Wie das RKI ausweislich seiner Protokolle Fälle generierte

Bereits am 5.2.20, als das Protokoll 12 "Fälle" ver­merk­te, wur­de die Grundlage dafür geschaf­fen, nahe­zu jeden Schnupfen als einen Fall anzusehen:

RKI Protokolle Fälle
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 24, 5.2.20

"Zu den Symptomen zäh­len Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen", so heißt es noch heu­te auf der RKI-Seite zu aku­ten Atemwegsinfektionen. Ein Kontakt galt als gege­ben durch einen "Aufenthalt am sel­ben Ort (z.B. Klassenzimmer, Arbeitsplatz, Wohnung/​Haushalt, erwei­ter­ter Familienkreis, Krankenhaus, ande­re Wohn-Einrichtung, Kaserne oder Ferienlager) wie eine Person, wäh­rend die­se sym­pto­ma­tisch war" oder durch den "Aufenthalt in einem Risikogebiet". Beides galt für einen Zeitraum von 14 Tagen "vor Erkrankungsbeginn" (web​.archi​ve​.org, 16.2.20). Das letz­te Dokument beschreibt drei Arten zu mel­den­der Fälle ohne Labordiagnose (PCR); als bestä­tig­te Fälle gal­ten auch posi­ti­ve PCR-Tests ohne spe­zi­fi­sche Symptome.

Doch aus die­se Definition "eska­lier­te" das RKI. „Wie das RKI aus­weis­lich sei­ner Protokolle Fälle gene­rier­te“ weiterlesen

RKI-Papers: "Das Dokument ist vom BMG freigeben und kann veröffentlicht werden."

Die angeb­li­che Unabhängigkeit des RKI vom Bundesgesundheits­ministerium war hier bereits wider­legt wor­den. In den Protokollen des Krisenstabs fin­den sich wei­te­re Belege dafür, daß das Institut nicht wirk­lich eigen­stän­dig han­deln konn­te. Am 11.4.20 ist zu lesen:

RKI-Papers
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 118, 11.4.20

Und am 29.6.20:

my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 204, 29.6.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

Selbst das Bundeskanzleramt erteil­te Aufträge, die umge­hend aus­ge­führt wur­den: „RKI-Papers: "Das Dokument ist vom BMG frei­ge­ben und kann ver­öf­fent­licht wer­den."“ weiterlesen

Volksverpetzer: "RKI-FILES: NUR HEISSE LUFT! WIE DU GETÄUSCHT WURDEST"

volks​ver​pet​zer​.de, das Portal, das mich mit einem teu­ren Verfahren wegen Verletzung des Urheberrechts über­zieht, weil ich ein Video sei­nes Hauptdarstellers Thomas Laschyk doku­men­tiert hat­te (Infos dazu fol­gen spä­ter), hat am 28.3.24 mit sei­ner Kollegin, die den schö­nen Namen Sophie Scheingraber trägt, in einem "Faktencheck" klargestellt:

»RKI-FILES: WIE MEDIEN AUF DIE QUERDENKER-INSZENIERUNG HEREINFIELEN

Ein für Desinformation und Verschwörungsmythen bekann­ter Blog hat vor Gericht die Veröffentlichung der RKI-Sitzungsprotokolle des Corona-Krisenstabs erstrit­ten. In den jetzt „RKI-Files“ genann­ten Dokumenten steht aber kaum Neues oder Skandalöses. Insgesamt zeig­ten die Protokolle, dass das RKI die Vor- und Nachteile ein­zel­ner Maßnahmen sorg­fäl­tig abwog und dass die letzt­end­li­chen Entscheidungen über die Umsetzung von Maßnahmen bei der Politik lagen. „Volksverpetzer: "RKI-FILES: NUR HEISSE LUFT! WIE DU GETÄUSCHT WURDEST"“ weiterlesen

Fehler-Diskussion? Krokodilstränchen

"Politiker über Corona-Versäumnisse. 'Das war einer der schlimm­sten Fehler'". So über­schreibt t‑online.de am 1.4.23 einen Artikel. Die ein­zi­ge Position, die über Selbstmitleid und klei­ne Eingeständnisse hin­aus­geht, ver­tritt ein Nicht-Politiker:

»Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat in der Corona-Pandemie die Hamburger Politik bera­ten und war ein gefrag­ter Gesprächspartner für Medien. Er stand restrik­ti­ven Maßnahmen kri­ti­scher gegen­über als man­cher Kollege und wur­de dafür von Maßnahmen-Befürwortern beschimpft. Er sagt: „Fehler-Diskussion? Krokodilstränchen“ weiterlesen

RKI-Protokolle: "Freigabe durch BMG steht noch aus"

"Das Robert Koch-Institut ist nicht wei­sungs­ge­bun­den, in die wis­sen­schaft­li­chen Bewertungen des Instituts mischt sich die Politik nicht ein", hat­te Karl Lauterbach nach der Veröffentlichung der geschwärz­ten RKI-Protokolle erklärt. Nichts davon stimmt.

Seit Ende Januar 2020 beschäf­tig­te sich das Fachgebiet 36 mit einem "Erregersteckbrief" (Dok. 16, 30.1.20). Anfang März wur­de er fertiggestellt.

RKI-Protokolle Freigabe BMG Lauterbach
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 66, 5.3.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

„RKI-Protokolle: "Freigabe durch BMG steht noch aus"“ weiterlesen

RKI-Papers: R‑Wert sinkt. "Dies sollte jedoch nicht so vermittelt werden, um die neuen Maßnahmen nicht in Frage zu stellen"

Im Oktober 2020 erge­ben selbst die frag­wür­di­gen Modellierungen ein Sinken des R‑Werts. Der Krisenstab dis­ku­tiert, das zu ver­schwei­gen. Es han­delt sich um einen der weni­gen Vorschläge, die nicht umge­setzt wurden:

RKI-Papers R-Wert
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 310, 30.10.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

„RKI-Papers: R‑Wert sinkt. "Dies soll­te jedoch nicht so ver­mit­telt wer­den, um die neu­en Maßnahmen nicht in Frage zu stel­len"“ weiterlesen

Was wurde aus der "Deeskalationsstrategie" des RKI aus dem April 2020?

Das Protokoll des RKI-Krisenstabs vom 6.4.20 glänzt mit umfang­rei­chen Schwärzungen bei den TOPs "1 Aktuelle Lage" (wozu "Erkenntntnisse zu asym­pto­ma­ti­schen Infektionsgeschehen" gehö­ren), "3 Aktuelle Risikobewertung" und vie­len ande­ren Punkten. Dennoch sind inter­es­san­te Erkennisse zu gewin­nen bzw. Fragen zu stel­len. Etwa die nach Inhalt und Schicksal der hier genann­ten Deeskalationsstrategie:

RKI Deeskalationsstrategie Protokolle
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 110, 6.4.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

„Was wur­de aus der "Deeskalationsstrategie" des RKI aus dem April 2020?“ weiterlesen

RKI-Protokolle: Risikobewertung bis zur "Hochskalierung". Wo ist das Dokument "Rationale Risikobewertung"?

Viele Spekulationen hat die Formulierung aus dem Protokoll vom 16.3.20 her­vor­ge­ru­fen, in dem fest­ge­legt wur­de, daß die Risikobewertung "hoch­ska­liert" wer­de, sobald ein Signal von einer Person vor­han­den sei, deren Name im Text geschwärzt wurde.

Wer auch immer das gewe­sen sein mag, es ist inter­es­sant nach­zu­voll­zie­hen, wie sich die Risikobewertung bis zum 17.3.20 ent­wickel­te. An die­sem Tag – das Signal war offen­bar gege­ben wor­den – ver­wen­de­te das RKI erst­mals den Begriff "Risikoeinschätzung". Sie sei hoch. Die Rede war von "7.156 laborbestätigte[n] SARS-CoV-2-Infektionen" (rki​.de). Was hat­te sich geän­dert? Schauen wir in die Protokolle. „RKI-Protokolle: Risikobewertung bis zur "Hochskalierung". Wo ist das Dokument "Rationale Risikobewertung"?“ weiterlesen

RKI-Protokolle: Scheingenauigkeit des R‑Werts von Jens Spahn angeordnet

Der Unsinn mit den zwei Nachkommastellen war dem Bundesinnenministerium auf­ge­fal­len. Generalarzt Holtherm teilt mit: Befehl ist Befehl.

my​.hid​ri​ve​.com (Dok. 152, 6.5.20)

Folgerichtig macht das RKI wei­ter und schätzt (!) etwa im Situationsbericht vom 16.5.20 die "Reproduktionszahl auf R= 0,88". Bis Mitte 2023 wur­de an die­ser Scheingenauigkeit fest­ge­hal­ten. Genau drei Wochen nach dem Ukas wur­de Holtherm beför­dert: „RKI-Protokolle: Scheingenauigkeit des R‑Werts von Jens Spahn ange­ord­net“ weiterlesen