Holla, starke Worte sind da zu lesen in einem Kommentar von Dr. med. Bernd Hontschik am 12.1.24 auf fr.de. Man könnte es sich einfach machen und aufzeigen, daß die "Frankfurter Rundschau" zuverlässig zum Kartell der Regierungspropaganda zählte. Nun also ein unschädlicher Nachtrag von jemandem, der auf den Corona-Spaziergängen doch gar nicht gesehen wurde. Das würde allerdings Hontschik nicht gerecht, der ähnlich wie die Great Barrington Declaration von einer Pandemie ausging, aber autoritäre Maßnahmen ablehnte. Darüber hinaus würde es den Blick verstellen für eine Systemkritik, welche über das Beschwören "globalistischer Eliten" hinaus geht. Unter der Überschrift "Nach Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie lieber nicht" meint Hontschik:
»Die Pharmaindustrie muss enteignet werden!
Die Medizin wird immer und überall mit dem Medikament gleichgesetzt. Oder verwechselt. Man nimmt seine Medizin ein. Um die Medizin, also das Medikament, dreht sich alles. Die Medizin, also die Heilkunde, wird auf die Medizin, also auf das Medikament, reduziert…
Erfundene Krankheiten („Disease Mongering“), Anwendungsbeobachtungen, intransparente Lobbyarbeit, illegale Preisabsprachen, irreführende Werbung – die Liste der Tricks und Täuschungen könnte beliebig verlängert werden. Aber es kommt noch schlimmer. Manipulation oder Unterdrückung von Studiendaten, gekaufte Wissenschaftler:innen, Erpressung, Verleumdung und Menschenversuche mit katastrophalem Ausgang: Es gibt wohl kaum ein Verbrechen, dessen sich die Pharmaindustrie weltweit noch nicht schuldig gemacht hat. „Zwei Drittel aller Pharmafirmen (sind) von Wirtschaftskriminalität betroffen“, stellen selbst weniger kritische Instanzen wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers fest.«
Es folgt eine unvollständige Aufzählung von Strafzahlungen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar, unter anderem der Firmen Bayer und Boehringer Ingelheim, die "aus der Portokasse beglichen werden".
»Entgegen einer weit verbreiteten Meinung verdanken wir fast alle Fortschritte der medikamentösen Behandlung von Krankheiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Universitäten und begnadeten einzelnen Forschenden, nicht aber den Laboren der Pharmaindustrie. Die Pharmaindustrie kauft solche Erkenntnisse lediglich auf und weiß sie als eigene Leistungen („Ihre forschende Arzneimittelindustrie“) zu verkaufen, weiß sie vor allen Dingen gewinnbringend zu vermarkten. Dabei geht es weder um Anstand noch um Moral oder gar um unsere Gesundheit. Es geht um Geld, um sonst nichts…
Über lukrative Geschäftsverbindungen zwischen Virolog:innen, Test-Herstellern und Impfstoffproduzenten erfuhr man nichts. Wer solches zur Diskussion stellte, gehörte sogleich zur Gruppe „Querdenker“ und wurde vom öffentlichen Diskurs ausgeschlossen.
Aber nicht nur das: Die Haftungsbefreiung war ein nie zuvor dagewesener, ein beispielloser Vorgang. Und keine einzige Pharmafirma sah sich genötigt, die staatlichen Subventionen, die zur Entwicklung der mRNA-Impfstoffe nötig waren, zurückzuzahlen, als die Gewinne sprudelten…
Bahn, Wohnungen und Krankenhäuser, alles wurde verscherbelt, Privatisierungen nahmen überhand. Auch die Versorgung mit Medikamenten gehört selbstverständlich zur Daseinsvorsorge. Also wäre die Vergesellschaftung der Pharmaindustrie die einzig logische Konsequenz. Eine solche Politik ist aber nirgendwo in Sicht.«
Was Hontschik hier und bereits früher anführte, paßt weder in die Politik der staatstreuen Linken noch zu einer Kritik, die strukturelle Machtverhältnisse im eigenen Nationalstaat nicht zur Kenntnis nehmen will. Seine Wortmeldungen, die teilweise auf corodok.de dokumentiert sind, wurden kaum oder mißtrauisch rezipiert. Es bedeutet nicht, die Kritik an Maßnahmen und "Impf"-Zwang zu relativieren, wenn versucht wird, jenseits der Trennlinien um Maske und Spritze Brücken hin zu gemeinsamen Analysen zu suchen.
In einem Interview auf overton-magazin.de am 8.1.24 benennt Hontschik einige Punkte, die geeignet sind, Kämpfe zu führen, die die alten Gräben bislang verhindern. Der Interviewer Roberto De Lapuente fragt:
»Würden Sie die Gefahr einer Gesundheitsherrschaft heute noch immer beschwören?
Hontschik: Selbstverständlich. Ich nenne Ihnen ein kleines Beispiel: Gerade in den letzten Tagen konnte man wieder lesen, dass die Coronainfektionen stark ansteigen würden. Woher wusste man das? Man hat inzwischen ein sogenanntes Abwasser-Monitoring entwickelt. Man kann auf diese Weise die Viruslast des Abwassers messen. Das hört sich ganz harmlos, ja eigentlich doch positiv an. Aber stellen Sie sich vor, man würde diese Abwasseruntersuchungen nicht nur in einer Kläranlage, sondern in einzelnen Wohnblocks durchführen, und man würde nicht nur nach Bruchstücken des Coronavirus suchen, sondern zum Beispiel auch nach Abbauprodukten von Medikamenten, nach Drogen, nach anderen Krankheitserregern usw. Das zusammen mit smarten Stromzählern in jeder Wohnung, mit Handylokalisierung, mit Chips in jedem PKW oder mit einer elektronischen Patientenakte ermöglicht eine lückenlose Überwachung. Ich sage also nicht, dass wir in einer Gesellschaft der Gesundheitsherrschaft leben, sondern dass eine Herrschaft mit Hilfe von Gesundheitsdaten jederzeit möglich wäre. Wer garantiert uns, dass wir auch morgen noch von Demokraten regiert werden, die sich an Recht und Gesetz halten?…
Der politische Missbrauch der Corona-Pandemie kannte keine Grenzen, und eine kritische Korrektur durch die Medien ist leider völlig ausgeblieben – im Gegenteil. Kritik wurde aus dem öffentlichen Diskurs nachhaltig ausgeblendet. Ich würde so sagen: Eine Gesundheitsherrschaft hat nicht stattgefunden, nur eine Art Manöver, eine Übung, aber man konnte ahnen, wie der Ernstfall aussehen wird…«
Zur digitalen Patientenakte liest man:
»De Lapuente: Es ist immer die Rede von opt-in und opt-out. Was ist damit gemeint?
Hontschik: Der Gipfel an Bevormundung ist diese sogenannte opt-out-Regelung. Wir alle sind ausnahmslos zur Teilnahme an der elektronischen Patientenakte gezwungen, es sei denn, wir legen ausdrücklich und schriftlich Widerspruch ein. Opt-out-Regelungen kommen immer dann zum Zuge, wenn das Volk nicht so pariert, wie es die Regierung will. Die nächste opt-out-Regelung ist schon in Sicht: bei der Organtransplantation. Ich halte das für einen eklatanten Widerspruch zum Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung, wie es vom Verfassungsgericht vor 40 Jahren definiert wurde, eigentlich sogar für einen Rechtsbruch. Bei der europäischen Version, dem europäischen Gesundheitsdatenraum, kann man übrigens nicht einmal austreten, da gibt es kein Entkommen, kein opt-out.
De Lapuente: Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz erlaubt die Übermittlung von Gesundheitsdaten an Dritte zu Forschungszwecken: Würden Sie sagen, dass solchen Maßnahmen noch ein progressiver Anspruch innewohnt, dem Sinne nach, dass hier wirklich Patientennutzen generiert werden soll?
Hontschik: Zum Nutzen stellt sich die ewige Frage: cui bono? Bis jetzt sehe ich nur einen Nutzen für Krankenkassen, Politik, Wissenschaft und Pharmaindustrie, die die Daten der elektronischen Patientenakte – natürlich anonymisiert – nutzen dürfen. Ob es einen Patientennutzen geben wird, der diesen gewaltigen Aufwand rechtfertigt, und ob die alltägliche Medizin dadurch besser wird, wage ich stark zu bezweifeln. Eher vermute ich, dass Ärztinnen und Ärzte in Zukunft noch länger auf den Bildschirm starren – auf Kosten der Arzt-Patient-Beziehung. Diese Beziehung ist aber das Herz der Medizin, und nicht noch immer mehr Daten, Daten, Daten…«
Vielen Dank für den Hinweis auf und die Dokumentation des FR-Artikels!
Ich habe von ihm heute in einem X‑Tweet schon gelesen (und dann auch im Orignal gleich angeschaut) und muss gestehen: Er hat mich wirklich überrascht, denn derartige Töne in der FR, einem der C‑Spritzen-geilsten Propaganda-Postillchen überhaupt, das sich immer noch "links" nennt, hätte ich nicht erwartet, und von Bernd Hontschik hatte ich noch nichts gehört (mea culpa!).
– Es gibt als doch nach wie vor Hoffnung, schön!
Und danke auch für das Overton-Interview, das mir gänzlich unbekannt war. (Dankbar verwerte ich beides für eigene kleine Aufklärungsversuche.)
Mal angenommen, diese Unternehmen würden zu 100% Eigentum des Staates. Was würde das ändern?
Gar nichts! Weil die Ziele dieselben bleiben!