Davos teuer ist. Der afrikanische Präsident kommt nicht.

deutsch​land​funk​.de (17.1.23)

»Stefan Heinlein: Sie sind nicht allein in Davos. Der Kanzler wird kom­men und auch Ihre Kabinettskollegen Lindner, Heil und auch Karl Lauterbach. Warum ist Davos für die Bundesregierung so wichtig?

Robert Habeck: Man kann natür­lich die berech­tig­te Frage stel­len, was soll so eine Elitetagung – und das ist es ja ohne Frage; als Normalsterblicher kann man sich hier kein Hotelzimmer lei­sten. Auf der ande­ren Seite kann man sich auch die Frage nicht stel­len und ein­fach ver­su­chen, das Beste dar­aus zu machen…

Habeck: Der Sinn ist, viele Leute zu treffen

Heinlein: Der US-Präsident und auch Chinas Staats- und Parteichef, Herr Habeck, könn­ten sich sicher­lich ein Hotelzimmer in Davos lei­sten. Dennoch wer­den sie dies­mal nicht kom­men. Deutet das dar­auf hin, dass Davos doch an Bedeutung ver­lo­ren hat?

Habeck: Ich glau­be, dass die Gründe unter­schied­lich sind. Wir haben gera­de im Vorbericht gehört, Macron hat die Rentenreform. Ich soll­te heu­te den afri­ka­ni­schen Präsidenten tref­fen; der hat Probleme in sei­nem eige­nen Land. Da fal­len die Kohlekraftwerke aus, weil die zu alt sind. Also unter­schied­li­che Gründe, neh­me ich an. Und dann muss man auch sagen: Wenn jemand kommt, eine Rede hält und wie­der weg­fliegt, ist auch nicht viel gewonnen.

Wenn ich einen Blick in mei­nen Tag geben darf? – Der Sinn, hier zu sein, ist, im Halben-Stunden-Takt vie­le Leute zu tref­fen. Insofern ja, okay, das ist, ich wür­de sagen, ein Abzug in der B‑Note. Aber ob Davos sinn­voll ist oder nicht sinn­voll ist, hängt nicht an der Liste der Namen…

Die ame­ri­ka­ni­sche Handelsministerin, mei­ne Kollegin ist hier. Der stell­ver­tre­ten­de chi­ne­si­sche Ministerpräsident, wenn dies das rich­ti­ge Wort ist, kommt eben­falls. China ist da, das letz­te Mal in Davos, zum ersten Mal, jetzt zum zwei­ten Mal, dass die über­haupt das Land wie­der ver­las­sen. Es ist jetzt nicht so, dass die gar nicht statt­fin­den. Es sind nur die bei­den Staatschefs nicht da. Aber wie gesagt, das ist ja über­brück­bar durch inten­si­ve Gespräche…

Dazu kommt, dass die glo­ba­le Welt, die man mal glaub­te, gehabt zu haben, und die sich ja auch mit dem Gründungsgedanken von Davos ver­bin­det – es war ja mal ein libe­ra­ler Think Tank, wenn man so will, neo­li­be­ra­ler Think Tank, kann man gera­de­zu sagen –, die zer­fällt immer stär­ker in Einzelinteressen und in Machtinteressen. Das Zusammenspiel lei­det stark. Die inter­na­tio­na­len Organisationen, wo das orga­ni­siert wer­den soll­te, also die UN, die Welthandelsorganisation, die sind ram­po­niert, um es vor­sich­tig aus­zu­drücken. Aber die sind natür­lich notwendig…

Die Gefahr weiterer Handelskriege

Heinlein: Wenn die Gefahr besteht, dass es in Zukunft heißt, Herr Habeck, so ver­ste­he ich Sie, ret­te sich wer kann, jeder ver­sucht, sei­ne Einzelinteressen, sein Land in Sicherheit zu brin­gen, wie groß ist dann das Risiko, dass es dadurch dann zu Konflikten, zu wei­te­ren Handelskriegen mög­li­cher­wei­se kom­men könnte?

Habeck: Groß, sehr groß. Das muss man sagen. Und das ist tat­säch­lich eine der sinn­vol­len Aufgaben von Davos…«

Diese qua­li­fi­zier­ten Äußerungen waren aus dem letz­ten Jahr. In die­sem treibt Habeck es noch doller:

msn​.com (18.1.24)

»Ukraine: Robert Habeck empfiehlt anderen Staaten deutsches Modell

Am Dienstag trat Habeck dann erst­mals vor die Presse und äußer­te sich in einem län­ge­ren Statement zu den Herausforderungen durch Kriege und Krisen, zur deut­schen Wirtschaft und ande­ren glo­ba­len Fragestellungen. Zu dem Wiederaufbau in der Ukraine emp­fiehlt der Minister der Weltgemeinschaft das deut­sche Modell: Der Staat ver­gibt Investitions- und Exportgarantien für die Ukraine an Unternehmen.

In der Regel wer­de die­ses Instrument nicht in Krisen- und Kriegsregionen ange­wen­det, die Ukraine bil­de hier aber eine Ausnahme. Dies sei ein „unge­heu­er erfolg­rei­cher Schritt“, den man den Kolleginnen und Kolleginnen aus den ande­ren Ländern zur Nachahmung „anbe­feh­len“ kön­ne, so Habeck…

„Das Schlimmste wäre Kleinstaaterei, Nationalstaaterei, Grenzen-Hochziehen, jeder kocht sein eige­nes Süppchen“, warnt Habeck, um direkt dar­auf die­ses Bild wei­ter­zu­füh­ren: „Und aus die­sem ‚eige­nen Süppchenkochen‘ kommt auch noch der Gedanke, wir klau­en ande­ren die Mohrrüben und die Kartoffeln und dann haben wir Krieg und Auseinandersetzungen wie im letz­ten Jahrhundert“, sagt Habeck. Die Welt ste­he dann an einer „Wasserscheide“, das wäre „abgrün­dig“, so der Minister wei­ter…«

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

Eine Antwort auf „Davos teuer ist. Der afrikanische Präsident kommt nicht.“

  1. Man liest den sprach­li­chen Habecquark und frägt sich: Der hat Kinderbücher geschrie­ben? Wann? Erklärt das – was? Was erlau­ben Schlüttsiel?!

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