Ganz ist der Plan des Großen Fritz also nicht aufgegangen. Nach dem gelungenen Tabubruch hat der Versuch, die AfD als gleichberechtigtes Mitglied in die bürgerliche Parteienfamilie aufzunehmen und mit ihr ein Gesetz zu beschließen, nicht im ersten Anlauf geklappt.
Grotesk und wahrlich theaterreif war die Darstellung der Parteien. Mit Ausnahme der Linken beteuerten sie allesamt, daß sie sich doch völlig einig seien im Ziel, den nunmehr aktuellen Schädling von Volkswirtschaft, Recht und Ordnung zu bekämpfen. Ein wenig haben sich die Gewichte verschoben, doch die Show erinnerte an die Debatten zu Corona-Maßnahmen und zum Krieg. Jenseits der völligen Einigkeit gab es Debatten lediglich zur Frage, ob 2G als Maßnahme ausreichend sei oder 3G-plus vonnöten, um renitente MitbürgerInnen an die Kandare zu nehmen. Oder wann welche schweren Waffen an die Ukraine geliefert werden bzw. zwei Prozent oder fünf oder dreieinhalb des Bruttosozialprodukts an Rheinmetall & Co. ausgereicht werden sollen.
Makaber wie bezeichnend ist es, wie die Teile von AfD und BSW, die sich bei Corona kritisch gaben, nun mit Scharfmachern wie Jens Spahn in einem Boot rudern. Wächst da zusammen, was zusammen gehört? „Blaues Wunder für Merz? Groteskes Theater der bürgerlichen Demokratie“ weiterlesen