"Ablage P" des RKI (26). Fünf Minuten Zeit für Stellungnahme zum IfSG

Am 19. März 2022 wäre die Rechtsgrundlage für "Maßnahmen" aus­ge­lau­fen, wenn nicht Karl Lauterbach und Marco Buschmann in einer Art par­la­men­ta­ri­schen Putsches Versprechungen aus dem Wahlkampf igno­riert und eine Verlängerung durch­ge­setzt hät­ten. Selbst die Bundesländer wur­den dabei aus­ge­trickst. Im Leak fin­det sich dazu die fol­gen­de Mail von Unterabteilungsleiter Heiko Rottmann-Großner an die Staatskanzleien der Länder und aus­ge­wähl­te EmpfängerInnen des RKI vom 9.3.22:

Das gele­ak­te Dokument gibt es hier ("WG_​_​ID 5186_​EILT SEHR! Frist 9_​1_​_​10_​00 Uhr _​_​Länderbeteiligung Formulierungshilfe Entwurf Infektionsschutzgesetz Vorschriften.msg")

Die Mail aus dem Gesundheitsministerium von 01:18 Uhr wur­de um 09:54 Uhr in den Verteiler des Krisenstabs gestellt. Rottmann-Großner hat­te eine Frist für Rückmeldungen auf 10.00 Uhr gesetzt. Laut Protokoll vom 9.3.22 tag­te das Gremium um 11 Uhr. Vielleicht weil die Frist ohne­hin ver­stri­chen war, beschäf­tig­te man sich erst in TOP 7 "RKI-Strategie Fragen" mit dem Thema.

Bemängelt wird ledig­lich, daß dies "extrem res­sour­cen­auf­wän­dig" sei und "die Etablierung einer Doppelstruktur" bedeu­te. Dem Protokoll bei­gelegt ist das Dokument "20220308_FH_IfSGÄndG_neu_eNorm_61.docx". Es hat den "Bearbeitungsstand: 08.03.2022 23:30":

Zwei Wochen spä­ter wur­de das Gesetz ange­nom­men. Aus unter­schied­li­chen Gründen zeter­ten die Bundesländer. Aus dem Chor der MinisterpräsidentInnen, die sich einen "Werkzeugkasten" aus den Händen genom­men sahen, ste­chen die Worte aus Hessen her­vor. Am 20.3.22 war auf coro­dok zu erfahren:

Bouffier: Infektionsschutzgesetz ist eine grobe Täuschung und Murks

Fürs Protokoll der Bundesratssitzung vom 18.3.: Rechtlich nicht sicher, nicht umsetz­bar, Murks. Hohe Inzidenz ist "schlich­te Willkür". "Ganz Begabte kom­men auf die Idee, ein gan­zes Land zum Hotspot zu erklä­ren." "Man kann nicht von einer Überlastung des Gesundheitssystems in Hessen spre­chen."

Videoquelle: you​tube​.com (nicht mehr aufrufbar)


Auf eine ganz ande­re Art fru­striert zeig­te sich Stephan Weil aus Niedersachsen:

Hotspotregelungs-Verhinderungsregelung

Der nie­der­säch­si­sche Ministerpräsident hat begrif­fen, daß er nicht mehr ins Blaue hin­ein durch­re­gie­ren kann. Dummerweise muß sein Landtag jetzt wirk­li­che Gefahren benen­nen, um Grundrechte zu beschrän­ken. (Videoquelle: ndr​.de, 18.3.)

Auch der Link zu die­sem Video, das am 21.3.22 auf coro­dok gezeigt wur­de, ist nicht mehr intakt.


So reagier­te der Chef in Baden-Württemberg:

Da schmeißt man doch nicht den Feuerlöscher weg

»In der grün-schwar­zen Koalition war nach dpa-Informationen erwo­gen wor­den, nach der Übergangsphase das gan­ze Land zum „Hotspot“ zu erklä­ren. Kretschmann sag­te aller­dings: „Das Land zu einem Hotspot zu erklä­ren, hat­te ich noch nie­mals vor.“ Der 73 Jahre alte Regierungschef erneu­er­te sei­ne Kritik am Bund, der den Ländern die Schutzmaßnahmen mit­ten in der Omikron-Welle aus der Hand neh­me. Jeder kön­ne sehen, dass es noch brennt, da schmei­ße man doch nicht den Feuerlöscher weg.«
stutt​gar​ter​-nach​rich​ten​.de (22.3. – dort ohne Foto)

coro​dok​.de (22.3.22) Zu den Ausführungen sei­nes Gesundheitsministers sie­he Lucha un poco loco. Irgendwie blöd in die­ser Situation waren sol­che Nachrichten:

»… Steinmeier hat­te nach Angaben des Bundespräsidialamts am 12. November sei­ne drit­te Impfung erhal­ten…«

"Wir brau­chen FFP‑5 und min­de­stens die vier­te 'Impfung!" hieß es auf coro­dok unter der Überschrift "Schloß Bellevue wird Hotspot".


Deshalb verschärft Mecklenburg-Vorpommern alles:

»Sowohl Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) als auch Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) haben sich mit dem Coronavirus infiziert…

Zuvor war bereits bei Innenminister Christian Pegel und dem Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann (bei­de SPD), eine Infektion bestä­tigt wor­den…«
nord​ku​rier​.de (18.3.22, jetzt: web​.archi​ve​.org)

Der ego­isti­sche Leichtsinn des Kabinetts nimmt ein gan­zes Land in Geiselhaft… Und damit alle Menschen so gut geschützt wer­den, müs­sen sie alle "geimpft" werden.

coro​dok​.de (20.3.22)


Obwohl Lauterbach und Buschmann das Weiterleben von "Maßnahmen" sicher­ge­stellt hat­ten, war der Vakzinismus außer sich:

Ganz Mönchengladbach krank, bums, auf einen Schlag, einfach so

Dieses Bild bemüht der Moderator im Interview mit Melanie Brinkmann am 19.3. auf deutsch​land​funk​.de über das "Maske-weg-Gesetz". Die Virologin sieht "auf einen Schlag einen zahn­lo­sen Tiger vor sich". Und das, wo noch nicht alle den vier­ten Schuß intus haben. Der schützt zwar nicht gut, gegen Omikron schon mal gar nicht, aber schließ­lich müs­sen die Dosen alle in die Arme. Zahlreiche wei­te­re amü­san­te Stories über Frau Brinkmann hier.

coro​dok​.de (19.3.22)


"Wir können uns doch nicht mit Freiheit belohnen"

Gestern in den Tagesthemen. Frau Palzer (Panzer?) vom MDR will feste­re Ketten. Sind Dumm-Dumm-Geschosse nicht völ­ker­recht­lich verboten?

coro​dok​.de (19.3.22)




So berechnet das RKI die Wirksamkeit der "Impfungen"

Es ver­wen­det die Methode Pfizerman's Friend (Videoquelle: you​tube​.com):

Dazu paßt die Arbeitsverweigerung des Paul-Ehrlich-Instituts, des­sen letz­ter Bericht zu "Nebenwirkungen" mit dem Stand vom 31.12.2021 endet:

»Der näch­ste Sicherheitsbericht ist in Planung und wird nach jet­zi­gem Stand den Zeitraum von Beginn der Impfkampagne bis ein­schließ­lich 31.03.2022 abdecken. Der exak­te Veröffentlichungstermin steht der­zeit noch nicht fest.«
pei​.de

coro​dok​.de (20.3.22)

Ernsthafter die Analyse von Thomas Kubo auf coro​dok​.de am 22.3.22:


ZDF: "Lauterbach irrt". "Der niederländische Gesundheitsminister kann sich das Lachen nicht verkneifen."

So zu sehen und zu hören am 20.3. in "Berlin direkt" (dort nicht mehr verfügbar):

coro​dok​.de (21.3.22)


Das darf in dem Zusammenhang natür­lich nicht fehlen:

War das miß­zu­ver­ste­hen? (you​tube​.com, 27.10.21).

"Es gibt ein abso­lu­tes Ende aller Maßnahmen. Und alle Maßnahmen enden spä­te­stens mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 2022."

Eine Antwort auf „"Ablage P" des RKI (26). Fünf Minuten Zeit für Stellungnahme zum IfSG“

  1. Also das hat­te ich so gar nicht mit­be­kom­men in 2022…das ist inter­es­sant. Weil in CH war ein­fach alles vor­bei da schon wie in NL. 

    Da muss­te der NL Gesundheitsminister lachen und sprach von der 'German Angst', da hat man ausser­halb Deutschlands nicht geglaubt, es wür­den deut­sche Politiker und sog. Experten wis­sen­schaft­lich und evi­denz­ba­siert und ratio­nal entscheiden… 

    Auch ein anschau­li­ches Beispiel wie Gewaltenteilung und Demokratie in Verbindung mit soli­den Gesetzgebungsverfahren in DE funk­tio­niert: geht alles über Bord, ein biss­chen 'German Angst' geht über Rechtsstaat, Grundrechte, soli­de Verfahrensweise. Da treibt Führungspersonal des BMG mit einer Klicke gleich­ge­sinn­ter (hätt ich doch fast gleich­den­ken­der geschrie­ben…) 'Experten' immer wie­der Gesetzesänderungen, nicht nur hier 'Pfusch, hand­werk­lich schlecht' und 'eine Farce'. Und im Video sag­te Lauterbach 'wenn die Lage sich ändert wür­den wir ran­ge­hen und dass Gesetz sofort über­ar­bei­ten'. Das fällt kei­nem mehr auf wohl, dass Gesetze dazu da sind, um eben nicht stän­dig an ver­än­der­te Lagen und ver­än­der­te Einschätzungen und Bewertungen von Lagen ange­passt zu werden. 

    Aber man hört hier Stichworte wie 'Kontrollverlust', 'Blindflug'…da kann man einen Psychologen fra­gen, einen Schamanen, einen Exorzisten…und sich die Mimik und Tonfall von 'Wissenschaftlern' und Politikern ansehen…ich den­ke es ist auch so für vie­le offensichtlich… 

    …jeden­falls soll es ja nicht bes­ser wer­den, Dank 'Digital Health' soll ja der Überwachungsstaat stär­ker werden…

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