Dem "Spiegel" nicht alles glauben

Aus dem September 2020:

Natürlich darf man dem "Spiegel" nicht alles glau­ben. Selbstredend ver­folgt er eine Agenda, wenn er über die "Anti-Corona-Demos" schreibt. Spaltungsversuche haben schon immer zu den Maßnahmen gehört, unbe­que­me poli­ti­sche Bewegungen klein zu halten.

Und doch las­sen sich die Fakten nicht weg­dis­ku­tie­ren, die in einem Video von spie​gel​.tv ange­führt wer­den. Da gibt es den Antisemiten Nikolai Nerling, wie er am 29.8. auf der Hauptbühne der Querdenker herz­lich will­kom­men gehei­ßen wird. Dort befin­det sich auch Matthäus Westfal ("Aktivist Mann"), des­sen begei­ster­tes Video vom "Reichstagstreppensturm" ("Das ist der Wahnsinn") bekannt wurde.

Es bleibt bei­des rich­tig: Die gro­ße Masse der Demonstrierenden hat mit Nazis und Reichsbürgern nichts am Hut. Mancher Veranstalter pflegt hin­ge­gen einen recht engen Umgang mit ihnen.

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"Ich kenne keine Parteien, ich kenne nur noch Deutsche", sagt nicht Ballweg

Daß Rechte rechts sei­en, sei bloß eine Zuschreibung, und Ausgrenzung gehe über­haupt nicht, so lau­te­te man­cher Kommentar zu einem Beitrag auf corodok.de am 4.9.20 unter obi­gem Titel. Es hieß dort:

So tön­te jedoch der AfD-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Müller auf einer rech­ten Kundgebung vor dem Brandenburger Tor am 30.8. Zuvor hat­te er betont, daß "wir hier das Volk sind", Leute, die ein­fach nur zusam­men­ge­kom­men sind, "um für die Freiheit zu kämp­fen". Und weiter:

»Deutsch ist eine Überzeugung… Was uns hier zusam­men­führt ist der Kampf um die Menschenrechte, die uns nach dem Grundgesetz garan­tiert sind… Wir sind hier, um die Demokratie gegen die­se Corona-Diktatur zu ver-tei-di-gen!«

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"Querdenker und Reichsbürger. Wie man eine Bewegung beschädigt"

Auch die­ser Abdruck einer Stellungnahme von Uli Gellermann am 21.11.20 brach­te nicht weni­ge Spaltungsvorwürfe ein:

ratio​nal​ga​le​rie​.de ist ein Blog, der sich von Anfang an auf die Seite der Proteste gegen Grundrechtseinschränkungen im Zuge der Corona-Hysterie gestellt hat. Der Herausgeber Uli Gellermann unter­stütz­te dabei stets Querdenken und Michael Ballweg als Person.

Wenn nun von dort Kritik laut wird, soll­te die Bewegung das ernst neh­men. In einem Beitrag "Querdenker und Reichsbürger. Wie man eine Bewegung beschä­digt" ist zu lesen: „"Querdenker und Reichsbürger. Wie man eine Bewegung beschä­digt"“ weiterlesen

Ballweg outet sich

Die Reaktionen auf einen Beitrag vom 2.9.20 auf coro​dok​.de unter die­sem Titel waren typisch für die­se Zeit. Eine Auseinandersetzung mit den Positionen Ballwegs fand eher nicht statt, son­dern wur­de mit dem Totschlag-Argument der "Kontaktschuld" zurück­ge­wie­sen. Der Reichsbürger-Ansatz, der sich bei Ballweg in der Folge ver­ste­ti­gen soll­te, wur­de eher woll­wol­lend zur Kenntnis genom­men. Bis heu­te wird Kritik an Ballweg abge­wehrt, weil die (poli­tisch moti­vier­te und zu ver­ur­tei­len­de) neun­mo­na­ti­ge U‑Haft ihn sakro­sankt erschei­nen läßt. 2020 war zu lesen und zu sehen:

Es ist gut, daß Michael Ballweg sei­ne Positionen ver­deut­licht. Es ist ehr­lich, daß er dies in unmiß­ver­ständ­li­chem Kontext mit ein­deu­tig Rechtsextremen tut.

  • Michael Ballweg im Interview mit Lejeune 2.9.

Seine wei­te­ren Pläne erklärt er heu­te in einem äußerst freund­schaft­li­chen Interview mit Martin Lejeune. Der hat­te in den letz­ten Tagen eben­so zuge­wand­te Gespräche mit der "Reichstags-Stürmerin" Tamara Kirschbaum, dem Holocaust-Leugner Nikolai Nerling und den AfD-Funktionären Stefan Bauer und Andreas Wild (Links über die Fotos*).

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Kritik, die niemand hören wollte (in der Blase) – I

Schon früh gab es Kritik an den Maßnahmen aus dem "Mainstream". Sie bezog sich meist auf Teilgebiete ohne eine radi­ka­le Abrechnung mit der gesam­ten Corona-Politik. Wer nicht in den frag­wür­di­gen Slogan "Frieden, Freiheit, kei­ne Diktatur" ein­stimm­te, galt als Gegner. Im Nachhinein war es ein Fehler, die­se Stimmen geringzuschätzen.

Im Mai 2020 war auf coro​dok​.de zu lesen:

Drosten warnt mal wieder

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Hildmann, Schiffmann im Oktober 2020

Im Oktober 2020 erschien unter der Überschrift "Attila deli­riert, Bodo betet, zum Abschluß das Deutschlandlied" auf coro­dok. Darin war zu sehen und zu lesen:

So rich­tig und wich­tig es war, anläß­lich des "Weltgesundheitsgipfels" in Berlin gegen die Grundrechtseinschränkungen zu demon­strie­ren, so pein­lich sind die­se Szenen:

„Hildmann, Schiffmann im Oktober 2020“ weiterlesen

Wird diese Seite Bestand haben?

Der Blog coro​dok​.de hat mehr als drei Jahre, von April 2020 bis Dezember 2023, ver­sucht, auf eine eben­so sach­li­che wie humor­vol­le Weise den herr­schen­den Umgang mit Corona als demo­kra­tie­feind­lich, wis­sen­schaft­lich nicht begründ­bar und schäd­lich aufzuzeigen.

Er war eine von weni­gen Stimmen aus der poli­ti­schen Linken, die sich wei­ger­ten, in das staat­li­che und media­le Narrativ ein­zu­stim­men, und statt­des­sen eine fak­ten­ba­sier­te Diskussion ermög­li­chen woll­ten. Inzwischen haben finan­zi­ell gut aus­ge­stat­te­te Portale – die sich mitt­ler­wei­le red­lichst bemü­hen, dem Zerrbild der "Faktenchecker" zu ent­spre­chen – das Thema weit­ge­hend unter Kontrolle. In dem Maße, wie sich vie­le lan­ge Zeit enga­gier­te Menschen ande­ren Themen zuwand­ten, hat das rech­te und schwurb­le­ri­sche Lager mehr als je zuvor die Oberhand gewon­nen. „Wird die­se Seite Bestand haben?“ weiterlesen