World Health Summit 2024: Es fehlt nur Rheinmetall

»Der Weltgesundheitsgipfel 2024 vom 13. bis 15. Oktober bringt erneut Akteure aus Politik, Wissenschaft, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt in Berlin, Deutschland und online zusammen.«

world​health​sum​mit​.org

Die Sponsoring Partners:


Zu den Speakern aus Germany zäh­len (Funktionen habe ich meist aus dem eng­li­schen Text beibehalten):

Die Hardlinerin aus dem RKI-Krisenstab wur­de ins Gesundheitsministerium befördert.

Ein Dr. Maximilian Alber. "Er ist Mitbegründer und CTO von Aignostics, einem KI-Unternehmen, das aus der Charité Berlin aus­ge­glie­dert wur­de und sei­nen Sitz in Berlin und New York hat. Das Unternehmen wan­delt kom­ple­xe bio­me­di­zi­ni­sche Daten in trans­for­ma­ti­ve Erkenntnisse für füh­ren­de Biopharma-Unternehmen um."

Mr Niels Annen, SPD-Außenpolitiker und Staatsfunktionär unter Merkel wie Scholz. "Er hat einen Master-Abschluss in Internationaler Öffentlicher Politik der Johns Hopkins University, Washington D.C., USA."

Neben direk­ten IndustrievertreterInnen wie Oliver Appelhans , Prof. Dr. Markus Kosch (bei­de Daiichi Sankyo), Claire Bonnel, Dr. Louise McKenna-Küttner, Dr. Bernd Montag, Dr. Bernd Ohnesorge (alle Siemens Healthineers AG), Robert Möller (Helios Health GmbH), Dr. Claus Runge (Bayer AG) und Michael Sen (Fresenius Group) fin­den wir:

"Im Jahr 2020 star­te­te Meeyoung die wir­kungs­vol­le Kampagne 'Fakten statt Gerüchte', die wich­ti­ge Fakten zu COVID-19 lie­fert, um Fehlinformationen mit Faktencheck-Infografiken in 150 Ländern zu bekämp­fen… Sie ist der­zeit Mitglied des hoch­ran­gi­gen Beratungsgremiums des UN-Generalsekretärs für künst­li­che Intelligenz."

Multifunktionäre wie Prof. Dr. Patrick Cramer, Präsident der Max Planck Society, Leopoldina-Mitglied und lang­jäh­ri­ger Direktor des Gene Center Munich, dür­fen nicht feh­len. Weiter dabei Prof. Dr. Jörg Fegert von der European Society for Child and Adolescent Psychiatry (ESCAP), Jochen Flasbarth, Staatssekretär im BMZ, Prof. Dr. Gülsah Gabriel, "Sprecherin des neu gegrün­de­ten Leibniz-Labors für Pandemievorsorge", Dr. Nora Ilona Grasselli von der ESMT European School of Management and Technology GmbH, Dr. Stefan Hagel vom Jena University Hospital.

Hanefeld war eine der wich­tig­sten StrippenzieherInnen im RKI-Krisenstab und dar­über hinaus.

Dr. Anja Hanisch von der KfW Development Bank sichert alles ab in ihrem Workshop "How Impact Investments in Innovations Save Lives". Darum geht es dort: "Das Potenzial öffent­li­cher Investitionen zur Mobilisierung von pri­va­tem Kapital ist expo­nen­ti­ell gestie­gen". Prof. Dr. Lutz Heide ist "an der Universität Tübingen für Forschung und Lehre im Bereich 'Pharmaceutical Global Health' ver­ant­wort­lich". Dr. Ariane Hildebrandt ist Generaldirektorin im Bundesministerium für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Prof. Dr. Achim Hörauf vom German Network against Neglected Tropical Diseases (DNTDs) ist "an zahl­rei­chen kli­ni­schen Studien betei­ligt, die vom BMBF, der EU, der Volkswagen-Stiftung und mit meh­re­ren Zuschüssen der Gates-Stiftung finan­ziert wer­den". Prof. Dr. Beate Kampmann von der Charité – Universitätsmedizin Berlin wird so vor­ge­stellt: "Im Laufe der Jahre war sie als Beraterin für Impfstoffe, Tuberkulose bei Kindern und all­ge­mei­ne­re Themen der glo­ba­len Gesundheit für die BMGF, die WHO, das UKRI, den Wellcome Trust und die Academy of Medical Sciences, UK, tätig". Ihr Chef, Prof. Dr. Heyo Kroemer, wird spre­chen zum Thema "Investing in Women's Health: Driving Global Development". Ebenfalls von der Charité kommt Dr. Valentyna Mazhbits; sie arbei­tet an einem Projekt zur medi­zi­ni­schen und psy­cho­so­zia­len Infrastruktur in der Ukraine. Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen ("Long Covid-Expertin") arbei­tet eben­so für die Charité. Dr. Carsten Köhler kommt vom University Hospital Tuebingen | Institute for Tropical Medicine und hat jede Menge Funktionen.

Koncz ist "Vizepräsident für medi­zi­ni­sche Angelegenheiten bei Pfizer Emerging Markets' Accord for a Healthier World initia­ti­ve und Global Commercial Access Partnerships (GCAP)".

Björn Kümmel agiert als stell­ver­tre­ten­der Leiter der Abteilung Globale Gesundheit im BMG. "Er war der deut­sche Vertreter im Exekutivrat der WHO, stell­ver­tre­ten­der Vorsitzender des Rates, Vorsitzender des Programm‑, Haushalts- und Verwaltungsausschusses der WHO und Vorsitzender der WHO-Arbeitsgruppe für nach­hal­ti­ge Finanzierung." Prof. Dr. Klaus Lieb ist beim Mainzer Leibniz Institute for Resilience Research als "Scientific Director | Leibniz Lab Pandemic Preparedness" tätig. Prof. Dr. Norbert Mencke arbei­tet an der Veterinary Medicine Hannover (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) und für "Vété­ri­n­aires Sans Frontières". Dirk Meyer vom BMZ wird das Panel "Climate and Health Financing: Pathways to Resilience" gemein­sam mit der Weltbank und der Generaldirektorin von "Foundation S – The Sanofi Collective" lei­ten. Dr. Lesley Ogilvie "ver­tritt das Global AMR R&D Hub in einer Reihe von Beratungsgruppen, dar­un­ter für die Weltgesundheitsorganisation und die Europäische Kommission, und ist Mitglied der Applied Microbiology International One Health Advisory Group". Prof. Dr. Orkan Okan forscht an der Technical University of Munich (TUM) in der dor­ti­gen Health Literacy Unit.

Über sie wird ausgeführt:

»Petra Ritter ist eine füh­ren­de Expertin auf dem Gebiet der per­so­na­li­sier­ten Gehirnsimulationen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Integration von Gesundheitsdaten und kom­ple­xen mathe­ma­ti­schen Modellen, um Mechanismen der Gehirnfunktion und ‑dys­funk­ti­on zu erfor­schen… 2017 wur­de sie zur Johanna-Quandt-Professorin auf Lebenszeit für Gehirnsimulation ernannt und ist seit­dem Direktorin der Abteilung für Gehirnsimulation am Berlin Institute of Health und der Abteilung für Neurologie der Charité Universitätsmedizin Berlin.«

Tina Rudolph sitzt für die SPD im Europaparlament. "Tinas Hauptinteresse gilt der Gestaltung von Gesundheitssystemen, um öko­lo­gi­sche Nachhaltigkeit, ange­mes­se­ne Arbeitsbedingungen und die best­mög­li­che Gesundheitsversorgung für alle Menschen welt­weit zu gewähr­lei­sten, ins­be­son­de­re im Rahmen von One-Health." Ministerin Svenja Schulze wird eben­falls zu "Investing in Women's Health" refe­rie­ren. Neben Karl Lauterbach wird auch sein Staatssekretär Dr. Thomas Steffen spre­chen. Das Thema von Prof. Dr. Andrew Ullmann von der FDP lau­tet pas­send "Global Health Financing at a Crossroads: How to Expand the Pie in a Changing World". Das von Prof. Dr. Veronika von Messling vom BMBF heißt "Bridging Policy and Research: Translating the EU Global Health Strategy into Action". Sie ist auch Leiterin der Abteilung Veterinärmedizin am Paul-Ehrlich-Institut. Prof. Dr. Frederik Wenz, "Chief Medical Officer" am Universitätsklinikum Freiburg, spricht zu "Trust in Humans and Technology: Unlocking the Value for Health". Prof. Dr. Thomas Wiegand, Fraunhofer Institute for Telecommunications, Heinrich-Hertz-Institut, tritt auf im Workshop "AI and Digital Inclusion in Global Health". Gastgeber der Veranstaltung ist das Hasso-Plattner-Institut unter Prof. Dr. Lothar H. Wieler, RednerInnen kom­men u.a. von Amazon Web Services und The World Bank. Wieler ist "unter ande­rem Mitglied der Global Leaders Group on Antimicrobial Resistance (WHO, UNEP, FAO, WHOAH), der Strategic and Technical Advisory Group on Infectious Hazards (WHO) und des Sciana-Netzwerks."

Habe ich wen ver­ges­sen? Ach ja:

Wer sich sehr viel Mühe gibt, fin­det viel­leicht ein Thema auf dem Kongreß, das nicht mit Profiterzeugung zu tun hat.

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

13 Antworten auf „World Health Summit 2024: Es fehlt nur Rheinmetall“

  1. Und die wol­len jetzt allen Ernstes erklä­ren daß sie um die Gesundheit ihrer Völker besorgt sind.

    Ein kla­res Indiz für Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom. Im Endstadium!

  2. “Nudge units” – whe­re they came from and what they can do

    Zeina Afif

    October 25, 2017
    https://​blogs​.world​bank​.org/​e​n​/​d​e​v​e​l​o​p​m​e​n​t​t​a​l​k​/​n​u​d​g​e​-​u​n​i​t​s​-​w​h​e​r​e​-​t​h​e​y​-​c​a​m​e​-​a​n​d​-​w​h​a​t​-​t​h​e​y​-​c​a​n​-do

    aus:
    Podiumsdiskussion: Verhaltensmanipulation als poli­ti­sches Werkzeug
    1. Oktober 2024

    Am 29. November mode­rie­re ich im Berliner Sprechsaal einen Abend mit der Professorin für Sozialpsychiatrie Annemarie Jost sowie der Psychotherapeutin und Neurowissenschaftlerin Valeria Petkova.
    Bei die­ser Podiumsdiskussion soll es um den Einsatz der Sozialwissenschaften und Verhaltensökonomie in der Politik gehen. Weltweit – und auch im Bundeskanzleramt

    https://​blog​.basti​an​-barucker​.de/​p​o​d​i​u​m​s​d​i​s​k​u​s​s​i​o​n​-​n​u​d​g​i​ng/

    1. Aus Ruanda kom­men die ver­meint­lich infizierten?

      🙂 Ha, ha, ha, genia­ler Gag! 🙂 Passt!! Passt wie die Faust aufs Auge!!! Ruanda! Das Land, das die aller- aller­be­sten, inno­va­tiv­sten phar­ma­zeu­ti­schen Produzenten auf der gan­zen Welt hat!!

      Denen kann in Ruanda ja gar nichts pas­sie­ren, da sit­zen doch welt­be­rühm­te "Impf"-Stoff-Weber für neue Kleider, nee: Seuchen.

      https://​www​.deutsch​land​.de/​d​e​/​t​o​p​i​c​/​w​i​s​s​e​n​/​b​i​o​n​t​e​c​h​-​i​n​-​r​u​a​n​d​a​-​i​-​i​m​p​f​s​t​o​f​f​p​r​o​d​u​k​t​ion

      Zufälle gibts, mei­ne Güte aber auch. Zufälle, alles pas­siert rein zufäl­lig. Nein, nein, da ist kein Zusammenhang, das ist auch nichts insze­niert oder irgend­wie geplant. Das ist rei­ner Zufall. Ruanda eben. 

      Sachen gibts … Coronaviren sind auch so was von töd­lich, wes­halb ich hier Zufälle fin­de und noch nicht im Grab liege.

      🙂

    2. Nordkurier bzw. n‑tv nut­zen ver­schie­de­ne Bilder – von Symbolbildern ist aller­dings kei­ne Rede

      Gesundheit
      Gefährliche Infektion: Virus-Alarm in Norddeutschland
      Veröffentlicht:02.10.2024, 20:04
      Aktualisiert:02.10.2024, 21:33
      Von: Deutsche Presse-Agentur
      .…
      Der Artikel wur­de um 21:30 Uhr grund­le­gend aktualisiert.
      https://​www​.nord​ku​rier​.de/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​g​e​f​a​e​h​r​l​i​c​h​e​-​i​n​f​e​k​t​i​o​n​-​v​i​r​u​s​-​a​l​a​r​m​-​a​m​-​h​a​u​p​t​b​a​h​n​h​o​f​-​h​a​m​b​u​r​g​-​2​9​5​2​970

      1. Das soll den Freudentanz symbolisieren/​darstellen, den die gau­ner ver­mut­lich "hin­ter den Kulissen" auf­füh­ren, weil sie so schön unei­en­geschränkt money maken dür­fen und erlau­ben dür­fen gleich­zei­tig. (Wie Weihnachten und Neujahr qua­si) Aber ver­mut­lich geht es in der Wirklichkeit weit­aus mon­dä­ner zu. Dachte so bei mir dass die Einfachheit der Filmszene, einen Lacher für sich dar­stellt. Vermutlich las­sen da eini­ge Nutzniesser eher Katie Perry nebst Bühnenbild im Wohnzimmer auf­tre­ten. Warum auch nicht, wenn man's qua­si aus der Portokasse bezah­len kann .….

        the never ending river,
        of the steuergelder .…..
        at the stau­stu­fe thirteen

        Gute Erfindung!

        [der Kunstgedanke packt mich zuwei­len – weiss auch nich…]

  3. "Dies ist ein Gastbeitrag von Siegfried Braunbär*, der seit vie­len Jahren im Forschungsmanagement die Verteilung von Forschungsmitteln an die Wissenschaft organisiert.

    Begehrte Drittmittel

    Öffentliche Forschung in Deutschland hängt zum gro­ßen Teil an soge­nann­ten Drittmitteln und die­se müs­sen bean­tragt wer­den, beim Staat und sei­nen Organisationen oder bei Stiftungen. Häufige Erfolgsquoten in Förderprogrammen lie­gen zwi­schen fünf und zehn Prozent.

    Ein Wissenschaftler schreibt also 10 – 20 Anträge auf Förderung um ein Projekt finan­ziert zu bekom­men. Da wäre es natür­lich nahe­lie­gend, die­se Quote zu opti­mie­ren. Aber wie geht das?

    Die Antwort? Es gibt kei­ne – zumin­dest kei­ne kla­re. Förderentscheidungen wer­den immer durch irgend­wel­che Entscheidungsprozesse her­bei­ge­führt. Allerdings zeigt die Erfahrung, die Ergebnisse sind zu einem hohen Maß auch vom Glück abhän­gig, eine Lotterie sozusagen.

    Dennoch kann man zumin­dest in Maßen Fortuna auf unter­schied­li­che Weise auf die Sprünge helfen.

    Das Forschungsthema

    Wissenschaftler, die etwas wer­den wol­len, fol­gen nicht etwa ihrer Intuition oder gar einer kind­li­chen Neugier. Sie machen heu­te übli­cher­wei­se eine stra­te­gi­sche Karriereplanung. Es beginnt mit der Wahl eines ange­sag­ten Studienfachs, danach kommt die Spezialisierung inner­halb des Fachs.

    Das Renommee der Universität und der Professorenschaft sind wich­tig, eben­so die ziel­füh­ren­de Platzierung von Praktika und Auslandsaufenthalten. Letzteres dient vor allem dazu, sich für die Stars der Branche zu emp­feh­len. All die­se Entscheidungen lie­gen im Vorfeld der Geldbeschaffung.

    Für eine erfolg­rei­che Fördermitteleinwerbung ist eine geschick­te the­ma­ti­sche Positionierung essen­ti­ell. Nicht wei­ter über­ra­schend sind der­zeit die Themen glo­ba­le Erwärmung und erneu­er­ba­re Energien hoch im Kurs, idea­ler­wei­se gepaart mit irgend­wel­chen Transformationsprozessen."

    https://​axel​bo​ja​now​ski​.sub​stack​.com/​p​/​s​o​-​s​c​h​r​e​i​b​e​n​-​s​i​e​-​d​e​n​-​p​e​r​f​e​k​t​e​n​-​a​n​t​r​a​g​-​a​u​f​-​f​o​r​s​c​h​u​n​g​s​f​o​e​r​d​e​r​ung

    Leider ist es über­all das Gleiche…

  4. "Der dama­li­ge Antrag der AfD deckt sich inhalt­lich in vie­len Teilen mit dem aktu­el­len Antragstext des BSW. Damals haben bis auf drei, die ihre Stimme nicht abge­ge­ben haben, alle der­zei­ti­gen BSW-Abgeordneten in der nament­li­chen Abstimmung gegen den AfD-Antrag gestimmt. Was war der Grund dafür?

    Der Grund war damals die Fraktionsdisziplin. Im April 2023 war der Bruch mit der Linken noch nicht klar. Als Abgeordneter über­legt man es sich drei­mal auf­grund der zu erwar­ten­den Konflikte inner­halb der Fraktion, ob man abweicht oder nicht – ins­be­son­de­re, wenn der Antrag kei­ne Chance hat, ange­nom­men zu wer­den. Inhaltlich ist das falsch. An dem Antrag der AfD war, rein sach­lich gese­hen, nicht viel aus­zu­set­zen. Das war ein Grund, war­um wir uns als BSW kon­sti­tu­iert haben.

    Im Juni hat die Weltgesundheitsversammlung die Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) ange­nom­men. Künftig soll schon der blo­ße Verdacht auf die Ausbreitung einer über­trag­ba­ren Krankheit oder eine Überlastung des Gesundheitssystems aus­rei­chen, um einen pan­de­mi­schen Notfall aus­zu­ru­fen, schreibt etwa die Vereinigung der Ärzte für indi­vi­du­el­le Impfentscheidung. Das Netzwerk Kritische Richter und Staatsanwälte merkt an, dass die Änderungen in der Zukunft für mehr Panik und frei­heits­ein­schrän­ken­de Maßnahmen durch Informationskontrolle sor­gen wer­den. Wie ist die Haltung des BSW zu den Änderungen der IGV?

    Wir leh­nen die Änderungen der IGV gänz­lich ab. Ich selbst war für den Europarat bei der Weltgesundheitsversammlung in Genf. Ich war erschüt­tert über das in den Debatten vor­herr­schen­de Narrativ, dass die näch­ste Pandemie qua­si vor der Tür steht und dass man noch schnel­ler und här­ter reagie­ren muss als bei Corona. Eine kri­ti­sche Aufarbeitung der Corona-Zeit war in kei­nem Beitrag zu spü­ren. Ganz am Ende der Versammlung wur­den die Änderungen in einem sehr frag­wür­di­gen Verfahren beschlos­sen. Und in der Tat ist es so, dass sie zu einer wei­te­ren Zentralisierung der Entscheidungsbefugnisse der WHO und zu einer stär­ke­ren Informationskontrolle füh­ren. Sie gehen in die glei­che Richtung, wie auch der Pandemievertrag gehen soll. Der ist ja nicht ver­ab­schie­det wor­den, und die Entscheidung wur­de erst ein­mal ver­tagt. Der Pandemievertrag wäre ein neu­er völ­ker­recht­li­cher Vertrag und muss mit einer Zweidrittelmehrheit ange­nom­men wer­den sowie von den Parlamenten der Mitgliedsstaaten rati­fi­ziert wer­den. Im Unterschied dazu kön­nen die Änderungen der Internationalen Gesundheitsvorschriften am Parlament vor­bei­ge­hen. Es muss kei­nen Parlamentsbeschluss geben.

    Die Widerspruchsfrist beträgt zehn Monate, danach gel­ten die Änderungen automatisch.

    Genau, bis zum näch­sten April kann die Bundesregierung dem wider­spre­chen. Dazu wer­den wir auch einen Antrag ein­brin­gen, dass sie das tut.

    In der jet­zi­gen Zusammensetzung des Bundestages wird ein sol­cher Antrag des BSW höchst­wahr­schein­lich kei­nen Erfolg haben.

    Das ist rich­tig, aber natür­lich muss man den Versuch machen, um das Thema über­haupt zu set­zen. Wer weiß denn, wor­um es bei den IGV geht? Es gibt in Deutschland nur ein begrenz­tes Spektrum, das sich sehr inten­siv damit aus­ein­an­der­setzt. Ich schät­ze, 99 Prozent der Bevölkerung wis­sen gar nicht, wor­um es dabei geht.

    Ist mit dem frag­wür­di­gen Beschlussverfahren gemeint, dass die Änderungen der IGV nicht frist­ge­mäß vier Monate vor der Weltgesundheitsversammlung ver­öf­fent­licht wurden?

    Auch, kon­kret mei­ne ich aber das Abstimmungsverhalten. Die Änderungen wur­den prak­tisch in einer Nachtsitzung von Freitag auf Samstag mehr oder weni­ger vom Präsidium fest­ge­stellt. Es gab kei­ne for­ma­le Diskussion und Abstimmung. Auf jeden Fall ist es sehr beun­ru­hi­gend, wie da vor­ge­gan­gen wird.

    Die Entscheidung über den Pandemievertrag wur­de, wie bereits erwähnt, von der Weltgesundheitsversammlung ver­tagt. Laut Ärzteblatt waren Differenzen hin­sicht­lich des Umgangs mit dem Patentschutz für Impfstoffe und Arzneimittel dafür ver­ant­wort­lich. Kritiker des Vorhabens haben jedoch noch ganz ande­re Einwände. Die Verwaltungsjuristin und ehe­ma­li­ge Beraterin der WHO Silvia Behrendt befürch­tet, dass die Weltgesundheitsorganisation damit einen sich selbst erhal­ten­den Kreislauf von ewi­gen Gesundheitsnotständen und Pandemien aus­ru­fen kann. Sie bemän­gelt zudem, dass im Vertragstext der Hinweis auf das Menschenrecht fehlt, eine Impfung auch ableh­nen zu kön­nen. Welche Position ver­tritt das BSW zum Pandemievertrag?

    Wir leh­nen den Pandemievertrag auch ganz klar ab. Ich tei­le zudem die Einschätzung von Frau Behrendt. Ich war per­sön­lich bei der Sitzung des Forums „Pandemic pre­ven­ti­on, pre­pared­ness and respon­se“ im Rahmen der Weltgesundheitsversammlung zuge­gen. Dort saßen die Vertreter der Regierungen der Mitgliedsländer sowie die soge­nann­ten „Stakeholder“, also die Geldgeber der WHO, zusam­men. Das Schlusswort der drei­stün­di­gen Veranstaltung hat ein Vertreter der öffent­lich-pri­va­ten Partnerschaft „Gavi, die Impfallianz“ gehal­ten. Das war schon sehr befremdlich.

    "Der Eindruck ist rich­tig, dass die Widersprüche gegen den Vertrag im Zusammenhang mit dem Patentschutz und den Forderungen des glo­ba­len Südens stan­den, mehr Zugang zu Impfstoffen oder son­sti­gen Gesundheits- und Medizinprodukten zu erhal­ten. Das ist ja etwas, das ich durch­aus tei­le. Aber es darf nicht davon ablen­ken, dass es hier auch um ande­re Punkte geht, die vie­le Menschen an dem geplan­ten Pandemievertrag kri­ti­sie­ren. Und die spiel­ten kei­ne Rolle. Leider waren auch Staaten wie die Slowakei, von denen man weiß, dass sie sehr kri­tisch sind, nicht prä­sent. Übrigens waren die aktiv­sten Staaten, die auf Teufel komm raus ver­sucht haben, die Änderungen der IGV durch­zu­set­zen und den Pandemievertrag noch irgend­wie zu ret­ten, Deutschland, die USA und Neuseeland. Karl Lauterbach war selbst vor Ort. Ich war der ein­zi­ge teil­neh­men­de Abgeordnete, der nicht einer Regierung ange­hör­te. Es gibt in der WHO kei­ne Kultur einer Teilnahme von Abgeordneten, Journalisten oder kri­ti­schen NGOs. Es ist eine rei­ne Veranstaltung von Regierungen und Stakeholdern.

    Weil sie kei­nen Zugang oder weil sie kein Interesse haben?

    Keinen Zugang. Der Gesundheitsausschuss des Europarats hat mich gewählt, als Beobachter zur Weltgesundheitsversammlung zu fah­ren. Die WHO hat mich jedoch zunächst abge­wie­sen und mir gesagt, eine Teilnahme von Abgeordneten sei nicht vor­ge­se­hen, und hat mich an mei­ne natio­na­le Regierung ver­wie­sen. Ich habe mich dann beim Bundesgesundheitsministerium gemel­det. Dort hat man mir gesagt, wir sind Regierung, du bist Parlament, wir sind nicht für dich zustän­dig. Erst nach erneu­ter Intervention des Europarates bei der WHO habe ich ein oder zwei Tage vor der Veranstaltung eine Zusage bekom­men, dass ich teil­neh­men kann. Ich hat­te auch nicht über­all Zutritt. Es gab gehei­me Treffen, doch an den Hauptdebatten konn­te ich teil­neh­men. Das hal­te ich für sehr befremd­lich. Die WHO hat kei­ne par­la­men­ta­ri­sche Kontrolle, kei­ne par­la­men­ta­ri­sche Begleitung in dem Sinne, dass auch Abgeordnete, Parlamentarier oder kri­ti­sche Journalisten den Prozess beob­ach­ten kön­nen. Klar kann man sich viel­leicht im Internet eini­ges anschau­en, aber nicht vor Ort."

    https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​1​2​2​380

    1. @WHO kann ins Klo:

      Schöner Nickname. 😀 ; Was in wei­ten Teilen über­ein­stimmt, könn­te sich auf "Die Realität" (schlecht­hin?) bezie­hen. Die soll zuwei­len mit sich decken­de Eindrücke ver­mit­teln. Auch von ver­schie­de­nen Betrachtungs- und/​oder Herangehensweisen. Und das ver­blüf­fen­de an die­ser ver­fe­stig­ten Grundhaltung IST, dass sie auf­geht. [dar­an "erkennt" man das Wirkliche ja – ganz unphi­lo­so­phisch gedacht, und nur des "Klanges" wegen angemerkt]

      simp­le reality

  5. Dr. Norbert Häring

    Berlin lädt zum glo­ba­len Gesundheitsgipfel der Meinungsmanipulatoren

    4. 10. 2024 | Am 13. und 14. Oktober fin­det in Berlin wie­der die wich­tig­ste jähr­li­che Konferenz zum
    Thema „Globale Gesundheitspolitik“
    nach der Weltgesundheitsversammlung der WHO statt,
    der „Weltgesundheitsgipfel“.
    Er wird groß­teils von Pharma- und IT-Firmen und deren Stiftungen finanziert.
    Dieses Jahr geht es dar­um, das zer­stör­te Vertrauen in Pharmabranche, WHO und Regierungen wie­der­her­zu­stel­len, durch Ausforschung und Manipulation der Meinungsbildung in den sozia­len Medien mit mili­tä­risch-geheim­dienst­li­chen Mitteln, und dar­um, den WHO-Pandemievertrag in trocke­ne Tücher zu bekommen.

    https://​nor​bert​haer​ing​.de/​n​e​w​s​/​w​o​r​l​d​-​h​e​a​l​t​h​-​s​u​m​m​i​t​-​2​0​24/

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