Eigentlich ist bei der Lage in D am 25.1.21 alles wie immer. "7‑Tage-Inzidenz-Gesamtdeutschland mit 111/100.000 deutlich niedriger als Ende Dezember… Hinweis zur Erfassung der 217 Verstorbenen: Angegeben werden diejenigen, von denen das RKI in den letzten 24h Kenntnis erhalten hat, das Sterbedatum kann schon weiter zurückliegen". Man erinnert sich an die vor zehn Tagen, damals noch als Warnung ausgesprochene Feststellung: "Nachträgliche Eingabe von Fällen bietet eine Möglichkeit die 7‑Tage-Inzidenz zu manipulieren" (s. hier) und meint (entschwärzt) in TOP 1:
„RKI-Protokolle, nächste Runde (95): "Auch die Grenze von 50/100.000 wurde nicht auf Basis von RKI Daten bzw. durch das RKI gewählt"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (94): Astra Zeneca: "STIKO sieht Wirksamkeit im höheren Alter als Problem"
So kann man sich irren. Ich habe es immer für ausgeschlossen gehalten, daß es irgendeinen Menschen gibt, der die Protokolle des Krisenstabs damals gelesen hatte. Mit dem vom 22.1.21 muß ich eingestehen, daß ich falsch lag. In TOP 1 lesen wir:
Die rosafarbene Markierung führt zu diesem Kommentar:
So weit ich es überblicke, handelt es sich hier um den einzigen Fall, in dem offenkundige Widersprüche bemerkt und dokumentiert wurden.
„RKI-Protokolle, nächste Runde (94): Astra Zeneca: "STIKO sieht Wirksamkeit im höheren Alter als Problem"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (93): "Schwierig Strategie an Zahlen fest zu machen, da z. B. Meldezahlen abhängig von Teststrategie"
Bei allen Parametern gibt es am 18.1.21 einen "leichten Rückgang". Wie fragwürdig alle Daten sind, geht aus einem entschwärzten Bereich in TOP 1 hervor:
Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
„RKI-Protokolle, nächste Runde (93): "Schwierig Strategie an Zahlen fest zu machen, da z. B. Meldezahlen abhängig von Teststrategie"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (92): "Nachträgliche Eingabe von Fällen bietet eine Möglichkeit die 7‑Tage-Inzidenz zu manipulieren"
Was mache ich falsch beim Zählen der TOP Ten am 15.1.21?
Neben der britischen (VOC 202012/01) und der südafrikanischen (501Y.V2) gibt es nun die brasilianische Variante P1 (descendent of B.1.1.28), die "mehrere Mutationen wie E484K, K417T und N501Y" aufweist. "Heute wird entschieden, ob Brasilien als Virusvariantengebiet aufgenommen wird".
"National" Rückgänge, "Reff=0,84; 7‑Tage Reff=1,02", es wird fabuliert: "mit Verzug von 4 Wochen ist eine deutliche Übersterblichkeit von 20% sichtbar". "20–25% der gemeldeten Todesfälle sind bereits vor 14 Tagen verstorben".
„RKI-Protokolle, nächste Runde (92): "Nachträgliche Eingabe von Fällen bietet eine Möglichkeit die 7‑Tage-Inzidenz zu manipulieren"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (91): Und wieder: "Eine generelle FFP‑2 Maskenpflicht wird als nicht sinnvoll erachtet"
Vermutlich der Wirrheit wegen waren am 13.1.21 mehrere Punkte zur Lage "National" geschwärzt. Man findet dort etwa "Übermittlungsprobleme in diversen LK" und "Stärkste Zunahme im LK Stadtverband Saarbrücken, vermutlich Datenartefakt". Frei lesbar war: "Zum Teil werden jedoch auch 2–3 Wochen zurückliegende Todesfälle gemeldet". Schwarz war zu Antigentests: "Es gibt nicht wirklich belastbare Daten aus Meldewesen". Die Positivquote kann gar nicht sein (frei lesbar):
„RKI-Protokolle, nächste Runde (91): Und wieder: "Eine generelle FFP‑2 Maskenpflicht wird als nicht sinnvoll erachtet"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (90): "Ursache für die steigenden Zahlen der saisonale Effekt (Winter)"
Die Modellierer und Testzentren haben ganze Arbeit geleistet. Am 11.1.21 wird von "4‑Tage-R-Wert=1,32; 7‑Tage-R-Wert=1,14" berichtet. Das ist "keine durchschlagende Lockdown-Wirkung". Daß auch Tests und "Impfungen" wenig durchschlagen, ist dem entschwärzten Text (rot gerahmt) aus TOP 1 zu entnehmen:
„RKI-Protokolle, nächste Runde (90): "Ursache für die steigenden Zahlen der saisonale Effekt (Winter)"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (89): "Evidenzlage: Impfstoffwirkung ist noch nicht bekannt. Dauer des Schutzes ist ebenfalls unbekannt"
Da am 8.1.21 überwiegend von weltweit zurückgehenden Zahlen berichtet werden muß ("ggf. von Meldeverzug betroffen"), behilft man sich in TOP 1 mit solchem Murks (frei lesbar):
Endlich wurde auch bei uns die "Südafrika 501Y.V2 Variante" entdeckt. Die schönen Namen wie "Arcturus", "Krake" und "B.1.1.529.5.3.1.1.1.1.1.1." waren noch nicht erfunden (mehr zur Mutantengeschichte hier).
„RKI-Protokolle, nächste Runde (89): "Evidenzlage: Impfstoffwirkung ist noch nicht bekannt. Dauer des Schutzes ist ebenfalls unbekannt"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (88): "Funktionäre der kassenärztlichen Vereinigung scheinen die Krise nicht ernst genug zu nehmen". Neue Falldefinition schafft Willkür
Weihnachten ist gelaufen mit seinen gefährlichen Besuchen und Reisen. Am 4.1.21 wirkt der Krisenstab ratlos. Bei der "Inzidenz" scheint ihm "insgesamt keine reelle Einschätzung des Rückgangs möglich", "auffällig ist Brandenburg mit einem kleinen Anstieg an Sylvester". Insgesamt weiß man: "Die geringeren Fallzahlen sind nicht auf den Meldeverzug zurückzuführen". "Mehrere 100.000 Deutsche sind in den Feiertagen gereist". Wenigstens diesen Erfolg kann man berichten: "Impfmonitoring (neu): 238.809 geimpfte Personen".
So wirr wie der Inhalt sind die Schwärzungen. Dieser TOP 6 sollte geheim bleiben:
„RKI-Protokolle, nächste Runde (88): "Funktionäre der kassenärztlichen Vereinigung scheinen die Krise nicht ernst genug zu nehmen". Neue Falldefinition schafft Willkür“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (87): "… davon ausgehend, dass die Impfung nicht vor Erregerübertragung schützt"
Die dem RKI bekannte Welt feiert das christliche Weihnachtsfest und zählt deshalb keine "Fälle". Am 30.12.20* ist deshalb zu lesen: "WHO Epidemiological update, Stand 29.12.2020 (Vergleich Vorwoche): insgesamt Rückgang neuer COVID-19-Fälle bzw. Todesfälle um 12 % bzw. 8 %, aber aufgrund der Feiertage laut WHO Meldeverzögerungen". Man muß sich begnügen mit Berechnungen, wer den "größten Anteil neuer COVID-19- Fälle" hat (Region Amerika), oder wer den "größten relativen Anstieg neuer Fälle" meldet (Region Afrika). Ärgerlich ist natürlich: "Sehr hohe CFR (Folie 1) von Deutschland ggü. bspw. GB (2,74 versus 1,28 %): vermutlich Rechenfehler, wird überarbeitet". "Aufgrund der Feiertage" gibt es in D einen niederschmetternden R‑Wert: "4‑Tage‑R=0.54, 7‑Tage‑R=0.68". 5.649 positiv getestete Menschen liegen auf Intensivstationen, ihre Zahl sollte in den nächsten Wochen auf die Hälfte sinken (intensivregister.de).
„RKI-Protokolle, nächste Runde (87): "… davon ausgehend, dass die Impfung nicht vor Erregerübertragung schützt"“ weiterlesenRKI-Protokolle, nächste Runde (86): "Kontraindikationen der Impfung… Hier besteht Kommunikationsbedarf"
"Skepsis ist geboten, evtl. kein reeller Fallzahlrückgang", meint man im Krisenstab am 28.12.20 bei diesem R‑Wert: "Reff=0,71, 7T Reff=0,74". Haben so wenige Menschen Oma und Opa besucht über Weihnachten? Oder sich, fast unvorstellbar, nicht dreimal am Tag getestet? "In den letzten 3 Tagen deutlicher Rückgang in allen BL". Das wird stimmen: "In vielen Ämtern aktuell nur/maximal Notbesetzung", spricht aber irgendwie gegen eine nationale Notlage. Einen kleinen Beifang bringt TOP 3 "Update digitale Projekte" über ein dränendes Ministerium und mit Gebeten zu Weinachten (sic, Entschwärztes rot gerahmt):
„RKI-Protokolle, nächste Runde (86): "Kontraindikationen der Impfung… Hier besteht Kommunikationsbedarf"“ weiterlesen