Im Fazit einer ausführlichen Recherche zu Vorwürfen gegen Karl Lauterbach heißt es:
»Es stimmt, dass er auf Twitter 2019 vorschlug, jede zweite oder dritte Klinik zu schließen. Anlass war aber eine Studie, in der es um Qualität in Krankenhäusern ging. Die Corona-Pandemie war damals noch nicht aktuell. Lauterbach sagte, weniger Kliniken könnten mehr Qualität leisten.
Es stimmt auch, dass Lauterbach 2021 Nebeneinkünfte zu spät meldete. Dies machte er aber selbst öffentlich und entschuldigte sich dafür. Laut seiner Angabe wurde das Geld versteuert.
Lauterbach musste sich tatsächlich vor der Senatskommission für wissenschaftliches Fehlverhalten der Kölner Universität verantworten – das war Anfang 2000.
Er saß im Aufsichtsrat des Rhön-Klinikums bis 2013. Monate, nachdem er den Aufsichtsrat verlassen hatte, wurde bekannt, dass der Konzern offenbar jahrelang Mitarbeiter ausgebeutet hatte. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass sich Lauterbach weigerte, die Sache aufzuklären. Er sagte in späteren Interviews lediglich, er dürfe sich als ehemaliges Aufsichtsratsmitglied nicht weiter zu den Vorwürfen äußern.«
Zuvor wurde auf diesen Tweet Bezug genommen:

Zu den anderen Vorwürfen wird ausgeführt:
»… Bereits im Jahr 2011 kritisierte die Webseite Abgeordnetenwatch Lauterbach für undurchsichtige Angaben zu seinen Nebenverdiensten als Aufsichtsratsmitglied der Röhn-Klinikum AG.
Lauterbach musste sich wegen methodischer Mängel in einer Studie verantworten
Im Facebook-Beitrag wird behauptet, Lauterbach habe „nie als Mediziner praktiziert“. Das ist irreführend: Lauterbach ist Arzt und Mediziner und seit Jahren in Politik und Forschung im Medizinbereich tätig. Erst kürzlich impfte er beispielsweise Kinder gegen Covid-19, praktizierte demnach als Impfarzt…
In Medienberichten wurde Lauterbach immer wieder als umstrittener Wissenschaftler und Politiker dargestellt. „Für den politischen Kampf setzt er schon mal seinen Ruf als Wissenschaftler aufs Spiel“, schrieb der Spiegel im Jahr 2004. Damals musste Lauterbach sich vor der Senatskommission der Kölner Universität laut des Medienberichts für wissenschaftliches Fehlverhalten verantworten, Grund seien methodische Mängel in einer Studie gewesen. Die Behauptung dazu im Facebook-Beitrag stimmt demnach…
Im Dezember 2013 wurde bekannt, dass der Konzern jahrelang Mitarbeiter ausgebeutet hatte. Ob Lauterbach davon wusste, ist unklar, Fragen der Süddeutschen Zeitung zu dem Thema beantwortete er nicht. Gegenüber der Tageszeitung sagte Lauterbach wenige Tage später: „Ich hätte selbst dann nicht einmal Alarm schlagen dürfen, wenn ich etwas gewusst hätte. Ich hätte nicht einfach mal nach außen treten dürfen, sondern wir hätten dieses Problem in unserer Funktion als Aufsichtsrat nach innen lösen müssen.“…«
Der Artikel war am 22.12.21 erschienen. Damals waren die Widersprüche in seiner wissenschaftlichen Biographie noch nicht so bekannt wie heute. Siehe dazu u.a.
ApoKarlypse. Thomas Kubo hat das dritte Buch der corodok-Reihe veröffentlicht
Zu den weiteren verdienstvollen Arbeiten von correctiv.org zählt die Aufklärung über diese verwerfliche Fake-Aktion:
»CORRECTIV-Recherchen zeigen: Das Plakat ist gefälscht… Eine "ANAL"-Formel existiert jedoch nicht. Das bestätigte uns auch eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums: "Dabei handelt es sich nicht um eine Kampagne des Bundesgesundheitsministeriums. Der angesprochene Flyer/Ausdruck stammt nicht von uns."…«

Siehe auch: