STIKO-Protokolle: Was dokumentiert wurde und was nicht

In einem vor­he­ri­gen Beitrag wur­de berich­tet, daß sich in den ver­öf­fent­lich­ten Protokollen der Ständigen Impfkommission beim RKI kein ein­zi­ger Beschluß fin­det, der eine "Impfempfehlung" aus­spricht. Unwahrscheinlich, aber immer­hin denk­bar schien mir, daß Abstimmungen zu sol­chen Themen nicht in die Protokolle auf­ge­nom­men wer­den. Allerdings gibt es zu ande­ren Impfungen vor und nach Corona durch­aus fest­ge­hal­te­ne Abstimmungen.

2013 wur­de in der 75. Sitzung aus­führ­lich über ver­schie­de­ne Voten zur Hepatitis-Impfung berichtet:

rki​.de

In der 76. Sitzung im November 2013 gibt es Abstimmungsergebnisse zu den Empfehlungen die Influenza‑, Meningokokken- und Polio-Impfung betreffend.

In der 78. Sitzung geht es 2014 ent­spre­chend um die HPV‑, Pneumokokken- und Rotavirus-Impfung.

Analog wird in der 79. Sitzung die Abstimmung über die Änderung der Empfehlung zur Pneumokokken-Impfung von Kindern doku­men­tiert, eben­so die über die Rotavirus-Impfung von Früh- und Neugeborenen und eine Änderung der Gelbfieber-Impfempfehlung und die Impfung gegen Varizellen.

Das Verfahren setzt sich fort zu ver­schie­de­nen Impfungen in der 80. Sitzung sowie der 81. im Jahr 2015.

Prozedere bei schriftlichen Abstimmungen

Ein im Protokoll der letzt­ge­nann­ten Sitzung ver­merk­ter Vorfall ist inter­es­sant. Der STIKO-Vorsitzende hat­te im Beschluß über die Pneumokokken- Impfung aus der 80. Sitzung "einen gra­vie­ren­den logi­schen Fehler" bemerkt. Deshalb hat­te er "nach Rücksprache mit der GS und der AG Pneumokokken einen von der AG modi­fi­zier­ten Beschlussentwurf zur schrift­li­chen Abstimmung nach STIKO-GO §8 Abs. 2 gestellt". Was zunächst ver­nünf­tig klingt, führ­te zu Widerstand in der Kommission. Sie bestand auf einer wei­te­ren Diskussion:

»Der Vorsitzende, die GS und die AG hat­ten die Situation so ein­ge­schätzt, dass hin­sicht­lich die­ser Änderung kein wei­te­rer Diskussionsbedarf in der STIKO bestün­de. Diese Einschätzung hat sich als falsch erwie­sen. Nachdem meh­re­re STIKO-Mitglieder Diskussionsbedarf geäu­ßert hat­ten, hat der Vorsitzende die schrift­li­che Abstimmung des­halb vor­zei­tig abge­bro­chen und die wei­te­re Diskussion auf die heu­ti­ge 81. Sitzung ver­scho­ben (s. TOP 8). Ein geän­der­ter Beschluss ist somit im schrift­li­chen Verfahren nicht zustan­de gekommen.

Der Vorsitzende betont, dass im Falle künf­ti­ger schrift­li­cher Abstimmungen vor der eigent­li­chen Abstimmung die Gründe für das schrift­li­chen Verfahren [sic] geprüft und mit­ge­teilt sowie den Mitgliedern und stän­di­gen Gästen Gelegenheit zu einer Meinungsäußerung gege­ben wer­den soll. Die abschlie­ßen­de Stimmabgabe der Mitglieder erfolgt aus­schließ­lich an die Adresse der GS.«

War das ein Zeichen des Widerstands gegen die all­mäch­ti­ge GS, also die Geschäftsstelle beim RKI? (Siehe dazu STIKO-Protokolle: Wie der Herr Wichmann von der WHO die Fäden zieht und sich von Pfizer & Co. bera­ten läßt.)

Die Voten zu Impfungen wur­den jeden­falls wei­ter doku­men­tiert (Prot. 82, 83, 84, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94). Sie erfolg­ten ganz über­wie­gend, aber nicht immer, einstimmig.

Auch zu ande­ren Entscheidungen als Impfungen wur­den Abstimmungsergebnisse ver­merkt (Prot 76, 78, 79, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88).

Dann kam Corona

Am 4./5. März 2020 fand die 95. Sitzung der STIKO statt. Auch hier noch gab es eine Abstimmung zu "Hinweisen zum Impfen von medi­zi­ni­schem Personal". Corona spiel­te noch kei­ne Rolle; ledig­lich ein Satz ver­mel­det ein Web-Seminar "zu COVID-19-Impfstoffkandidaten" am 4.3. Einstimmig beschlos­sen wird eine Stellungnahme der STIKO. Sie soll­te gemein­sam mit der Position der Kommission für Krankenhaushygiene (KRINKO) ver­öf­fent­licht wer­den. Auch die­ses Gremium ist beim RKI ange­sie­delt. Konkret ver­ein­bart wurde:

»Da die Empfehlungen der STIKO und der KRINKO unter­schied­li­che recht­li­che Implikationen haben, wur­de ent­schie­den eine gemein­sa­me Publikation mit getrenn­ten Abschnitten ent­spre­chend der unter­schied­li­chen Zuständigkeiten STIKO/​KRINKO zu schrei­ben und die Textabschnitte in den jeweils zuständigen Kommissionen zu bera­ten und zu ver­ab­schie­den. Eine gemein­sa­me Publikation ist für den Herbst 2020 geplant.«
Prot 95


Eine sol­che Publikation ist nicht zustan­de gekom­men. "Die geplan­te gemein­sa­me Publikation zusam­men mit der KRINKO wird es nicht geben, da man sich hin­sicht­lich der Struktur des gemein­sa­men Dokuments nicht eini­gen konn­te. Die AG bedau­ert dies." (Prot 97). Ist das der wirk­li­che Grund? Zu fin­den ist erst mit Datum 28.1.21 eine "Stel­lung­nah­me der Ständigen Impfkommission zu Impfungen von Personal in medi­zi­ni­schen Einrichtungen in Deutschland". Sie berück­sich­tigt expli­zit noch nicht das Thema COVID-19.

"Keine ausreichende Datenbasis" für Empfehlung

In der KRINKO-Empfehlung aus dem Mai 2021 heißt es sogar ausdrücklich:

»Diese Empfehlung der KRINKO berück­sich­tigt COVID-19 jedoch nicht, da ange­sichts der erst kurz­zei­ti­gen Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen SARS-CoV‑2 für eine vali­de Aussage zur Bewertung des Impf- oder Serostatus noch kei­ne aus­rei­chen­de Datenbasis vor­han­den ist. Des Weiteren lie­gen bis­lang weni­ge Erkenntnisse zur Dauer des Immunschutzes sowie zur Übertragbarkeit einer Infektion trotz Impfung vor.«
rki​.de (Mai 2021)

Ein offi­zi­el­les Dokument aus dem RKI stellt Monate nach dem Start der "Impfkampagne" fest, daß es kei­ne aus­rei­chen­den Erkenntnisse gibt, die eine Empfehlung rechtfertigten.


Im Protokoll der 96. Sitzung vom 17. Juni 2020 ist aus dem FG 33, der de fac­to füh­ren­den Instanz der STIKO, zu erfah­ren: "Die Aktivitäten des RKI zur COVID-19-Impfung wer­den vor­ge­stellt". Man model­liert, wobei "die eta­blier­ten Systeme als nicht aus­rei­chend ange­se­hen" wer­den.

»Die WHO EURO erstellt ein Konzept zur COVID-19 Impfung und deren Implementierung für Mitgliedstaaten der WHO EURO-Region.«

Der WHO-Funktionär Wichmann, Leiter des FG 33 und damit der Geschäftsstelle der STIKO, erklärt hier der zustän­di­gen Kommission, wer bei der Implementierung eines Konzepts zur COVID-19 Impfung das Sagen hat. Zu ande­ren Impfungen wer­den an die­sem Tag Beschlüsse gefaßt und dokumentiert.

Im "TOP 8 – COVID-19-Impfung" gibt eine Vertreterin des Paul-Ehrlich-Instituts "einen Überblick über die aktu­el­le COVID-19- Impfstoffentwicklung". 

»Es folgt eine Diskussion zur Herausforderung bei der Durchführung von Studien zur kli­ni­schen Wirksamkeit bei nied­ri­gen Fallzahlen glo­bal, wobei ein erneu­ter Anstieg der COVID-19-Aktivität zum Herbst/​Winter nicht aus­ge­schlos­sen ist. Ein wei­te­res schwie­ri­ges Thema wird die Produktionskapazität der Hersteller der Impfstoffe sein.«

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen sind kein Thema. Das bleibt so auf der 97. Sitzung vom 4./5. November 2020. Wieder berich­tet Wichmann von aller­lei Modellierungen, wie­der wird klargestellt:

»Herr Wichmann arbei­tet als Experte in der „WHO/​SAGE Working Group on COVID-19 vac­ci­nes” mit, die eine Guidance für die Impfung bzw. Impfstrategien gegen COVID-19 auf glo­ba­ler Ebene aus­ar­bei­tet, sowie als Mitglied der „WHO Regional Working Group on COVID-19 vac­ci­na­ti­on and deployment“, die die SAGE-Empfehlung in regio­na­le Strategien über­setzt.«

Sein FG 33 hat­te erneut "Jour fixe" [sic], dar­un­ter mit Pfizer zu einem Pneumokokken-Impfstoff, nicht aber zu COVID-19.

Positionspapier mit dem Ethikrat und der Leopoldina

Beschlossen wer­den "Empfehlungen für Reiseimpfungen". Es wer­den veschie­de­ne Krankheiten genannt, auch hier taucht COVID-19 nicht auf. Im "TOP 8 – COVID-19 Impfung" ist vermerkt:

»Es wer­den die Impfstofftechnologien, die jewei­li­gen Impfschemata und der Stand der kli­ni­schen Studien der für Deutschland zu erwar­ten­den COVID-19-Impftoffe (BioNTech, Moderna, AstraZeneca) vor­ge­stellt. Weiterhin wird berich­tet, dass die STIKO aktu­ell ein gemein­sa­mes Positionspapier zusam­men mit dem Deutschen Ethikrat und der Nationalen Akademie der Wissenschaft Leopoldina zum Thema „Wie soll der Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff gere­gelt wer­den?“ erar­bei­tet. Das Papier, das kurz vor Publikation steht, soll der STIKO als Leitfaden für die Entwicklung einer Liste von vor­ran­gig gegen COVID-19 zu imp­fen­den Personengruppen (Priorisierung) die­nen.«

Über ein sol­ches Papier war zuvor nichts zu erfah­ren. Wer es für die STIKO erar­bei­te­te, wird nicht benannt.

Keine "Impfempfehlung", kein Beschluß zu Priorisierung

Auch an die­sem Tag gibt es kei­nen Beschluß, son­dern nur den Bericht. Ferner ist zu lesen:

»Weiterhin wer­den die PICO-Fragen und die kli­ni­schen Endpunkte für den syste­ma­ti­schen Review zur Sicherheit und Effektivität der COVID-19-Impfstoffe vor­ge­stellt und das Einverständnis der Kommission ein­ge­holt. Es wird über die Impfziele der COVID-19-Impfempfehlung dis­ku­tiert und eine Matrix vor­ge­stellt, die die Priorisierung der zu imp­fen­den Gruppen in ein­zel­nen Stufen unter Berücksichtigung der Impfziele (Verhinderung schwe­rer COVID-19-Verläufe, Schutz von Personen mit beson­ders hohem arbeits­be­ding­tem SARS-CoV-2-Expositionsrisiko und Verhinderung der Transmission) zeigt. Diese Matrix wird dis­ku­tiert und die wei­te­re Evidenzaufarbeitung zu den Risikogruppen für die wis­sen­schaft­li­che Begründung bespro­chen. In wel­cher Form die Entscheidung zur Priorisierung der STIKO publi­ziert wer­den soll, ist noch nicht abschlie­ßend geklärt. Die Priorisierung könn­te Teil der regu­lä­ren Empfehlung sei­en oder aber als Vorabinformation die wei­te­re Planung der Impfkampagne unterstützen.«

Wozu das Einverständnis ein­ge­holt wur­de, bleibt unklar. Anders als sonst wird kein Abstimmungsergebnis mit­ge­teilt. Die Priorisierung wird dis­ku­tiert, ein Beschluß kommt nicht vor. Zur Erinnerung: Es ist Anfang November 2020, in weni­gen Wochen wird die "Impfkampagne" star­ten – eine Entscheidung der STIKO wird dazu nicht getrof­fen. Das ist anders beim umfang­reich doku­men­tier­ten Thema "Reiseimpfungen", bei denen COVID-19 kei­ne Rolle spielt. Auch zu ande­ren Fragestellungen erfol­gen Abstimmungen.

Erst am 3. März 2021 kommt die STIKO zu ihrer 98. Sitzung zusam­men. Das FG 33 kün­dig­te eini­ge Studien an, von denen die mei­sten nie umge­setzt wer­den soll­ten. Einstimmig ange­nom­men wur­de ein "Beschlussentwurf Lieferengpässe". Es geht um alle mög­li­chen Impfstoffe, COVID-19 erscheint nicht. Zum Thema "Reiseimpfungen" wer­den Rückmeldungen einer Fachgesellschaft vor­ge­stellt, auch hier ohne das C‑Wort und ohne Beschluß.

Keine Zeit für Beschlüsse

Nach einem Bericht des PEI u.a. über "Nebenwirkungen inklu­si­ve all­er­gi­schen und ana­phy­lak­ti­schen Reaktionen nach COVID-19- Impfungen" endet das Protokoll über­ra­schend so:

Prot 98

Hier ist alles merkwürdig. 

    • Wir erfah­ren von zwei bis­her vor­ge­nom­me­nen Aktualisierungen einer "COVID-19-Impfempfehlung". Weder über die Empfehlung noch über die Ergänzungen ist in den Protokollen etwas zu finden. 
    • Im Beschlußentwurf "steht nun­mehr" etwas zu AstraZeneca, das hier nicht kom­men­tiert wer­den soll.
    • Mit Genesenen soll "nach Ansicht der STIKO" etwas gesche­hen. Wie wur­de die Ansicht festgestellt?
    • Diese Punkte sol­len "im Umlaufverfahren" ent­schie­den wer­den, also im Wege einer schrift­li­chen Abstimmung, die das Gremium in die­ser Form zuvor abge­lehnt hatte.

Zweieinhalb Stunden hat­te sich die STIKO inmit­ten einer ange­nom­me­nen Pandemie mit ande­ren Themen beschäf­tigt. Eine hal­be Stunde hat­te allein der "TOP 4 – Logo/​Wortmarke für die STIKO" umfaßt. Für eine Beschlußfassung in der Sitzung zu Punkten, die das gan­ze Land beein­träch­ti­gen soll­ten, blieb lei­der kei­ner Zeit.

Beginn von Studien zu "Effektivität und Schutzdauer von COVID-19-Impfstoffen"

Die Folgesitzung 99 fand am 2. Juni 2021 statt. Die Mitglieder der STIKO erfah­ren von Herrn Mertens unter TOP 1: "Der Vorsitzende begrüßt die Kommission und ihre Gäste und berich­tet über die Vielzahl an Aktivitäten in Bezug auf die COVID-19-Impfempfehlungen der STIKO." Gemeint ist viel­leicht das, was das FG 33 getrie­ben hat. Dessen Chef Wichmann "stellt aktu­el­le Studienaktivitäten in Bezug auf COVID-19 aus dem RKI Fachgebiet Impfprävention vor", also sei­ner FG. Aus der frag­wür­di­gen "COVIMO-Studie" kann er "eine hohe Impfbereitschaft" berich­ten. Weiter ist zu erfahren:

»Die COVIK-Studie ist eine vom BMG finan­zier­te mul­ti­zen­tri­sche, in deut­schen Krankenhäusern statt­fin­den­de Fall-Kontroll-Studie des RKI in Kooperation mit dem Paul-Ehrlich-Institut. Primäres Ziel ist die Evaluierung der Effektivität und Schutzdauer von COVID-19-Impfstoffen gegen Hospitalisierung in Folge einer labor­be­stä­tig­ten Infektion durch SARS-CoV‑2 bei Erwachsenen. Beginn der Pilotphase war im Juni 2021, das Projekt hat eine Laufzeit von 2,5 Jahren

Die dün­nen Ergebnisse sind inzwi­schen auf rki​.de ver­füg­bar. Festzuhalten bleibt, daß immer­hin fünf Monate nach Beginn der "Impfkampagne" begon­nen wur­de, Effektivität und Schutzdauer zu ermit­teln. Selbst über die Wirkung bei alten Menschen, die zunächst iso­liert und dann prio­ri­siert "geimpft" wur­den, macht man sich erst jetzt Gedanken:

»Schließlich wur­de die COVEA-Studie vor­ge­stellt, bei der durch das Poolen von Daten aus meh­re­ren Ausbrüchen in Alterspflegeheimen retro­spek­ti­ve COVID-19-Ausbruchs-Kohorten gebil­det wer­den. Das pri­mä­re Ziel ist die Schätzung der COVID-19-Impfeffektivität hin­sicht­lich des Schutzes vor einer COVID-19- Erkrankung in Institutionen mit vie­len mul­ti­mor­bi­den und hoch­be­tag­ten BewohnerInnen sowie im Vergleich dazu bei den Pflegekräften.«

Diesmal wirklich ein Beschluß

Wieder ist es Wichmann, der in TOP 7 den "aktu­el­len Stand der COVID-19-Impfkampagne" vor­stellt. "Für die Stufen 1–3 [ist] das Impfziel wei­test­ge­hend erreicht". Es "wird die mathe­ma­ti­sche Modellierung zum Impact der Aufhebung der Priorisierung nach Abschluss der voll­stän­di­gen Impfung einer Priorisierungsgruppe vor­ge­stellt". Schließlich:

»Der Beschlussentwurf sieht daher vor, dass auf­grund des Fortschritts der Impfkampagne und zuneh­men­der Verfügbarkeit von COVID-19-Impfstoffen ein stu­fen­wei­ses Vorgehen (Priorisierungsempfehlung) nicht mehr not­wen­dig ist. Allerdings soll­te Personen mit erhöh­tem Risiko für einen schwe­ren COVID-19-Krankheitsverlauf oder die arbeits­be­dingt expo­niert sind oder engen Kontakt zu einer vul­ner­ablen Personengruppe haben, wei­ter­hin bevor­zugt eine Impfung ange­bo­ten werden.

Abstimmung: Der Beschlussentwurf wird mit 15 Ja-Stimmen angenommen.«

"Kinder/Jugendlichen-Impfung" im Umlaufverfahren

Wieder an den eige­nen Regeln vor­bei wird eine wich­ti­ge Frage nicht in offe­ner Abstimmung ent­schie­den. Bei die­sem Tagesordnungspunkt wie bei dem vor­he­ri­gen fällt übri­gens auf, daß anders als in allen Jahren zuvor nicht mehr mit­ge­teilt wird, wel­ches Mitglied wegen mög­li­cher Befangenheit nicht an der Abstimmung teilnimmt.

Wenn man sich den immensen Druck in Erinnerung ruft, dem die STIKO aus Politik und Medien in die­ser Frage aus­ge­setzt war, kann es loh­nen, sich den gan­zen Tagesordnungspunkt zu Gemüte zu füh­ren – die Zwischenüberschriften habe ich eingefügt:

»TOP 8 – Kinder/Jugendlichen-Impfung COVID-19 (16 Mitglieder anwe­send, 15 Mitglieder abstimmungsberechtigt)

Es wer­den Ergebnisse einer mathe­ma­ti­schen Modellierung zu den Effekten unter­schied­li­cher Impfstrategien für Kinder- und Jugendliche (12–17 Jahre) vor­ge­stellt. In der Analyse wur­de die Aufhebung der Priorisierung bereits berück­sich­tigt. Damit erhal­ten alle Altersgruppen gemäß ihres pro­zen­tua­len Anteils an der Gesamtbevölkerung und unter Berücksichtigung der Zulassungen sowie Empfehlungen der STIKO Impfstoffdosen. Mit Hilfe der Modellierung wer­den drei Szenarien mit­ein­an­der verglichen:

1. Die Impfung wird für alle Kinder empfohlen.
2. Die Impfung wird nur Kindern mit Vorerkrankungen empfohlen.
3. Die Impfung wird Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Die Ergebnisse zei­gen, dass die Impfung von Kindern und Jugendlichen den Verlauf einer mög­li­chen vier­ten Welle in Bezug auf die Meldefälle zwar beein­flus­sen kann, jedoch eine hohe Impfquote der Erwachsenen einen stär­ke­ren Einfluss hat. Auf die Auslastung der ITS sowie die Todesfälle in der vier­ten Welle kann nur dann ein Einfluss der Kinder- und Jugendlichen-Impfung beob­ach­tet wer­den, wenn eine all­ge­mei­ne Impfempfehlung aus­ge­spro­chen wird.

Zusammenfassend hat die Impfung von Kindern und Jugendlichen im Wesentlichen nur einen Einfluss auf die Meldefälle die­ser Altersgruppe. Da die­se jedoch neben den sym­pto­ma­ti­schen auch die asym­pto­ma­ti­schen Verläufe berück­sich­ti­gen, soll­ten sie ent­spre­chend inter­pre­tiert werden.

Wissenslücken bei Sicherheit

Während meh­re­rer STIKO-Beratungen waren die Daten zu Krankheitsbild und Epidemiologie von COVID-19, PIMS und Long-COVID bei Kindern- und Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren in Deutschland sowie Daten zur Effektivität, Immunogenität und Sicherheit einer Impfung mit Comirnaty in die­ser Altersgruppe dis­ku­tiert wor­den. Die wich­tig­sten Eckpunkte wer­den auf der 99. Sitzung noch ein­mal in einer Zusammenschau vor­ge­stellt. Comirnaty hat in der Zulassungsstudie bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren eine sehr hohe Effektivität bzgl. Schutz vor COVID-19 gezeigt. Hinsichtlich der Sicherheit des Impfstoffs bestehen jedoch noch Wissenslücken, da die Nachbeobachtungszeit nach Impfung zu kurz und die Zahl der ein­ge­schlos­se­nen ProbandInnen zu gering war. Dies bedeu­tet, dass uner­wünsch­te Ereignisse, die mit einer Häufigkeit von weni­ger als 1 pro 100 ver­ab­reich­ten Impfstoffdosen auf­tre­ten, kaum erkannt wer­den kön­nen. Aufgrund der kur­zen Nachbeobachtungszeit in der Zulassungsstudie kön­nen auch ggf. häu­fi­ge­re, aber ver­zö­gert auf­tre­ten­de uner­wünsch­te Ereignisse der­zeit noch nicht aus­ge­schlos­sen werden.

Kinder nicht die Treiber des Pandemiegeschehens

Nach Einschätzung der STIKO sind Kinder nicht die Treiber des Pandemiegeschehens. Viele Kinder und Jugendliche infi­zie­ren sich asym­pto­ma­tisch mit SARS-CoV‑2 und wenn Kinder und Jugendliche ohne Vorerkrankungen erkran­ken, ist der COVID-19-Krankheitsverlauf meist mild. Hospitalisierungen und inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behandlungen auf­grund von COVID-19 sind in die­ser Altersgruppe sel­ten und bis­her tra­ten nur ein­zel­ne Todesfälle, meist bei schwer Vorerkrankten, auf. Die Krankheitslast von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ist mit der Krankheitslast von Influenza in die­ser Altersgruppe ver­gleich­bar. Ziel der Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren ist die Prävention von schwe­ren COVID-19-Verläufen und Todesfällen und die Verhinderung der Transmission von SARS-CoV‑2 auf vul­nerable Personen im Umfeld, die sel­ber nicht durch eine Impfung geschützt wer­den können.

Nutzen der Impfung nicht offensichtlich gegeben

Der Nutzen der Impfung, schwe­re Erkrankungen und Todesfälle zu ver­hin­dern, ist in die­ser Altersgruppe nicht offen­sicht­lich gege­ben. Es müss­ten etwa 100.000 12- bis 17-jäh­ri­ge Kinder und Jugendliche geimpft wer­den, um einen ein­zi­gen COVID-19-beding­ten Todesfall in die­ser Altersgruppe zu ver­hin­dern (num­ber nee­ded to vac­ci­na­te =1/(Inzidenz*Vakzineeffektivität).

In der aktu­el­len Lage müs­sen die wei­ter­hin limi­tier­ten Impfstoffressourcen nutz­brin­gend ein­ge­setzt wer­den. Dies bedeu­tet, dass noch nicht geimpf­ten gefähr­de­ten Personen vor­ran­gig ein Impfangebot gemacht wer­den soll­te. Eine Umverteilung der Impfstoffe an gesun­de Kinder und Jugendliche ist epi­de­mio­lo­gisch und indi­vi­du­al­me­di­zi­nisch nicht sinn­voll, solan­ge noch vie­le Erwachsene mit deut­lich höhe­rem Risiko unge­impft sind.

Impfung nicht Voraussetzung für Zugang zur Teilhabe an Bildung, Kultur und anderen Aktivitäten des sozialen Lebens

Die STIKO spricht sich expli­zit dage­gen aus, dass der Zugang zur Teilhabe an Bildung, Kultur und ande­ren Aktivitäten des sozia­len Lebens vom Vorliegen einer Impfung abhän­gig gemacht wird.

Die STIKO wird neue Studiendaten fort­lau­fend aus­wer­ten und ihre Empfehlung ggf. anpassen.

Der Beschlussentwurf sieht vor, dass die STIKO nach abschlie­ßen­der Risiko-Nutzen-Abwägung gegen­wär­tig kei­ne all­ge­mei­ne COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige ausspricht.

Hingegen soll über eine Indikationsimpfempfehlung abge­stimmt wer­den. Laut Beschlussentwurf soll die Impfung gegen COVID-19 mit Comirnaty emp­foh­len wer­den für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, die auf­grund von Vorerkrankungen ein erhöh­tes Risiko für einen schwe­ren Verlauf der COVID-19-Erkrankung haben. Folgende Vorerkrankungen wur­den als Risikofaktoren iden­ti­fi­ziert: Adipositas (> 97. Perzentile des Body Mass Index (BMI)), ange­bo­re­ne zya­no­ti­sche Herzfehler und Einkammer- Herzen nach Fontan-Operation, pul­mo­n­a­le Hypertonie, chro­ni­sche Lungenerkrankungen mit anhal­ten­der Einschränkung der Lungenfunktion, chro­ni­sche Niereninsuffizienz, neu­ro­lo­gi­schen oder neu­ro­mus­ku­lä­re Grunderkrankungen, ange­bo­re­ne oder erwor­be­ne Immundefizienz oder rele­van­te Immunsuppression, mali­gne Tumorerkrankungen, Trisomie 21 und syn­droma­le Erkrankungen.

Zusätzlich sieht der Beschlussentwurf vor, die Impfung Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren zu emp­feh­len, in deren Umfeld sich Angehörige oder ande­re Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schwe­ren COVID-19-Verlauf befin­den, die selbst nicht geimpft wer­den kön­nen oder bei denen der begrün­de­te Verdacht auf einen nicht aus­rei­chen­den Schutz nach Impfung besteht (z.B. Menschen unter immun­sup­pres­si­ver Therapie).

Schließlich soll der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ohne Vorerkrankungen nach ärzt­li­cher Aufklärung und bei indi­vi­du­el­lem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten mög­lich sein.

Die Abstimmung des Beschlussentwurfs erfolgt im Umlaufverfahren schrift­lich im Anschluss an die Sitzung.«

Die STIKO wird "unterstützt"

Zur 100. Sitzung am 27.10.21 hat­ten sich eigens ein Vertreter des Gesundheitsministeriums und Lothar Wieler ein­ge­fun­den. Den nähe­ren Inhalt ihrer "Grußworte" erfah­ren wir nicht. Erneut ist es Wichmann, der den Ton angibt. Der STIKO wird, mit­tels eines bezeich­nen­der­wei­se DEAL genann­ten Projektes, ein Aufpasser an die Seite gestellt. Verkauft wird dies als "dyna­mi­sche Evidenzaktualisierung". Beispielhaft geht es um die noch gar nicht vor­lie­gen­de "COVID-19-Impfung von Kindern <12 Jahren", es war noch gar kein Produkt zugelassen:

STIKO-Protokolle

Unter "TOP 5 – Änderungen EpidBull STIKO-Empfehlungen 2022" ist zu lesen:

»Die vor­ge­se­he­nen Änderungen im Entwurf der STIKO-Empfehlungen 2022 wer­den vor­ge­stellt und diskutiert.

Das gesam­te Kapitel 4 „Hinweise zur Durchführung von Schutzimpfungen“ wur­de redak­tio­nell über­ar­bei­tet und in Zusammenarbeit mit dem RKI-Rechtsreferat den aktu­el­len recht­li­chen Vorgaben angepasst…

Abstimmung: Der Beschlussentwurf wird mit 16 Ja-Stimmen ange­nom­men.«

Immerhin, eine Abstimmung. Was da beschlos­sen wur­de, bleibt im Dunkeln.

Myokarditiden: "Die Melderate ist für männliche Kinder und Jugendliche im Alter von 12–17 Jahren am höchsten"

Wie ein Hohn liest sich der Eintrag zum "TOP 6 –Bericht aus dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI)":

»… Das Auftreten von Myokarditiden nach COVID-19-Impfung ver­teilt sich über das gesam­te Bundesgebiet. Die Melderate einer Myo-/Perikarditis ist für bei­de mRNA-Impfstoffe bei Männern höher als bei Frauen. Die Melderate ist für männ­li­che Kinder und Jugendliche im Alter von 12–17 Jahren am höch­sten… Für Spikevax hat die Observed-ver­sus-Expected-Analyse auch ein Risikosignal für jun­ge Frauen im Alter von 18–29 Jahren erge­ben.«

Die STIKO nimmt das zur Kenntnis. Was tut sie? "Die STIKO hat ent­schie­den, auf­grund des Risikosignals ihre Impfempfehlung zu über­prü­fen", heißt es unter TOP 8. Donnerwetter!

Immerhin ver­zich­tet die Kommission in der 101. Sitzung vom 2.3.22 auf eine Empfehlung für Kinder unter 12 Jahren.

"Bei 5- bis 11-jährigen Kindern wurden bisher keine Myo-/Perikarditiden berichtet"

Trotz eines feh­len­den Beschlusses zu deren "Impfung" ist in der 102. Sitzung vom 8.6.22 unter dem "TOP 4 – Bericht aus dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI)" zu lesen:

»… Die Mitarbeiterin des PEI weist auf das Problem des Underreportings von uner­wünsch­ten Arzneimittelwirkungen hin. Ein wei­te­res Problem sei, dass ärzt­li­cher­seits oft­mals kei­ne Differenzierung zwi­schen einer nor­ma­len Impfreaktion und einer über das nor­ma­le Maß hin­aus gehen­den Reaktion vor­ge­nom­men würde.

Es wer­den die Melderaten uner­wünsch­ter Reaktionen nach COVID-19 Impfstoffen pro 100.000 Impfungen bei Kindern und Jugendlichen gezeigt… Das bedeu­tend­ste Riisiko bei Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren ist die Myokarditis (Melderate von 3,5/100.000). Das Risiko ist bei Jungen höher als bei Mädchen und am höch­sten nach der 2. Impfstoffdosis (Melderate nach der 2. Impfstoffdosis bei Jungen: 9,3/100.000). Auch nach der 3. Impfstoffdosis wur­den ein­zel­ne Fälle von Myokarditis berich­tet. Bei 5- bis 11-jäh­ri­gen Kindern wur­den bis­her kei­ne Myo-/Perikarditiden berich­tet. In die­ser Altersgruppe ist die Melderate für Synkopen (0,9/100.000) von allen uner­wünsch­ten Ereignissen von beson­de­rem Interesse (AESI) am höchsten.«

(Synkopen: plötz­li­che, kurz­zei­ti­ge Ohnmacht infol­ge einer Störung der Gehirndurchblutung)

Man nimmt das zur Kenntnis…


Geradezu rüh­rend nimmt sich die Formulierung des bald schei­den­den STIKO-Vorsitzenden im Protokoll der 103. Sitzung am 10.11.22 aus: "Herr Mertens weist dar­auf­hin, dass ein Protokoll grund­sätz­lich die statt­ge­hab­te Diskussion der STIKO- Sitzung doku­men­tie­ren soll."

In der 104. Sitzung am 1./2.3.23 ergänzt er: "Ein Vertreter der Pharmaindustrie warb dafür, Diskussionen der STIKO um neue Impfempfehlungen frü­her im Prozess öffent­lich zu machen, um den Firmen eine bes­se­re Planung zu ermög­li­chen."


Lauterbachs vergiftetes Lob

In die­ser Sitzung tritt auch der Gesundheitsminster auf. Aus sei­nen Worten wird womög­lich erkenn­bar, wo die eigent­li­chen Entscheidungen getrof­fen wur­den. Neben den übli­chen Phrasen führt er aus:

»Herr Gesundheitsminister Lauterbach spricht der STIKO sei­nen Dank für die gelei­ste­te Arbeit in den drei Jahren der Pandemie aus. Er betont, dass auf die Arbeit der STIKO immer Verlass gewe­sen sei. Deutschland habe trotz rela­tiv alter Bevölkerung die Pandemie gut bewäl­tigt, dies sei auch ein Erfolg der STIKO.

Er betont, dass alle Entscheidungen von der STIKO unab­hän­gig getrof­fen wur­den. Zwischen STIKO und Politik habe es wei­test­ge­hend Konsens gege­ben. Die Unabhängigkeit der STIKO sol­le unbe­dingt gewahrt blei­ben. Die Unabhängigkeit habe sich bewährt und sei ein wich­ti­ges Element für die Akzeptanz von Impfempfehlungen in der Ärzteschaft und in der Bevölkerung.

Der Gesundheitsminister dankt dem RKI, ver­tre­ten durch Herrn Schaade, und der am RKI ange­sie­del­ten STIKO-Geschäftsstelle für die gute Zusammenarbeit mit der STIKO. Die Zusammenarbeit zwi­schen STIKO und RKI sei äußerst sinn­voll und pro­duk­tiv, und eine Anbindung der STIKO an das RKI sol­le auch in Zukunft bestehen bleiben.

Die PAIKO-AG, habe sich eben­falls bewährt. Die PAIKO-AG sol­le eine Arbeitsgruppe der STIKO blei­ben, in der zusätz­lich exter­ne ExpertInnen mit­ar­bei­ten. In Nicht-Pandemiezeiten kön­ne die PAIKO-AG zur Pandemic Preparedness bei­tra­gen. Die STIKO und die PAIKO-AG kön­nen so ihrer Zuständigkeiten für bei­des, Routine-Impfungen und Pandemie-Impfungen, gerecht wer­den…«

Mit der PAIKO-AG hat­te Lauterbach die end­gül­ti­ge Entmachtung der STIKO ein­ge­läu­tet. Siehe dazu:

Das sind die AufpasserInnen der Stiko

Ein Armutszeugnis zum Abschied

Im glei­chen Tagesordnungspunkt, in dem die Lauterbach-Rede genannt wird, ist zu erfahren:

»Die STIKO bit­tet den Minister dar­auf hin­zu­wir­ken, dass die Impfstoffhersteller ihren Verpflichtungen zur Postmarketing Surveillance nach­kom­men. Dies sei ins­be­son­de­re bei der Nutzung neu­er Impfstofftechnologien wie der mRNA-Technologie not­wen­dig. Beispielsweise lägen publi­zier­te Daten zur Persistenz der mRNA im Körper nach COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen bis­her nicht in aus­rei­chen­der Form vor

Update:

Landauf, land­ab wur­de in den Medien den­noch fast ohne Ausnahme das Gegenteil behaup­tet. Siehe dazu: Anregende Stiko geht dem Minister am Gesäß vor­bei.

(Hervorhebungen in blau und gelb nicht in den Originalen.)

2 Antworten auf „STIKO-Protokolle: Was dokumentiert wurde und was nicht“

  1. Ein wichtiges Element für die Akzeptanz von Impfempfehlungen in der Ärzteschaft und in der Bevölkerung sagt:

    Hat die STIKO die­ses zu dem Zeitpunkt auch öffent­lich hör­bar vertreten?

    "Der Nutzen der Impfung, schwe­re Erkrankungen und Todesfälle zu ver­hin­dern, ist in die­ser Altersgruppe nicht offen­sicht­lich gege­ben. Es müss­ten etwa 100.000 12- bis 17-jäh­ri­ge Kinder und Jugendliche geimpft wer­den, um einen ein­zi­gen COVID-19-beding­ten Todesfall in die­ser Altersgruppe zu ver­hin­dern (num­ber nee­ded to vac­ci­na­te =1/(Inzidenz*Vakzineeffektivität)."

    Rhetorische Frage:
    Arbeiten die Staatsanwaltschaften genau­so unab­hän­gig vom Justizministerium wie die STIKO vom BMG?

    "Zwischen STIKO und Politik habe es wei­test­ge­hend Konsens gege­ben. Die Unabhängigkeit der STIKO sol­le unbe­dingt gewahrt blei­ben. Die Unabhängigkeit habe sich bewährt und sei ein wich­ti­ges Element für die Akzeptanz von Impfempfehlungen in der Ärzteschaft und in der Bevölkerung."

    s.o.

    By the way:
    Sehr gute Arbeit!

  2. Danke für die wei­ter­hin tief­ge­hen­den und aus­führ­li­chen Analysen.

    "… und die Verhinderung der Transmission von SARS-CoV 2 …" 

    und

    "… die Impfung Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren zu emp­feh­len, in deren Umfeld sich Angehörige oder ande­re Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schwe­ren COVID-19-Verlauf befin­den, die selbst nicht geimpft wer­den können".

    Danke, das reicht bereits. Muss man nicht davon aus­ge­hen, auch wegen des Pfizer-Vertriebspersonals in den Sitzungen der STIKO und dem Kontakt zum Dienstherren, dass das Wissen als bekannt vor­aus­ge­setzt wer­den kann, dass die Gentherapie nur zum Eigenschutz gedacht war? 

    Wenn zen­tra­le Entscheidungsprozesse nicht aus­rei­chend doku­men­tiert sind, soll­te dies gene­rell nur zwei Gründe haben können:

    1. Wo nicht doku­men­tiert ist, da fällt es schwer, den ver­ant­wort­li­chen Personen etwas ohne Zweifel nach­zu­wei­sen. Es sei denn, die­se bela­sten sich selbst, bre­chen die Corona-Omerta.

    2. Bei Kenntnis des feh­len­den Fremdschutzes wäre die Argumentation eine Lüge, die "Verabreichung" der Gentherapeutika dürf­te in Richtung vor­sätz­li­che Gesundheitsgefährdung gehen, da gra­vie­ren­de Nebenwirkungen bei feh­len­dem Nutzen nicht aus­ge­schlos­sen erden konnten. 

    kodo​roc​.de lei­stet mehr zur Aufarbeitung der soge­nann­ten Pandemie, als alle übri­gen Institutionen. Sachlich ana­ly­siert führt dies zu den zu zie­hen­den Schlussfolgerungen hier­aus. Aufarbeitung im Sinne von "Was hät­te man bes­ser machen kön­nen" ist bei Würdigung der Fakten eine abwe­gi­ge Fragestellung.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert