RKI-Papers zu Fallzahlen im Lagebericht: "Sinkende Tendenz sollte rausgenommen werden"

Am 7. September 2020 beriet der Krisenstab des RKI dar­über, daß die "Gesamt-Inzidenz seit län­ge­rem auf Plateau" lie­ge. Politisch geplant und Ende des Monats durch die MPK umge­setzt waren aller­dings ver­schärf­te Maßnahmen. Entwarnung war also das Letzte, was man brauchte:

RKI-Papers, Sinkende Tendenz verschweigen
my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 264, 7.9.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

Gesagt, getan:

Es brauch­te noch ein paar Tage, bis aus den täg­li­chen Lageberichten die "leicht gesun­ke­nen" Inzidenzen, wie es zuvor hieß, ver­schwan­den. Am 11.9.20 wird das vor­ge­ge­be­ne Wording ver­wen­det und statt­des­sen davon gespro­chen, es habe sich "die kumu­la­ti­ve COVID-19-Inzidenz der letz­ten 7 Tage ab der 35. Kalenderwoche ten­den­zi­ell sta­bi­li­siert" (rki​.de). Trotz aller Testbemühungen muß­te man mit­tei­len: "Die kumu­la­ti­ve Inzidenz der letz­ten 7 Tage lag deutsch­land­weit bei 9,9 Fällen pro 100.000 Einwohner."

Christian Drosten lei­ste­te einen Tag nach der Sitzung des Krisenstabs im Gesundheits-Ausschuß des Bundestages sei­nen Beitrag zur Panikmache. In sei­ner unnach­ahm­li­chen Art, gleich­zei­tig "A" und "nicht A" zu behaup­ten, erklär­te er dort:

      • "Es gibt ver­schie­de­ne Effekte, die alle zusam­men­kom­men, die dazu füh­ren wer­den, daß also die rei­ne Fallinzidenz mit sehr, sehr gro­ßer Wahrscheinlichkeit auch bei uns genau so anstei­gen wird."
      • "Warum stirbt im Moment kei­ner dar­an?… Der eine Effekt… ist, daß da jetzt jün­ge­re Bevölkerungsanteile sich infi­zie­ren… Es gibt klei­ne Argumente zu sagen, viel­leicht kommt es doch nicht so schlimm…, aber die Verstorbenen sind ja nicht alles, was man ver­hin­dern muß, son­dern eben auch die schwe­ren Krankheitsausgänge, … die Krankheitsschwere ist eigent­lich nicht verändert."
      • "Wir wis­sen nicht, ob nicht die Verwendung von Alltagsmasken in gro­ßer Verbreitungsweite, ob das nicht dazu führt, daß im Durchschnitt die erhal­te­ne Virusdosis in einer Infektion gerin­ger ist und daß im Durchschnitt des­halb Krankheitsverlauf auch wenig schäd­lich [? aku­stisch unklar, AA] sein könn­te, aber das ist eine rei­ne Spekulation. Dazu gibt es kei­ne wis­sen­schaft­li­chen Belege. Und es gibt umge­kehrt in Ländern, in denen man sagen kann, es wur­de von Anfang an durch­gän­gig Maske getra­gen, dazu gehö­ren sehr vie­le asia­ti­sche Länder, und trotz­dem ist es zu gro­ßen Ausbrüchen gekom­men. So kann es zusam­men­pas­sen, und mei­ne Einschätzung ist auf die­ser Basis eben über­haupt nicht, daß sich die Grundsituation ver­än­dert hat."

Mehr und Quelle hier.

USA: Bei 6% der "Corona-Toten" COVID-19 alleinige Ursache

Auch sol­chen – von den Medien igno­rier­ten – Informationen muß­te man etwas ent­ge­gen­set­zen: Die US-ame­ri­ka­ni­schen CDC, Centers for Disease Control and Prevention, hat­ten mit Stand vom 26.8.20 über "die Arten von Gesundheitszuständen und Ursachen, die im Zusammenhang mit Todesfällen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) genannt wur­den", mit­ge­teilt:

»Für 6% der Todesfälle war COVID-19 die ein­zi­ge erwähn­te Ursache. Für Todesfälle mit Zuständen oder Ursachen zusätz­lich zu COVID-19 gab es durch­schnitt­lich 2,6 zusätz­li­che Zustände oder Ursachen pro Tod.«

Noch heu­te ist mit Stand vom 27.9.23, als die Erhebungen been­det wur­den, dort zu lesen:

»For over 5% of the­se deaths, COVID-19 was the only cau­se men­tio­ned on the death cer­ti­fi­ca­te. For deaths with con­di­ti­ons or cau­ses in addi­ti­on to COVID-19, on avera­ge, the­re were 4.0 addi­tio­nal con­di­ti­ons or cau­ses per death.«
cdc​.gov

"RKI sollte sich nicht ganz von gelebter Praxis entfernen"

In den Wind geschla­gen wur­den die Mahnungen von Kinder- und JugendmedizinerInnen. Im Protokoll des glei­chen Tages ist zu lesen:

my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 264, 7.9.20

Keine Studien zu Ansteckung

Vom glei­chen Tag; kei­ne Frage ist, ob die auf Nichtwissen basie­ren­den "Maßnahmen" frag­lich sind:

my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 264, 7.9.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original

Update: Ein Nachtrag aus dem glei­chen Protokoll. Zum Thema "Die Krankheitslast durch COVID-19 in Deutschland" liest man über ein unge­nann­tes Dokument, das dis­ku­tiert wird:

my​.hid​ri​ve​.com, Dok. 264, 7.9.20, Hervorhebungen in gelb nicht im Original


Neben ande­ren wun­der­schö­nen Formulierungen in Drostens Podcasts fin­det man herr­li­che aus dem September 2020 hier:

Drosten: Dinge, die ein­fach mal gesagt wer­den mußten

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