RKI-Papers zu Fallzahlen im Lagebericht: "Sinkende Tendenz sollte rausgenommen werden"

Am 7. September 2020 beriet der Krisenstab des RKI dar­über, daß die "Gesamt-Inzidenz seit län­ge­rem auf Plateau" lie­ge. Politisch geplant und Ende des Monats durch die MPK umge­setzt waren aller­dings ver­schärf­te Maßnahmen. Entwarnung war also das Letzte, was man brauchte:

RKI-Papers, Sinkende Tendenz verschweigen
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 264, 7.9.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

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Auch die Schweiz veröffentlicht geschwärzte Dokumente der Task Force Covid-19

»Protokolle der Task Force Covid-19 des BAG
Die Protokolle der Task Force Covid-19 des BAG kön­nen ein­ge­se­hen werden.
Das BAG hat die Arbeiten zu Covid-19 ab Januar 2020 bis April 2022 in einer Task Force orga­ni­siert. In der Taskforce waren neben dem Bundesamt für Gesundheit ver­schie­de­ne wei­te­re Bundesstellen ver­tre­ten, um die Covid-19-Pandemie zu bewältigen.

Die Protokolle sind mit Schwärzungen ver­se­hen und nur in deut­scher Sprache ver­füg­bar.«
bag​.admin​.ch

Eine erste Einschätzung gibt es in "Still und lei­se: die Schweizer Protokolle der Task Force Covid-19 des BAG sind online und öffent­lich ein­seh­bar" (abfschweiz​.ch).

RKI-Papers. Ein ominöser Urintest, von Spahn gepusht, und eine bioterroristische Gefährdungslage

Mitunter stößt man bei der Lektüre der Protokolle des RKI-Krisenstabs auf über­ra­schen­de Zusammenhänge. Am 11. Januar 2021 beschäf­tigt sich das Gremium mit einem von der "Informationsstelle des Bundes für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene (IBBS)" ein­ge­brach­ten Tagesordnungspunkt. Es geht um einen neu­en Urintest "DiaPat-CoV-50". Die Bewertung ist skep­tisch. Über den 850 € teu­ren Test heißt es, daß "die Leistungsdaten nicht aus­rei­chend sind" und "der Nutzen der­zeit frag­lich".

Nach einer so klei­nen wie umstrit­te­nen Studie, die vom BMG geför­dert wur­de, war Anfang Januar 2021 vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine befri­ste­te Sonderzulassung bis Ende Februar erteilt wor­den. Begründet wur­de dies mit einer Fähigkeit des Tests, schwe­re Verläufe vor­her­zu­sa­gen. (Das BfArM ist eine Behörde "im Geschäftsbereich des BMG".) Doch schon am 21.1.21 erhielt der Test eine regu­lä­re Zulassung. Die Rolle von Jens Spahn in der Geschichte ist inter­es­sant. „RKI-Papers. Ein omi­nö­ser Urintest, von Spahn gepusht, und eine bio­ter­ro­ri­sti­sche Gefährdungslage“ weiterlesen

RKI-Papers: Zu Kindern kann eine grundsätzliche Aussage nicht getroffen werden. Das soll nicht publiziert werden

Das geht aus dem Protokoll des Krisenstabs des RKI vom 26.5.20 her­vor. Es gab "dazu aktu­ell kei­ne dem RKI bekannn­ten Daten". Die vor­lie­gen­den Studien waren "oft nicht peer- review­ed und teil­wei­se metho­disch sub­op­ti­mal". Diese Erkenntnisse stell­ten jedoch "kei­ne publi­zier­ba­re Bewertung" dar. "Eine RKI Stellungnahme ist aktu­ell nicht (drin­gend) not­wen­dig".

Zwei Monate zuvor hat­te das RKI eine "Fachliche Stellungnahme zu Schulschließungen als bevöl­ke­rungs­be­zo­ge­ne anti­epi­de­mi­sche Maßnahme" abge­ge­ben. Sie befür­wor­te­te Schulschließungen:

»Die vor­lie­gen­de Datenlage zeigt, dass die Symptomatik von COVID-19 bei Kindern deut­lich gerin­ger aus­ge­prägt ist als bei Erwachsenen. Eine Studie berich­tet aller­dings ver­gleich­ba­re Infektionsraten für SARS-CoV‑2 bei Kindern. Zum tat­säch­li­chen Beitrag von Kindern und Jugendlichen an der Transmission in der Bevölkerung lie­gen kei­ne Daten vor. Aufgrund der hohen Kontagiosität des Virus und dem engen Kontakt zwi­schen Kindern und Jugendlichen unter­ein­an­der erscheint es jedoch plau­si­bel, dass die­se zur Transmission in der Bevölkerung bei­tra­gen. Insofern könn­ten Schulschließungen unter den oben genann­ten Voraussetzungen einen Beitrag zur Verlangsamung der Ausbreitung in der Bevölkerung lei­sten. Ein Einfluss auf die aktu­el­le Influenzasituation ist eben­falls zu erwar­ten. Entsprechend der vor­lie­gen­den Studien hat ein frü­her Zeitpunkt für pro­ak­ti­ve Schulschließungen vor Eintreten einer fort­ge­setz­ten Übertragung in der Bevölkerung eine höhe­re Wirksamkeit…« „RKI-Papers: Zu Kindern kann eine grund­sätz­li­che Aussage nicht getrof­fen wer­den. Das soll nicht publi­ziert wer­den“ weiterlesen

Warum schweigen die Mitglieder des RKI-Krisenstabs?

Selbst aus den geschwärz­ten Protokollen des Krisenstabes geht her­vor, daß es oft­mals Zweifel gab, direk­te Einmischungen des Ministeriums und Alleingänge des Präsidenten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wer­den in dem Gremium, anders als bei den angeb­li­chen "ExpertInnenräten", hoch­kom­pe­ten­te Menschen geses­sen haben. Warum äußern sie sich nicht zur unsäg­li­chen Arbeit des RKI, wie sie nach außen kom­mu­ni­ziert wur­de? Ich zie­he die Frage zurück. Sie sind abhän­gig Beschäftigte und an die Weisungen aktu­ell von Karl Lauterbach gebun­den. Selbst für die Hochkaräter gab es Maulkörbe, wie die­sem Dokument zu ent­neh­men ist:

RKI-Krisenstab, Geschäftsordnung, Expertinnenrat, Protokolle
bun​des​re​gie​rung​.de

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RKI-Papers: "Bei Impfdurchbrüchen stärkere Erkrankung als bei Ungeimpften"

Dieser Punkt wur­de schon am 17.8.20 im RKI-Krisenstab dis­ku­tiert. Über einen "tat­säch­li­chen" Schutz der "Impfung" war nichts bekannt, die Stoffe noch nicht zuge­las­sen. Dennoch arbei­te­te die STIKO bereits an Empfehlungen:

Impfdurchbrüche, stärkere Erkrankung, RKI-Papers
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 246, 17.8.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

Was ergab die Phase-3-Studie von Biontech aus dem November 2020, drei Monate später?

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