RKI-Protokolle, After-Leak (20): "Frage, was wird konkret an Verschärfung benötigt?"

Das hat­te ich glatt ver­ges­sen aus der letz­ten Sitzung am 19.3.21: "VPräs: gro­ßes Lob von Lauterbach an RKI!". Am 22.3.21 wird zur "7‑Tage-Inzidenz" gemel­det: "Leichte Anstiege in vie­len BL". In TOP 4 "Aktuelle Risikobewertung" wird das RKI von sei­ner Teststrategie ein­ge­holt und kalt erwischt. Die Landrätin im thü­rin­gi­schen Landkreis Greiz treibt es auf die Spitze; die dar­aus ent­ste­hen­de Unglaubwürdigkeit weckt Besorgnis bei Wieler. Ursprünglich kom­plett geschwärzt heißt es dort:

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

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RKI-Protokolle, After-Leak (16): "Lockerungen werden von Bevölkerung vorweggenommen – selbst was noch nicht beschlossen ist, wird bereits gelebt"

Das Rennen um die Top Ten bleibt auch am 12.3.21 unspannend:

Mit "7T-Todesfälle" wird eine neue Benennung ein­ge­führt, die in den fol­gen­den Protokollen auch wie­der verschwindet:

Allerlei Mutanten wer­den bespro­chen, wobei man bei bei dem Thema, das als offi­zi­el­le Begründung für ver­schärf­te "Maßnahmen" dient, im Dunkeln tappt:

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RKI-Protokolle, After-Leak (15): "Bei tieferem Einblick in die Cluster zeigen sich heterogene Trends mit prognostizierter Zu-/Abnahme"

Das Virus kennt zwar kein Pardon, aber offen­bar Feiertage, wes­halb die regu­lä­re Sitzung am 8.3.21 aus­fiel. Am 10.3.21 setzt man die ins­ge­samt nicht stei­gen wol­len­den Zahlen in aller­lei Verhältnisse. Vor allem ist der Krisenstab besorgt daüber: "Inwiefern die Zunahme der Antigen-Tests die Fallzahlen beein­flusst, kann aus den Meldedaten nicht befrie­di­gend beant­wor­tet wer­den". Die zurück­hal­ten­de Formulierung wird kon­ter­ka­riert durch eine Grafik aus dem Leak (Antigennachweise_Abbildung_2021-03–10.xlsx). Trotz aller Hoffnungen auf die Tests gehen die "Fallzahlen" ein­fach zurück. Und offen­bar hat­ten posi­ti­ve PCR-bestä­tig­te Antigentests (blau) und "Fälle" (grau) noch nie etwas mit­ein­an­der zu tun:

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RKI-Protokolle, After-Leak (14): "Impfzertifikat soll die Erfassung von Impfwirkung, Spätfolgen etc. ermöglichen, nicht Grundlage für Kategorien und Vorrechte sein"

Da der 5.3.21 ein Freitag ist, wird in TOP 1 die "Aktuelle Lage International" abge­han­delt. Wie stets pur­zeln Informationen und Zahlen wild durcheinander.

Wollte man die Aufmerksamkeit auf die deutsch-ita­lie­ni­sche Grenze len­ken? Sind rus­si­sche Zahlen aus dem Iran kei­ne rich­ti­gen? Das Protokoll ver­weist auf Folien, die gele­akt ein­seh­bar sind. Dort wird die "Impfquote" in den USA mit 7,8 % benannt und nicht mit 8.1 (COVID-19_in­ter­nat. Lage_2021-03–05.pptx). Damals gal­ten die zwei­mal gespritz­ten Menschen noch als "voll­stän­dig gegen COVID-19 geimpft".

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RKI-Protokolle, After-Leak (12): Nach Schnelltests: "Die Lage könnte nicht mehr beurteilt werden"

Wieder prä­gen am 26.2.21 Pseudoinformationen zur inter­na­tio­na­len Lage den TOP 1. Über die "Top 10 Länder nach Anzahl neu­er COVID-19-Fälle" erfah­ren wir: "neu in Top 10: PL; nicht mehr in Top 10: MX". Ungeachtet des Hinweises "zu beden­ken bei Einordnung int. Zahlen: Länder nut­zen unter­schiedl. Methoden zur Detektion von Varianten und unter­schiedl. Berichtsintervalle", wer­den mun­ter Steigerungsraten von "VOC" aus­ge­brei­tet. Für die deut­sche "Inzidenz" wird fest­ge­hal­ten: "kein BL mit deut­li­chem Anstieg oder Rückgang". Bedenklicher noch: "Übersterblichkeit geht zurück auf Durchschnittsniveau 2017–2020".

Panisch wer­den Berichte über zwei "Ausbrüche" ent­ge­gen­ge­nom­men. Zur "Ausbruchsuntersuchung Kreis Bergstraße" ist dra­ma­tisch Klingendes im Entschwärzten dargelegt:

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"Belege für angebliche Verschwörungen innerhalb des Behördenapparats liefern die Dokumente nicht"

Wieder so ein flei­ßi­ger Schnelleser, dies­mal von faz​.net am 1.8.24 (Bezahlschranke).

Die Frage beant­wor­tet ein Neuzugang der "FAZ", der sei­ne Abschlußarbeit in den Fächern Medienkultur und Medienrecht "zur Rhetorik Greta Thunbergs und ihrer Wahrnehmung in deut­schen Onlinemedien" geschrie­ben hat und bis April 2024 "als Redakteur für Kölner Kommunalpolitik zustän­dig" war. Außerdem ist er Träger des "Axel-Springer-Preises für jun­gen Journalismus 2022" (faz​.net). Trotzdem könn­te er ein guter Journalist sein. Doch was teilt er uns mit? „"Belege für angeb­li­che Verschwörungen inner­halb des Behördenapparats lie­fern die Dokumente nicht"“ weiterlesen

RKI-Protokolle, After-Leak (10): "Auch in Altersheimen hat das häufigere Testen nicht (in der Breite) zu einer Verhinderung von Ausbrüchen geführt"

Am 22.2.21 herrscht pan­de­mie­tech­nisch wie­der "tote Hose". Es wer­den Bundesländer und Altersgruppen auf­wen­dig ver­gli­chen. "Insgesamt sind die unter­schied­li­chen Trends und Verläufe schwer zu inter­pre­tie­ren", die alle­samt in eine "7‑Tage-Inzidenz" von 61 mün­den. Deshalb rät­selt man lang und breit und inzwi­schen ent­schwärzt in TOP 1:

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RKI-Protokolle, After-Leak (9): Israel: "Durch hohe Durchimpfungsrate dort vermehrt Virus in jüngeren Gruppen"

"Abnahme der Fallzahlen in den mei­sten Ländern bis auf Brasilien", heißt es im Protokoll vom 19.2.21 in TOP 1. Dort gibt es auch ver­stö­ren­de Informationen (Entschwärztes rot gerahmt):

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

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RKI-Protokolle, After-Leak (7): Über "Sprechen im öffentlichen Verkehr" und eine "neue putative Variante". Was ist eigentlich "einen VOC"?

Mit einer "7‑Tage-Inzidenz 59/100.000 EW" am 15.2.21 soll­te man, so der gesun­de Menschenverstand, lang­sam abrü­sten. Auch dann, wenn die Verwirrung im Protokoll nicht unbe­dingt hilft:

Laut Folie aus dem Leak ist beim zwei­ten Fall eine "Inzidenz"von > 100 gemeint. Das war frei les­bar in TOP 1, die­se Stelle war dort geschwärzt:

Einer Antwort bedurf­te es laut Protokoll nicht.

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RKI-Protokolle, After-Leak (5): "Die mögliche Überschätzung könnte Vorteile für die Kommunikation haben, als Argument gegen eine 'Lockerungseuphorie'"

Die Ziehung des R‑Werts ergibt am 10.2.21 den Wert 0,94. Inzidenziell wird ein "abneh­men­der Trend oder Plateau in allen Bundesländern" ver­mel­det. "Karte hellt sich ins­ge­samt auf (Rückgang)". Zu den "ARE-Konsultationen" heißt es: "Im Jahresvergleich extrem nied­ri­ge Zahlen". Selbst die Zahl der Testungen sinkt beäng­sti­gend. Klar, denn selbst die "AG-POCT", die Antigentests in Einrichtungen wie Pflegeheimen, Schulen und Kitas, erge­ben: "95% aller posi­ti­ven Testergebnisse (etwa 1%) wur­den zur PCR ein­ge­sen­det", die Labore schöp­fen nur 50 % ihrer Kapazitäten aus. Man weiß nichts Belastbares zu Mutanten, geht aber von einer Überschätzung aus. Was sich aber instru­men­ta­li­sie­ren läßt, wie vor­mals geschwärzt in TOP 1 zu lesen ist:

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