Vorab das Eingeständnis: Es geht mir auf den Keks, wenn die HeldInnen der Aufklärung auf jeden Skandal noch einen draufsetzen ("Leak im Leak", "RKI fälscht Protokolle"), stolz in ihren Vermarktungsvideos auf Trillionen Klicks verweisen und von InterviewpartnerInnen förmlich angebetet werden. Ich setze mich gerne dem Vorwurf aus, neidisch zu sein, betone aber die großen Verdienste, die Schreyer, Velazquez, Lausen, Haffner und andere damit haben, Licht ins Dunkle der Arbeit der verschiedenen Beraterstäbe zu bringen.
Ich fürchte, das ständige Anfeuern der Empörungsmaschine mit immer neuen "Skandalen" verstellt den Blick auf das, was an Unsäglichem in den offiziell vom RKI und anderen Gremien zugegebenen Protokollen zu finden ist. Schon das Leak bietet zwar reichhaltiges Ergänzungsmaterial, schafft aber auch eine Unübersichtlichkeit darüber, was offiziell dem RKI zuzuordnen ist.
Ein Schuß in den Ofen ist aus meiner Sicht die Aufregung um angeblich nachträglich veränderte Protokolle durch eine Funktionärin der RKI-Rechtsabteilung. „Flausen oder die Mutter aller RKI-Skandale?“ weiterlesen