RKI-Protokolle, nächste Runde (82): "… was wir nach außen ausweisen…"

Am 7.12.20 wird "in vie­len Ländern Europas Rückgang" ver­mel­det, sonst tut sich wenig inter­na­tio­nal. In D gibt es mit "4‑Tage‑R=1,20; 7- Tage‑R=1,06" "kei­ne Entspannung der Lage". 4.108 Menschen lie­gen posi­tiv gete­stet auf Intensivstationen. Jetzt ent­schwärzt in TOP 5 "Kommunikation" zu lesen: "Geringe Fallzahlen der Schulen teils nicht ganz schlüs­sig, soll­ten wei­ter­hin beob­ach­tet wer­den". Die Entschwärzung im glei­chen TOP zur bevor­ste­hen­den STIKO-Empfehlung ist rot markiert:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

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RKI-Protokolle, nächste Runde (79): "In die Falldefinition des RKI soll der Antigennachweis (inkl. Schnelltest) aufgenommen werden"

In der wie meist dort aus­sa­ge­ar­men Darstellung der inter­na­tio­na­len Lage fin­den wir am 27.11.20 bei­spiels­wei­se: "Irlands7-Tage-Inzidenz ist auf 43/100.000 Einwohner gesun­ken, Finnland und Island dage­gen nähern sich einer 7‑Tage-Inzidenz von 50/100.000 Einw.". Oder für D: "1 Mio. Fälle als Schwelle über­schrit­ten, Trend rück­läu­fig laut inter­na­tio­na­ler Lage, aber eigent­lich noch kei­ne Entspannung sicht­bar, neu­er Rekord mit Todesfällen". Irgendetwas steigt immer irgend­wo, ent­we­der im Vergleich zur Vorwoche oder der Anstieg ist irgend­wo höher als sonst­wo. Mit Statistik klam­mert man sich an die ein­mal fest­ge­leg­te Wahrheit des "Alles wird immer schlim­mer": "4‑Tage‑R=0,82; 7‑Tage‑R=0,93, jedoch schließt das Konfidenzintervall 1 noch ein".

Interessant ist der Umgang mit den poli­tisch hoch­ge­jazz­ten "Fallzahlen" in Hildburghausen ("LK Hildburghausen mit äußerst hoher Inzidenz"). Sie schei­nen selbst dem RKI zu phantastisch:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (77): "Erfolg von Maßnahmen kann mit RKI-Daten nicht zufriedenstellend beantwortet werden"

Die welt­um­span­nen­de Pandemie drückt sich in den "Top 10 Ländern nach Anzahl neu­er Fälle/​letzte 7 Tage" am 20.11.20 so aus, daß in der Hälfte die Zahlen stei­gen, in der ande­ren sin­ken sie. In Europa sind "Frankreich, Spanien und Polen aktu­ell Vorreiter". In Dänemark wur­den Maßnahmen auf­ge­ho­ben, da die "Inzidenz nach Nerz-Geschehen gesun­ken ist". Finnland kommt gut davon, denn "es gab noch Depots mit Masken und PPE vom kal­ten Krieg". PPE steht für "Personal Protective Equipment". Die Finnen haben aber auch den Vorteil, daß sie "gene­rell kein Volk gro­ßer Menschenansammlungen" sind. Am Bahnhof gibt es dort "Einsatz von Hunden auf frei­wil­li­ger Basis, dann PCR Test". Davon kön­nen wir lernen:

"Im Grunde ist Deutschland wie Finnland aufgestellt"

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RKI-Protokolle, nächste Runde (74): "… sonst entsteht falsche Botschaft zum falschen Zeitpunkt… Maßzahlen sind politisch"

Für das Protokoll vom 4.11.20 ist es nicht mög­lich, die Entschwärzungen zu erken­nen, weil das ursprüng­lich für die­sen Tag vor­ge­leg­te Protokoll irr­tüm­lich das vom 10.7.20 ist. In TOP 1 wird, ein­ge­bracht von Lothar Wieler, die­se Frage gestellt:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (72): "STIKO möchte ungern so ohne Phase III Studienergebnisse Empfehlungen verfassen"

Der Satz ist fast so schön wie der wei­ter unten: "Dies soll­te jedoch nicht so ver­mit­telt wer­den um die neu­en Maßnahmen nicht in Frage zu stel­len" [sic].

Das Berauschen an Fallzahlen, obwohl man mehr­fach frag­wür­di­ge Praktiken bei deren Erhebung fest­ge­stellt hat­te, setzt sich auch am 26.10.20 fort. Die Begeisterung über die extrem gerin­gen Zahlen in China wird einer­seits mit dem für ande­re Länder nicht erwähn­ten "Bei den Fallzahlen in China ist zu beach­ten, dass es sich um offi­zi­el­le Zahlen der Regierung han­delt" ver­se­hen, zugleich aber mit dem Rechercheauftrag ver­bun­den, "ob es ande­re Länder gibt, die die glei­chen Maßnahmen wie China erfolg­reich durch­ge­führt haben". Recherchen zu Afrika ("2,4% der neu­en Fälle und 3,9% der neu­en Todesfälle") könn­ten dage­gen das Narrativ in Frage stel­len. "National" heißt es sehr prä­zi­se: "R deut­lich über 1".

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RKI-Protokolle, nächste Runde (66): "Kinder sollen 14 Tage isoliert allein im Zimmer verbleiben und nur zu den Mahlzeiten Kontakt mit den Familien haben"

Es ist der 30.9.20, und wir erfah­ren etwas über die magi­schen Formeln der WHO. Zunächst unge­schwärzt am Beispiel "Wallonia" und Brüssel:

Jetzt ent­schwärzt, was "ggf. inter­es­sant", aber "schwer zu moni­to­ren" ist:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (65): "Zulassung bei FDA vor US Wahlen ist nicht gewünscht, auch nicht bei europäischer Behörde"

Wie seit Monaten fin­det auch die Sitzung am 23.9.20 in vitro statt; kor­rekt: "Sitzungsort: RKI, Virtueller Konferenzraum Vitero". Die Besetzung ist mager, die vir­tu­el­len Veteranen der Pandemie, Wieler und Schaade, nicht anwe­send. Man ist schnell durch mit der Tagesordnung, zahl­rei­che Punkte wer­den auch dies­mal gar nicht bespro­chen. Wir haben halt das Grassieren eines so neu­ar­ti­gen wie töd­li­chen Virus. Was sich aus­drückt in der inter­na­tio­na­len Lage in "Insgesamt wenig Veränderung". In der Hitliste der "Inzidenz" über 50 sind "die drei Inseln Bonaire, Saint Eustatius und Saba (Karibische Niederlande) neu dazu­ge­kom­men". Aus D: "Reff=0,79; 7T Reff=0,95", "2 LK >50–100 Fälle/100.000 EW".

Interessant wird es erst wie­der in TOP 7 "RKI-Strategie Fragen":

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Raus aus dem Mutterbauch, rein mit der Sanofi-Spritze. "Unabhängig von möglichen Risikofaktoren"

In "Der Bundeskanzler blickt auch auf die­se Entwicklung mit einem sehr freu­di­gen Blick" wur­de hier gestern über den geplan­ten und staat­lich sub­ven­tio­nier­ten Bau eines neu­en Werks des Sanofi-Konzerns in Frankfurt berich­tet. Parallel dazu hat die Standort-Integrierte Kapital-Organisation (STIKO) am 27.6.24* ihren "Beschluss zur Empfehlung der STIKO zur spe­zi­fi­schen Prophylaxe von RSV-Erkrankungen mit Nirsevimab bei Neugeborenen und Säuglingen in ihrer 1.RSV-Saison" ver­öf­fent­licht:

Bezeichnend ist die Begründung:

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RKI-Protokolle, nächste Runde (60): "Wichtiger offener Punkt. Enhanced Disease: Dies bedeutet, dass bei Impfdurchbrüchen stärkere Erkrankung auftritt als bei Ungeimpften"

Im Protokoll vom 17.8.20 hat Spanien es in die "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er Fälle in den letz­ten 7 Tagen" geschafft, anson­sten wer­den eher abstei­gen­de Trends gemel­det. In der Liste der "Europäischen Subregionen mit >50 Fällen/​100k Ew." wur­de u.a. Splitsko-Dalmatinska in Kroatien auf­ge­nom­men. "30% der Touristen in Region waren Deutsche, inwie­weit die­se infi­ziert sind, ist nicht bekannt". Für D heißt es: "ins­ge­samt kaum Änderung", "5 LK mit >25–50 Fällen/​100kEw.", "Düsseldorf zwei pos. Fußballbundesligaspieler". Gut, daß die­ser TOP 6 jetzt ent­schwärzt wurde:

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Warum Säuglinge unter Altersdemenz leiden

Und wel­che Impfung dage­gen hilft, das erfah­ren wir nicht auf t‑online.de. Doch die schon aus Corona-Zeiten ver­trau­te Melanie Rannow, die in "Potsdam Linguistik und Kommunikations­wissenschaften stu­diert" hat, berichtet:

Warum wuß­ten wir das bis­her nicht? "Senioren mit schwe­ren Atemwegserkrankungen wur­den bis­her durch­gän­gig auf Influenza und Covid gete­stet, nicht aber auf RSV. Sicher erkannt wird die Infektion nur durch einen PCR-Test". Zwei Impfstoffe wer­den von der Stiko nicht emp­foh­len. Aber Melanie gibt zu beden­ken: "Bisherige Untersuchungen zei­gen: Der Schutz vor einem schwe­ren Verlauf liegt bei etwa 95 Prozent und hält bei Älteren für min­de­stens ein Jahr an – und das mit einer ein­zi­gen Impfdosis." 

Viele wei­te­re lusti­ge Geschichten von ihr gibt es hier und hier.