"
Die stets überwiegend nutzlosen Informationen zur internationalen Lage sollen anhand des Protokolls vom 25.11.20 diesmal umfassender dargestellt werden:
Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
Ohne Hinweis auf das soeben geänderte "Infektionsschutzgesetz" und das Kolportieren eines exponentiellen Wachstums heißt es zur Lage "national": "4‑Tage‑R=0,76;7‑Tage‑R=0,87".
„RKI-Protokolle, nächste Runde (78): "Maskenpflicht sollte auch für Geimpfte beibehalten werden". "Sterile Immunität nach Impfung nicht bewiesen"“ weiterlesen