RKI-Protokolle, After-Leak (11): "Kongruentes Bild einer Stagnation"

Ich habe kei­nen blas­sen Schimmer, war­um das in TOP 1 am 24.2.21 geschwärzt war:

Das teil­ent­schwärz­te Dokument gibt es hier, das gele­ak­te Dokument hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Rot Gerahmtes war geschwärzt, blau wer­den Ergänzungen aus dem Leak gekennzeichnet. 

Teste sich, wer kann!

So kann es nicht wei­ter­ge­hen: Inzidenz von nur 59, "Rückgang des Positivenanteils", "AG der über 80-Jährigen wer­den zuneh­mend weni­ger gete­stet" [sic], Deshalb gilt, unge­schwärzt, in TOP 1:

Wieder drängt sich das Bild einer Pandemie auf, die nicht von Erkrankungen geprägt ist, son­dern im wesent­li­chen durch Tests ent­steht. Dazu paßt die immer wie­der­keh­ren­de Erkenntnis zu aku­ten respi­ra­to­ri­schen Erkrankungen: "ARE-Raten der­zeit extrem nied­rig, unter Sommer- Niveau". Die Diskussion ergibt: "Wellenbegriff – Definition des Beginns einer neu­en Welle (Sprachregelung bis Freitag erfor­der­lich)". Allerdings: "Wording 3. Welle sug­ge­riert Handlungsunfähigkeit („nicht zu ver­hin­dern“), ist jedoch abhän­gig von Maßnahmen und Compliance".

Auch das kann die Verschärfungsgelüste nicht begründen:

Wann sind SchülerInnen KP1? "Das Betroffensein der gesamten Schule verhindern"

Es geht um die Kontaktpersonen ersten Grades eines posi­tiv gete­ste­ten Schülers oder einer Schülerin. Frei les­bar in TOP 7 "Dokumente" ist die­se Erörterung aus dem Tollhaus:

Wenn die Informationen aus dem Leak zutref­fen, dann hat jener Prof. Exner vorgeschlagen:

Das Protokoll ver­merkt dazu einen "Umformulierungsvorschlag UB". Es han­delt sich hier um Udo Buchholz vom RKI. Im gele­ak­ten Dokument "dif­fe­ren­ziert" er:

Mit ande­ren Worten: Sobald eine ein­zi­ge Person aus dem "Lehr- und Betreuungspersonal" oder aus "Klasse/​Kurs/​Lernverband" posi­tiv gete­stet ist, heißt es für alle "mög­li­cher­wei­se" Betroffenen: ab in die Quarantäne. Mildernde Umstände sind pedan­tisch auf­ge­zählt. Es ging in erster Linie um gesun­de Kinder, die weder beson­ders gefähr­det waren noch beson­ders zu "Infektionen" bei­tru­gen. Und das in einer Zeit, in der sämt­li­che Parameter des "Pandemigeschehens" nach unten zeigten.

Mr. Spock?

In TOP 10 "Klinisches Management/​Entlassungsmanagement" erfah­ren wir inzwi­schen entschwärzt:

Zu "SPoCK" habe ich zunächst nichts fin­den kön­nen. Sicher get es nicht um den Wissenschaftsoffizier an Bord der USS Enterprise. Vielleicht eine tsche­chi­sche Behörde? Andererseits gibt es im Leak ein Dokument, in dem "SPoCK: Prognosen inten­siv­pflich­ti­ger COVID-19-Patient*innen" gezeigt wer­den, die alle­samt nach unten deu­ten (2021–02-24_Intensivregister_SPoCK.pptx). Dann doch die Erleuchtung: Es geht um: "SPoCK – Steuerungs-Prognose von inten­siv­me­di­zi­ni­schen COVID-19-Kapazitäten" von RKI und Uni Freiburg. "Für jedes Bundesland wird seit November 2020 wöchent­lich eine an die jewei­li­ge Entwicklung ange­pass­te Prognose bereit­ge­stellt", heißt es am 8.7.21 auf rki​.de. Es han­delt sich hier offen­bar nicht nur um eine Art Geheimwissenschaft, son­dern auch die Ergebnisse wur­den nicht publi­ziert. In einer Vorstellung des Projekts vom 10.3.22 auf link​.sprin​ger​.com heißt es:

»Die Prognoseergebnisse der unmit­tel­ba­ren Entwicklung (20-Tage-Vorhersage) der ITS-Belegung duch COVID-19-Patienten*innen wer­den Entscheidungsträgern auf ver­schie­de­nen über­re­gio­na­len Ebenen zur Verfügung gestellt.«

Eine Mitteilung vom 23.3.21 von RKI und Uni Freiburg bringt kei­ne erhel­len­den Daten (rki​.de), eben­so wenig ein Artikel aus dem Jahr 2022 (edoc​.rki​.de).

"Kongruentes Bild einer Stagnation"

Seit Wochen wird der herr­schen­de Lockdown mit gefähr­li­chen Varianten begrün­det. Schon bis­her war immer wie­der in den Protokollen zu erfah­ren, daß das Wissen über die VOC (vari­ants of con­cern) äußerst begrenzt ist. Das gan­ze Elend von Spekulation und Evidenzlosigkeit ist in TOP 12 "Surveillance" zu erfah­ren (wie­der ist Entschwärztes rot gerahmt):

Das "kon­gru­en­te Bild einer Stagnation" gilt nicht. Deshalb muß mehr gete­stet wer­den und selbst­ver­ständ­lich modelliert:

Wir sehen nichts bezüg­lich VOC, in ande­ren Ländern gehen die Zahlen zurück. Das kann nicht sein, das darf nicht sein! Es wird gete­stet und model­liert, bis die Vorgaben stimmen.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

2 Antworten auf „RKI-Protokolle, After-Leak (11): "Kongruentes Bild einer Stagnation"“

  1. "Ich habe kei­nen blas­sen Schimmer, war­um das in TOP 1 am 24.2.21 geschwärzt war"

    Bayern. Wahrscheinlich dach­te einer der mit der Zensur beauf­trag­ten Anwälte, dass Bayern zum Ausland gehört und woll­te kei­nen Krieg provozieren.

  2. "Ich habe kei­nen blas­sen Schimmer, war­um das in TOP 1 am 24.2.21 geschwärzt war"

    Nur eine Theorie:

    In Schweden gab es kei­nen Lockdown.
    Die Frage, war­um das nicht auch in Deutschland mög­lich ist, wur­de immer damit begrün­det, daß Schweden dün­ner besie­delt ist.

    https://​www​.deutsch​land​at​las​.bund​.de/​D​E​/​K​a​r​t​e​n​/​W​o​-​w​i​r​-​l​e​b​e​n​/​0​0​6​-​B​e​v​o​e​l​k​e​r​u​n​g​s​d​i​c​h​t​e​.​h​tml

    "LK mit hoher Inzidenz: V.a. in Bayern, Thüringen. …

    haut dann ja wohl nicht hin.
    Wieso nicht Nordrhein-Westfalen?

    Angrenzendes dich­ter besie­del­tes BW hat "nied­rig­ste Inzidenzen"?

    Offizieller Impfstart war Ende Dezember (27.12) 2020 in Deutschland,
    wie­so dann 2,2% mit 2 Impfungen bereits am 24.02.2021?

    War doch zu der Zeit der! Stoff… "nur ein Pieks" …
    "Oh, doch nicht" , wuss­te man dann ja wohl schon eher.

    Zu die­sem Zeitpunkt berie­ten die Karnevalisten übri­gens dar­über, die Umzüge aus­fal­len zu las­sen, wäh­rend Putin die Militäroffensive in der Ukraine anordnete.

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