Der ist vor allem nicht nötig, weil man doch "unterm Strich gut durch diese schwere Zeit gekommen" sei. Das ist nachzulesen in einem Beitrag auf n‑tv.de am 22.4.24 unter der Überschrift "Spahn hat rückblickend Zweifel an einigen Corona-Maßnahmen". Gestartet wird mit dem beliebten "Wissen von heute". (Dazu ließe sich sagen: Sehen Sie sich das Wissen seit 2020 auf corodok.de an.) Zu lesen ist:
»"Es gibt diejenigen, denen gingen die Maßnahmen zu weit. Aber es gab auch diejenigen, die hätten sich noch schärfere, klarere Maßnahmen gewünscht", sagte Spahn mit Blick auf die mögliche Aufarbeitung in einer sogenannten Enquete. "Und deswegen darf das weder die rosarote Brille für die Regierung und die Politik werden noch ein Querdenkergerichtshof, sondern wenn wir die Dinge aufarbeiten, dann sollten wir es auch mit der nötigen Breite tun."
Das politische System in Deutschland sieht der CDU-Politiker im Vorteil gegenüber autokratischen Herrschern, die nicht irren könnten. "Am Ende hat das demokratische System sich als das Stärkere erwiesen, eben weil wir die Dinge kritisch diskutieren, weil wir auch Politik korrigieren können."…«
Videoquelle: youtube.com
Das verstehe ich – wie so oft – schon wieder nicht! War das "corona-massnahmen-repertoire" jetzt mehr "Wünsch Dir was", und war dann wirklich für jeden was dabei, oder wurde da knallhart demokratisch abgestimmt – wenn ja wie? Zweidrittelmehrheit, Ü50%, mit Veto/Ohne, oder was? Wir durften doch nicht mal hinterfragen. Ja, die Autokraten, ja die Autokraten .…… Diese Autokraten aber auch!
Der Angeklagte will die Regeln des Verfahrens festlegen.
Vorsorglich plädiert er auf "nicht schuldig".
Wie jetzt?
"(…)wenn wir die Dinge aufarbeiten, dann sollten wir es auch mit der nötigen Breite tun."
Nüchtern betrachtet kann man garnicht "breit" genug sein, um den Geschehnissen der "Pandemiejahre" irgendetwas Positives abzugewinnen.
In der Theorie reicht die bestehende, "auf dem Sachvortrag beruhende" Rechtsordnung vollumfänglich aus, um die eklatanten Rechtsbrüche mit angemessener Härte zu ahnden. In der Praxis werden sich die Weisungsgebundenheit der Staatsanwaltschaften sowie die "freie Beweiswürdigung der Gerichte" als nahezu unüberwindbare Hürden erweisen.
Eine andere Mutante der "Aufarbeitung" liefert der da
https://bnn.de/autor/hajo-zenker
im lokalen Zentralorgan der Recht- und Leichtgläubigen: bnn.de
Seltsamerweise (bis jetzt) nur in der Print-Version (hier die mittels OCR dokumentierte und leicht nachbearbeitete): plus (meine) [Anmerkungen]
Welche Lehren zieht die Politik aus der Pandemie?
Vier Jahre nach den ersten Corona-Maßnahmen sind die Rufe nach einer Aufarbeitung der staatlichen Eingriffe wieder lauter geworden
Von Hajo Zenker
Für die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, war die
Pandemie die "größte gesellschaftliche
Krise seit der Zweiten Weltkrieg". Sie sei daher erstaunt, "dass wir zur Tagesordnung übergegangen sind". Dabei sind
vier Jahre nach den ersten Corona-Maßnahmen die Rufe nach Aufarbeitung lauter geworden. Die vor Gericht erzwungene Veröffentlichung von Protokollen des
Robert Koch-Instituts (RKI), die durch
viele Schwärzungen auffielen, hat die
Debatte befeuert. Was lässt sich heute
mit einigen Abstand sagen?
[Ja! Alena als Speerspitze der "Aufklärung"! Immerhin: Hajo verzichtete auf die Diffamierung der Überbringer der gerichtlich erzwungenen Protokolle]
Geschlossene Schulen
Nach übereinstimmender Zahlung von
Mo-Institut und Wirtschaftsorganisation
OECD waren in Deutschland 183 Tage
lang was fast einem gesamten Schuljahr
entspricht die Schulen komplett oder
teilweise geschlossen Laut Ifo schlossen in
Europa nur die Schulen in Polen mit 273
Tagen länger, während in Frankreich, Spa-
ren und Schweden der Präsenzunterricht
nur an 56, 45 beziehungsweise 31 Tagen
ausfiel. Mittlerweile räumt selbst Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), einst vehementer Befürworter der
Schließungen, ein, man sei bei den Schulen und bei den Kindern sehr hart eingestiegen Das sei ein Fehler gewesen.
Der von Wissenschaft und Politik zu-
nächst vermittelte und von Medien
transportierte Eindruck, Schulen seien
Pandemietreiber, war falsch. Für Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) wirkt das bei Kindern und Jugendlichen noch lange nach. Viele litten deshalb an Depressionen, Angst- und Essstörungen. Zwar hat sich die Lage wieder etwas verbessert. Aber die Krankenkasse DAK verweist darauf, dass die Neuerkrankungsraten deutlich erhöht bleiben.
Unter Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren seien etwa 2022 noch immer 24 Prozent mehr Depressionen neu diagnostiziert worden als 2019. Alena Buyx hat eingeräumt, dass sich auch der Ethikrat
viel zu spät damit beschäftigt habe.
[geht so. Dass die "Angst- und Essstörungen" nicht nur auf geschlossene Schulen zurückzuführen sein könnten, sondern auch auf geöffnete, mit hysterischem "Lehrkörper", sowie Masken- und Testpflicht – ganz zu schweigen vom politmedialem Angstporno?]
Zahl der Toten
Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Corona soll weltweit gut sieben Millionen betragen. In absoluten Zahlen
liegen laut der Seite: "Corona in Zahlen", die Angaben der Johns Hopkins University, der Weltgesundheitsorganisation
und auch des RKI auswertet, die USA
mit 1.2 Millionen Todesfällen weltweit
worn. Andere bevölkerungsreiche Länder wie Brasilien (711.000), Indien (533.000) oder Russland (403.000) folgen. Italien mit den Schreckensbildern aus der Anfangszeit der Pandemie wird mit
197.000 an achter Stelle geführt, Deutschland ist mit 183.000 direkt dahinter. Interessant sind Zahlen, wie viele
der Erkrankten verstorben sind. Bei dieser sogenannten Letalität kommt Italien auf 0,7 Prozent. Deutschland auf 0,5 Prozent. China, Ausgangspunkt der Pandemie, das den Ausbruch der Pandemie
zunächst verheimlichte, dann aber besonders massive Maßnahmen verhängte, kommt offiziell auf 0,1 Prozent.
Eine Sonderrolle in Europa hatte Schweden, wo es viel weniger Einschnitte für die Bevölkerung als anderswo gab, auch im Vergleich mit den Nachbarn.
Schwedens Letalitätsrate beträgt 1,0
Prozent, Dänemark kommt auf 0,3. Was
gern vergessen wird: In Ländern mit
schlechtem Gesundheitssystem und viel
Gewalt sehen die Zahlen ganz anders aus:
Jemen 18 Prozent. Sudan 7,9 oder Syrien
5,5. Für Deutschland hat das Statistische
Bundesamt noch einen differenzierteren
Blick parat. Die Behörde gibt von 2020
bis 2022 insgesamt etwa 140.000 bis
200.000 zusätzliche Sterbefälle im Ver-
gleich zur vorherigen durchschnittlichen
Entwicklung in Deutschland" an. Beim
RKI seien in diesen drei Jahren insgesamt 164.000 Covid-19-Todesfälle gemeldet worden. Gleichzeitig könnten Maßnahmen und Verhaltensänderungen dafür gesorgt haben, dass es weniger Tote durch Krankheiten wie Grippe gab. 2022 hätten sich dann der heiße Sommer sowie eine Grippewelle am Jahresende auf die Sterbefallzahlen ausgewirkt.
[gleich eine ganze Kaskade an unfreiwilligen(?) Pointen, die seine rhetorische Eingangsfrage "Was lässt sich heute mit einigen Abstand sagen?" regelrecht verhöhnen.
Aber gut, wer "Letalität" erklären zu müssen meint, der kann auf den z.T. erheblichen Unterschied von CFR und IFR verzichten und stattdessen den Hinweis auf höhere Letalität ("Coronatote") in Ländern mit "schlechtem Gesundheitssystem und viel Gewalt" einbauen. Hm. Wenn man denen mehr Tests geschickt hätte, wäre die "Corona-Letalität" gigantisch gesunken (und flugs ist das Gesundheitssystem besser und weniger Gewalt?).
Immerhin kann er sich bei der sonstigen Einfalt (Übersterblichkeit auf 2020–2022 zu strecken und wozu (vielleicht) "Maßnahmen und Verhaltensänderungen (…) gesorgt haben" könnten auf äußerst seriöse Manipulationen und (Schutz-)Behauptungen anderer (Schreibtisch-)TäterInnen berufen]
Maske oder nicht Maske?
Nachdem die Politik angesichts der mit der Pandemie ausgebrochenen Knappheit von professionell gefertigten Masken zunächst die Alltagsmaske, möglichst selbstgenäht gepredigt hatte, wurden Stück für Stück Masken nach der Norm FFP2 Pflicht. Die sind eigentlich für Ärztinnen und Arzte gedacht, wenn sie Infizierte behandeln. Oder für Beschäftigte, die mit Glasfasern oder Ölnebel zu tun haben. Da es sich um ein Produkt aus dem Arbeitsschutz handelt, war man auch beim RKI skeptisch, ob die
plötzliche FFP2-Begeisterung in der Politik gerechtfertigt war.
Heute weiß man, dass eine FFP2-Maske die Viren-Übertragung deutlich reduzieren kann, aber nur, wenn sie auch korrekt getragen wird, also eng anliegt. Das ist auf längere Zeit unbequem, was die
Bereitschaft, sie korrekt zu tragen, beeinträchtigt. Jedenfalls zeigt sich auch aktuell in Bus und Bahn, dass es durchaus Menschen gibt, die FFP2 weiter freiwillig verwenden.
[na, aus dem "durchaus" folgt für ihn wohl der Nutzen(?).
Im Grunde auch eine bei Rechtgläubigen besonders beliebte Variante eines https://de.wikipedia.org/wiki/Strohmann-Argument
Wenn man den Nutzen der MASKENPFLICHT schon nicht belegen kann, dann eben halt nur deren potentieller individueller Nutzen, "wenn sie auch korrekt getragen wird, also eng anliegt."
Schön auch die indirekte Reinwaschung des "skeptischen" RKI und der Verweis auf die "plötzliche FFP2-Begeisterung in der Politik", die sich wiederum auf ebendieses RKI (und die "Wissenschaft") berief]
Impfzwang
[schon die Überschrift könnte das C‑Politbüro empört Einspruch erheben lassen! Von "Zwang" sei ja nie die Rede gewesen! Von der "Pflicht" natürlich schon – und diese hätte die Gesellschaft "befrieden" können:
https://www.tagesspiegel.de/politik/wenn-entscheidungsfreiheit-zum-problem-wird-4293610.html ]
Ob Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Kanzler Olaf Scholz (SPD) oder Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) viele Spitzenpolitiker plädierten für eine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren. Auch eine Mehrheit des Ethikrates war dafür. Geworden ist daraus nichts, im Bundestag fand sich dafür im April 2022
keine Mehrheit. Langst war der Unwille vieler Menschen über den drohenden Zwang, der sich auch in Demonstrationen
ausdrückte, spürbar. Berichte über Impfschäden kamen hinzu Freiwillig haben fast 65 Millionen Menschen zumindest eine Impfung erhalten. Knapp 12.000 davon haben einen Antrag auf Anerkennung eines Schadens gestellt, bewilligt wurden
bisher unter 500.
Der auch vom RKI zunächst kritisch beäugte, aber doch zugelassene Vektor-Impfstoff von AstraZeneca hat dabei gerade eine Niederlage erlitten: Das Oberlandesgericht Bamberg hat den Hersteller verurteilt, umfassend Auskunft über Nebenwirkungen zu geben. AstraZeneca war wegen Thrombosegefahr recht rasch für unter 60-Jährige aus dem Verkehr gezogen worden und schließlich komplett aus der Impfkampagne verschwunden.
Wie es weitergehen könnte
Die FDP fordert seit einem Jahr, eine Enquete Kommission. in der Abgeordnete und Sachverständige sitzen und Empfehlungen für die Zukunft erarbeiten, einzusetzen bisher ohne Erfolg SPD- Fraktionschef Rolf Mützenich möchte
lieber einen Bürgerrat, in dem zufällig
ausgewählte Menschen ihre Erfahrungen
aus der Pandemie schildern- Das solle an
schließend in die Arbeit einer Kommission mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung einfließen
Der ehemalige Regierende Bürgermeister
von Berlin und heutige Bundestagsabgeordnete Michael Müller (SPD), hat eine Amnestie für minderschwere (MPK) Vergehen aus der Corona-Zeit ins Spiel gebracht. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert für die nächste
Pandemie einen Krisenstab für bundesweit einheitliches Handeln. Die Ministerpräsidentenkonferenz sei nicht nur "ungeeignet, sondern für ein apokryphes, paralegales Entscheidungsgremium", also ein zweifelhaftes, nebengesetzliches Gremium, befindet Hans Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, die MPK. Stoff zur Aufarbeitung gibt es also genug.
[Stimmt. Die Rolle der "Medien" erwähnt er sicherheitshalber nicht.
Es fällt mir schwer hier eine Entscheidung zu fällen, ob es sich bei dem Au-Tor nur um einen (weiteren) Lieferanten bestellter Einfalt handelt, oder ob er tatsächlich so doof ist. Tendiere allerdings eher zu letzterem]
@Kassandro: Den Artikel gibt es online auf https://www.moz.de/nachrichten/politik/corona-geschlossene-schulen_-masken_-impfungen-und-der-ruf-nach-aufarbeitung-73601465.html. Hinter der Bezahlschranke, die für 0 Euro zu umgehen ist.