Merz will europäische Pharmaindustrie stärken

Klar, daß die­se dpa-Meldung vom 19.7.24 all­über­all ver­brei­tet wird:

»Dresden – Der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz will die Wettbewerbsfähigkeit der euro­päi­schen Phar­maindustrie stär­ken. Es brau­che phar­ma­zeu­ti­sche Industrie in Europa und in Deutschland, sag­te er beim Besuch des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline (GSK) in Dresden.

Sie sei ein „wich­ti­ger Bestandteil unse­res Gesundheitssystems“, nicht nur für Patienten, son­dern auch für die Industrie ins­ge­samt. „Wettbewerb der euro­päi­schen Industrie heißt, auch nach innen hin Versorgungssicher­heit zu gewähr­lei­sten“, sag­te Merz.

Durch die Coronapandemie habe es einen Meinungswandel gege­ben. „Wir haben plötz­lich fest­ge­stellt, was wir alles nicht haben, dass wir zum Beispiel kaum noch for­schen­de und pro­du­zie­ren­de Pharmaunternehmen in Europa haben.“ Europa sei abhän­gig gewor­den von China und Indien. Bei Antibiotika etwa gebe es europa­weit nur noch ein Werk in Österreich.

Merz the­ma­ti­sier­te auch die Impfskepsis, die in Deutschland wei­ter ver­brei­tet sei als gedacht. Gerade Kinder bräuch­ten jedoch die Schutzimpfungen. Das Risiko sol­le man nicht bestreiten.

„Jeder Impfstoff kann Nebenwirkungen haben, aber kein Impfstoff hat viel grö­ße­re Nebenwirkungen“, sag­te Merz. Er wer­be für eine Kampagne von Politik und Unternehmen. Die Menschen soll­ten sich und vor allem auch ihre Kinder imp­fen lassen.

GSK pro­du­ziert im Dresdner Werk Impfstoffe gegen Grippe und Hepatitis. Pro Woche wer­den laut Angaben des Unternehmens zwei Millionen Impfdosen pro­du­ziert. Rund 800 Mitarbeitende plus Auszubildende arbei­ten an die­sem Standort.«
aerz​te​blatt​.de (19.7.24)


»GSK erhöht Gewinnziel

… Für das lau­fen­de Jahr rech­net GSK nun mit einem Anstieg des berei­nig­ten Betriebsgewinns um 9 bis 11 Prozent und des berei­nig­ten Gewinns je Aktie um 8 bis 10 Prozent. Zuvor war der Pharmakonzern von einem Zuwachs von 7 bis 10 Prozent bezie­hungs­wei­se von 6 bis 9 Prozent aus­ge­gan­gen… Sämtliche Ziele sind gerech­net zu kon­stan­ten Wechselkursen und klam­mern das stark rück­läu­fi­ge Covid-Geschäft aus. Die zum Jahresanfang ange­ho­be­nen mit­tel- und län­ger­fri­sti­gen Wachstumsziele für die Jahre bis 2026 und 2031 bestä­tig­ten die Briten.

Im abge­lau­fe­nen ersten Quartal hat GSK vor allem von einem star­ken Impfgeschäft pro­fi­tiert. Das Geschäft mit der Impfung Shingrix gegen Herpes Zoster und Gürtelrose spül­te dem Konzern 945 Millionen bri­ti­sche Pfund in die Kasse. Mit der RSV-Impfung Arexvy mach­te das Unternehmen 182 Millionen Pfund. Insgesamt leg­te der Konzernumsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 7,36 Milliarden Pfund (8,6 Mrd Euro) zu. Währungsbereinigt und ohne das Covid-Geschäft fiel das Plus stär­ker aus.

Als berei­nig­tes Betriebsergebnis wies GSK in den ersten drei Monaten 2,4 Milliarden Pfund aus, das waren 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auch hier fiel das Plus wäh­rungs­be­rei­nigt grö­ßer aus. Unter dem Strich ging der Gewinn wegen höhe­ren Aufwendungen um rund ein Drittel auf gut eine Milliarde Pfund zurück.«
apo​the​ke​-adhoc​.de (5.1.24)

6 Antworten auf „Merz will europäische Pharmaindustrie stärken“

  1. Das Gedöns der Stärkung eines Pharmastandorts Deutschland ist brech­reiz­erre­gend. Letztlich geht es um die Rechtfertigung von Subventionen zur Steigerung der Dividenden an die ulti­ma­ti­ven Eigentümer der Konzerne. Nicht mehr, nicht weniger. 

    "Europa sei abhän­gig gewor­den von China und Indien …"

    Bevor Merz redet, soll­te er in Betracht zie­hen, dass nicht jeder ober­fläch­lich mit Versorgungssicherheit die Pharmaindustrie in Verbindung bringt, die geför­dert wer­den soll mit­tels Subventionen. Die Entwicklung von Pharmazeutika für sel­te­ne Erkrankungen oder zur mit abstru­sen Verträgen an den Staat ver­kauf­ten Gentherapeutika und son­sti­gen Impfstoffen, hat nichts mit Versorgungssicherheit für die "nor­ma­le" Bevölkerung zu tun. Und die not­wen­di­gen Wirkstoffe (APIs) für Massenmedikamente oder Pharmazeutika zur Selbstmedikation wer­den aus Kostengründen gün­sti­ger aus dem Ausland bezo­gen. Die phar­ma­zeu­ti­sche Chemie (eben­so wie die Feinchemie) ist das, was gera­de der Deindustrialisierung zum Opfer fällt. Was also will Merz exakt för­dern? Die Produktion gene­ri­scher Massenmedikamente, damit die Profitspannen blei­ben oder gar bes­ser wer­den? Oder aus­ge­wähl­te Pharmazeutika für sel­te­ne Erkrankungen als "Leuchttürme"?

    1. Hinter Propagandameldungen die­ser Art steckt genau das was Lenin bereits vor 100 Jahren als die typi­schen Merkmale des Staats-Monopolistischen Kapitalismus erklärt hat: Die Verschmelzung von Industriekapital mit Staatskapital wobei die­se Fusion pri­va­ter Natur ist.

      Und rich­tig OMikron, mit Versorgung hat das alles nichts zu tun.

    1. @Stresstest:

      green-fin­gers-print

      Danke! Mal wie­der ein guter Kommentar von Herrn Sonneborn. Schön dass er wie­der "dabei" ist. Ich habe ihn nicht gewählt, wegen der Parteibasis und ihrem "Corona-Verhalten". Ausserdem gab's dies­mal, mei­ner Perspektive nach, die "pas­sen­de­re Wahlmöglichkeit", was mich sehr gefreut hat. I'm loo­king for­ward. Was immer das hei­ssen könn­te. Ich kann kein Englisch.

      Aber eines fin­de ich sehr Schade. Wer heut­zu­ta­ge nicht sozi­al-aus­ge­grenzt sein möch­te, muss sich mit tech­ni­schen Geräten aus­ein­an­der­set­zen, und "vitu­als" – don't know whe­re, don't know when .……

      Echt stark aber, die Joda-Pose vdL und die grü­ne Farbe dabei eben NICHT im Gesicht! Dafür der Hinweis "grü­ner Fingerabdrücke" auf dem Wahlschein. Wundert nicht.

  2. Maerz will die "Black-Rocker-Gang" staer­ken. Scheiss dop­pel­tes Spielchen, gel­le Herr Maerz? 😉

    Hat nicht jeder Trostpreis auch sei­ne zwei Seiten, oder wie?

    a booo­gie, man .… ( … and women, of course! 😉 )
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​Q​T​F​p​a​V​G​S​UVw
    Quelle: you​tube​.com

    [ .… dass heut­zu­ta­ge jeder ger­ne eine extra-einm­la­dung ver­langt .…? – .…. 'schtehs­s­neet .…..]

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