RKI-Protokolle, After-Leak (20): "Frage, was wird konkret an Verschärfung benötigt?"

Das hat­te ich glatt ver­ges­sen aus der letz­ten Sitzung am 19.3.21: "VPräs: gro­ßes Lob von Lauterbach an RKI!". Am 22.3.21 wird zur "7‑Tage-Inzidenz" gemel­det: "Leichte Anstiege in vie­len BL". In TOP 4 "Aktuelle Risikobewertung" wird das RKI von sei­ner Teststrategie ein­ge­holt und kalt erwischt. Die Landrätin im thü­rin­gi­schen Landkreis Greiz treibt es auf die Spitze; die dar­aus ent­ste­hen­de Unglaubwürdigkeit weckt Besorgnis bei Wieler. Ursprünglich kom­plett geschwärzt heißt es dort:

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

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RKI-Protokolle, After-Leak (18): "Interpretation der grundsätzlich nach hinten abfallenden Kurven schwierig"

Schon in TOP 1 wird dies­mal, am 17.3.21, inzwi­schen les­bar, wie das RKI, ganz im Gegensatz zum selbst­si­cher und ‑herr­lich wir­ken­den Auftreten sei­ner Chefs, bei der Interpretation der Lage immer wie­der ins Schwimmen gerät:

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

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RKI-Protokolle, After-Leak (17): "Österreich testet derzeit ca.99 % der Schüler… Positivrate ca. 0,1 %"

Am 15.3.21 kann man ver­mel­den: "Inzidenz und bestä­tig­te Fälle stei­gend, ITS- Fälle fluk­tu­ie­rend". Bei der "7‑Tage-Inzidenz (7TI)" will man "ca. ab 10.03. Bruch hin zu Anstieg" erken­nen. Er besteht im Anwachsen von 65 auf heu­te 83. Es wird betont: "Anstieg nicht nur auf Testen zurück­zu­füh­ren", womit unge­wollt bestä­tigt wird, daß Testen zu höhe­ren Fallzahlen führt. Zur Erinnerung: "Ab Montag (08.03.2021) finan­ziert der Bund für alle Bürger und Bürgerinnen min­de­stens ein­mal pro Woche einen Schnelltest in den loka­len Testzentren vor Ort, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor der Bundespressekonferenz" (bun​des​ge​sund​heits​mi​ni​ste​ri​um​.de, 5.3.21) Ein zu erwar­ten­des Ergebnis ist die mas­siv gestie­ge­ne Zahl von "Ausbrüchen" in Kitas und Schulen. Im Protokoll wird ver­schwie­gen, was aus einer gele­ak­ten Folie zu die­sem Punkt her­vor­geht: Die "Inzidenz aku­ter repi­ra­to­ri­scher Erkrankungen (ARE)" liegt bei allen Kindern und Jugendlichen deut­lich unter der des Vorjahres (CoronaKita_Krisenstab_2021-03–15.pptx).

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RKI-Protokolle, After-Leak (16): "Lockerungen werden von Bevölkerung vorweggenommen – selbst was noch nicht beschlossen ist, wird bereits gelebt"

Das Rennen um die Top Ten bleibt auch am 12.3.21 unspannend:

Mit "7T-Todesfälle" wird eine neue Benennung ein­ge­führt, die in den fol­gen­den Protokollen auch wie­der verschwindet:

Allerlei Mutanten wer­den bespro­chen, wobei man bei bei dem Thema, das als offi­zi­el­le Begründung für ver­schärf­te "Maßnahmen" dient, im Dunkeln tappt:

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RKI-Protokolle, After-Leak (15): "Bei tieferem Einblick in die Cluster zeigen sich heterogene Trends mit prognostizierter Zu-/Abnahme"

Das Virus kennt zwar kein Pardon, aber offen­bar Feiertage, wes­halb die regu­lä­re Sitzung am 8.3.21 aus­fiel. Am 10.3.21 setzt man die ins­ge­samt nicht stei­gen wol­len­den Zahlen in aller­lei Verhältnisse. Vor allem ist der Krisenstab besorgt daüber: "Inwiefern die Zunahme der Antigen-Tests die Fallzahlen beein­flusst, kann aus den Meldedaten nicht befrie­di­gend beant­wor­tet wer­den". Die zurück­hal­ten­de Formulierung wird kon­ter­ka­riert durch eine Grafik aus dem Leak (Antigennachweise_Abbildung_2021-03–10.xlsx). Trotz aller Hoffnungen auf die Tests gehen die "Fallzahlen" ein­fach zurück. Und offen­bar hat­ten posi­ti­ve PCR-bestä­tig­te Antigentests (blau) und "Fälle" (grau) noch nie etwas mit­ein­an­der zu tun:

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RKI-Protokolle, After-Leak (14): "Impfzertifikat soll die Erfassung von Impfwirkung, Spätfolgen etc. ermöglichen, nicht Grundlage für Kategorien und Vorrechte sein"

Da der 5.3.21 ein Freitag ist, wird in TOP 1 die "Aktuelle Lage International" abge­han­delt. Wie stets pur­zeln Informationen und Zahlen wild durcheinander.

Wollte man die Aufmerksamkeit auf die deutsch-ita­lie­ni­sche Grenze len­ken? Sind rus­si­sche Zahlen aus dem Iran kei­ne rich­ti­gen? Das Protokoll ver­weist auf Folien, die gele­akt ein­seh­bar sind. Dort wird die "Impfquote" in den USA mit 7,8 % benannt und nicht mit 8.1 (COVID-19_in­ter­nat. Lage_2021-03–05.pptx). Damals gal­ten die zwei­mal gespritz­ten Menschen noch als "voll­stän­dig gegen COVID-19 geimpft".

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RKI-Protokolle, After-Leak (13): "Umgang mit Anfrage zu Daten zu COVID-19 (z.B. durch FDP u.a.)"

Dreißig Menschen müs­sen sich bei der Krisenstabssitzung am 3.3.21 ziem­lich lang­wei­len mit den seit lan­gem glei­chen Botschaften wie: "In allen BL gleich­blei­ben­der Trend" und "Positivquote sta­gniert". Allerdings hat man die Arbeitsbeschaffung im Blick: "Anteil der Antigen-posi­ti­ven nicht über­mä­ßig hoch – Weitere Akquise in Arbeit". Ausweislich einer gezeig­ten Folie aus den gele­ak­ten Dokumenten (Testzahlerfassung am RKI_2021-03–03.pptx) hat sich die Positivenquote von 12,97 % in der KW 52/​2020 auf 6,10 % in der KW 8/​2021 hal­biert – bei etwa gleich­blei­ben­der Zahl von 1 Mio. aus­ge­wer­te­ter Tests pro Woche. Eine wei­te­re Folie zeigt, daß die Akquise posi­ti­ver Tests bit­ter nötig ist. Danach waren gan­ze 148 von 100.569 Antigentests in betei­lig­ten Einrichtungen posi­tiv PCR-bestä­tigt. Das sind 0,15 %. Aus Knästen, Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete und Notaufnahmen wird kein ein­zi­ger sol­cher "Fall" berichtet:

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RKI-Protokolle, After-Leak (12): Nach Schnelltests: "Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden"

Wieder prä­gen am 26.2.21 Pseudoinformationen zur inter­na­tio­na­len Lage den TOP 1. Über die "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er COVID-19-Fälle" erfah­ren wir: "neu in Top 10: PL; nicht mehr in Top 10: MX". Ungeachtet des Hinweises "zu beden­ken bei Einordnung int. Zahlen: Länder nut­zen unter­schiedl. Methoden zur Detektion von Varianten und unter­schiedl. Berichtsintervalle", wer­den mun­ter Steigerungsraten von "VOC" aus­ge­brei­tet. Für die deut­sche "Inzidenz" wird fest­ge­hal­ten: "kein BL mit deut­li­chem Anstieg oder Rückgang". Bedenklicher noch: "Übersterblichkeit geht zurück auf Durchschnittsniveau 2017–2020".

Panisch wer­den Berichte über zwei "Ausbrüche" ent­ge­gen­ge­nom­men. Zur "Ausbruchsuntersuchung Kreis Bergstraße" ist dra­ma­tisch Klingendes im Entschwärzten dargelegt:

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