Tagesschau investigativ: Lars Schaade ist der schwarze Mann der RKI-Papers

Auf tages​schau​.de am 8.4.24 und in der Folge auf vie­len Sendern ist der Podcast zu hören, der klar macht: Alles unin­ter­es­sant in den Protokollen. 

Die Windungen vor allem der Moderatorin Victoria Koopmann sind hörens­wert. Markus Grill* hat alle Seiten gele­sen, zusam­men mit einer WDR-Kollegin und Christina Berndt. Letztere Personalie garan­tiert die Einnordung, wäh­rend Grill durch­aus in der Vergangenheit kri­ti­sche Berichte ver­öf­fent­licht hatte.

Spannend ist (ca. Min. 7 in die­ser Zusammenfassung) die Herleitung des schwar­zen Mannes.

Es geht um den geschwärz­ten Signalgeber für das "Hochskalieren" des Risikos im Protokoll vom 16.3.20. (Siehe dazu Ist der geschwärz­te Signalgeber aus den RKI-Papers Generalstabsarzt Hans-Ulrich Holtherm?). Grill hat sich von unge­nann­ten Quellen aus dem RKI sagen las­sen, es han­de­le sich um den dama­li­gen Vize- und heu­ti­gen RKI-Präsidenten Lars Schaade.

Kann sein, wir wer­den es hof­fent­lich bald selbst über­prü­fen kön­nen. Grills Beweisführung ist jedoch aben­teu­er­lich. Zunächst behaup­tet er, in den Protokollen sei­en alle Namen geschwärzt wor­den. Der Fall des Signalgebers sei des­halb nicht unge­wöhn­lich. Daß das falsch ist, ist nicht nur in die­sem Protokoll zu erkennen.

Außerdem, so Grill wei­ter, sei doch aus der dane­ben ste­hen­den Benennung von "VPräs" erkenn­bar, um wen es sich dabei han­de­le. Auch das ist weit her­ge­holt. Daß Schaade den Tagesordnungspunkt ein­bringt, belegt nicht, daß er das Signal geben wird. Wenn es aber ein­deu­tig so sein soll­te, war­um dann die Schwärzung? Und war­um schwur­belt das RKI so her­um? In sei­ner Mitteilung vom 25.3.24 erklärt es:

»… dass hin­ter der Schwärzung in dem Satz „Die Risikobewertung wird ver­öf­fent­licht, sobald (Name geschwärzt) ein Signal dafür gibt“ ein RKI-Mitarbeiter steht.«
rki​.de (25.3.24)

Warum nicht ein­fach: Es war Lars Schaade?

Letzten Endes ist die Frage nicht so erheb­lich, wie viel­fach dis­ku­tiert wird. Brisanteres wur­de hier zu vie­len ande­ren Themen der Protokolle veröffentlicht. 

Wie immer, wenn etwas ver­heim­licht wer­den soll, weckt es den­noch Interesse. Warum sind regel­mä­ßig die (anschei­nend unter­schied­li­chen) Sitzungsorte geschwärzt? Warum wird in eini­gen Fällen die mode­rie­ren­de Person verschwiegen?

Markus Grill war von 2015 bis 2017 Chefredakteur von cor­rec­tiv

5 Antworten auf „Tagesschau investigativ: Lars Schaade ist der schwarze Mann der RKI-Papers“

  1. Was die über 1000 Seiten Erklärungen für die Schwärzungen wohl geko­stet haben..und erst recht die Beschäftigung damit. 

    In mei­nen Augen han­delt es sich um insti­tu­tio­nel­le Kriminalität und die ein­zel­nen Personen sind wenn auch nicht unwich­tig jedoch nach­ge­ord­net. Ob ich mir damit den Vorwurf der Delegitimierung des Staates ein­han­de­le? Ich wer­fe den Ball zurück…der Staat hat es hin­sicht­lich "Pandemie" selbst erledigt.

  2. Soso, habe "mit­ge­hört". Markus Grill wird also die unge­schwärz­ten Protokolle bekom­men. Und wenn nicht, wird er sie natür­lich ein­kla­gen. Aber hat KL sie zu Ostern nicht auf­grund der Interventionen durch Wolfgang Kubicki von der FDP ange­kün­digt, oder habe ich das bloss falsch in Erinnerung. Tja, Herr Grill, es sieht ja fast so aus als kämen die Protokolle unge­schwärzt, und Sie tun gera­de so als wer­den Sie dafür sor­gen. Ein Witzbold, ein klei­ner wohl?

    Interessant aber sein Fazit dar­über dass das RKI nutz­lo­se Massnahmen anord­ne­te. Also doch ein klei­ner Schwurbler, oder wie? Diese Begrifflichkeit stammt ja nicht von Unsereinem!

    Da bin ich die Tage sehr gespannt, was die zu der Lars-Schaade-Theorie sagen, wel­che die Generalthese erwogen.

    Wie auch immer. Es gab kei­ne Übersterblichkeit, vor der Impfung. Von einer Seuche kann die Rede über­haupt nicht sein. Das ver­steht doch Herr Grill sehr wohl, möch­te ich meinen.

    1. … fehlt nochwas:

      arg­li­sti­ge Täuschung bil­det im bestimm­ten Zusammenhang mit Bereicherung/​Verlust bei min­de­stens Dritten, den Straftatbestand Betrug. Was sagt man eigent­lich dazu?

      Sogar mir bekann­te Juristen waren dahin­ge­hend auf­zu­klä­ren. In Echt jetzt! Wo die stu­diert z.T. haben, weiss ich zwar – im Ein- oder ande­ren Fall jeden­falls – darf es aber bes­ser nicht sagen. – Nicht wegen Gender!

  3. Die win­den­de Moderierende hat von ihrem Publikum wohl kei­ne beson­ders hohe Meinung. Ihre Fragen las­sen zeit­wei­se ver­mu­ten, dass sie dies über­wie­gend für neu­ge­bo­re­ne Regenwürmer hält oder Humanoide mit 3–4 Jahren Corona-Wahn-Amnesie.

    Und die "Schaade"-Freude der (hier passt viel­leicht mal das dif­fa­mie­ren­de Adjektiv: selbst­er­nann­ten) "Aufklärenden" ist ver­ständ­lich (zumal man doch sonst gegen­über jenen, die sich das Rohmaterial ohne Rückendeckung durch einen gigan­ti­schen Medienapparat erstrit­ten haben, fast schein­tot dasteht – und man sich durch eine alber­ne Nummer der Lächerlichkeit preis­ge­ge­ben, wenn schon nicht selbst "dele­gi­ti­miert" hat:
    Plötzlich den "wis­sen­schaft­li­chen Diskurs" im RKI zu loben, der doch durch die Papiere belegt sei, nach­dem doch das sel­be Institut und sei­ne Hauptdarsteller jah­re­lang den dies­be­züg­li­chen "Konsens" betont hat­ten, was von den recht­gläu­bi­gen Medienschaffenden brav eben­so nach­ge­plap­pert wurde).

    Als Beifang (beim recht­gläu­bi­gen Publikum) dient sicher auch das "Herrschaftswissen" des Schwaben-Grill, der gleich drei Quellen beim RKI ange­ben (und damit "schüt­zen") darf.
    Immerhin schafft er es, das "Online-Magazin" ohne des­sen (geschätz­ten) "R"(echts)-"Wert" zu nen­nen (auch wenn er spä­ter – auf Nachfrage – natür­lich irgend­was mit "Verschwörungstheoretikern" hinzufügt).

    Voll- oder Teilamnesierte könn­ten sich aller­dings, neben­bei, dann doch noch dar­an erin­nern, dass für die Bewertung einer (zwei­fel­los ech­ten!) Nachricht Name oder Stammbaum des Boten völ­lig irrele­vant sind.
    Auch das indi­rek­te Eingeständnis, dass Ignorieren und Diffamieren nicht immer beson­ders über­zeu­gend sind, wer­den Rechtgläubige nicht gou­tie­ren. Ebenso wenig, dass die Justiz doch (noch) nicht ganz gleich­ge­schal­tet war. Wie Schaaaade … 

    Aber es gibt Hoffnung! In echt!
    1. die "Medien" soll­ten ihre eige­ne Rolle auf­ar­bei­ten! (bzgl. "Multipolar" hat Grill ja bereits das Stichwort gelie­fert: den "Skandal-Spin")
    und
    2. Jetzt geht's ans Eingemachte: es wird wei­ter ("Bück[s]-konform") "auf­ge­klärt" (bevor's "die Falschen" schon wie­der tun)!!
    Die Protokolle 2021–2023 sind bereits ange­for­dert – not­falls wird geklagt (dies­mal mit wahr­schein­lich NULL-Risiko für den Kläger)!
    Man darf gespannt sein, ob sich dann Grills zwei­fel­los vor­han­de­ne Neugier, oder aber die "Betreuung" durch eben­je­ne "Expertinnen" durch­setzt, die dem Ganzen den rich­ti­gen "Spin" geben.

  4. Ha!
    Eine (für mich) neue Erkenntnis (der noch im vor­letz­ten Jahr viru­len­te Goldhamsterstudienstandard war ihnen wohl dann doch zu pein­lich) haben die flei­ßig Ermittelnden raus­ge­pickt, näm­lich dass der da:
    https://​www​.phar​ma​zeu​ti​sche​-zei​tung​.de/​d​e​r​-​e​f​f​e​k​t​-​i​s​t​-​u​e​b​e​r​r​a​s​c​h​e​n​d​-​g​r​o​s​s​-​1​1​9​3​89/
    end­lich(!) den Nutzen der Masken "ent­deckt" haben soll.
    Im Original
    https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)31142–9/fulltext
    fällt dann auf, dass:
    – Studie "fun­ded by WHO"
    – es NICHT um deren epi­de­mio­lo­gi­schen Nutzen (der, viel­leicht, eine "Maskenpflicht" recht­fer­ti­gen könn­te), son­dern ledig­lich um einen ange­nom­me­nen Eigenschutz ging (auf dem Level: Anzahl durch­ge­flo­ge­ner Wespen bzw. Wespenstiche auf Grundstücken mit oder ohne Maschendrahtzäune belie­bi­ger Dichte)
    – das Ergebnis (für den Nutzen) trotz­dem das Level "low evi­dence" nicht überschritt
    – erst am 1.6.2020 ver­öf­fent­licht wur­de (mit Daten aus Studien bis zum 3.5.2020)

    aber die "Maskenpflicht" bereits Wochen – ergo: sogar OHNE "low evi­dence" – ein­ge­führt wor­den war.
    (Aber da gibt's ja noch Christina Berndts Mantra:
    "Fehlende Evidenz bedeu­tet nicht zwin­gend feh­len­de Wirksamkeit")

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