Birkenstock: Ziel Folgekonferenz "möglichst unter Einbindung der Russen"

Über eine hohe histo­ri­sche Latte, ein "wie eine Festung gesi­cher­tes Bürgenstock-Areal" und dar­über, wer nicht "der Ukraine den Rücken stär­ken" will, ist am 15.6.24 auf faz​.net (Bezahlschranke) zu lesen:

»Wolodymyr Selenskyj leg­te die Latte hoch, als er am Samstagnachmittag vor die Presse trat: „Ich glau­be, dass wir hier auf die­sem Gipfel Geschichte schrei­ben wer­den“, sag­te der ukrai­ni­sche Präsident weni­ge Stunden vor Beginn der „Konferenz zum Frieden in der Ukraine“ auf dem Bürgenstock. Auf die­sen Berg am Vierwaldstättersee hat­te die Schweizer Regierung auf Bitte Selenskyjs mehr als 160 Länder ein­ge­la­den, um erste Wege für einen Frieden zwi­schen Russland und der Ukraine aus­zu­lo­ten. 92 Staaten, ver­tre­ten durch 57 Staats- und Regierungschefs und dut­zen­de Minister, sowie acht Organisationen wie die EU-Kommission und die OSZE folg­ten der Einladung…

Zwar hin­gen dicke Wolken hoch über dem wie eine Festung gesi­cher­ten Bürgenstock-Areal, den­noch konn­ten die geplan­ten Shuttle-Flüge vom Flughafen Zürich durch­ge­führt werden…

[Die Schweizer Bundespräsidentin benann­te] eines der Ziele des noch bis Sonntagnachmittag lau­fen­den Gipfeltreffens: Man will sich auf eine Folgekonferenz ver­stän­di­gen, die noch in die­sem Jahr ver­mut­lich im Nahen Osten und mög­lichst unter Einbindung der Russen statt­fin­den soll…

China blieb ganz fern; Südafrika schick­te ledig­lich einen Gesandten, Brasilien nur einen Beobachter. Und ent­ge­gen der ersten Darstellung des Schweizer Außenministeriums ist Indien nicht mit einem Minister ver­tre­ten, son­dern nur mit einem Diplomaten…«

Österreichs Bundeskanzler wird mit dem bemer­kens­wer­ten Argument zitiert: "Am Ende müs­se Russland auf jeden Fall mit am Tisch sit­zen, denn es sei ja der Aggressor".

»Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni wies die Bedingungen Putins für Friedensgespräche als „Propaganda“ zurück… Bundeskanzler Scholz hat­te Putins Vorschlag zuvor als „Diktatfrieden“ zurück­ge­wie­sen… Selenskyj sprach von einem rus­si­schen „Ultimatum“ und ver­glich Putins Vorgehen mit dem von Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg… Besonders herz­lich fiel die Begegnung mit Javier Milei aus: Der argen­ti­ni­sche Präsident und Selenskyj umarm­ten sich und klopf­ten ein­an­der freu­de­strah­lend auf den Rücken… Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich gegen Vorschläge aus, den Konflikt ein­zu­frie­ren…«

Ein wahr­lich frie­dens­stif­ten­des Personal trifft sich da. Wenn alles glatt läuft, wird die Konferenz so aus­ge­hen wie die UN-Klimakonferenz in Bonn: Viel Show, kei­ne Ergebnisse, jede Menge Geld ver­plem­pert. Derweil ster­ben die Menschen auf den Schlachtfeldern, rus­si­sche wie ukrai­ni­sche. Um die geht es aber ganz zuletzt.

nss​mag​.com (28.5.21)

(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)

15 Antworten auf „Birkenstock: Ziel Folgekonferenz "möglichst unter Einbindung der Russen"“

  1. Selenski ent­schei­det gar nichts. Und wenn man von Verhandlungen spricht soll­te man auch mit­ein­an­der reden und kei­ne Haftbefehle ausstellen.

  2. Granatgurken und Spinatfaschismus

    Die Öffis lie­ssen Herrn ???? zu Worte kom­men, der da sinn­ge­mäss mein­te " .… dass Putin die­ses Angebot, vor­aus­schau­end qua­si nur zum Ablehnen vor­ge­tra­gen hat, damit er hin­ter­her usna­to­stan bezich­ti­gen kön­ne, man wäre sowie­so dem Frieden kate­go­risch abge­neigt wohl" – Mit Verlaub Herr ???? (wie war der Name noch?), so sieht es tat­säch­lich aber aus. Und der Gipfel ist wohl der Gipfel, der ja just in dem Moment statt­fin­det, qua­si: "Moooohment Putin, das Angebot machen hier, wenn schon dann denn schon wir!"

    Ganz ehr­lich, am besten gefällt mir Frau Meloni, eine wirk­lich sehr Hübsche, die sich sofort des Präsidenten annahm, wie eben­so durch Öffis gewür­digt. Joe Biden woll­te näm­lich direkt mit den Schauschirmjägern auf der Rechten Seite ????, wel­che man zu Ehren mit Flaggen absprin­gen liess. Diese aber lei­der zu packen hat­ten. Sehr Wichtig!

    https://​you​tu​.be/​Y​T​f​R​4​t​a​L​2​o​Y​?​t​=20
    Quelle you​tube​.com

    Haach, da denkt man sofort an alte schla­ger (nee muss sie nicht, joe ist ja da)
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​d​7​m​u​3​o​a​3​WrQ
    Quelle you​tube​.com

    roman­tisch (kommt ja von rom!?)

    1. sel­ber nach­ge­reicht: Im Ernst, was wol­len Die eigent­lich. Kann man das ratio­nal noch nach­voll­zie­hen? Frieden wol­len sie nicht, Krieg ver­mut­lich auch nicht. Bloss wer­den wei­ter Waffen gelie­fert. Damit die Ukrainer wei­ter kämp­fen kön­nen. Und, mit weit­rei­chen­den Waffen des Westens auf rus­si­sches Territorium schie­ssen? Das ist doch noch kein Ziel. Nur wenn ich's jetzt logisch wei­ter spin­ne, darf ich nicht mehr schrei­ben, zu wel­chem Schluss ich kom­me. Schade. Und irgend­wie, habe ich den Eindruck seit der "Corona-Plandemie", seit vier Jahren etwa. Auch Schade.

  3. Nato-Mitglied Schweiz.
    «So ganz neben­bei erwähn­te Aussenminister Ignazio Cassis die Gründe, wie­so Russland nicht am soge­nann­ten Friedensgipfel auf dem Bürgenstock teil­neh­men wird. Bislang hat­te es gehei­ssen, die Schweiz habe Russland nicht ein­ge­la­den, weil die Grossmacht schnell klar­ge­macht habe, dass sie an einer Teilnahme nicht inter­es­siert sei. So habe man ihr die diplo­ma­ti­sche Unhöflichkeit erspa­ren wol­len, abzusagen.»
    «Es sei rich­tig, dass Russland schon vor der Konferenz gesagt habe, dass es nicht an einer Teilnahme inter­es­siert sei. Das sei aber nur eine von zwei «Komponenten» gewe­sen. Die zwei­te: Die Ukraine habe Russland bei der «Stunde null» des Friedensprozesses nicht dabei­ha­ben wollen.»
    «Aber sel­ten hat ein Aussenminister die Schweiz der­ma­ssen des­avou­iert und der inter­na­tio­na­len Lächerlichkeit preis­ge­ge­ben wie unser Bundesrat Cassis. Eine Friedenskonferenz ohne eine der bei­den Konfliktparteien. Absurd. Eine Friedenskonferenz, bei der eine der bei­den Parteien ver­lan­gen darf, dass die ande­re nicht dabei ist. Das pas­se nicht zur «Stunde Null» eines Friedensprozesses. Lässt sich absurd steigern?
    Das ist kei­ne Stunde null, son­dern unter null, eine Nullnummer. Ob sich die neu­tra­le Schweiz davon so schnell erho­len wird?»
    https://​welt​wo​che​.de/​d​a​i​l​y​/​g​i​p​f​e​l​-​d​e​r​-​p​e​i​n​l​i​c​h​k​e​i​t​-​j​e​t​z​t​-​w​i​r​d​-​b​e​k​a​n​n​t​-​d​i​e​-​u​k​r​a​i​n​e​-​h​a​b​e​-​b​e​i​-​d​e​r​-​b​u​e​r​g​e​n​s​t​o​c​k​-​k​o​n​f​e​r​e​n​z​-​r​u​s​s​l​a​n​d​-​s​c​h​o​n​-​v​o​n​-​a​n​f​a​n​g​-​a​n​-​n​i​c​h​t​-​d​a​b​e​i​h​a​b​e​n​-​w​o​l​l​e​n​-​d​i​e​s​e​r​-​w​u​n​s​c​h​-​w​a​r​-​d​e​r​-​s​c​h​w​e​i​z​-​b​e​f​e​hl/

  4. ich glau­be,
    die rus­sen haben rea­li­sti­sche kriegs­zie­le, erobe­rung eines bestimm­ten gebie­tes, das den rus­sen bereits als russ­land gilt.

    russ­land schließt sei­ne gren­zen, durch erobe­rung, der durch die ukrai­ne "besetz­ten" gebiete.

    wer befreit also was?

    nicht alle im don­bas sind oder wol­len rus­sen oder rus­sisch sein.

    der "westen" hat phan­ta­sti­sche kriegsziele.
    sieg über moskau.
    "bal­ka­ni­sie­rung" der rus­si­schen föde­ra­ti­on, durch nationalismus.

    ich den­ke, es ist ein stellvertreterkrieg:
    russ­land = china.
    urkai­ne = der "westen".

    aller­dings weiß ich nicht, ob der ukrai­ne-krieg nicht doch ein stell­ver­tre­ter­krieg ande­rer art ist:
    ukrai­ne = usa.
    russland = ?
    eigent­li­ches kriegs­ge­biet = EU.
    in der ukrai­ne wird ein kampf um oder gegen die EU geführt.
    russ­land kämpft für und gegen euro­pa zugleich.
    die ukrai­ne ist ein streit­ob­jekt zwi­schen EU, usa.
    der sieg der usa über die EU geht über den Sieg über russland`?

    viel­leicht?

    1. @ hol­ger blank (I): Es geht nach eini­gen Analysen, z.B. der von Michael Hudson, dar­um, Europa vom asia­ti­schen Wirtschaftraum zu tren­nen und wenn mög­lich ausser­dem in der Tat idea­ler­wei­se Russland und China zu bal­ka­ni­sie­ren, d.h. für den Direktzugriff des west­li­chen Kapitals zu "öff­nen".

      Michael Hudson hat schon Ende Februar, als das Ukraine-Spekatel heiss wur­de (lau­fen tut's ja schon seit 2014, wenn man nicht bis 1990 oder gar in die Zeit der Gründung der Sowjetunion zurück­ge­hen will) geschrie­ben: «Amerika besiegt Deutschland zum drit­ten Mal in einem Jahrhundert» und wei­te­res die­ser Art.
      https://​micha​el​-hud​son​.com/​2​0​2​2​/​0​2​/​a​m​e​r​i​c​a​-​d​e​f​e​a​t​s​-​g​e​r​m​a​n​y​-​f​o​r​-​t​h​e​-​t​h​i​r​d​-​t​i​m​e​-​i​n​-​a​-​c​e​n​t​u​ry/
      https://​micha​el​-hud​son​.com/​2​0​2​2​/​1​1​/​g​e​r​m​a​n​y​s​-​p​o​s​i​t​i​o​n​-​i​n​-​a​m​e​r​i​c​a​s​-​n​e​w​-​w​o​r​l​d​-​o​r​d​er/
      https://​micha​el​-hud​son​.com/​2​0​2​4​/​0​3​/​g​e​r​m​a​n​y​-​a​s​-​c​o​l​l​a​t​e​r​a​l​-​d​a​m​a​g​e​-​i​n​-​a​m​e​r​i​c​a​s​-​n​e​w​-​c​o​l​d​-​w​ar/

      Michael Hudson ist Ökonom, der durch sein Buch Superimperialismus bekannt gewor­den ist. 1. Aufl. 1974 (3. Aufl. 2021). Er beschreibt, wie es Amerika gelun­gen ist, nach Ende der Goldbindung die Weltgeltung des Dollars zu erhal­ten und damit nach 1990 zeit­wei­lig den Status als «einiz­ge Weltmacht» (Breszinski) zu erlangen.
      https://​micha​el​-hud​son​.com/​2​0​2​1​/​1​0​/​3​r​d​-​e​d​i​t​i​o​n​-​s​u​p​e​r​-​i​m​p​e​r​i​a​l​i​sm/

    2. @holger blank: Wenn ich nach dem "Kriegsziel" grueb­le, kann ich zu kei­nem Schluss kom­men. Fakt ist, dass Ukraine und Russland als sou­ve­rä­ne Staaten Krieg füh­ren. Alle drum her­um, haben dar­an kein Einzelinteresse, ausser man lässt die bevor­teil­ten Waffenhändler und ‑her­stel­ler aussen Vor – und blickt auf das Verbleibende. Das sind die­je­ni­gen, wel­che Geldwerte Interessen in Form von Land, ‑nut­zung, und einem gewis­sen Personal- und Dienstleistungsreservoir haben. Einen Staat mit Interessen sehe ich da weni­ger. Was zum Beispiel wol­len die USA als Ganzes mit einer Ukraine, oder Teilen davon. In den Golfstaaten gibt's Öl. Was gibt es in der Ukraine? Nähme ich Nachbarstaat Polen, wel­cher ja einst Teile der Ukraine beinhal­te­te, so kann ich das Interesse am dro­hen­den Krieg mit Russland nicht erken­nen, weil Polen eben sehr nah dran wäre. Da blie­be ein sehr hohes Risiko übrig. Auch Russlands Interesse ist so frag­wür­dig, dass man tat­säch­lich fast glau­ben muss dass es denen um die "NATO-Osterweiterung" geht. Der Konflikt mit der NATO bringt Russland auch nichts.

      Im Moment scheint man bloss den Konflikt an sich, mit allen damit ver­bun­de­nen Risiken, am Laufen hal­ten zu wol­len – sei­tens des Westens! Auf Ziele wird schein­bar mehr "spe­ku­liert" als abgezielt.

      Das bedenk­lich­ste ist in der Tat, die Propaganda. Wenn der Konflikt nicht eska­lie­ren soll­te, wird man ver­mut­lich nicht dazu über­ge­hen, die Dinge auf­zu­klä­ren. Eine Art Dilemma, wel­ches aber abseh- wie ver­meid­bar gewe­sen wäre.

      Daher ver­mu­te ich den puren, glo­ba­len Profitzwang als eigent­li­cher Treiber des Ganzen. Man kann an der Stelle sagen: Der Kapitalismus! das klingt mir aber viel zu platt, und dient der Ausrede. Der K. mag eine Eigendynamik besit­zen, ab einem bestimm­ten Punkt, aber es sind den­noch Menschen wel­che die Geschicke len­ken, in Kenntnis des­sen. Denn K. ist die Entartung des Systemes, nicht das S. selbst. Das muss bedacht werden.

      Mehr kann ich an "Zielen" nicht erken­nen. Ein Kapitalismus ver­folgt an sich kei­ne Ziele. Ihn ein­zu­däm­men wäre das Ziel. Weiter nichts.

      1. @ VitaminC in Massen «Was gibt es in der Ukraine?» – Lithium? Schwarzerdeböden? Und noch ein paar ande­re schö­ne Sachen. Und bil­lig­ste Arbeitskräfte im neo­li­be­ra­len Musterland.

        https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​g​e​o​p​o​l​i​t​i​k​/​u​k​r​a​i​n​e​-​i​m​-​a​u​s​v​e​r​k​a​u​f​-​e​r​s​t​e​r​-​l​n​g​-​d​e​a​l​-​m​i​t​-​d​e​n​-​u​s​a​-​s​t​a​a​t​s​e​i​g​e​n​t​u​m​-​w​i​r​d​-​p​r​i​v​a​t​i​s​i​e​r​t​-​l​i​.​2​2​2​5​173
        https://​free​dert​.online/​e​u​r​o​p​a​/​2​0​9​2​5​3​-​e​i​n​z​i​g​a​r​t​i​g​e​-​u​k​r​a​i​n​i​s​c​h​e​-​v​e​r​m​o​e​g​e​n​s​w​e​r​t​e​-​w​e​r​d​e​n​-​z​um/
        https://​archi​ve​.is/​d​H​7Y8
        – Sogar in der bpb darf man sowas schrei­ben: http://​www​.bpb​.de/​t​h​e​m​e​n​/​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​e​u​r​o​p​a​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​5​4​3​1​3​9​/​d​i​e​-​u​k​r​a​i​n​e​-​a​l​s​-​n​e​o​l​i​b​e​r​a​l​e​s​-​m​u​s​t​e​r​l​and

        Absehen davon: Atomraketen in 3 Min. Flugentfernung von Moskau wür­de der Nato sicher­lich gefallen.

        «Der K. mag eine Eigendynamik besit­zen, ab einem bestimm­ten Punkt, aber es sind den­noch Menschen wel­che die Geschicke len­ken, in Kenntnis des­sen. Denn K. ist die Entartung des Systemes, nicht das S. selbst. Das muss bedacht werden.»

        Merkwürdiger Satz. Kapitalismus ist eine Form der Vergesellschaftung. Es gibt Akteure mit Profitinteressen. Zum Bsp. wäre ein Direktzugriff auf Menschen und Vermögenswerte in einem nach Ukraine-Vorbild bal­ka­ni­sier­ten Russland oder China für BlackRock (jetzt schon "Organisator" des Wideraufbaus der Ukraine) sicher­lich lukrativ.

        1. @Ulf Martin:

          Danke, sehr infor­ma­tiv. Demnach wäre Selensky eine Art "Dealmaker" für die US. Und somit wäre er streng­ge­nom­men, zum Vorteil einer frem­den Macht, gegen die Interessen der Ukraine®. 

          Der libe­ra­le Grundgedanke zum "frei­en Markt" setzt das freie Streben und die Definiton des Eigentums voraus.
          Desweiteren regelt die Nachfrage Preis und Angebot auf dem "Markt". Gesetze wel­che durch die geteil­ten Gewalten geschaf­fen, umge­setzt und über­wacht wer­den, "hal­ten" den Markt im Rahmen.

          Die Herrschaft des Kapitals, soll genau­so­we­nig wie die Kartellisierung, die­se "natür­li­che Markt-Dynamik" beein­flus­sen. So ist gewähr­lei­stet dass Menschen denen Handel erlaubt ist, dafür Sorge tra­gen, dass das Benötigte stets in aus­rei­chen­dem Masse (Marktsättigung) vor­han­den ist. Somit ist es dem "Händler" gestat­tet, einen Gewinn für sich als Entschädigung einzufordern.

          Dem Ideal nach, macht man sich des men­schen Eigenart, näm­lich des Menschen Wolf zu sein, zu Nutze. der Drang zum Streben erfüllt danach, all­ge­mein­ge­sell­schaft­li­che Bedürfnisse nach Waren und Dienstleistungen. Die Grundzüge zum Liberalismus wur­den in der Tat im Voraus extrem gut durch­dacht und geschil­dert, und waren der­zeit hoch-revo­lu­tio­när. Auch das was spä­ter unter der "Akkumulation des Kapitals" beschrie­ben wur­de, war eigent­lich im Grunde bereits als uner­wünscht erkannt wor­den. der "Kapitalismus", die "Herrschaft des Kapitals" bzw. sei­ner Besitzer, ist tat­säch­lich nicht (!) erwünscht. Die Machtausübung selbst kann nur im Bereich der kon­trol­lie­ren­den Stellen lie­gen. Das ist Staatsinteresse! Geschieht es doch, dass Kapital real Macht aus­übt, liegt "Korruption" vor. Eine Fehlfunktion also.

          Ich bin kein Politologe, den­ke aber dass ich es im Groben so rich­tig ver­stan­den haben dürf­te. Lasse mich da ger­ne berichtigen.

          Das bedeu­tet dass "Kapitalismus" zwar ein im Vorfeld der libe­ra­len Grundüberlegung als Schadentwicklung Berücksichtigung fand, es in der rea­len Umsetzung, histo­risch bedingt wohl, eher unbe­rück­sich­tigt blieb. Die USA bei­spiels­wei­se, benö­tig­ten als erster libe­ra­ler Staat, "auf die Schnelle" ein Staatenmodell. Bis zum heu­ti­gen Tag gibt es kei­ne kon­se­quen­te libe­ra­li­sti­sche Gesellschaftsstruktur, eben­so fehlt es welt­weit, auch in der BRD, die Erklärung der Ordnung, an die Bürger selbst. (schu­lisch betrach­tet) Somit ist sie nicht wirk­lich umzu­set­zen, weil Gewinne durch Betrug, Wucher und Anderes schwer durch­führ­bar wären. Der Bürger benö­tig­te dazu das Wissen über die Regeln, in einem ähn­li­chen Masse wie über Fussball. Dem ist lei­der nicht so.

          Wäre der Mensch, unter Berücksichtigung sich ver­ei­ni­gen zu dür­fen, über sei­ne Arbeit und deren Wirken im Markt bewusst, wür­den sich alle markt­wirt­schaft­li­che Probleme bzgl. Wert, Lohn (Gewinn) und Preis auto­ma­tisch von selbst regeln. Dem ist nicht so. 

          Dazu sie­he "Mehrwerttheorie" n. Marx/​Engels, Akkumulation des Kapitals etc. Das hal­te ich Alles für sehr rich­tig und gut durch­dacht, bin aber gera­de des­we­gen kein Kommunist. Denn der K. beruft sich mei­nes Wissens auf einen "Fehler im System", und begreift das wie­der­um als nicht abän­der­ba­re syste­mi­sche (Fehl-) Gegebenheit. Der "Fehler" liegt im Menschen, und es stellt sich in der Tat die Frage, ob ein Liberalismus über­haupt leb­bar wäre. Der "real exi­stie­ren­de Kommunismus" hat uns übri­gens bewie­sen dass der Mensch an sich dem nicht genügt. Auch dort stell­ten sich aus­beu­ten­de Klassen ein – und zwar genau da, wo man die Überwachung der­sel­ben Fehlentwicklung inne hat­te! Bitte ger­ne um Berichtigung wenn nötig.

          Ich hal­te den Liberalismus des­we­gen für leb­ba­rer, weil er auf dem Fehler des Einzelnen auf­baut. Das Streben an sich wird dabei zum Motor, nicht zur Straftat. Das bedeu­tet "Freiheit", eine rela­ti­ve natür­lich! Eine abso­lu­te F. kann es mei­nes Erachtens nicht geben, aber das ist ver­mut­lich sehr phi­lo­so­phisch. [Die "abso­lu­te Freiheit stre­ben ver­mut­lich "Machtmenschen" an] Das Streben an sich, sei dabei als "mensch­lich-ver­werf­lich" vor­aus­ge­setzt. Erlaube ich dem Individuum den Versuch einen Traum zu ver­wirk­li­chen, ent­facht man damit eine grö­ße­re Leistungsbereitschaft als unter jeder Peitsche. Ausserdem muss man das nicht stän­dig kon­trol­lie­ren und antrei­ben, was viel Aufwand erspart. Dieses System benö­tigt nicht der Energie eines Antriebes, son­dern viel eher der Überwachung wegen Überschwangs. Man muss es qua­si "brem­sen", was ener­gie­spa­ren­der ist als es zu "trei­ben".

          Daher setz­ten sich bekann­te "libe­ra­le­re Gesellschaften" seit der Antike bereits, auch gegen über­mäch­tig schei­nen­de Feinde durch. (anti­kes Griechenland-Perserreich, Aufstieg Roms etc.)

          Kapitalismus ist dem nar­ra­ti­ven "System" sein Rost. Nicht das was man uns weis machen möch­te, sein Sprit. Das ist Käse. Um die­sen "Fehler des Systemes" dreht sich unse­re "Kritik am Kapitalismus". Wir sind zu schwach es "zurecht­zu­bie­gen", also ver­su­chen wir, vom vor­teil­haf­ten Kompromiss zum näch­sten zu gelan­gen – durch Hoffnung und ein kor­rup­tes Justitzwesen. Von einer Unvollkommenheit zur näch­sten, in der Hoffnung die per­sön­lich bes­se­re Situation errei­chen zu kön­nen. Das kenn­zeich­net uns den Unterschied zwi­chen ech­tem System und Fassade. Ein per­ma­nen­tes Abwägen wie man den geringst­mög­li­chen Schaden davon­trägt. Die uner­reich­ba­re Mohrrübe, wel­che man dm Esel mit der Angel vors Auge hält!

          Kapitalismus ist kein System. Es beschreibt den Schaden. Die Bewusstwerdung des Menschen, sei­ner Arbeit, und deren Mehrwert. Die Theorie ist m.E. ver­al­tet, weil die Arbeit sich unwei­ger­lich extrem ver­än­dern wird. Das ist die Ursache des­sen was wir erle­ben. Das ist nicht eine fälsch­li­che Annahme, wie Frühere. Diesesmal wird es so gesche­hen. Es sei denn der Mensch ver­han­delt den Begriff "Eigentum" neu. Und genau das machen "die Reichen" schein­bar gera­de ohne "uns" klar. Das nennt man ver­mut­lich eine klas­si­sche Verschwörung. 😉 Deswegen mögen sie kei­ne "VT'ler. Logisch!

          Uff was wie­der Worte! Die KI wird sich freu­en, über Futter! 😀

          1. Wenn sowas Futter für KI sein soll ist der Begriff KI falsch. Im Übrigen ist der Kommunismus älter als Marx und Engels zusammengenommen.

            Älter ist er, weil schon die reli­giö­sen Volksbewegungen des aus­ge­hen­den Mittelalters einen escha­to­lo­gisch-kom­mu­ni­sti­schen Charakter hat­ten: schon damals soll­ten Erde, Wasser, Luft, das Wild, die Fische und Vögel allen gemein­sam gehö­ren, auch die Herren soll­ten um das täg­li­che Brot arbei­ten, und alle Lasten und Steuern soll­ten auf­ge­ho­ben sein. So ist der Kommunismus älter als Marx und das 19. Jahrhundert.

            Thomas Mann, Vom kom­men­den Sieg der Demokratie, 1938

            1. Und Sowjets, hat­ten die auch?

              Thomas Mann soll auch viel Futter gelie­fert haben, für die KI. Wusste er bloss noch nicht! 😀

              Die KI frisst Alles, und bewer­tet – wie weiss ver­mut­lich kei­ner. Jedenfalls schei­nen die Politiker alles nach­zu­plap­pern was KI lie­fert. So hört sich das an. Die kann näm­lich beein­drucken­de tau­sen­de Seiten gleich­zei­tig fül­len und auf Befehl auf drei oder vier in nur einer Sekunde kom­pri­mie­ren. Das bedeu­tet dass jeder Abgeordnete bald ein Avatar der KI sen wird – intel­lek­tu­ell gese­hen. Dem muss doch ent­ge­gen gewirkt wer­den, oder nicht. 😉 Lasset die KI's mal schön rech­nen und qualmen .…

    3. @Holger Blank:
      "ich den­ke, es ist ein stellvertreterkrieg:
      russ­land = china.
      urkai­ne = der "westen".
      aller­dings weiß ich nicht, ob der ukrai­­ne-krieg nicht doch ein stell­ver­tre­ter­krieg ande­rer art ist:
      ukrai­ne = usa.
      russland = ?
      eigent­li­ches kriegs­ge­biet = EU."

      Sieht man sich die geschäft­li­chen (und son­sti­gen) Außenbeziehungen pro­mi­nen­ter ame­ri­ka­ni­scher Familien an, dann könn­te man genau­so­gut auf die Idee kom­men, es sei ein Stellvertreterkrieg zwi­schen den Clans B. und T. im Gang.

      Im Auge behal­ten soll­te man aber auch die Meinungsverschiedenheiten zwi­schen west­li­chen Gasclans sowie zwi­schen die­sen und der Wärmepumpenfraktion. 

      Vielleicht geht das alles ähn­lich heil­los durch­ein­an­der wie schon im welt­wei­ten Wirtschaftskrieg um Impfstoffabsätze?

  5. Im Übrigen: 92 Länder haben an der "Ukraine-Friedenskonferenz" in der Schweiz teil­ge­nom­men. Unter den Unterzeichnern der Schlusserklärung feh­len jedoch elf, dar­un­ter wich­ti­ge Spieler wie Brasilien, Indien, Mexiko, Saudi-Arabien und Südafrika.

    Also die BRICS Staaten

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