"Aufarbeitung wird versprochen, aber nicht praktiziert"

Das meint Heribert Prantl in einem Kommentar unter dem Titel "Der Staat scheut es, sich mit sei­ner Pandemie-Politik aus­ein­an­der­zu­set­zen" am 22.8.24 auf sued​deut​sche​.de (Bezahlschranke).

»Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik ist in den Alltag der Bürgerinnen und Bürger so mas­siv ein­ge­grif­fen wor­den wie in den drei Corona-Jahren. Noch nie wur­den die Grundrechte so sehr geschmä­lert, ver­klei­nert, aus­ge­setzt und eli­mi­niert wie in die­ser Zeit. Der Ausnahmezustand war da, ohne dass er aus­drück­lich aus­ge­ru­fen wor­den war; aber er wur­de vom Staat peni­bel über­wacht und exe­ku­tiert. Bei der Rückabwicklung und der Aufarbeitung die­ses Ausnahmezustands fehlt die­se Penibilität… Es sei halt „eine schwie­ri­ge Zeit“ gewe­sen, heißt es.

Die größ­ten Meister des Wegschiebens sind die­je­ni­gen Politikerinnen und Politiker, die in der Corona-Zeit die schärf­sten Maßnahmen pro­pa­giert und ange­ord­net haben. Deswegen ist bis­her aus den Überlegungen nichts gewor­den, Untersuchungsausschüsse oder Enquete-Kommissionen einzurichten…

Die Feiern zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes haben es daher tun­lichst ver­mie­den, über die Ausgangssperren, die Abstandsgebote, die Kontaktbeschränkungen und die Maskenpflichten zu reden, über die Schul- und Kindergartenschließungen, über all die Gottesdienst‑, Demonstrations- und Versammlungsverbote, über die Betriebsuntersagungen und die Isolierung der Alten in den Altersheimen. Es hät­te dies wohl die Feiern getrübt, weil man sich dann hät­te ein­ge­ste­hen müs­sen, dass der Rechtsstaat in den Krisenjahren nicht funk­tio­niert hat…«

Update: Da Prantl sein Blatt aus­spart, hier eini­ges zur Erinnerung:

Die Krokodilstränen der Frau Berndt

Immuscout Berndt über geball­te Fälle und Virenzyklen

Er ist wie­der da. Master of Disaster rechnet

"Immer weni­ger Menschen wer­den ihren Atem filtern"

Noch viel mehr via https://​www​.coro​dok​.de/​?​s​=​b​e​r​ndt

17 Antworten auf „"Aufarbeitung wird versprochen, aber nicht praktiziert"“

  1. "Der Staat scheut es, sich mit sei­ner Pandemie-Politik auseinanderzusetzen."

    Leider wird mir immer spei­übel, wenn ich von Aufarbeitungsgedöns durch Teilnehmer am Corona-Regime (in all den bun­ten Farben) lese und höre. Eine Aufarbeitung durch mög­li­che Täter, die die­se men­schen­ver­ach­ten­de Ausübung ihrer Machtposition durch­ge­setzt haben, ist letzt­lich nichts ande­res, als einen Kriminellen sei­nen eige­nen "Fall" auf­klä­ren zu lassen. 

    Wenn man an einen exi­stie­ren­den Rechtsstaat und Demokratie glaubt, dann müss­te die Aufarbeitung tra­di­tio­nell als Straf- und Zivilprozesse geführt wer­den. Da das wirk­sa­me Vorliegen von Rechtsstaat und Demokratie durch­aus als zumin­dest "umstrit­ten" gese­hen und ver­stan­den wer­den muss, dürf­te die­se Art der Aufarbeitung nicht statt­fin­den. Dies war vom ersten Corona-Tag an voll­kom­men klar.

    1. Oh Mikron, der Staat hat doch die Pandemie selbst erfun­den. Bzw. die­je­ni­gen die den Staat beauf­tra­gen und finanzieren.

  2. Herr Prantl muß seit vie­len Jahren dafür her­hal­ten, in sei­nem Propagandablatt die "con­trol­led oppo­si­ti­on" zu geben. Dafür ver­fei­nert er seit lan­ger Zeit die Technik des "Prantelns": Richtige Dinge sagen, sie sodann rela­ti­vie­ren, ver­ne­beln und am Ende mit wol­ki­gem Blabla ins Gegenteil ver­keh­ren oder wenig­stens die Luft rauszulassen.
    Hier fängt das schon im ersten Satz an: Es wur­de nicht in den "Alltag" der Bürger "ein­ge­grif­fen", son­dern die Bürger wur­den durch Entzug der Bürgerrechte zu Untertanen degradiert.
    Nächstes Beispiel: "Noch nie wur­den die Grundrechte so sehr geschmä­lert, ver­klei­nert, aus­ge­setzt und eli­mi­niert wie in die­ser Zeit."—Die Grundrechte wur­den weder "geschmä­lert" noch "ver­klei­nert", son­dern eli­mi­niert. Die übri­gen Vokabeln haben kei­ner­lei Bedeutung, sie die­nen ledig­lich der Verschleierung. Genau das nen­ne ich "Pranteln".
    Und der "Rechtsstaat" hat kei­nes­wegs "in den Krisenjahren nicht funk­tio­niert". Er wur­de abgeschafft.
    Herr Prantl ist Richter. Er weiß das. Was er mit sei­nen Kolumnen betreibt, ist kaum etwas ande­res als das, was Herr Drosten mit sei­nem Geschwätz betreibt. Und des­we­gen schaf­fe ich fast nie mehr als die ersten zwei Sätze.

    1. @Michael Seiler:

      Das ist Korrekt und bis Heute zu beob­ach­ten – trifft aber nicht bloss auf Herrn Prantl zu. Ich glau­be er ist sogar Jurist!

      Die Verfassung wur­de ausser Kraft gesetzt – was aber recht­lich nicht mög­lich war. Wir wis­sen halt was wir für Juristen haben. Was will man machen…

      Auch das Argument "Die Staatsanwälte sind Weisungsgebunden" zieht nicht. Diese haben im Verdachtsfall eine wahr­heits­ge­mä­sse Ermittlungsarbeit zu lei­sten. Es wird so for­mu­liert als kön­ne man die S. vom Ermitteln abhal­ten. Dem ist nicht so. Das was tat­säch­lich pas­siert wird nicht kor­rekt komu­ni­ziert. Den Staatsanwalt im Verdachtsfall vom Ermitteln abhal­ten – wie auch immer – ist eine wei­te­re rechts­re­le­van­te Handlung. Meiner Vermutung nach, Strafvereitelung wohl. Ein schwie­ri­ges Thema für Amtswalter? Es geschieht natür­lich nicht "vor der Öffentlichkeit".

      Dahingehend wird der "öffent­li­che Protest" nicht gelenkt -
      logi­scher­wei­se ist das also die Absicht. so ein­fach ist das. Insofern kann der C‑Protest nur "gesteu­ert" sein. Die Frage ist, wann merkt es "die Masse"? – NICHT, ver­mu­te ich mal.

      Dass aber expli­zit auf Lauterbachs Lügen hin­ge­wie­sen wird hilft unge­mein, denn das geht an "der Masse" sonst ganz vor­bei. Auch wenn es zu weni­ge nur erreicht. Lasst ihn doch im Amt, mög­lichst lan­ge, und weist dar­auf hin was er für'ne Type ist. Bestes Schlechtes Beispiel für unse­re Politiker! 😀

  3. "Karl Lauterbach gibt zu, was er bis­her als falsch und als aus Russland gesteu­er­te Verschwörungstheorien abge­tan hat­te: Er hat als Gesundheitsminister poli­tisch Einfluss auf die wis­sen­schaft­li­chen Risiko-Einschätzungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) genommen.

    Das zeigt die Antwort sei­nes Ministeriums auf die par­la­men­ta­ri­sche Frage des CSU-Abgeordneten Stephan Pilsinger, über die Bild berich­tet. Darin heißt es wört­lich: „Aufgrund der sehr dyna­mi­schen Entwicklung und der Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems ent­schied das BMG des­halb gemein­sam mit dem RKI, die Risikobewertung für die Gesundheit der Bevölkerung Ende Februar 2022 beizubehalten.“

    Lauterbach und der dama­li­ge RKI-Chef Lothar Wieler

    Das heißt: Das RKI ent­schied nicht in wis­sen­schaft­li­cher Unabhängigkeit, son­dern Lauterbachs Ministerium misch­te sich in die Entscheidung ein. Die RKI-Protokolle hat­ten bereits gezeigt, dass das RKI viel frü­her das Risiko der Corona-Pandemie von „sehr hoch“ auf „hoch“ hat­te her­ab­stu­fen wol­len, dies jedoch vom Gesundheitsministerium abge­lehnt wor­den sei. 

    Wörtlich heißt es in einem der Protokolle: „Eine Herabstufung vor­her wür­de mög­li­cher­wei­se als Deeskalationssignal inter­pre­tiert, daher poli­tisch nicht gewünscht.“ 

    Brisant: Nach Veröffentlichung der Corona-Protokolle hat­te Lauterbach der Darstellung einer poli­ti­schen Einflussnahme vehe­ment wider­spro­chen. „Medien spe­ku­lie­ren, ⁦das RKI habe auf poli­ti­sche Weisung, nicht wis­sen­schaft­lich unab­hän­gig, gear­bei­tet. Das ist falsch“, mach­te er am 25. März via X deutlich.

    Mehr noch: Lauterbach ver­such­te die Aussagekraft und die durch den Leak der Protokolle ent­stan­de­nen Vorwürfe als aus dem Ausland gesteu­er­te Verschwörungstheorien zu dis­kre­di­tie­ren: „Mein Statement zu den soge­nann­ten ‚RKI-Files‘. Aufklärung ist gut, aber wir dür­fen nicht durch Einmischung frem­der Regierungen Verschwörungstheorien in Sozialen Medien ent­ste­hen las­sen“, schrieb er am sel­ben Tag.

    Das heißt: Lauterbach hat die Öffentlichkeit in Bezug auf poli­ti­sche Einflussnahme auf das RKI belogen!

    CSU-Fragensteller Pilsinger sag­te der Zeitung: „Wäre an den Vorwürfen nichts dran, hät­te man es klar demen­tie­ren kön­nen. Es wird nun aber viel­mehr deut­lich, dass die Entscheidungen nicht nur auf Grundlage der fach­li­chen Einschätzung des RKI getrof­fen wur­den.“ Pilsinger hat­te dem­nach auch Fragen zu kon­kre­ten Anweisungen Lauterbachs an das RKI gestellt, die jedoch unbe­ant­wor­tet blie­ben. Pilsinger wei­ter: „Hätte Lauterbach nichts zu ver­tu­schen, wäre die Offenlegung sei­ner Anweisungen ja kein Problem.“

    https://​www​.nius​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​l​a​u​t​e​r​b​a​c​h​-​h​a​t​-​g​e​l​o​g​e​n​-​g​e​s​u​n​d​h​e​i​t​s​m​i​n​i​s​t​e​r​i​u​m​-​g​i​b​t​-​z​u​-​d​a​s​s​-​e​s​-​p​o​l​i​t​i​s​c​h​-​e​i​n​f​l​u​s​s​-​a​u​f​-​d​a​s​-​r​k​i​-​g​e​n​o​m​m​e​n​-​h​a​t​/​2​d​8​f​6​b​f​5​-​3​8​a​3​-​4​9​0​b​-​a​e​6​0​-​1​1​a​8​c​1​7​4​1​47f

    1. @Vertrauen…: Soll dar­an irgend etwas ent­hül­lend sein? In dem zitier­ten "Bild"-Artikel steht auch hin­ter der Bezahlschranke nicht mehr als die­ses läp­pi­sche Zitat.

  4. Zu min­de­stens wer­den damit poten­ti­ell gro­ße Teile der Bevölkerung erreicht, die noch nie von Informationskanälen wie z.B. Kodoroc​.de etwas gehört haben.

  5. Der Staat scheut es, sich mit sei­ner Pandemie-Politik auseinanderzusetzen

    Die Alpen-Prawda hat ein gestör­tes Verhältnis zum Staat. Der Staat besteht aus den Bürgern, inner­halb eines Gebiets samt Institutionen, Rechtssystem usw. Mit ande­ren Worten, der Staat sind wir und ich sehe nicht, dass wir uns scheu­en, uns mit dem kor­rup­ten, kri­mi­nel­len Staatsapparat auseinanderzusetzen.

    1. Nein nicht wir sind der Staat. Vielmehr ist der Staat die Ägidie über sämt­li­chen Machtinstrumenten (Polizei, VS, Justiz, Ämter, Bundeswehr usw.) der herr­schen­den Klasse und ver­tritt deren rein pri­va­te Interessen.

      1. @Erfordia.… :

        DOCH – WIR sind der Staat! Auch ich muss­te mich mal – von einem Anarchisten – beleh­ren las­sen, ob die­ser Ansicht. Der mein­te: "Ja, das ist Richtig, wir Alle sind der Staat, aber ich mei­ne "DE(H)N STAAT!" Ich glau­be ihn ver­stan­den zu haben. – "Anarchist" -> klei­ner Wink mit dem Zaubnpfahl, auf M. Bakunin "Staatlichkeit und Anarchie", Gut dass ich es (fast ganz) gele­sen habe. Daher habe ich das ver­stan­den und hal­te DIESE Sicht natür­lich für schlüssig.

        WIR sind aber tat­säch­lich der Staat. Was "DIE DA OBEN" mit uns machen geht gegen uns, den Staat!

        Noch ein Wort zum Buch. Unbedingt "kom­men­tiert" lesen, wenn über­haupt, wobei ich nicht mal weiss ob was ande­res noch zuge­las­sen ist. Man bekommt einen sehr posi­ti­ven Eindruck von "Kommentierten Ausgaben". Wir erin­nern uns viel­eicht an die Diskussion über Hitlers "Mein Kampf" – kom­men­tiert oder nicht! Meine Meinung: Das muss jeder für sich ent­schei­den. bei Bakunins Buch waren die Kommentare sehr sinnvoll.

  6. Ich habe ein komi­sches Gefühl bei der Sache

    Wenn es nicht gewollt wäre, wür­den wir es nicht erfahren.

    Die Berichte über die "Corona-Aufarbeitung",
    begrü­ße ich sehr, aber die Altparteien kom­men mehr als schlecht weg und die AfD steht glän­zend als "Verfechter der Demokratie" da.

    Ist wie mit dem "Compact"-Verbot
    Vorher kann­te das Blatt kaum jemand, jetzt schon

    Dasselbe gilt für die Art der Berichterstattung über Flüchtlinge, die in ihrem Heimatland "urlau­ben", die Messerattentate und die Diskussion um Abschiebungen

    oder das

    https://​www​.ber​li​ner​-zei​tung​.de/​p​o​l​i​t​i​k​-​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​f​a​l​s​c​h​e​-​v​i​s​a​-​f​u​e​r​-​a​f​g​h​a​n​e​n​-​u​n​d​-​s​y​r​e​r​-​w​e​l​c​h​e​-​m​i​t​v​e​r​a​n​t​w​o​r​t​u​n​g​-​t​r​a​e​g​t​-​b​a​e​r​b​o​c​k​-​l​i​.​2​2​2​9​185

    Ich kann auch Wahlwerbung für die AfD draufschreiben
    Ich habe das Gefühl, man macht sie gera­de gesellschaftsfähig

    Worum es beim "Kampf gegen Rechts" dann wirk­lich geht:

    https://​www​.daser​ste​.de/​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​/​t​a​l​k​/​m​a​i​s​c​h​b​e​r​g​e​r​/​s​e​n​d​u​n​g​/​m​a​i​s​c​h​b​e​r​g​e​r​-​9​0​2​.​h​tml

    ab Min. 25

    Lachet warnt vor einer AfD-Regierungsbeteiligung oder gar AfD-Alleinregierung, weil sie „die Demokratie ver­nich­ten“ kön­ne, indem sie Justiz, Medien und Exekutive mit ihren Parteigängern besetze.
    Er beschreibt aber genau die Praxis, mit der heu­te Parteien wie die CDU die­se „unab­hän­gi­gen Staatsorgane“ in ihrem Sinne lenken.

    So ver­blö­det ist der Zuschauer nun auch wie­der nicht, daß er das nicht merkt
    Manchmal kommt es mir so vor, als wol­le man das Volk reizen

    https://​www​.welt​.de/​k​u​l​t​u​r​/​p​l​u​s​2​5​2​1​0​1​8​5​2​/​W​e​n​n​-​d​i​e​-​J​u​g​e​n​d​-​r​e​c​h​t​s​-​w​a​e​h​l​t​-​D​i​e​-​u​n​g​l​a​e​u​b​i​g​e​n​-​O​b​e​r​l​e​h​r​e​r​.​h​tml

    Die Jugend erlebt live, was wir nur in der Zeitung lesen
    Die wol­len die Zustände in den Schulen, auf den Strassen, in ihrem Umfeld nicht

    Das Ergebnis der Europawahl zeigt mir, daß der Entschluss von 2015, die Grenzen zu öff­nen und das Asylrecht zu ändern, auch bei der Jugend mit Migrationshintergrund nicht gut ankommt.
    sonst wäre das Ergebnis anders.

    Sachsen bei einer simu­lier­ten Landtagswahl für Jugendliche

    https://​www​.welt​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​a​r​t​i​c​l​e​2​5​3​0​9​4​7​2​6​/​S​a​c​h​s​e​n​-​W​a​h​l​-​U​1​8​-​W​a​h​l​-​M​e​h​r​-​a​l​s​-​j​e​d​e​r​-​d​r​i​t​t​e​-​J​u​g​e​n​d​l​i​c​h​e​-​s​t​i​m​m​t​-​f​u​e​r​-​A​f​D​.​h​tml

    Die Altparteien über­neh­men nun in die­sem Bereich Positionen der AfD.

    Jetzt kommt die juri­sti­sche Aufarbeitung der Corona-Politik
    Die Gerichte gin­gen in ent­schei­den­den Punkten von fal­schen Tatsachen aus.
    Deshalb sind sie juri­stisch falsch. 

    Da wird die Stimmung auch nicht "bes­ser" werden

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