RKI-Protokolle, After-Leak (24): Genesen nur mit Spritze. Ein Brief von L. Wieler

Auch der Krisenstab hat sich eine gan­ze Woche Osterruhe gegönnt. Am 7.4.21 hat er den Salat: "7‑Tage-Inzidenz 110/100.000 Einw.: Rückgang von 150/100.000 in der Vorwoche". Immerhin bekennt man: "Rückgang der Fallzahlen liegt am Rückgang der Testhäufigkeit" und fragt bang: "Wann ist wie­der mit belast­ba­ren Zahlen zu rech­nen?". Auch Parameter wie Hospitalisierung und Todeszahlen sind im Rückwärtsgang. Eine öffent­lich oft­mals geleug­ne­te Information wird nun bestä­tigt: "Unter Aufsicht bzw. von Fachpersonal durch­ge­führ­te Antigennachweise sind mel­de­pflich­tig". Das sind alle nicht als "Selbsttest" durch­ge­führ­ten Tests, von denen mehr­fach berich­tet wur­de, daß die Hälfte der posi­ti­ven Ergebnisse falsch war (s. hier). Auch heu­te zei­gen Folien aus dem Leak, daß vom 525.531 AG-Tests gan­ze 479 PCR-posi­tiv bestä­tigt waren (Testzahlerfassung am RKI_2021-04–07.pptx).

Immer wie­der nett sind sol­che Formulierungen: "Anstieg des Positivenanteils ent­spricht den Vorwochen, kei­ne Zunahme des Anstiegs".

Genesen nur mit Spritze

In TOP 7 "Dokumente" wird die "Kontaktpersonen-Nachverfolgung bei SARS-CoV-2- Infektionen" bespro­chen. Ein dazu bespro­che­nes Dokument befin­det sich im Leak in zwei Versionen. Neben Wirrnis im Endstadium gibt es die Definition, daß Gesundung aus­schließ­lich über den Weg der Spritze fest­stell­bar sein soll:

Ich habe kei­nen blas­sen Schimmer, was hier mit "kor­rek­tem FIT" gemeint ist. Nichts von dem im glei­chen TOP Diskutierten hat irgend­et­was mit Wissenschaft zu tun:

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

Wieler hintergeht Bundeskanzlerin und Länderchefs (m/​w/​d)

Dem Leak liegt ein Schreiben von Lothar Wieler an das Gesundheitsministerium bei, das in dem Protokoll nicht erwähnt wird (31003 Bewertung des RKI bzgl. Punkt 5 des Beschlusses der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und ‑chefs der Länder zur Corona Pandemie.pdf). Er soll die Frage beant­wor­ten, "ob bzw. ab wel­chem Zeitpunkt geimpf­te Personen mit so hin­rei­chen­der Sicherheit nicht infek­ti­ös sind, dass eine Einbeziehung in Testkonzepte mög­li­cher­wei­se obso­let wird".

Er ant­wor­tet mit einer Relativierung:

»Nach gegen­wär­ti­gem Kenntnisstand ist das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die voll­stän­dig geimpft wur­den, spä­te­stens zum Zeitpunkt ab dem 15. Tag nach Gabe der zwei­ten Impfdosis gerin­ger als bei Vorliegen eines nega­ti­ven Antigen-Schnelltests bei sym­ptom­lo­sen infi­zier­ten Personen.«

Der Test, der bei gesun­den Menschen Infektionen bewei­sen soll, funk­tio­niert näm­lich nicht gut:

»Bei Personen mit Symptomen wur­den im Durchschnitt 72 % der Personen, die COVID-19 hat­ten, kor­rekt als infi­ziert iden­ti­fi­ziert. Bei Personen ohne Symptome iden­ti­fi­zier­ten die Antigentests dage­gen im Durchschnitt nur 58 % der Infizierten rich­tig.«

Der Test schlägt selbst bei jeder vier­ten Person mit Symptomen fehl, erkennt angeb­lich aber bei Personen ohne Symptome mehr als jede zwei­te "Infektion". Diese Tests wer­den mas­sen­haft eingesetzt. 

Hat das etwas mit der Frage zu tun? Nur inso­fern, als das Testen von "Geimpften" ver­mut­lich zu den glei­chen Ergebnissen füh­ren wür­de. Doch Letztere spie­len "bei der Epidemiologie der Erkrankung wahr­schein­lich kei­ne wesent­li­che Rolle mehr". Selbst wenn sie, wie das?, "trotz Impfung PCR-posi­tiv wer­den". Eine Antwort ist auch das nicht, aber es gibt eine inter­es­san­te Beweisführung:

»Die Impfung hat eine hohe Schutzwirkung (min­de­stens 80 %) gegen schwe­res COVID-19, unab­hän­gig vom ver­wen­de­ten Impfstoff BioNTech/​Pfizer, Moderna, AstraZeneca). Die der­zei­ti­ge Datenlage (zusam­men­ge­fasst in der „Wissenschaftlichen Begründung der STIKO-Empfehlung“; https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​e​k​t​/​E​p​i​d​B​u​l​l​/​A​r​c​h​i​v​/​2​0​2​1​/​A​u​s​g​a​b​e​n​/​1​2​_​2​1.p df?__blob=publicationFile) zeigt dar­über hin­aus, dass die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff wie auch mit den mRNA-Impfstoffen zu einer deut­li­chen Reduktion der SARS-CoV-2-Infektionen (sym­pto­ma­tisch + asym­pto­ma­tisch) führt (AstraZeneca bereits nach der 1. Dosis ca. 65 %; BioNTech/​Pfizer nach der 2. Dosis ca. 90 %). Weitere Daten bele­gen, dass selbst bei Menschen, die trotz Impfung PCR-posi­tiv wer­den, die Viruslast signi­fi­kant redu­ziert wird (Ct Shift; https://​www​.medrxiv​.org/​c​o​n​t​e​n​t​/​1​0​.​1​1​0​1​/​2​0​2​1​.​0​2​.​0​6​.​2​1​2​5​1​2​8​3​v​1​.​f​u​l​l​.​pdf) und weni­ger lan­ge anhält (ver­kürz­tes Shedding; https://​www​.medrxiv​.org/​c​o​n​t​e​n​t​/​1​0​.​1​1​0​1​/​2​0​2​1​.​0​2​.​0​6​.​2​1​2​5​1​2​8​3​v​1​.​f​u​l​l​.​pdf). Aus Public Health-Sicht erscheint das Risiko einer Virusübertragung durch Impfung nach gegen­wär­ti­gem Kenntnisstand in dem Maß redu­ziert, dass Geimpfte bei der Epidemiologie der Erkrankung wahr­schein­lich kei­ne wesent­li­che Rolle mehr spielen.«

Wie war noch mal die Frage?

Wieler traut sei­nen Ausführungen nicht wirk­lich. Deshalb endet das Schreiben so:

»Das Risiko kann durch wei­te­re Vorgaben (Selbstisolierung bei Symptomen; wei­ter Einhalten der AHA+L‑Regeln) zusätz­lich redu­ziert wer­den.
L. H. Wieler
- Dieses Schreiben wur­de maschi­nell erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig. -«

Wieler unterschlägt Studiendaten

Die erste von ihm genann­te Quelle stammt aus sei­nem eige­nen Haus (rki​.de). Dort fin­det sich nicht, daß die Reduktion von Infektionen bei "AstraZeneca bereits nach der 1. Dosis ca. 65 %" beträgt. Sie liegt danach bei 42,8 %. Wesentlicher aber ist, daß Wieler die­se Einschränkungen nicht mitteilt:

Ausgerechnet die Personen, die als Risikogruppen gel­ten, wur­den in der Studie über­haupt nicht berück­sich­tigt. Insgesamt waren zudem unter den 12.196 StudienteilnehmerInnen nur so weni­ge Menschen älter als 65 Jahre ver­tre­ten, daß die Ergebnisse "nicht sta­ti­stisch belast­bar" sind:

»In der Altersgruppe ≥ 65 Jahre wur­den weni­ger als 700 TeilnehmerInnen pro Studienarm aus­ge­wer­tet: In der Impfstoffgruppe betrug die Häufigkeit von COVID-19 0,6% (4/​686) und in der Kontroll- grup­pe 1,1% (7/​665), so dass kei­ne sta­ti­stisch belast­ba­re Aussage zur Impfeffektivität (44,8 (95% KI –88,8 – 83,9)) mög­lich ist. Bei einem Impfintervall von 9–11 Wochen beträgt die Effektivität gegen asym­pto­ma­ti­sche Infektionen über alle Altersgruppen ab dem 15.Tag nach der 2.Impfstoffdosis 39,9%; das Ergebnis ist jedoch nicht sta­ti­stisch belast­bar.«

Die "Evidenzqualität" zwei­er aus­ge­wer­te­ter Studien wur­de von der Stiko gera­de ein­mal als "mode­rat" ein­ge­stuft. Nicht in ihrer "Wissenschaftlichen Begründung", son­dern in ihrer Empfehlung erklärt die Stiko, sie ver­fü­ge über neue­re Daten. Eine Arbeit, ein Preprint vom 19.2.21 mit dem Titel "Effectiveness of First Dose of COVID-19 Vaccines Against Hospital Admissions in Scotland: National Prospective Cohort Study of 5.4 Million People", wur­de u.a. finan­ziert vom "UKRI Challenge Fund: for rese­arch and inno­va­ti­on". Er beschreibt sich als "A fund to streng­then UK sci­ence and busi­ness inno­va­ti­on and take on the big­gest chal­lenges that socie­ty and indu­stry face today". Dennoch könn­te die Studie rele­vant sein. 

Doch was ist ihr Ergebnis? "Eine ein­ma­li­ge Verabreichung der Impfstoffe BNT162b2 mRNA und ChAdOx1 führ­te in Schottland zu einer erheb­li­chen Verringerung des Risikos einer COVID-19-beding­ten Krankenhauseinweisung." Das zwei­te Produkt ist das von AstraZeneca. Nichts weist hier auf eine Antwort auf die Frage hin, die Wieler gestellt wur­de. Darüber hin­aus arbei­tet auch die­se Studie mit zwei­fel­haf­ten Definitionen und Ausschlüssen, auf die hier nicht ein­ge­gan­gen wer­den muß. Eine zwei­te Arbeit (medrxiv​.org) geht noch mani­pu­la­ti­ver vor bei der Definition von "Geimpften" und "Ungeimpften".

Anders, als von Wieler dar­ge­stellt, kom­men in der "Wissenschaftlichen Begründung" der Stiko mRNA-Stoffe über­haupt nicht vor.

Für den zwei­ten Link (medrxiv​.org) reicht ein Blick auf die "limi­ta­ti­ons" wie auf den Sponsor ("ISRAEL SCIENCE FOUNDATION within the KillCorona-Curbing Coronavirus Research Program"), um Zweifel an der Unabhängigkeit zu wecken.

In der Zusammenschau ist fest­zu­stel­len: Lothar Wieler hin­ter­geht mit sei­nem Schreiben die "Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und ‑chefs der Länder".

(Hervorhebungen in blau nicht im Original.)

27 Antworten auf „RKI-Protokolle, After-Leak (24): Genesen nur mit Spritze. Ein Brief von L. Wieler“

  1. Ist das Letztere wirk­lich nicht zu belegen?
    Wahrscheinlich kann Kodoroc auch da der NZZ Nachhilfe bzgl. der Recherche geben.

    ""Herr Drosten, Sie haben es aber dann mit ganz ande­ren Menschen zu tun bekom­men. Man hat Sie als viro­lo­gi­schen Schattenkanzler beschimpft, sogar als Josef Mengele des 21. Jahrhunderts.

    Drosten: Ja, das war bizarr. Etwas weni­ger bizarr, aber auch unsin­nig war, dass mich immer wie­der Zeitungen und ande­re Medien als Panikmacher hin­stell­ten. Das ist ein­fach mit nichts zu belegen.""

    https://​www​.nzz​.ch/​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​/​c​o​r​o​n​a​-​e​x​p​e​r​t​e​-​d​r​o​s​t​e​n​-​z​i​e​h​t​-​l​e​h​r​e​n​-​a​u​s​-​d​e​r​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​d​i​e​-​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​-​w​a​r​-​e​t​w​a​s​-​a​r​r​o​g​a​n​t​-​l​d​.​1​8​4​2​566

    1. Danke für den Link

      "Erstens hat Schweden ähn­lich wie die Schweiz im Vergleich zu Deutschland wie­der Spezialbedingungen. Zum Beispiel eine Fläche, die ähn­lich gross ist wie Deutschland, aber nur ein Zehntel der Bevölkerung und auch eine ver­gleichs­wei­se bes­se­re Bildung sowie eine ande­re Kultur des Zusammenhalts und der Neigung, staat­li­chen Empfehlungen zu folgen."

      Wir sind halt u.a zu doof

      Auch ein Grund für Maßnahmen

      "Die Politikberatung war intrans­pa­rent, häu­fig gab es nicht ein­mal Protokolle. …"

      Ach, …

  2. RKI-Protokolle nach­träg­lich geändert
    https://​mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de/​m​e​l​d​u​n​g​e​n​/​0​081

    Multipolar-Anwalt spricht von „arg­li­sti­ger Täuschung“ /​Wiedereröffnung der Verhandlung bean­tragt /​Zeitpunkt von Textlöschungen unklar (mit Update)

    Ergänzung 12.8.: Unmittelbar nach Veröffentlichung die­ses Textes bat das RKI um eine Zusendung der Analyse, äußer­te sich aber noch nicht weitergehend.

    Und dann sind da noch all die Anhänge zu den Protokollen, die das RKI nicht an Multipolar aus­lie­fer­te. Ich bezwei­fel, dass das im Sinne des Gerichtsbeschlusses war.

    Zur Entspannung mit Pfeifchen emp­feh­le ich
    https://​apo​lut​.net/​i​m​-​g​e​s​p​r​a​e​c​h​-​t​o​m​-​l​a​u​s​en/
    Leider geht Tom Lausen nie mit irgend­ei­nem Wort auf das Überwachungsregime und sei­ne digi­ta­len Zertifikate ein. Und in der Folge 33 1/​3 After Dark sprach er von einer "Verträglichkeit" des Spritzmittels, was die Situation über­haupt nicht beschreibt. Abgesehen davon ist es immer wie­der inter­es­sant ihm zuzuhören.

  3. Die Geschichte der Pockenimpfung hat gezeigt, daß Impfen auf die Verbreitung von Pockenviren gar kei­nen Einfluß hat. Von daher wur­de die Pockenimpfung zu Beginn der 80er Jahre in der DDR nicht mehr empfohlen.

    Genauso erging es der Grippeimpfung, wobei hier­zu anzu­mer­ken ist, daß die Immunität gegen­über Grippe nicht ein Leben lang besteht so wie bei Pocken. 

    Der Begriff "Genesen" ist im Kontext einer Immunisierung schlicht und ein­fach unsinnig.

  4. "DR. H. K…,
    12. August 2024, 12:05 UHR

    Die größ­te Schweinerei hat Lauterbach nicht zu ver­ant­wor­ten, näm­lich das Strategiepapier aus dem BMI unter Seehofer, in dem das Framing für eine Verängstigung der Bevölkerung als Gebrauchsanweisung für die Medien vor­for­mu­liert war. Einer der Verfasser koket­tier­te im Rahmen eines Podiumsgesprächs in Wien spä­ter damit, dass man dem Text durch die gra­phisch dar­ge­stell­ten Szenarien ledig­lich einen wis­sen­schaft­li­chen Anstrich geben wollte.

    In der Tat fiel schon damals auf, dass die Kalkulation ver­schie­de­ner Szenarien äußerst stüm­per­haft war. Man hat­te nach Belieben jeweils eine auf­stei­gen­de und eine abstei­gen­de Exponentialfunktion so neben­ein­an­der gesetzt, dass ihre Spitzen sich berühr­ten. Eine Simulation mit dem lan­ge bekann­ten SEIR-Modell (ein­seh­bar für jeden bei Wikipedia) hät­te wenig­stens eine Welle erge­ben und bei ver­schie­de­nen Annahmen über die vor­han­de­ne Kreuzimmunität und Infektionssterblichkeit fürs Erste eine brauch­ba­re Abschätzung erlaubt. Aber, das konn­te von den betei­lig­ten Soziologen und Ökonomen offen­bar nie­mand. Auf die Panikmache kam es an. Das ist unethisch und erst recht ver­ant­wor­tungs­los. Eigentlich offen­bart sich die­sem (absicht­lich?) gele­ak­ten Strategierpapier aus dem Innenministerium nur Dummheit und Inkompetenz.

    Eine eben­so per­fi­de Vorgehensweise wur­de mit der 2‑G-Regel eta­bliert. Bereits im Juli 2021 war eine Arbeit erschie­nen, die zeig­te, dass Geimpfte eine eben­so gro­ße Viruslast umher­tra­gen, wie Ungeimpfte (https://​jour​nals​.plos​.org/​p​l​o​s​p​a​t​h​o​g​e​n​s​/​a​r​t​i​c​l​e​?​i​d​=​1​0​.​1​3​7​1​/​j​o​u​r​n​a​l​.​p​p​a​t​.​1​0​1​0​876).

    Am 13.8.2021 notier­te das RKI:
    Geimpfte, die trotz Impfung infi­ziert sind (Impfdurchbrüche bei ca. 79%), schei­den Delta fast so aus wie unge­impf­te nicht alle geimpf­ten die expo­niert sind schei­den Delta aus, nur die, die Infektion erlei­den, nur Impfdurchbrüche, wur­de auch von PHE so dargestellt.

    Eine wei­te­re Arbeit erschien im November im renom­mier­ten New England Journal of Medicine (https://​www​.nejm​.org/​d​o​i​/​f​u​l​l​/​1​0​.​1​0​5​6​/​N​E​J​M​c​2​1​0​2​507). Das wird ganz sicher auch im RKI gele­sen. In die­ser Studie ist die Viruslast der Ungeimpften etwas höher aber nicht so viel, als dass man dar­aus ablei­ten könn­te, dass Geimpfte kei­ne Coronaviren aus­schei­den wür­den. In den RKI-Papers fand sich dar­auf­hin der fol­gen­de Eintrag (Anmerkungen in Klammern von mir):

    24.9.2021
    Ole Wichmann (Vorsitzender der WHO-Impfkommission für Europa) hat heu­te Papers zur Transmission bei Geimpften an den Krisenstab geschickt, „gene­rell Viruslast gerin­ger und Ausscheidungsdauer ver­kürzt“ muss ange­passt wer­den, die Situation kom­ple­xer ist. Sowohl Dauer als auch Wahrscheinlichkeit der Virustransmission gerin­ger bei Geimpften, sie wird nicht unter­bun­den, aber das Risiko sinkt. Viruslast im obe­ren Respirationstrakt ist bei Geimpften und Ungeimpften nicht wesent­lich anders, aber bei glei­cher Exposition ist eine Infektion weni­ger wahr­schein­lich. Es gibt wenig Daten zur Ausscheidungsdauer. Das Virus ver­brei­tet sich zur­zeit bevor­zugt unter Ungeimpften. Werden gleich vie­le Geimpfte und Ungeimpfte gete­stet? Eher mehr Testung von Ungeimpften

    Am 12.11.21 ver­mer­ken die RKI-Protokolle:

    Hinweis: Grundlage für 2G/​3G ist der Schutz vor schwe­rer Erkrankung und vor ITS-Behandlungsbedarf, er wur­de auch bei Quarantäne für Geimpfte nicht ent­fal­len, 2/​3 Schutz vor Infektion ist kein guter Wert, RKI soll­te nicht kom­mu­ni­zie­ren, dass Geimpfte kei­ne Überträger sind, da bald vie­le Menschen Geimpfte Übertragende ken­nen werden.

    Man beschloss dem­nach wohl still­schwei­gend, die bis­he­ri­ge Rechtfertigung zu beer­di­gen, näm­lich, dass Geimpfte nicht ansteckend sei­en. Und man wuss­te offen­bar, dass auch Geimpfte schwer erkran­ken kön­nen. Das RKI hat die Wochenberichte, die Auskunft dar­über geben, von sei­ner Internetseite ver­schwin­den las­sen. Auch im Tagesbericht vom 23.11,21, fehlt jetzt eine Tabelle, die die Zahl der Impfdurchbrüche doku­men­tiert, von der ich aber einen Screenshot besit­ze. Demnach waren bei­spiels­wei­se wäh­rend der 43–46 Kalenderwoche 52,5% der ver­stor­be­nen Patienten über 60 Jahre geimpft, und das bei einer Impfquote, die schon über 70% lag. Auch der Anteil der Geimpften an den Intensivpatienten betrug in der Altersgruppe über 60 46,4%. Von einer Pandemie der Ungeimpften konn­te also kei­ne Rede sein. Eher traf das Gegenteil zu. Als der Virologe Alexander Kekulé die­se Behauptung öffent­lich kri­ti­sier­te, war er sei­ne Professur los.

    Durch die fal­sche Annahme, dass Geimpfte das Virus nicht wei­ter­ge­ben wür­den und sich des­halb nicht testen las­sen muss­ten, waren die Bedingungen gera­de­zu exzel­lent, um die Viren in den Krankenhäusern und Pflegeheimen unbe­merkt zu ver­brei­ten. Und das wuss­te man im RKI und auch in der Politik. So wur­de am 23.11.21 die Testpflicht für geimpf­te Ärzte ein­ge­führt (https://​www​.aerz​te​zei​tung​.de/​M​e​d​i​z​i​n​/​A​b​-​M​i​t​t​w​o​c​h​-​T​a​e​g​l​i​c​h​e​r​-​C​o​r​o​n​a​-​T​e​s​t​-​i​s​t​-​P​f​l​i​c​h​t​-​f​u​e​r​-​A​e​r​z​t​e​-​u​n​d​-​M​F​A​-​4​2​4​7​3​0​.​h​tml).

    Spätestens jetzt hät­te die unsin­ni­ge 2G-Regel weg­fal­len müs­sen, schlicht­weg, weil die lan­ge gepfleg­te Hypothese hin­fäl­lig war. Dennoch wur­de die Regel auf­recht­erhal­ten und Impfunwillige in zuneh­men­dem Maße drang­sa­liert. Während der nie­der­säch­si­sche Ministerpräsident Weil in einer Talkshow das Fortbestehen der Regel damit begrün­de­te, dass die Geimpften vor den Ungeimpften geschützt wer­den müss­ten, begrün­de­te Lauterbach die Regelung mit dem Gegenteil, näm­lich, dass die Ungeimpften vor den Geimpften geschützt wer­den müssten.

    Lauterbach setz­te die­sem per­fi­den und absur­den Schwachsinn nach dem Regierungswechsel das Sahnehäubchen auf, erhöh­te den Druck auf die Impfunwilligen und erwog, wie man aus den frei­ge­klag­ten Papieren des Expertenrates weiß, sogar eine 1‑G-Regel, bei der nur noch mehr­fach Geimpfte Zutritt zu Geschäften haben sollten.

    Neben einer par­la­men­ta­ri­schen Aufarbeitung sind hier m.E. auch juri­sti­sche Schritte gegen die Verantwortlichen nötig."

    https://​mul​ti​po​lar​-maga​zin​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​r​k​i​-​p​r​o​t​o​k​o​l​l​e​-​u​n​d​-​l​e​a​k​-​o​f​f​e​n​e​-​f​r​a​g​e​n​#​d​i​s​k​u​s​s​ion

  5. "In Europa wirk­ten die Corona-Impfstoffe noch bes­ser als bis­lang ange­nom­men. Eine neue Studie zeigt, dass die Leben von etwa 1,6 Millionen Menschen geret­tet wur­den. Und Forscher glau­ben sogar, dass die­se Zahl noch zu nied­rig gegrif­fen ist.

    Die Corona-Impfungen ret­te­ten mehr Leben als ange­nom­men. Zu die­sem Schluss kommt eine neue Erhebung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die jetzt im Fachblatt „The Lancet“ erschien.
    Corona-Impfungen ret­te­ten das Leben von Millionen Menschen

    Demnach konn­ten allein in Europa zwi­schen Dezember 2020 und März 2023 1,6 Millionen Menschen über 25 Jahren direkt durch die Corona-Impfung geret­tet werden. 

    Der Großteil davon, seit Omikron in Europa auf dem Vormarsch ist."

    https://​www​.focus​.de/​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​/​n​e​w​s​/​n​e​u​e​-​w​h​o​-​a​n​a​l​y​s​e​-​m​i​l​l​i​o​n​e​n​-​l​e​b​e​n​-​g​e​r​e​t​t​e​t​-​c​o​r​o​n​a​-​i​m​p​f​u​n​g​e​n​-​w​i​r​k​t​e​n​-​n​o​c​h​-​b​e​s​s​e​r​-​a​l​s​-​a​n​g​e​n​o​m​m​e​n​_​i​d​_​2​6​0​2​1​7​5​2​0​.​h​tml

  6. "Abstract
    Background
    Children and ado­le­s­cents in England were offe­red BNT162b2 as part of the national
    COVID-19 vac­ci­ne roll out from September 2021. We asses­sed the safe­ty and effec­ti­ve­ness of first
    and second dose BNT162b2 COVID-19 vac­ci­na­ti­on in child­ren and ado­le­s­cents in England."

    "There were no COVID-19-rela­ted deaths in any group. Fewer than seven (exact num­ber redac­ted) COVID-19-rela­ted cri­ti­cal care admis­si­ons occur­red in the ado­le­s­cent first dose vs unvac­ci­na­ted cohort. Among both ado­le­s­cents and child­ren, myo­car­di­tis and peri­car­di­tis were docu­men­ted only in the vac­ci­na­ted groups, with rates of 27 and 10
    cases/​million after first and second doses respectively."

    https://​www​.medrxiv​.org/​c​o​n​t​e​n​t​/​1​0​.​1​1​0​1​/​2​0​2​4​.​0​5​.​2​0​.​2​4​3​0​6​8​1​0​v​1​.​f​u​l​l​.​pdf

    Gefunden bei:
    https://​uncut​news​.ch/​o​x​f​o​r​d​-​s​t​u​d​i​e​-​s​c​h​l​a​e​g​t​-​a​l​a​r​m​-​b​e​i​-​c​o​v​i​d​-​s​p​r​i​t​z​e​n​-​f​u​e​r​-​k​i​n​d​er/

    1. @Zögernder: Die Studie ist inter­es­sant. Die Behauptung "Außerdem ergab die Studie, dass die Impfungen kei­nen Einfluss auf die COVID-19-Infektionsraten bei Kindern hat­ten" stimmt aller­dings nicht

  7. "Wie sehr die Gerichte ihre Rolle ver­fehlt haben, zei­gen die RKI-Protokolle. Natürlich wuss­te jeder Richter, dass das RKI kei­ne unab­hän­gi­ge Forschungsinstitution ist. Es ist eine Bundesbehörde, die in die Behördenhierarchie ein­ge­bun­den und gegen­über dem Gesundheitsminister wei­sungs­ge­bun­den ist. Das RKI darf nichts tun, was ihm der Minister verbietet.

    Trotzdem haben die Gerichte das RKI als ent­schei­den­de und oft ein­zi­ge Informationsquelle genutzt. Obwohl es qua­li­fi­zier­te und renom­mier­te Kritiker gab, haben sie ihre Urteile im Zweifel, nicht sel­ten sogar aus­schließ­lich, auf die Informationen des RKI gestützt. Man hät­te schon damals wis­sen müs­sen, dass dies ein Fehler ist. Für Verwaltungsgerichte gilt der soge­nann­te Amtsermittlungsgrundsatz. Sie müs­sen selbst­stän­dig den Sachverhalt ermit­teln, also die rele­van­ten Informationen und Fakten recher­chie­ren. Dazu hät­te gehört, nicht nur auf das RKI zu hören, son­dern auch Kritiker ernst zu neh­men und sich mit ihren Argumenten aus­ein­an­der­zu­set­zen. Was haben die Gerichte statt­des­sen gemacht? Sie haben das gemacht, was vie­le in Politik und Gesellschaft gemacht haben. Sie haben die Kritiker stig­ma­ti­siert, in eine Ecke gestellt, nicht ernst­ge­nom­men und ihre Argumente igno­riert. Das war ein schwe­rer Fehler, wie spä­te­stens jetzt die RKI-Protokolle zei­gen. Aber auch damals war klar, wie unver­ant­wort­lich die­ses Verhalten war.

    Wir haben es ja damals nicht bes­ser gewusst, wird heu­te oft als Rechtfertigung vor­ge­bracht. Das ist – man muss es so offen sagen – eine fau­le Ausrede. Richter ken­nen den Amtsermittlungsgrundsatz. Sie wuss­ten, dass sie umfas­send recher­chie­ren und eine brei­te Informationsgrundlage für ihre Urteile haben müs­sen. Man wuss­te, dass das RKI wei­sungs­ge­bun­den und gera­de nicht unab­hän­gig und objek­tiv ist. Wie die RKI-Files jetzt zei­gen, hat der Minister dau­ernd und inten­siv Einfluss auf das genom­men, was das RKI ver­öf­fent­licht hat – und was es ver­schwie­gen hat. Für die Gerichte heißt das: Sie haben vie­le Urteile auf der Grundlage unvoll­stän­di­ger oder sogar fal­scher Informationen gefällt. Die Urteile, die sich aus­schließ­lich auf Informationen des RKI stüt­zen, sind – man muss es so hart sagen – Fehlurteile.

    Was bedeu­tet all das?

    Der Verfassungsstaat gibt sei­nen Bürgern ein Versprechen. Er ver­spricht, dass er die Grundrechte immer, auch im Krisenfall garan­tiert. Das gibt den Bürgern eine gro­ße Freiheit und eine enor­me Sicherheit. Dieses Versprechen hat der Verfassungsstaat wäh­rend der Coronakrise gebro­chen. Die Justiz hat ihre rechts­staat­li­che Rolle als unab­hän­gi­ge Kontrollinstanz gegen­über den Behörden, der Regierung und dem Parlament nicht wahr­ge­nom­men. Das Versagen beginnt ganz oben, beim Bundesverfassungsgericht. Karlsruhe hat unzäh­li­ge Grundrechtsverletzungen ein­fach hin­ge­nom­men. Es hat der exzes­si­ven und auto­ri­tä­ren Corona-Politik der Bundes-und Landesregierungen kei­ne Grenzen gesetzt. Als Hüter der Verfassung hät­te es der Regierung und dem Parlament rote Linien zie­hen müssen." 

    https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​1​1​9​645

  8. Lauterbach hat neu­en Stoff besorgt: 

    "Wir haben ange­pass­te Corona Impfstoffe besorgt, die jetzt in Praxen ver­füg­bar sind. Fragen Sie nach „JN1 ange­passt“. Für 60-Jährige und alle mit Risikofaktoren wie Asthma oder Diabetes ist die Impfung sinn­voll. Schwere Verläufe und LongCovid will Keiner zeit​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​nd/… "

    https://​xcan​cel​.com/​K​a​r​l​_​L​a​u​t​e​r​b​a​c​h​/​s​t​a​t​u​s​/​1​8​2​4​0​3​9​1​5​3​9​0​3​7​6​3​854

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