Diese Überschrift einer dpa-Meldung (bis zum Punkt) vom 9.8.24 war dem "Tagesspiegel" anscheinend doch zu platt. Er setzte sie unter den Titel "Aufarbeitung der Corona-Pandemie: Kubicki fordert 'persönliche Konsequenzen' von Lauterbach". Inhaltlich bleibt das Blatt beim Text. Zu den Vorwürfen von Kubicki ausführlich weiter unten, hier zunächst aus dem dpa-Text:
»… Das Ministerium zitierte Lauterbach darüber hinaus allgemein „zum Themenkomplex Entscheidungsgrundlagen und Entscheidungsbefugnis“ mit den Worten: „Es gibt in den RKI-Protokollen nichts zu verbergen. Daher habe ich die Veröffentlichung der Protokolle angewiesen…
Trotz der insgesamt vorsichtigen Strategie sind allein im Jahr 2022 in Deutschland noch mehr als 50.000 Menschen an Corona gestorben. Die Maßnahmen waren damit mehr als begründet.“..«
Das Statistische Bundesamt vermeldet insgesamt 1.066.341 Sterbefälle für das Jahr 2022. 5 % von ihnen erlagen damit den Folgen (an und mit) von Corona. Wenn das für eine Pandemie auch recht kleine Zahlen sind, beziehen sie sich auf das zweite Jahr mit massenhaften "Impfungen". Ganz so erfolgreich konnten sie in dieser Logik dann doch nicht vor dem Tod schützen.
»[Kubicki] wirft dem Gesundheitsminister vor, ein „unverantwortliches Verhältnis zur Wahrheit“ zu haben und bezieht sich unter anderem auf eine Aussage Lauterbachs vom März, wonach das RKI unabhängig von politischer Weisung gearbeitet habe. Nach Kubickis Ansicht belegen die Dokumente jedoch eine politische Einflussnahme. Das RKI habe auf Drängen des BMG den öffentlichen Pandemie-Druck künstlich hochgehalten, schrieb der FDP-Politiker…
Textstellen, die politische Einflussnahme belegen sollen
Kubicki zitiert Teile der im Netz veröffentlichten Dokumente, die seiner Ansicht nach belegen, dass Einfluss auf das RKI genommen wurde. So führt er einen Eintrag mit dem Datum 9. Februar 2022 an, in dem es unter dem Punkt „Aktuelle Risikobewertung“ heißt: „Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist abhängig von der Zustimmung des BMG, voraussichtlich nicht vor der MPK am 16.02.2022. Eine Herabstufung vorher würde möglicherweise als Deeskalationssignal interpretiert, daher politisch nicht gewünscht.“
Des Weiteren wird ein Eintrag vom 25. Februar 2022 zitiert: „Reduzierung des Risikos von sehr hoch auf hoch wurde vom BMG abgelehnt“ und einer vom 20. April 2022: „In Hinblick auf das BMG sollte die Herabstufung aus strategischen Gründen zunächst auf hoch und nicht moderat erfolgen.“…«
Die Zwischenüberschrift erinnert an die üblichen Formulierungen, wenn schlechte Nachrichten gar nicht mehr verheimlicht werden können: Sie könnten "nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden".
»Spahn: Kritiker wollen „Art Volksgerichtshof“
Kubicki hatte zudem eine parlamentarische Aufarbeitung der Corona-Pandemie gefordert. Zu dem Thema äußerte sich auch Lauterbachs Vorgänger im Amt, Jens Spahn, im ARD-„Interview der Woche“…
„Im Moment habe ich eher den Eindruck, die einen wollen gar nicht darüber reden, so nach dem Motto, war schon alles irgendwie ok und die anderen wollen – das sind vor allem die, die immer schon alles kritisch sahen – eher so eine Art Volksgerichtshof veranstalten.“ «
"Übrigens machen wir das gleiche gerade bei der Rüstung und der Munition. Gleiches Prinzip, genauso richtig: Aufträge geben, damit die Produktion hochgeht"
In dem genannten Interview (hier zu hören) ereifert sich Spahn – der verantwortlich ist für die Verschwendung von Milliarden Euro u.a. durch Maskendeals seiner Parteifreunde, Betrug in Testcentern in riesigem Ausmaß und nicht zuletzt den Erwerb viel zu vieler völlig überteuerter und hochstrittiger "Impfstoffe" – über BürgergeldempfängerInnen, die zu faul zum Arbeiten seien. Eine Lehre aus der Coronazeit ist für ihn: "Übrigens machen wir das gleiche gerade bei der Rüstung und der Munition. Gleiches Prinzip, genauso richtig: Aufträge geben, damit die Produktion hochgeht ".
Mit dem Wort vom Volksgerichtshof spitzt der Mann, der sich auf dem extrem rechten Flügel der Union positioniert, noch einmal die Verunglimpfung zu. Im April hatte er in einem n‑tv-Interview bereits von einem "Querdenkergerichtshof" gesprochen. Mit seiner jetzigen Wortwahl rückt er die Kritik an seinen "Maßnahmen", die er nur über ein verfassungsrechtlich höchst bedenkliches Ermächtigungsregime durchsetzen konnte, in die Nazi-Ecke. Spahn sei empfohlen, in die Liste der Richter am Volksgerichtshof zu schauen und zu überprüfen, wie viele von ihnen nach dem Krieg ihre Karriere fortsetzen konnten. Sie prägten damit wie die von den Nazis übernommene Beamtenschaft und die Militärs, die Hochschullehrer und die Geheimdienstler, die Bonner Republik für eine lange Zeit. Nicht wenige von ihnen gehörten Spahns Partei ein (und ja, auch der von Kubicki). Siehe dazu den Artikel im "Focus" vom 7.6.23 "Volksgerichtshof: Trotz 5200 Todesurteilen: Von Hitlers Richtern wurde kaum jemand später bestraft".
Kubickis Kritik
Man kann Wolfgang Kubicki viel vorwerfen. So, daß er öffentlich zwar manche Kritik an der Coronpolitik äußerte, aber dennoch zuließ, daß entgegen dem Wahlkampfversprechen der FDP grundrechtseinschränkende Maßnahmen noch ein ganzes Jahr länger aufrechterhalten wurden als versprochen. Am 9.9.22 hieß es dazu auf corodok:
Wenn es nicht nötig ist zu regieren, dann ist es nötig, nicht zu regieren
Hat Buschmanns Parteichef so etwas nicht mal gesagt? Aber was will man machen, wenn "eine breite Gruppe von Experten" die Grundrechte aushebeln will?
Dies ist ein Ausschnitt eines von Buschmann selbst geposteten Tweets vom 8.9.
War das mißzuverstehen? (youtube.com, 27.10.21).
"Es gibt ein absolutes Ende aller Maßnahmen. Und alle Maßnahmen enden spätestens mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 2022."
Dennoch ist ihm zu unterstellen, daß es ihm ernst ist mit dem, was er am 8.8.24 auf wkubicki.abgeordnete.fdpbt.de unter dem Titel "Zur Auswertung der RKI-Files" kritisiert. Wertvoll ist, daß er die geleakten Dateien durch seine eigenen Erfahrungen mit den verschiedenen Bundesministern ergänzt:
»… Im Laufe der Corona-Pandemie habe ich viele Fragen an das Bundesgesundheitsministerium gerichtet, ganz gleich, ob der Minister Spahn oder Lauterbach hieß. Bis heute sind allein zum Komplex „Corona“ rund 100 meiner Einzelfragen im System des Deutschen Bundestages auffindbar. Zudem habe ich mehrfach schriftlich direkt mit den Ministern Kontakt aufgenommen, um bestimmte politische Argumentationen der jeweiligen Hausspitze hinterfragen und nachvollziehen zu können…
Mir wurde mittels schriftlicher Einzelfrage offiziell bestätigt, dass das deutsche Gesundheitssystem während der Pandemie nie überlastet war. Und Lauterbachs Haus erklärte mir im Februar dieses Jahres, dass die deutlich geringere Zahl an freien Intensivbetten im Winter 2023/24 – verglichen mit den drei Corona-Wintern zuvor – überhaupt kein Problem darstellte. Gaben Ende Januar 2021 3.937 freie Intensivbetten noch Anlass zu höchster Sorge und für schwerste Grundrechtseingriffe, waren die 1.988 freien Intensivbetten, die Ende Januar 2024 ausgewiesen wurden, im Rahmen eines üblichen Winters, also ganz normal und völlig ausreichend…
Nach der Durchsicht der RKI-Files kann ich jetzt allerdings feststellen: Bei einigen Antworten hat mir das Ministerium offenbar nicht die Wahrheit gesagt.«
Als ein Beispiel führt er "Die israelische Studie" an. In ihr wurde angeblich belegt, so Lothar Wieler, "dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung wahrscheinlich keine wesentliche Rolle mehr spielen" . Was Kubicki kritisiert, ist nich die fragwürdige Aussage, sondern daß die "aussagekräftige Studie" vom RKI zwei Wochen lang zurückgehalten wurde.
»Gestorben mit und an Corona
In einem weiteren Fall war die offizielle Auskunft des BMG mindestens mangelhaft, wahrscheinlich aber ebenso falsch. Im Laufe der Pandemie wurde immer merkwürdiger, warum das RKI die Daten nicht öffentlich machte, wer wegen und wer mit Corona hospitalisiert oder verstorben war. Diese Differenzierung hätte Aufschluss darüber geben können, ob sich das Virus möglicherweise in eine mildere oder gefährlichere Richtung entwickele. Insofern gab es hieran ein großes öffentliches Interesse.
Ich fragte also mehrfach per parlamentarischer Einzelfrage nach dieser Differenzierung, zuerst im Frühjahr 2021. Stets lautete die Antwort des Gesundheitsministeriums sinngemäß: Wir sind ganz kurz davor, diese veröffentlichen zu können. Noch im November 2022 schrieb mir das BMG auf die Frage, ob es technische, rechtliche oder vergleichbare Hindernisse für die Veröffentlichung gäbe: Es werde aktuell an einer Lösung für die detailliertere Differenzierung gearbeitet. „Die dafür notwendigen Umsetzungsschritte werden derzeit implementiert.“
Durch die RKI-Leaks wissen wir jetzt: Differenzierte Zahlen lagen dem RKI spätestens seit dem Frühjahr 2022 vor, wurden aber nie der Öffentlichkeit präsentiert…«
Ausführlich geht Kubicki unter "Falscher Vortrag vorm Verfassungsgericht?" auf die unterschiedlichen Sichtweisen von Ministerium und RKI auf die "Sieben-Tage-Inzidenz" ein und kommt zu dem Schluß
»Ganz gleich, welcher der beiden Linien man folgt, das Ergebnis für die Sieben-Tage-Inzidenzwerte ist nicht schmeichelhaft: Sie sind so oder so untauglich. Entweder sie bildeten das reale Infektionsgeschehen nicht hinreichend klar ab, sodass die Kopplung dieser isolierten Zahlen an starre Grenzwerte einem grundrechtlichen Lottospiel gleicht. Oder, Standpunkt 2, man befindet, es seien willkürliche politische Werte, weshalb der eigentliche Fokus auf den Daten der Intensivstationen liegen müsse…
Dem Robert Koch-Institut war sehr klar, dass bei der Bundesnotbremse feste Gesetzesfolgen und schwerste Grundrechtseingriffe mit wackeligen Zahlen verbunden werden sollten…
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die RKI-Files auch noch in den Wochen danach – die Bundesnotbremse blieb bis zum 30. Juni 2022 in Kraft – fundamentale Zweifel an der reinen Inzidenzbetrachtung beinhalten.«
Was Kubicki nicht bemängelt: Damals sanken die "Inzidenz"-Zahlen. Das RKI sah die Grundlage für das Beibehalten von "Maßnahmen" gefährdet und setzte für deren Begründung auf andere Parameter. Richtig sind aber diese Fragen:
»Warum hat Lothar Wieler als Präsident gegenüber dem Bundesverfassungsgericht die zum Teil massiven internen Vorbehalte seines Institutes nicht kommuniziert? Was sollen wir davon halten, wenn eine Bundesoberbehörde hinter verschlossenen Türen einen Sachverhalt anders einschätzt als vor Gericht – und damit möglicherweise eine Entscheidung von enormer Tragweite zugunsten einer Partei beeinflusst? Und wieso waren die Karlsruher Richter so naiv anzunehmen, dass eine weisungsgebundene Behörde plötzlich unabhängig als „sachkundiger Dritter“ befragt werden könne – ohne darauf einzugehen, dass es ein problematisches Abhängigkeitsverhältnis zur Bundesregierung geben könnte? Und nicht nur das: Das Gericht versah die Einschätzungen des Robert Koch-Institutes in der rechtlichen Würdigung vielmehr mit einem besonderen Gewicht, weil jenes ja im gesetzlichen Auftrag handele. Was können wir also retrospektiv von diesem ohnehin umstrittenen Urteil zur Bundesnotbremse halten? Das sind Fragen, mit denen sich eine parlamentarische Aufarbeitung beschäftigen sollte.«
Dann läuft Kubicki zur Bestform auf:
»Die Debatte um die allgemeine Impfpflicht und das Angst-Dilemma
Die Debatte über die allgemeine Impfpflicht wird in historischer Betrachtung sicherlich als eine der verrücktesten gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzungen der Bundesrepublik bewertet werden. Die Verfechter des „Teams Vorsicht“, deren zum Teil hemmungslose Hatz auf Ungeimpfte kaum mit der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes in Einklang zu bringen war, werden sich hoffentlich einmal im Rückblick einer kritischen Selbstprüfung unterziehen. Die Worte der „Tyrannei“, vom „Ausschluss aus dem öffentlichen Leben“, von „Bekloppten“ und „Verfassungsfeinden“ haben schwere Wunden verursacht. Wenn wir die tiefste Schneise suchen, die in unsere Gesellschaft in der Pandemie geschlagen wurde, dann werden wir hier fündig. Gerade in dieser Streitfrage werden „wir“ einander viel zu verzeihen haben. Das geht allerdings nur, wenn zuvor Worte der Einsicht und des Bedauerns gesprochen werden.
Einer derjenigen, die sich im Kesseltreiben ministrable Weihen verschaffte, war der aktuelle Gesundheitsminister. Man kann natürlich wie der „Spiegel“ das neue Framing Karl Lauterbachs glauben, der das schreckliche Wort der „Pandemie der Ungeimpften“ kürzlich menschenfreundlich einzuordnen versuchte. Eigentlich, so der Minister, war dieses Diktum damals als Ausdruck der Sorge um die Ungeimpften gemeint. „Viele der damals getroffenen Maßnahmen seien demnach notwendig gewesen, um besonders die Ungeimpften und das Gesundheitssystem zu schützen“, zitierte ihn das Hamburger Magazin in indirekter Rede.
Liest man frühere Twitter-Posts kann man jedoch eher zum Schluss kommen, dass die solidarische Sorge in dieser Zeit eher im Hintergrund stand, vielmehr besorgte Lauterbach die unsolidarische Stigmatisierung und Ausgrenzung vieler Menschen selbst. Ein Beispiel: „Die Unterschiede der Inzidenz zwischen den Geimpften und Ungeimpften ist gigantisch. Es ist und bleibt eine Pandemie der Ungeimpften. Das bedeutet: diese Welle kann man durch Booster Impfungen der Ungeimpften alleine nicht brechen. Der Quasi Lockdown der Ungeimpften ist ein Muss. Es geht nicht anders“, schrieb er am 15. November 2021. Das klang doch etwas kälter als seine gegenwärtige Einordnung.
Kommen wir zurück zu den RKI-Files und den Lehren, die wir aus den bewegten Wochen des Frühjahrs 2022 ziehen können. Karl Lauterbach hat Ende März dieses Jahres eine politische Einmischung in die RKI-Corona-Empfehlungen verneint. „Es gab keine politischen Weisungen“, tat er kund. Das Institut habe unabhängig gearbeitet und tue es weiterhin. „Das Robert Koch-Institut ist nicht weisungsgebunden, in die wissenschaftlichen Bewertungen des Instituts mischt sich die Politik nicht ein, ich auch nicht.“ Wir werden im Folgenden sehen, dass diese selbstbewusste Ansage gerade im Frühjahr 2022 unzutreffend war…
Es passte dem größten Verfechter der allgemeinen Impfpflicht nicht so recht, dass die mildere Omikron-Variante aus fachlicher Sicht eine Herabstufung der Risikobewertung erforderlich machte.
So lesen wir am 9. Februar 2022: „Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist abhängig von der Zustimmung des BMG, voraussichtlich nicht vor der MPK am 16.02.2022. Eine Herabstufung vorher würde möglicherweise als Deeskalationssignal interpretiert, daher politisch nicht gewünscht. Inhaltliche Überarbeitung und Diskussion werden auf nächste Woche vertagt.“ Aber hatte Lauterbach nicht erklärt, in die wissenschaftlichen Bewertungen mische sich die Politik nicht ein?
Wenig später, am 25. Februar, wurde man im RKI-Krisenstab unruhig. „Reduzierung des Risikos von sehr hoch auf hoch wurde vom BMG abgelehnt. Text der Risikobewertung ist nicht mehr auf aktuellem Stand.“ Aber hatte Lauterbach nicht erklärt, das RKI sei nicht weisungsgebunden?
20. April: „In Hinblick auf das BMG sollte die Herabstufung aus strategischen Gründen zunächst auf hoch und nicht moderat erfolgen.“ Aber hatte Lauterbach nicht erklärt, dass das Institut unabhängig gearbeitet habe?
25. April: „Diskussion der Änderungsvorschläge zur Risikobewertung, Warten auf Rückmeldung des BMG“; „Grundsätzlich ist Minister einverstanden, meldet sich aber noch einmal“. Aber hatte Lauterbach nicht erklärt, in die wissenschaftlichen Bewertungen mische er sich persönlich nicht ein?
Erst Anfang Mai erfolgte die Herabstufung der Risikobewertung, drei Monate nachdem das RKI die fachliche Notwendigkeit hierfür gesehen hatte. Dass Lauterbach dies nun zuließ, hatte sicherlich auch einen politischen Grund: Anfang April hatte sich der Deutsche Bundestag zum Glück gegen die allgemeine Impfpflicht entschieden. Obwohl das RKI auf Drängen des BMG den öffentlichen Pandemie-Druck künstlich hochgehalten hat, war das Thema jetzt politisch erledigt. Der Kanzler erklärte nun, dass es keinen neuen Anlauf zu einer allgemeinen Impfpflicht geben werde. Lauterbach war gezwungen, die Lüge zu beenden.
Konsequenz?
Ich muss gestehen: Ich hätte zuvor nicht geglaubt, dass in unserem gewaltengegliederten System ein solcher Vorgang möglich ist. Ein Minister, der offensichtlich eigenständig – gewissermaßen par ordre du mufti – die wissenschaftliche Grundlage für Grundrechtseinschränkungen beschließt, war vorher nicht in meiner Vorstellungswelt. In diesem vom Minister beeinflussten Szenario bewegten sich die Bundestagsabgeordneten, als sie über die allgemeine Impfpflicht zu entscheiden hatten. Wer gutgläubig darauf vertraut hatte, dass die Gefahreneinschätzung des RKI auf Fachlichkeit beruhte, konnte annehmen, dass eine allgemeine Impfpflicht notwendig sei…
Dass politische Entscheidungen von einer solchen Tragweite derart aus einem Ministerium beeinflusst werden, halte ich für einen Skandal…
Klar ist für mich schon jetzt: Einem Bundesminister, der die Wahrheit biegt und Grenzen der Wahrheit überschreitet, um ein persönliches politisches Ziel zu erreichen, dabei auch schwerste Grundrechtseingriffe billigend in Kauf nimmt, kann ich keine parlamentarische Zustimmung mehr geben. Wem die Beachtung der rechtsstaatlichen Ordnung, die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger und unsere Verfassung etwas bedeutet, kann diesen Minister in seinem Treiben nicht mehr unterstützen. Karl Lauterbach hat dem Ansehen der Bundesregierung durch sein unverantwortliches Verhältnis zur Wahrheit schweren Schaden zugefügt und Zweifel an der Lauterkeit staatlichen Handeln genährt. Er muss persönliche Konsequenzen ziehen.«
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Das ewige Geseier eines Kalle Willi L., Chef eines Pharma- und Gesundheitsvertriebskanals. Nachts ist es kälter als draußen!
"Ich hätte zuvor nicht geglaubt, dass in unserem gewaltengegliederten System ein solcher Vorgang möglich ist."
Bla, bla, bla, blubb. Kubicki erzählt das beliebte Märchen der Gewaltenteilung, er trällert das hohe Lied der parlamentarischen Demokratie. Heute in diesem Theater: Kubicki der Empörte. Allerdings reicht es nur zum B‑Movie, bestenfalls.
Als ob Kubicki nicht verstehen würde, wie das hiesige politische System funktioniert und wie man es ordentlich als Weidegrund nutzt.
Oh Mikron, auch wir wissen doch wie Propaganda funktioniert. Hinter Rücktrittserklärungen, egal ob imperativ oder aktiv, stecken Behauptungen hinter denen wiederum ganz bestimmte Absichten stecken.
@Erfordia…: Kubicki macht gar keinen Hehl daraus, daß er wie andere in der FDP das sinkende Ampelschiff gerne verlassen und in das Beiboot der Union steigen will. Aber wenn es hilft, Lauterbach zur Strecke zu bringen, ist es gut. So wie es gut war, daß die CDU die "allgemeine Impfpflicht" verhindert hat, auch wenn dahinter "ganz bestimmte Absichten" steckten.
Lieber @aa,
ich habs Ihnen doch nun oft genug erklärt wie Propaganda und der ganze Staat funktioniert. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
MfG
"Trotz 5200 Todesurteilen: Von Hitlers Richtern wurde kaum jemand später bestraft" – Von wem denn auch?
Was in der Liste vieleicht nicht fehlen sollte – gerade wegen der Ausführungen Spahns – CDU-Mitgliedschaften der Richter. Und Lehrstühle, und so weiter. Nach '33 erlebte die deutsche Justitz, die letzte nennenswerte "Cäsur". Nicht unbedingt nach '45. Jedenfalls denke ich das. Muss jetzt nicht stimmen, so ad-hoc gemutmasst. Rückgabe fragwürdig erwobenen "Eigentums" durch NSDAP-Mitglieder, oder während der NS-Zeit. – auch ein sehr interessantes Thema. Oder Entschädigungen, wer wurde und wer nicht, und warum …?
Auch interessant – die Ärzte des "Dritten Reichs" die in der BRD praktizierten und lehrten.
Und die anderen über-zehn-millionen Mitglieder der NSDAP. Nicht gerade ein "Rand der Gesellschaft". Rechnerisch – da stimmt doch was nicht. Alles Lüge ‑BRD?
nachjereichd: Dummes Jeschwätz:
NEBENWIRKUNGSFREI
[so jans pehrsoenelisch jedach']
nachjereichd2:
Wie kommt DER Kommentar 11:50 DAHIN?
Hier stimmt doch was nicht. Der Browser trinkt bestimmt mal Einen übern Durst wenn ich nicht dabei bin. Gemeint war natürlich Lauterbachs G. Da scheint was verrutscht zu sein. Oder das Einstellen war später. Jedenfalls gehört das nicht zu 22:21 vom 9. – Neee!
Und wegen der "Faktenlage" schaue ich bei Gelegenheit nochmal nach, weil ich denke das vom 9. stimmt soweit. Das interessiert mich nämlich gerade selbst mal wieder. Man vergisst viel über die Jahrzehnte!
Hey, Kubicki, da Du gerade dabei bist …
Kannste Kalle mal fragen, warum das BMG die 248.000 Euro IT-Mittel für das PEI nicht locker gemacht hat, damit das PEI externe Firmen zur Erstellung eines geeigneten Übermittlungscodes zur Auswertung von KV-Daten beauftragen konnte?
Komm mir jetzt nicht mit "Bei diesen immensen Kosten muss man sparen" …
Und die Blutkonserven hätte ich gerne überprüft
Danke
Ach ja, noch was
Du bist doch Anwalt …
Wenn Du mal gerade ein paar Minuten Zeit hast…
Kannste mal eben ne Anklageerhebung ausarbeiten ?
Und vergiss Spahn und Merkel nicht
Wäre echt nett
@ Petra Steingen: Kubicki dürfte für solche Themen keine Zeit haben. Nebeneinkünfte werden aus der Tätigkeit als Rechtsanwalt generiert. Klar, mal ein wenig Sichtbarkeit in dem Gebäude mit der Glaskuppel zeigen, ein wenig Empörung heraushängen lassen. Vor einigen Jahren war Herr Kubicki noch in einer Sozietät mit einem weiteren Anwalt. Ob diese noch existiert und wie hierbei die wirtschaftlichen Aspekte sind, wäre ein interessantes Recherchethema. Auch eine eventuelle Kooperation mit der Anwaltskanzlei seiner Frau wäre möglicherweise interessant. Nett ist übrigens das Kurzgutachten von ihm, unter welchen Bedingungen der strafbewehrte Abschuss eines Wolfes gerechtfertigt ist (www.wolfsfreiezone.de).
Ich hätte den Post als Ironie kennzeichnen sollen …
Als ob eine Krähe der anderen ein Auge aushackt …
Kubicki macht den Mund auf …
Kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg am 1. bzw. 22.September.
Sieht nicht so schön aus für die FDP:
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/
Und jetzt soll ich den "Angriff" auf Lauterbach tatsächlich ernst nehmen?
Dazu bin ich absolut unfähig
"Er muss persönliche Konsequenzen ziehen"
hört sich nach einer Rücktrittsforderung an – mehr nicht
Dann wird Kalle gegen einen Anderen ausgetauscht, der es auch "nur gut mit uns meint" und das Volk ist beruhigt
Vielleicht noch ein U‑Ausschuss
"Wenig später, am 25. Februar, wurde man im RKI-Krisenstab unruhig"
dumm gelaufen:
https://www.morgenpost.de/politik/inland/article234665139/BKK-geht-von-Untererfassung-bei-Impfnebenwirkungen-aus.html
und
https://www.berliner-zeitung.de/news/impffolgen-krankenkasse-bkk-schreibt-brief-an-paul-ehrlich-institut-li.213676
Das und Omikron war`s dann (auch mit dem "angepassten Impfstoff für September")
Kommt Lauterbach vor Gericht?
(Ist Kubicki nicht Anwalt – meint er`s ernst?)
Wegen z.B. Volksverhetzung, Nötigung, Unterlassung von Zahlungen an das PEI, damit dieses seine Arbeit endlich bewerkstelligen kann?
Ich höre nix
Wenn man so etwas findet, ist die Richtung klar
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagsvizepraesident-warum-wolfgang-kubicki-einen-cum-ex-angeklagten-vertritt/25546668.html
Steht einem Christian Lindner in nix nach:
https://www.berliner-zeitung.de/news/beamtin-gibt-steuertipps-fuer-reiche-finanzministerium-ueberprueft-verhaltensregeln-li.2167865
"hier zunächst aus dem dpa-Text"
… die zwei wichtigsten Sätze in der dpa-Meldung lauten aber:
"Das RKI hat während der Pandemie Empfehlungen abgegeben. Die politische Verantwortung liegt aber beim Ministerium."
Sowas nennt man ein Totschlagargument, oder? Damit kann das BMG Vorwürfe über fehlende wissenschaftliche Evidenz bei allen sog. Corona-Maßnahmen abschmettern und… Tee trinken.
Hier wird generell viel zu viel rückwärts getreten.
2020 wurde mir der Begriff "maßnahmestaat" lebendig vor augen geführt.
irgendwelche leute bestimmen willkürlich, was angeblich not tut.
das parlament ermächtigt einzelne personen durch selbstentmachtung.
und das geht so seit: "wir schaffen das".
und das verschärft sich bis zur "kriegstauglichkeit".
Auch die Tagesschau berichtet über die "Kubicki-Attacke". Es wird jetzt sehr viel von "Graubereichen" gesprochen.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/corona-aufarbeitung-rki-100.html
Es werden die härteren expliziten Vorwürfe von Herrn Kubicki (Täuschung des Parlaments und der Gerichte) und die im Raum stehenden Vorwürfe (bewusste Aufwiegelung der Bevölkerung gegen andere Bevölkerungsgruppen zur Erreichung eines politischen Ziels) nicht so detailliert formuliert, wie von Kubicki selbst. Es handelt sich wohl auch hier um "Graubereiche".
Grau, grau, grau sind alle meine Kleider,
grau, grau, grau ist alles was ich hab,
darum lieb ich alles was so grau ist,
weil mein Schatz sooo grauenhaft ist.
Ich finde nicht, dass die Empörung von Herrn Kubicki gespielt ist und der "Grauschleier" sollte endlich im Bundestag gelüftet werden. Ganz, ganz ausgiebig gelüftet werden. Sonst bleibt nämlich alles gräulich.
"Alles in allem kann von einem Schaden von ca. 10 Milliarden Euro ausgegangen werden, bezieht man die höchstwahrscheinlichen wirtschaftlichen Folgen der Entscheidungen des OLG Köln mit ein. Hierbei handelt es sich um Schadenersatzforderungen gegen die Bundesrepublik in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Hinzuzurechnen sind Gerichtskosten und Anwaltsgebühren. Bei einem Zinssatz von 9 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank sind jährliche Zinsen von 230 Millionen Euro hinzuaddieren. Die Kostenschätzung von 3,5 Milliarden Euro ist realistisch. Verfahren von weiteren ca. 100 Klägern sind noch rechtshängig.
Es liegt ein bisher unvorstellbares wirtschaftliches Versagen des BGM vor, das zu Lasten des Steuerzahlers mit ca. 10 Milliarden Euro zu Buche schlägt. Ein ca. 40fach höherer Betrag als derjenige (243 Millionen Euro), den der ehemalige Verkehrsminister Scheuer (CSU) durch das Scheitern der Pkw-Maut zu vertreten hat."
https://netzwerkkrista.de/2024/08/04/steuergeldvernichtung-in-milliardenhoehe-bei-illegaler-maskenbeschaffung-durch-bundesgesundheitsministerium/