"Ablage P" des RKI (29). Falsche "Impfquoten" und ein akzeptierter Maulkorb für das RKI

Am 13.5.22 wird der RKI-Führung bedeu­tet, daß sie sich ohne Zustimmung des Ministeriums Abgeordneten gegen­über nicht zu äußern habe. Lars Schaade hat damit kein Problem. Beraten wird auch die Frage, daß seit einem Vierteljahr fal­sche "Impfquoten" berich­tet wer­den, die "einen nega­ti­ven Einfluss auf die Impfeffektivität" haben. Das Dokument "20220513_BMG-RKI Abstimmung.docx" im Ordner vom 18.5.22 aus dem Leak wird hier voll­stän­dig wiedergegeben.

Das gele­ak­te Dokument gibt es hier.

»TOP 1 Corona Monitoring/​Anpassung der Berichtsfrequenz

Hintergrund: 1.Das RKI schlägt vor ab dem 22. Mai 2022 am Sonntag und Montag kei­ne Aktualisierung des Dashboards mehr vor­zu­neh­men und an Montagen kei­nen täg­li­chen Situationsberichte mehr zu erstel­len. 2. Ab Juni 2022 schlägt RKI eine kom­plet­te Umstellung auf wochen­ak­tu­el­le Berichterstattung mit vor­be­rei­ten­der Kommunikation ab KW 20 vor. Hr Kautz fin­det den ersten Vorschlag ok und erwähnt, dass die dpa kei­ne WE-Berichte mehr macht. Man müs­se mit dem Minister Rücksprache hal­ten. Hr Kautz wür­de per­sön­lich dazu ten­die­ren das so zu machen wie vom RKI vor­ge­schla­gen. Hr Rottmann wür­de bis Montag war­ten, Fr Teichert wird das noch­mal the­ma­ti­sie­ren. Hr Rottmanns Sorge ist, dass der Eindruck, dass alles vor­bei wäre, gefe­stigt wird. Es könn­te schwie­rig sein Mittel frei zu bekom­men für Surveillance-Projekte. Hr Hamouda weist auf IFSG hin – kei­ne Verpflichtung für GÄ am WE zu ver­mit­teln. Hr Kautz wird den RKI Bericht mit sei­nem Votum zum Minister nehmen. 
Es ist denk­bar, dass die Aktualisierung am Wochenende plus Montag ent­fal­len könn­te; eine Zustimmung zur Umstellung auf gene­rell wöchent­lich wird als eher unwahr­schein­lich ein­ge­schätzt. Hr Schaade betont, dass die wöchent­li­che Berichterstattung ein rich­ti­ge­res Bild zur Lage wider­gibt. Fr Ziegelmann bit­tet zur Vorbereitung der Begleitkommunikation um Stichworte/​Bullets im Sinne einer Sprachregelung. Am Freitag näch­ste Woche soll­te es eine Entscheidung geben. RKI nimmt die­se Aufgabe mit.

TOP 2 Kontakt mit Abgeordneten

Hr Rottmann teilt mit, dass es einen Erlass geben wird zum Umgang mit Abgeordneten. Im Sinne einer gemeinsame/​einheitliche Kommunikation ist die Bitte von Hr Rottmann bei Anfragen auf das BMG zu ver­wei­sen. Hr Schaade betont, dass die­ses am RKI ein geüb­tes Verfahren ist. Eine bit­te von Hr Schaade, auch den Abgeordneten die­se Informationen mit­zu­tei­len (wie die Spielregel sind).

TOP 3 Impfeffektivitäts-Analysen & feh­ler­haf­te Impfdaten durch SORMAS

Hr Hamouda berich­tet von implau­si­blen Impfdaten, die in der Vergangenheit aus SORMAS über­mit­telt wur­den. Bisher wur­de die Ursache nicht ein­deu­tig iden­ti­fi­ziert. Dieses Problem hat den­noch einen mas­si­ven Einfluss auf die Ergebnisse der Impfeffektivitäts-Analysen. RKI ist wei­ter­hin dabei zu ana­ly­sie­ren. Die Betroffene Datensätze kön­nen nicht iden­ti­fi­ziert wer­den. RKI Überlegung: die SORMAS Daten ab 12.2,2022 auch rück­wir­kend aus­zu­schlie­ßen. Die SORMAS Fälle wei­chen stark von nicht-SORMAS Fällen. Diese offen­sicht­li­che feh­ler­hal­ten SORMAS-Daten haben einen nega­ti­ven Einfluss auf die Impfeffektivität. Es soll künf­tig monat­li­che aus­führ­li­che Berichte zur Impfeffektivität geben. ¼ der GÄ benutzt SORMAS. Hr Schaade ergänzt, dass es erklä­rungs­be­dürf­tig ist, wenn man SORMAS aus­schließt. Hr Rottmann fragt wo das gehäuft vor­kommt? Hr Renner wur­de infor­miert, dass das Problem dort auf­fäl­lig ist, die mit Drittanwender (Bürgerportale) arbei­ten. Hr Schaade betont, dass man bes­se­re Analysen macht bei „under­re­port­ing“ macht, wenn die Daten kor­rekt über­mit­telt wer­den, als wenn man fal­sche Daten drin­ste­hen hat, die nicht über­prüft wer­den kön­nen. Aktuell wird die Impfeffektivität im Wochenbericht nicht ver­öf­fent­licht. Es kom­men bereits unfreund­li­che Fragen zum Thema – eine Erklärung ist not­wen­dig. Hr Rottman schlägt vor Bereiche zu erwäh­nen, wo feh­ler­haf­te Daten über­mit­telt wer­den (regio­nal hin­hän­gen). Hr Hamouda erwähnt noch­mal, dass das RKI ver­sucht die Daten zu ana­ly­sie­ren, wenn feh­ler­haf­te Daten aus­ge­schlos­sen wer­den. Gleichzeitig ver­sucht das RKI die Ursache des Fehlers zu fin­den. Der Fehler hat in Februar 2022 ange­fan­gen. Hr Schaade: die neu­en Analysen müs­sen rück­wir­kend eva­lu­iert wer­den. Hr Renner teilt den Kommunikationsvorschlag von Hr Schaade, die Daten Rückwirkend zu korrigieren.
WVL für näch­ste Woche.

TOP 4 Umstellung der Krisenmanagementstrukturen im RKI; Generalerlass des BMG

RKI möch­te das Lagezentrum ein­stel­len und zur Koordinierungsstelle run­ter­stu­fen (Deeskalation/​Krisenplan). Die Aufgaben wer­den weni­ger. Daher eine Folgebitte von Hr Schaade den Generalerlass zurück zu neh­men und die Erlasse über die Leitung (Dienstweg) an das RKI zu schicken. Hr Rottmann denkt, dass das Zurücknehmen des Generalerlasses eini­ges ver­kom­pli­zie­ren könn­te. Er fragt, ob man eine ange­pass­te Version des Erlasses gefun­den wer­den kann?
Hr Schaade fin­det es sinn­vol­ler, wenn Erlassfragen im BMG vor­ge­fil­tert wer­den. Hr Schaade ist bereit eine Kompromisslösung zu fin­den, ist aber nicht damit ein­ver­stan­den, dass das RKI als „ver­län­ger­ter Schreibtisch“ vom BMG genutzt wird und jeder Referent wei­ter­hin nach eige­nem Gusto Erlasse an das RKI schicken kann. 
BMG wird intern klä­ren wel­cher Modus gefun­den wer­den kann. Z.B. Begrenzt auf bestimm­te Anlässe mit engen Fristen/​widerkehrende Themen, wie klei­nen Anfragen. Hr Rottmann wird mit Fr Teichert sprechen.
WVL näch­ste Woche.

Verschiedenes
ÖGD Stellen: Herr Schaade erwähnt den Bericht vom RKI vom 3.5. BMG wird sich dazu melden.

Ende: 16:00 Uhr«

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

Eine Antwort auf „"Ablage P" des RKI (29). Falsche "Impfquoten" und ein akzeptierter Maulkorb für das RKI“

  1. Maulkörbe gehö­ren untrenn­bar zum System was Meinung und Ansichten dik­tiert. Das ist jetzt nicht wirk­lich eine Überraschung. Nur muss Ihnen auch klar sein, daß Ihre eige­ne Meinung gar nicht ihre eige­ne Meinung ist son­dern stets ein Abbild der Meinungs-Diktatur.

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