Hier gibt es eine kleine Zusammenstellung der Kategorien Zu Gruseligem von rechts bis duchgeknallt, Zu Gruseligem und Unerhörtem von links, Kritik, die niemand hören wollte (in der Blase) sowie eine Auseinandersetzung mit diesen Themen. Das Ganze ist der Versuch, einen Blick zurück zu werfen und Lehren daraus zu ziehen. Wie weit er trägt und ob er thematisch ausgeweitet wird, muß sich erweisen. Außerdem ist die Struktur noch recht unübersichtlich… Gastbeiträge sind übrigens erwünscht.
Was ist links? Mit wem kann man noch demonstrieren?
Erste Reaktionen auf den Versuch mit diesem Blog weisen auf die genannten Fragen hin. Niemand sollte hier endgültige Antworten erwarten. Vielmehr soll es um ein Angebot gehen, diese Fragen unter Menschen zu diskutieren, die Begriffe wie links, antikapitalistisch oder sozialistisch nicht dem Zeitgeist opfern wollen.
Der Hintergrund ist eine nachvollziehbare Verunsicherung angesichts des Verhaltens der meisten sich links verstehenden Organisationen vor allem zu den Themen Corona, Ukrainekrieg und Nahostkonflikt. Öffentliches Schweigen oder faktisches Überlaufen auf die Seite der Herrschenden schufen rechten Demagogen die Möglichkeit, sich als Systemopposition darzustellen. Das Einfordern zu Bekenntnissen, oftmals im Chor mit dem "Mainstream", anstelle von Analysen führt vielfach zu dem Reflex, mit derartigen Oktrois gleich das mitunter berechtigte Anliegen zu verwerfen. „Was ist links? Mit wem kann man noch demonstrieren?“ weiterlesen
Dem "Spiegel" nicht alles glauben
Aus dem September 2020:
Natürlich darf man dem "Spiegel" nicht alles glauben. Selbstredend verfolgt er eine Agenda, wenn er über die "Anti-Corona-Demos" schreibt. Spaltungsversuche haben schon immer zu den Maßnahmen gehört, unbequeme politische Bewegungen klein zu halten.
Und doch lassen sich die Fakten nicht wegdiskutieren, die in einem Video von spiegel.tv angeführt werden. Da gibt es den Antisemiten Nikolai Nerling, wie er am 29.8. auf der Hauptbühne der Querdenker herzlich willkommen geheißen wird. Dort befindet sich auch Matthäus Westfal ("Aktivist Mann"), dessen begeistertes Video vom "Reichstagstreppensturm" ("Das ist der Wahnsinn") bekannt wurde.
Es bleibt beides richtig: Die große Masse der Demonstrierenden hat mit Nazis und Reichsbürgern nichts am Hut. Mancher Veranstalter pflegt hingegen einen recht engen Umgang mit ihnen.
Sind sieben Weißkittel "die Ärzte und medizinischen Wissenschaftler der Welt"?
Aus dem Mai 2022:
Ich stehe zu meinem antiautoritären Reflex. Auch wenn mir manche ihrer Argumente einleuchten, hege ich ein Mißtrauen gegen Menschen, die ihre Kompetenz darstellen wollen, indem sie sich Weißkittel überwerfen. Seit Monaten agieren zum Teil hoch angesehene ExponentInnen der kritischen Corona-Szene unter dem anmaßenden Titel "Global Covid Summit". Eine niemals belegte Zahl von 17.000 ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen soll Erklärungen unterzeichnet haben, die mit "Wir, die Ärzte und medizinischen Wissenschaftler der Welt" beginnen. Ein aktuelles Video der Gruppe ist hier* zu sehen.
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Spielarten der Diffamierung
Dieser Beitrag vom 27.8.20 auf corodok.de ist nach wie vor aktuell:
Die wichtigsten Vorwürfe, mit denen Bewegungen von unten seit jeher konfrontiert werden, sind:
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- Sie sind gewaltbereit oder distanzieren sich zu wenig von Gewalt.
- Sie sind verfassungsfeindlich oder arbeiten mit Verfassungsfeinden zusammen.
- Sie sind antisemitisch oder kritisieren die Politik des Staates Israel.
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Auch in Hamburg gab es linke Stimmen gegen die "Maßnahmen"
Schon früh gab es bei "Jour Fixe – Gewerkschaftslinke Hamburg" eine kritische Annäherung an das Thema. Am 19.3.20 gab es dort zu lesen:
»Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg
01 In eigener Sache:
02 Coronavirus: Warum Herr Drosten jetzt endlich schweigen sollte
03 Corona: Die Ruhe vor dem Sturm
04 Eine kapitalistische Pandemie „Auch in Hamburg gab es linke Stimmen gegen die "Maßnahmen"“ weiterlesen
Querstellen: JA! – Querfront: NEIN!
Eine der wenige linken Stellungnahmen zur Corona-Politik war im Sommer 2020 eine Erklärung des Frankfurter Vereins "Klartext", in dem seit 1993 Menschen aus gewerkschaftlichen und/oder sozialen Zusammenhängen aktiv waren.
Unter dieser Überschrift war am 27.8.20 zu lesen:
»Erklärung des Vorstandes von Klartext e.V.
Unsere Broschüre „Lockdown – Nicht nochmal!“ liegt seit Anfang August vor. Die erste Auflage von 500 ist verkauft. Viele positive Rückmeldungen ermunterten uns zu einem Nachdruck. Den Vereinsvorstand von Klartext e.V. erreichten aber auch Zuschriften einzelner Personen aus linken Kreisen, manchmal sehr lange Weggefährten, die uns auf Grund der Broschüre als „Protofaschisten“ bezeichnen und uns in die rechte, d. h. faschistische Ecke stellen. Dies löste bei uns Irritationen, Befremden und Enttäuschung aus. Wir sehen darin eine Verleumdung, deren Beweggründe für uns im Dunklen liegen. „Querstellen: JA! – Querfront: NEIN!“ weiterlesen
Der Erzbischof, der Italien vor Corona-Globalisten und dem Überfall von Millionen Einwanderern retten will
Unter diesem Titel gab es am 3.5.22 auf corodok.de einen Bericht über den italienischen Erzbischof Carlo Maria Viganò, der von nicht wenigen als Bündnispartner angesehen wurde. Dort war zu lesen:
Nicht zwangsläufig muß ein Erzbischof auch erzreaktionär sein. Der Artikel vom 2.5. auf uncutnews.ch unter dem Titel "Die Agenda der neuen Weltordnung erfordert, dass Italien untergeht" zeigt auf, daß mitunter die Wahl zwischen Klerus und Cholera schwer fallen kann:
»„In den Plänen der Neuen Weltordnung sollte Italien erliegen, von Millionen Einwanderern überfallen werden, seine katholische Identität verlieren, seine Traditionen auslöschen und an ausländische multinationale Konzerne verkauft werden.“ „Der Erzbischof, der Italien vor Corona-Globalisten und dem Überfall von Millionen Einwanderern retten will“ weiterlesen
MWGFD: Das Volk, vertreten durch die Bauern, ist "durch schlichte Selbsterhaltung erwacht" und kämpft gegen Great Reset und WHO
Ob kanadische Trucker oder holländische Bauern, gerne bezog man sich in der Blase auf Protestaktionen in der Welt, mit denen man recht eigentlich wenig zu tun hatte. Wenn dabei schon mal Gewerkschaftshäuser angegriffen wurden wie in Australien oder Italien, gehört das eben zum gepflegten Volkszorn der Kleinbürger. Wie CSU, AfD, Wagenknecht und insgesamt die konservative Opposition versucht nun auch die MWGFD, sich auf den Zug der Bauernproteste aufzuschwingen. Die "Creme dé la Creme der internationalen Aufklärungsbewegung" (mwgfd.org) erklärt:
»… Es ist der übliche Lauf der Geschichte: Bauernaufstände und Klassenkämpfe brachen dann hervor, wenn das Schweigen der Lämmer zu lange währte und sich ein Nährboden für totalitären Machtmissbrauch bilden konnte… „MWGFD: Das Volk, vertreten durch die Bauern, ist "durch schlichte Selbsterhaltung erwacht" und kämpft gegen Great Reset und WHO“ weiterlesen
"Ich kenne keine Parteien, ich kenne nur noch Deutsche", sagt nicht Ballweg
Daß Rechte rechts seien, sei bloß eine Zuschreibung, und Ausgrenzung gehe überhaupt nicht, so lautete mancher Kommentar zu einem Beitrag auf corodok.de am 4.9.20 unter obigem Titel. Es hieß dort:
So tönte jedoch der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller auf einer rechten Kundgebung vor dem Brandenburger Tor am 30.8. Zuvor hatte er betont, daß "wir hier das Volk sind", Leute, die einfach nur zusammengekommen sind, "um für die Freiheit zu kämpfen". Und weiter:
»Deutsch ist eine Überzeugung… Was uns hier zusammenführt ist der Kampf um die Menschenrechte, die uns nach dem Grundgesetz garantiert sind… Wir sind hier, um die Demokratie gegen diese Corona-Diktatur zu ver-tei-di-gen!«
„"Ich kenne keine Parteien, ich kenne nur noch Deutsche", sagt nicht Ballweg“ weiterlesen