RKI-Protokolle, After-Leak (21): "Viele verschiedene Tests in Nutzung erschweren die Auswertbarkeit"

Der Krisenstab läßt sich am 24.3.21 die­se Grafik zei­gen (dick rot in der Mitte der BRD-Trend) und schreibt ins Protokoll "7‑Tage-Inzidenz der Bundesländer nach Berichtsdatum: Anstieg sicht­bar":

Immerhin wird kor­rekt fest­ge­hal­ten: "Anteil der Verstorbenen und der Hospitalisierten sinkt wei­ter", wobei man wie stets auf "Nachmeldungen" hofft. Eine mage­re Ausbeute, trotz gestie­ge­ner Zahl der PCR-Tests ("KW11: 1,35 Mio"). Das ein­zi­ge, das steigt, ist die Zahl der Labore, die Tests auf Varianten unter­su­chen. Dabei nimmt sich das offen­bar wenig aus­ge­la­ste­te Fachgebiet 37 die Zeit, sol­che Auswertungen zu fahren:

"Viele verschiedene Tests in Nutzung erschweren die Auswertbarkeit"

Bei den Antigentests in Krankenhäusern, Kitas etc. (AG-POCT) sieht es noch schlim­mer und chao­ti­scher aus:

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

Das Problem wur­de vom "Spiegel" am 8.1.21 so benannt:

»Eigentlich sol­len sie hel­fen, das Virus zurück­zu­drän­gen. Doch vie­le in Deutschland ange­bo­te­ne Antigentests auf SARS-CoV‑2 sind nicht unab­hän­gig geprüft wor­den. Andere haben die Kontrolle nicht bestanden.

… Schließlich meh­ren sich Zweifel, wie vie­le der auf dem Markt befind­li­chen Tests wirk­lich etwas taugen.

Denn ein Großteil der in Deutschland ange­bo­te­nen Schnelltests auf Sars-CoV‑2 ist nach SPIEGEL-Informationen bis­her nicht unabhängig geprüft wor­den. Zwar wer­den beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mehr als 300 sol­cher Tests geführt. Doch gera­de mal 25 Tests sind vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) unabhängig kon­trol­liert worden.

Um auf die lan­ge BfArM-Liste zu kom­men, dürfen Hersteller ihre Produkte selbst zer­ti­fi­zie­ren, ohne exter­ne Kontrollen…«
web​.archi​ve​.org (20.6.21)

Im Mai 2021 stell­te das RKI selbst fest:

»Eine vom RKI und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aktu­ell durch­ge­führ­te unab­hän­gi­ge ana­ly­ti­sche Validierungsstudie – also unter Laborbedingungen, nicht unter Alltagsbedingungen – von über 120 Antigentests zeigt, dass sich die ana­ly­ti­sche Sensitivität deut­lich zwi­schen den ver­schie­de­nen Herstellern unter­schei­det – die Sensitivität vari­iert in Abhängigkeit von der Viruslast zwi­schen 0% und 100%
rki​.de (20.5.21)

Und das ver­kün­de­te Lothar Wieler auf der Bundespressekonferenz am 26.3.21:

Was sagt Wieler hier? Vier Prozent der posi­tiv durch PCR bestä­tig­ten Fälle sind auf posi­ti­ve Antigentests zurück­zu­füh­ren. Im genann­ten Zeitraum gab es 11.663.146 gemel­de­te Tests. Davon waren 884.930 PCR-posi­tiv. Vier Prozent davon sind 35.397 , von denen jeder zwei­te falsch war. In zehn Wochen sind damit mehr ca. 18.000 Menschen und ihre Kontaktpersonen irr­tüm­lich wenig­stens für kur­ze Zeit in Quarantäne geschickt wor­den. Da das Testregime mas­siv aus­ge­baut wur­de, muß­te die­se Zahl dra­stisch stei­gen. Das Datenmaterial gibt es hier beim RKI.

Christian Drosten hat­te eine eige­ne Meinung zu den Antigentests. In sei­nem Podcast vom 10.11.20 bekun­de­te er:

»Christian Drosten
Wir kön­nen die­sen Gedanken mal wei­ter­den­ken. Also der Patient als sol­ches soll in der Verantwortung sein. Wie kann er das am besten? Ich den­ke, das kann er… Da den­ken wir jetzt mal auch noch was Zusätzliches, Antigentests, die jetzt vor­han­den sind, da kann der ein­zel­ne Patient vor allem dann beson­ders gut mit­wir­ken, wenn er zu sei­nem Hausarzt gehen kann. Und in der Hausarztpraxis am Anmeldetresen bekommt er sofort einen Antigentest. Wenn die­ser Antigentest posi­tiv ist, dann bekommt er ein Merkblatt in die Hand, wo drauf­steht: „Lieber Patient. Sie sind frisch infi­ziert. Erst mal kein Grund zur Panik. Bitte machen Sie sich aber klar, abge­se­hen von Ihrem eige­nen medi­zi­ni­schen Verlauf, also wer­den Sie krank oder nicht, wir wer­den erst über­näch­ste Woche wis­sen, ob Sie einen schwe­ren Verlauf haben, und so wei­ter. Und es gibt die Erwägung, näm­lich Ihre eige­ne Verantwortung für die öffent­li­che Gesundheit. Dazu gehört, Sie selbst müs­sen ab jetzt für so und so viel Tage in Isolation im Haushalt sein. Zweitens Sie müs­sen sich über­le­gen, mit wem Sie Kontakt hat­ten. Und die müs­sen Sie infor­mie­ren. Und drit­tens es reicht nicht, die nur zu infor­mie­ren, son­dern Sie müs­sen denen sagen, du musst jetzt auch 14 Tage zu Hause blei­ben in Quarantäne.“ Da wird im Prinzip der Bürger zu jeman­dem, der eine Quarantäne ver­ord­net. Und dazu ist die gesetz­li­che Grundlage so nicht vor­han­den. Da wer­den eini­ge auch sagen: Na ja, für den Anruf bedan­ke ich mich jetzt aber recht herz­lich. Also, da ruft mich jetzt einer an und sagt, ich soll 14 Tage zu Hause blei­ben. Wer rati­fi­ziert das denn jetzt über­haupt? Wer bestä­tigt das denn, dass das so ist? Wer beschei­nigt mir für mei­nen Arbeitgeber, dass ich jetzt 14 Tage zu Hause blei­ben soll? Nur weil mich ein Kumpel ange­ru­fen hat, der mir sagt, er wäre infi­ziert. Da wird mir mein Arbeitgeber einen Vogel zei­gen. Da sieht man, das ist eine schö­ne Idee, die wäre effi­zi­ent.«

Mehr dazu in Drostens letz­ter Podcast? "Teststrategie wird eine star­ke Betonung von posi­ti­ven Befunden erge­ben", wie immer sehr lustig.

(Ein Anagramm für Antigentest lau­tet "Anstieg nett".) Siehe auch:


Ansonsten bleibt es in TOP 1 ent­spannt: "Ausbrüche in Altenheimen fin­den wei­ter­hin statt, aber auf gerin­ge­rem Niveau", "Ausbrüche in KH neh­men noch wei­ter ab". Auch die "Syndromische Surveillance" bleibt dabei: "Werte lie­gen nach wie vor deut­lich unter denen der Vorsaisons". Es geht um ARE (aku­te respi­ra­to­ri­sche Erkrankungen). Die Belegung der Intensivbetten mit "COVID-19-Fällen" steigt, "Anteil der COVID-19 Patienten liegt in 6 BL über 15%".

"Agentenbasiertes Modell für Berlin, bei dem Individuen („Teilchen“) in synthetischer Population auf Basis eines Verkehrsmodells modelliert werden"

Wer prä­sen­tiert die­se Scharlatanerie aus dem Hause Prof. Kai Nagel (Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik der TU Berlin)?

Das gele­ak­te Protokoll nennt Dirk Brockmann. Wem ähnelt er von der Struktur her? Michael Meyer-Hermann. Wie irre das Projekt war, ist nach­zu­le­sen in Nagelfeiler im Wortlaut. "Aushäusige Aktivitätendauern für Berlin und Köln" und die BA.2‑Variante.

"Wunsch des BMG, im Lagebericht etwas Positives zu berichten"

Das fin­det sich in TOP 14 "Information aus dem Lagezentrum":

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

9 Antworten auf „RKI-Protokolle, After-Leak (21): "Viele verschiedene Tests in Nutzung erschweren die Auswertbarkeit"“

  1. So ein Quatsch. Als ob die pro­pa­gier­ten Zahlen und Statistiken irgend­was mit Auswertungen von Tests zu tun hätten.

    1. "So ein Quatsch. Als ob die pro­pa­gier­ten Zahlen und Statistiken irgend­was mit Auswertungen von Tests zu tun hätten." 

      … @Erfordia Vicia Faba, dazu gab es gestern einen pas­sen­den Artikel: 

      "Wie man Zahlen für die Pandemieindustrie erzeugt"
      https://​mag​ma​-maga​zin​.su/​2​0​2​4​/​0​8​/​s​a​m​a​n​t​h​a​-​b​a​i​l​e​y​/​w​i​e​-​m​a​n​-​z​a​h​l​e​n​-​f​u​e​r​-​d​i​e​-​p​a​n​d​e​m​i​e​i​n​d​u​s​t​r​i​e​-​e​r​z​e​u​gt/

  2. Wolfgang Kubicki
    Zur Auswertung der RKI-Files
    08.08.2024

    Karl Lauterbach hat dem Ansehen der Bundesregierung durch sein unver­ant­wort­li­ches Verhältnis zur Wahrheit schwe­ren Schaden zuge­fügt und Zweifel an der Lauterkeit staat­li­chen Handeln genährt. Er muss per­sön­li­che Konsequenzen ziehen.
    https://​wku​bicki​.abge​ord​ne​te​.fdpbt​.de/​z​u​r​-​a​u​s​w​e​r​t​u​n​g​-​d​e​r​-​r​k​i​-​f​i​les

    aus
    https://​get​tr​.com/​p​o​s​t​/​p​3​9​v​5​o​s​8​681

    1. Nordkurier - Nun fordern sogar schon Koalitionspartner das Aus des Gesundheitsministers -- ZDF- greift Thema nur scheinbar auf sagt:

      Nach Corona-Lügen: Lauterbach-Rücktritt auch aus der Ampel gefordert

      Berlin /​Lesedauer: 3 min
      Die Stimmen für einen Rücktritt von Karl Lauterbach nach der Veröffentlichung der RKI-Files wer­den immer lauter.
      Nun for­dern sogar schon Koalitionspartner das Aus des Gesundheitsministers.
      Veröffentlicht:09.08.2024, 13:24
      Von: Maximilian Lill

      https://​www​.nord​ku​rier​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​w​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​n​a​c​h​-​c​o​r​o​n​a​-​l​u​e​g​e​n​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​r​u​e​c​k​t​r​i​t​t​-​a​u​c​h​-​a​u​s​-​d​e​r​-​a​m​p​e​l​-​g​e​f​o​r​d​e​r​t​-​2​7​8​3​629

      sie­he dazu auch
      Auszug
      Wie zer­rüt­tet ist die Koalition?:
      Corona: Kubicki greift Lauterbach fron­tal an
      von Dominik Rzepka und Britta Spiekermann
      09.08.2024 | 16:45
      |
      Kubicki for­dert offen den Rücktritt des Gesundheitsministers. Lauterbach habe wäh­rend Corona gelo­gen und die Regierung schwer beschä­digt. Ein neu­er Tiefpunkt der Ampel.

      https://​www​.zdf​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​k​u​b​i​c​k​i​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​c​o​r​o​n​a​-​r​k​i​-​f​i​l​e​s​-​a​m​p​e​l​-​1​0​0​.​h​tml

      [Meinung:
      kei­ne sach­li­che Auseinandersetzung des ZDF mit den Ausssagen und den Belegen aus den RKI-Protokollen – schnell wird dar­aus das Koalitionsthema! ]

      "…Daher habe ich die Veröffentlichung der Protokolle angewiesen."
      Karl Lauterbach, SPD

      [Anmerkung:
      Durch Verschweigen wird in der Bildunterschrift z.B. der Eindruck erweckt,
      dass "die Veröffentlichung" auf Lauterbach zurück­geht und nicht auf ein Leak!]

      Bildunterschrift
      "Die Veröffentlichung von unge­schwärz­ten Protokollen des Robert Koch-Instituts zur Corona-Pandemie zeigt:
      Es gab in der Behörde Kritik am Narrativ der "Pandemie der Ungeimpften".
      25.07.2024 | 3:04 min
      https://​www​.zdf​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​k​u​b​i​c​k​i​-​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​c​o​r​o​n​a​-​r​k​i​-​f​i​l​e​s​-​a​m​p​e​l​-​1​0​0​.​h​tml

  3. Optionen für Ausrichtung auf den Herbst: 1: dramatisierend oder 2: faktenbasiert, sachliche Kommunikation. -- 1 dramatisierend sagt:

    hen­ning rosenbusch

    @h_rosenbusch
    ·

    23h
    #RKIProtokolle am 10.08.2022.

    Optionen für Ausrichtung auf den Herbst:
    1: dra­ma­ti­sie­rend oder
    2: fak­ten­ba­siert, sach­li­che Kommunikation. 

    Entscheidung BMG: Option 1.

    https://​www​.rki​leak​.com/​v​i​e​w​?​f​=​S​i​t​z​ung

    t.me/Rosenbusch
    #RKIProtokolle am 10.08.2022. Optionen für Ausrichtung auf den Herbst: 1: dra­ma­ti­sie­rend oder 2: fak­ten­ba­siert, sach­li­che Kommunikation. Entscheidung B
    https://​get​tr​.com/​p​o​s​t​/​p​3​9​t​n​p​t​7​826

  4. Interessant ist sicher­lich auch, dass Bundesgesundheitsminister Spahn wäh­rend der zitier­ten Bundespressekonferenz am 26.3.21 den Bürgern die fort­lau­fen­de Teilnahme an gen­tech­ni­schen Experimenten ohne Ende ankün­dig­te. Natürlich erwähn­te er nicht die digi­ta­len Zertifikate (kein Leben ohne Zertifikate, kei­ne Zertifikate ohne "Impfungen"), obwohl die­se in den Protokollen de RKI zu fin­den sind. Die Bedeutung der digi­ta­len Zertifikate für das auf­zie­hen­de tota­li­tä­re Regime ist inzwi­schen in eini­gen Beiträgen beschrie­ben worden.

    Wer glaubt, dass das Thema "Impfen", somit auch die Zertifikate, vor­bei sei, möge sich bit­te mit dem Projekt EUVABECO beschäf­ti­gen. Auf deren Webseite wird unter "Q&A" Werbung für die digi­ta­len Zertifikate gemacht. Man kann an die­sem Projekt direkt eines der wich­tig­sten Ziele (oder gar das wich­tig­ste Ziel) des dau­er­haf­ten "Impfens" erken­nen, näm­lich die Einführung der Zertifikate durch dau­er­haf­ten "Impf"-Zwang. Wie so oft zuvor wer­den die digi­ta­len Zertifikate wie­der mit einem neu­en Namen ver­se­hen. Nun hei­ßen sie "European Vaccination Card (EVC)". Unter ande­rem pro­sti­tu­ie­ren sich Mitarbeiter der Universität des Saarlandes für die­ses ver­fas­sungs­wid­ri­ge Vorhaben.
    https://​euva​be​co​.eu/

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert