Die "Die Neue Osnabrücker Zeitung" bietet in einer mehrteiligen Artikelfolge "Verschiedene Perspektiven auf die Pandemie" an. Über mehrere Tage verteilt kommen Montgomery, Buyx, Kubicki und andere zu Wort, die mehr oder oder weniger die "Maßnahmen" befürwortet hatten. Am 26.1.24 gibt es unter dem Titel "Wodarg & Co: Das sagen drei der härtesten Corona-Kritiker heute" die Gelegenheit, abweichende Positionen kennenzuleren. Ausgewählt wurden Wolfgang Wodarg, Andreas Sönnichsen und Stefan Hockertz.
Anders als bei den regierungskonformen Artikeln sieht sich die Redakion bemüßigt, ihren Aussagen jeweils einen "Kontext" beizufügen.
Nicht gerade als überzeugender Sympathieträger resümiert Wodarg:
»Mit meinen epidemiologischen und medizinischen Einschätzungen lag ich von Anfang an richtig. Ich habe aber Anfang 2020 gedacht, es sei lediglich ein weiterer unverschämter Versuch der Pharma-Branche und ihrer Investoren, sich mithilfe gefügiger Regierungen und der WHO aus Steuergeldern zu bereichern. Ein mit militärischer Hilfe geplantes Massenexperiment mit Nano-Partikeln und Gentechnik bei Milliarden gesunder Menschen habe ich nicht für möglich gehalten.«
Der dargestellte "Kontext" ist vage bis falsch. "Lipid-Nanopartikel gelten als biologisch abbaubar und daher als sicher", "Rest-DNA" könne wie andere Bestandteile der "Impfstoffe" nicht in den Zellkern gelangen, sagt das PEI. Und: "Ob menschliche DNA überhaupt durch Impfstoffe verändert werden kann, ist unklar. Hinweise gibt es dafür bislang nicht." Der verlinkte "Faktencheck" des SWR aus dem Jahr 2022 geht allerdings genau diesen Hinweisen nach.
»Ich weiß, dass alle früheren Seuchen höchstens marginal durch Impfprogramme entschärft wurden«, erklärt Wodarg. Stimmt gar nicht, sagt der "Kontext" in Gestalt einer WHO-Pulikation. Dieses Papier war schon bei seinem Erscheinen am 27.7.21 fragwürdig. Es bescheinigte den Mitteln von AstraZeneca, Moderna, Biontech und Sinovac (!) eine Wirksamkeit von 80 %, die sich im Kleingedruckten verflüchtigt. Ohnehin handelte es sich bei den Untersuchungen nicht um randomisierte Kontrollstudien, die es bis heute nicht gibt. Doch, so informiert der "Kontext": "Wer meint, an einem Impfschaden zu leiden, kann beim zuständigen Versorgungsamt einen Antrag auf Entschädigung stellen." 467 Schäden seien bisher anerkannt worden. Der Rest, soll man wohl vermuten, muß dann offenbar simulieren.
Sönnichsen wird vorgestellt als jemand, "der besonders in Österreich mit kontroversen Behauptungen zum Coronavirus auffiel". Was dazu führte, daß er seine Professur an der Medizinischen Universität Wien aufgeben mußte. Er wird so wiedergegeben:
»Das Virus war halb so schlimm – die Gefahr wurde maßlos übertrieben, um den Menschen die Impfung als einzig mögliche Lösung zu verkaufen. Es gab nie eine nennenswerte Überlastung der Krankenhäuser. Die Maßnahmen waren größtenteils überflüssig und haben weit mehr geschadet als genützt.«
Der "Kontext" gibt zu: "Zu keinem Zeitpunkt der Pandemie" gab es eine flächendeckende Überlastung. Aber "andere Experten weisen darauf hin," daß ohne Maßnahmen und Spritzen alles ganz schlimm gekommen wäre. Auf Quellen wird gänzlich verzichtet. Lediglich eine veraltete und irreführende Grafik zu Intensivbetten kommt zum Zuge.
Sönnichsen weiter:
»Die Impfung ist meiner Meinung nach der größte Medizinskandal aller Zeiten und stellt Contergan weit in den Schatten. Ein Verbrechen! Die mRNA- und Vektorimpfstoffe müssen sofort vom Markt genommen werden. Die Evidenz, dass sie mehr schaden als nützen, ist mittlerweile erdrückend. Die Gefahr ist allerdings groß, dass andere neue ‚Pandemien‘ aus dem Hut gezaubert werden. Das Geschäftsmodell Corona-Pandemie hat hervorragend funktioniert, um die Konzerne zu bereichern und die Superreichen noch reicher zu machen.«
Falsch, sagt der "Kontext": "Der Bundesverband Contergangeschädigter geht davon aus, dass in Deutschland etwa 5.000 contergangeschädigte Kinder zur Welt kamen." Die Zahl der anerkannten Coronaschäden betrage aber nur 467. Die Zahl 5.000 habe ich auf der verlinkten Seite nicht finden können. Wohl aber diese Formulierungen, die sich ähnlich auf Biontech & Co. beziehen ließen:
»Die Verursacher-Firma GRÜNENTHAL handelte und handelt bis heute auf der Basis marktwirtschaftlicher Grundsätze, nach denen dem legitimen Streben nach Gewinn immer ein Risiko gegenübersteht. Das Thema Contergan ist ganz typisch dafür, denn die Verursacher-Firma GRÜNENTHAL hat trotz frühzeitiger Warnhinweise das Risiko billigend in Kauf genommen, dass weitere Kinder mit Fehlbildungen geboren werden. Das Verhalten des Unternehmens zeigt, dass es die enorm hohen Gewinne aus den thalidomidhaltigen Präparaten eingestrichen hat, ohne bis heute zu einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung beizutragen…
Die Bundesrepublik Deutschland hat… weitere Regressansprüche gesetzlich unmöglich gemacht…
Durch das Opfer, das contergangeschädigte Menschen unfreiwillig erbringen mussten, wurde eine Arzneimittel-Gesetzgebung zur Bedingung, die den Haftungsgedanken in den Mittelpunkt stellt…«
contergan.de
Der genau ist bei den Corona-"Impfstoffen" außer Kraft gesetzt worden. Das führt dazu, daß auch der "Kontext" vermelden muß: "Pharmaunternehmen haben mit dem Vertrieb von Covid-Impfstoffen Rekordgewinne eingefahren". Dargestellt wird diese verlogene Grafik:
Den gezeigten Gewinnen aus den ersten Quartalen der Jahre 2020 und 2021 stehen in Wirklichkeit Jahresgewinne von jeweils ca. 10 Milliarden gegenüber – allein für Biontech
Stefan Hockertz sei ein "Idol der Szene", erfahren wir. Er sagt:
»Aus wissenschaftlicher Sicht war und ist Corona eine mit der Influenza vergleichbare Atemwegsinfektion, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Schon im März 2020 war es renommierten Wissenschaftlern klar, dass SARS-CoV‑2 eine ähnliche Infektionsrate, einen ähnlichen Verlauf und eine ähnliche Mortalitätsrate wie Influenzaviren hat.«
Schon wahr, meint der "Kontext". Aber die Infektionsrate sei höher und außerdem "gab es gegen Covid-19 lange Zeit keinen Impfstoff". Das ist nicht gerade ein Gegenargument und paßt schon einmal gar nicht zur gegenwärtigen Welle von Atemwegserkrankungen.
»Hockertz weiter: Corona habe „die massiv grundrechtseinschränkenden Maßnahmen in keinster Weise berechtigt, denn diese Maßnahmen waren geprägt von einem autoritären, rechthaberischen und maßlosen Verhalten der Politik, weit weg vom wissenschaftlichen Diskurs und rationaler Vernunft. Als Beispiel: Kindern und Jugendlichen das Recht auf Bildung und Ausbildung längerfristig zu entziehen und damit – wie wir heute sehen – junge Existenzen zu belasten oder gar zu zerstören war ein entscheidender autoritärer, rechthaberischer und maßloser Fehler.“«
Hier muß der "Kontext" passen und gibt verschwurbelt zu: "Viele der in der Pandemie medial präsenten Befürworter werten die lange Schließung von Schulen und Kitas heute als schweren Fehler."
Update: Hier konnten nicht alle falschen Behauptungen der NOZ angesprochen werden. Zu Lipid-Nanopartikeln gibt es Ergänzendes in einem Kommentar von @Kassandro.
Immerhin: Drei Oberschwurbler in der Regimepresse, allerdings mit «Kontext». CJ Hopkins freigesprochen, jedoch nicht ohne richterliches «Nachtreten».* Und in den schweizer Bergen wird von der «Krankheit X» schwadroniert – nach der Social-Media-Seuche, vormals Twitter, die zweite, die so heisst. So ganz will das neunormalen Seuchenregime nicht runter von seinem Tripp. – Mal sehn, wie das weitergeht.
*) https://www.rationalgalerie.de/home/ein-freispruch-mit-nachtreten
@aa:
"Lipid-Nanopartikel" sind also lediglich:
"kleine Fettkörperchen, die seit mehr als 20 Jahren als Träger von Arzneistoffen und Impfungen eingesetzt werden."
(ist dir diese, potentiell, besonders toxische medizinische Falschinformation im "Kontext" nicht aufgefallen?).
Da diese Aussage oft und gerne von "Experten" als "Argument" benutzt wird, um entsprechende Bedenken wegzufegen (und in den Postillen der Rechtgläubigen, wie auch hier in der NOZ, bereitwillig – trotz des von Wodarg explizit erwähnten "Kontext" – nachgebetet wird, nämlich "Massenexperiment von Nano-Partikeln und Gentechnik bei Milliarden gesunder Menschen") ist sie besonders relevant und bedarf etwas mehr "Kontext" als der einfachen, formell korrekten Behauptung mit den "mehr als 20 Jahren".
In der Tat gibt es ja "Arzneistoffe", für die dies zutrifft.
Ich habe mal ChatGPT befragt:
"Eines der ersten Beispiele für ein solches Produkt ist Doxil (liposomales Doxorubicin), das 1995 von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassen wurde. Doxil ist eine liposomale Formulierung des Chemotherapeutikums Doxorubicin und wurde für die Behandlung von Krebserkrankungen wie Kaposi-Sarkom, Ovarialkarzinom und Multiplem Myelom eingesetzt.
Diese frühe Anwendung von Lipidnanopartikeln war ein wichtiger Meilenstein, da sie zeigte, dass diese Technologie die Effektivität von Medikamenten verbessern und Nebenwirkungen verringern kann. Seitdem wurden Lipidnanopartikel zunehmend in der Entwicklung verschiedener Arten von Medikamenten eingesetzt, einschließlich der kürzlich sehr prominent gewordenen mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19."
Pflichtschuldigst habe ich "die KI" dann nach der Erstzulassung von Impfstoffen mit Lipidnanopartikeln gefragt.
Antwort: (KI-Trommelwirbel!) es war doch tatsächlich "der Pfizer-BioNTech-Impfstoff namens Comirnaty (BNT162b2). Dieser Impfstoff wurde von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) am 11. Dezember 2020 unter einer Notfallzulassung (Emergency Use Authorization, EUA) zugelassen. Wenig später, am 21. Dezember 2020, erfolgte die Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA)."
Es müsste(!!!) nun auch NOZ-Schreibern bekannt sein, dass es einen gewaltigen Unterschied zwischen "Arzneistoffen und Impfungen" gibt. (Die "KI" bietet zu dem Thema nur Blabla, und nicht das, was z.B. auch das PEI – zumindest bis 2020 – wusste).
Wie hier
https://www.corodok.de/ruhestand-strafe-klaus
schön im Video erklärt.
Ein "Arzt" hat damals aber doch noch ein bisschen genauer nachgefragt:
https://taz.de/Biochemiker-ueber-Sicherheit-von-Corona-Impfstoffen/!5727779/ – mit dem Hinweis auf die Narkolepsie, die – wie Cichotek sicher wusste – in Schweden wesentlich häufiger "gemeldet" wurde:
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schweinegrippe-impfung-schweden-entschaedigt-narkolepsie-patienten-a-1092175.html
Der SPIEGEL war schon damals einfältig – oder listig? – genug, auf "Kontext" zu verzichten: geht man nämlich davon aus, dass "Pandemrix"- der Name fetzte, war aber nicht wiederverwendbar – in Schweden tatsächlich ca. 5,6 Mio [60% von damals ~9,3 Mio] und in der BRD an ca. 6,5 Mio [8% von damals ~82 Mio] verspritzt wurde, so ergeben sich aus den in Schweden gemeldeten Zahlen (in Schweden 475 "beantragte" Fälle, in der BRD "nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (…) 81 Betroffene registriert") ca 8,5 "Fälle" pro 100000 Geimpfte und in der BRD nur 1,26 – letzteres entspricht, laut Cichutek jener "Inzidenz", die ohnehin jährlich auftritt, die "4 bis 6 Fälle pro 100.000" die er dem "taz-Arzt" angibt, bezog sich wohl auf die Gesamtzahl jener "während der Influenza-Welle 2009/2010 (…) fast 31 Millionen" "Impflingen".
Demgemäß müsste es demnach (EU-weit) zwischen 1240 und 1860 "Fälle" gegeben haben, also (Anzahl "Fälle" minus "Narkolepsie-Inzidenz"-"Fällen") zwischen ca 900 und 1500 VERMEIDBARE.
Wäre natürlich spannend, ob und wie man beim PEI – ex post – das Kosten/Nutzen-Verhältnis bei der "Schweinegrippe-Impfung" berechnet hat.
Für den SPIEGEL war es jedenfalls wohl schon 2016 nicht beunruhigend, dass zwar "Erst im Juli 2011 die Europäische Arzneimittelagentur EMA davon ab[riet], Pandemrix weiterhin bei Personen unter 20 anzuwenden."
(ach? Bestand bei diesen also kein positives Kosten/Nutzen-Verhältnis [mehr]?)
sowie, die – aktuell noch bedenklichere – Information, dass "in Deutschland der Impfstoff zu diesem Zeitpunkt schon länger nicht mehr empfohlen [wurde], weil der Schutz gegen den Schweinegrippe-Erreger in den normalen, saisonalen Impfstoff integriert worden war."
Es hat damals also fast 2 Jahre gedauert, bis im Hintergrund (oder hatte das jemand bemerkt? Ich verzichte auf eine Recherche) zumindest von einer "Empfehlung" abgesehen wurde.
Im Unterschied zu heute haben sich damals aber weder Repräsentanten der "3 Gewalten" noch willfährige Medien in die Chose besonders eingemischt. Und erst recht gab es keine visuellen und rituellen Zwangssymbole, die man zwecks Aufrechterhaltung der "Pandemie" bereits vor einem "Impfangebot" eingeführt hat.
Deswegen ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass es hier noch weitere Aufklärung seitens der Medien gibt.
@Kassandro: Danke, habe im Beitrag auf Deinen Kommentar hingewiesen.