RKI-Protokolle, nächste Runde (L): "Asymptomatische spielen bei der Übertragung keine große Rolle"

"15 Länder mit 7‑Tagesinzidenz > 50", heißt es im Protokoll vom 29.6.20. Und "Fälle im Westbalkan und Osteuropa neh­men zu, ver­stärk­te Testung in die­ser Region", ach! Ansonsten: "WenigVeränderung". In D wird ein "Reff=0,74" ver­zeich­net. Zum "Ausbruchs"-Landkreis Gütersloh heißt es: "In 'übri­ger Bevölkerung' wer­den mehr Fälle gefun­den. Wahrscheinlich auch begrün­det durch ver­mehr­tes Testen". Wie das Vorstehende war die­se Passage schon bis­her frei lesbar:

Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stam­men von mir. Hier geht es nur um die bis­lang geschwärz­ten und gera­de frei­ge­ge­be­nen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nach­zu­le­sen über die Kategorie _​Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _​.

Daß sich die­se Aussage aus­schließ­lich auf die Umgebung von Schlachthöfen bezieht, wer­den wohl nur hart­lei­bi­ge Zeugen Coronas behaupten.

Wie berich­tet, war im Protokoll vom 3.6.20 fest­ge­hal­ten wor­den: "Allgemeine Zustimmung des Krisenstabs zur Anpassung der all­ge­mei­nen Risikobewertung für die Gesundheit der Bevölkerung von hoch auf mode­rat und für die Risikogruppen von sehr hoch auf hoch". Fast vier Wochen spä­ter heißt es immer noch in TOP 5:

Es soll­ten fast drei Jahre ver­ge­hen, bis sich das änder­te. Erst am 3.2.23 hieß es beim RKI erst­mals: "Das Robert Koch-Institut schätzt die der­zei­ti­ge Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland ins­ge­samt als mode­rat ein" (web​.archi​ve​.org).

Während auch dies frei les­bar war, ist erst jetzt ent­schwärzt in TOP 8 eine Information zu fin­den, die ähn­lich eine Woche zuvor benannt war (s. hier): "Die Mitarbeiter von Tönnies wur­den gezielt auf­ge­for­dert nicht zum Arzt zu gehen" [sic].

"Einer Veröffentlichung dieser Liste hat das BMG nicht zugestimmt"

Ebenfalls in TOP 8 "RKI-Strategie Fragen" ist jetzt ent­schwärzt (rot mar­kiert) zu lesen:


Am 1.7.20 wer­den inter­na­tio­nal stei­gen­de "Fallzahlen" gemel­det, wobei man den Grund aus die­sem Beispiel erken­nen kann: "Osteuropa star­ker Anstieg, liegt auch am ver­mehr­tem Testen".

"Dtl. darf nicht liberaler sein als EU, aber strenger als EU darf Dtl. sein"

Bezeichnend für die Maßnahmewut vor allem des deut­schen Innenministeriums und das all­ge­mei­ne Chaos ist der Punkt "EU Aufhebung der Reisebeschränkungen für 15 Drittstaaten" in TOP 1:

AGI: Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI

Im genann­ten TOP 6 ist nun auch zu erfah­ren: "Dtl. darf nicht libe­ra­ler sein als EU, aber stren­ger als EU darf Dtl. sein".

"Es ist geplant, dass Personen, die aus Kasachstan ankommen, spezieller auf SARS-CoV‑2 zu screenen. Andere Herkunftsländer nicht"

Über Kasachstan war am 19.5.20 zu lesen: "Es befin­det sich eine gro­ße WHO-Delegation vor Ort, die Region wird wei­ter beob­ach­tet". Es erüb­ri­gen sich also Fragen zu die­ser ent­schwärz­ten Festlegung in TOP 1:


Das Protokoll vom 3.7.20 war­tet mit einer Fülle wider­sprüch­li­cher und schein­ge­nau­er Informationen auf. "Durchschnitt der 14-Tagesinzidenz liegt bei 14 neu­en Fälle pro 100.000", "Neue Risikobewertung: Moderat für Allgemeinbevölkerung in Ländern in denen com­mu­ni­ty trans­mis­si­on statt­fin­det oder zeit­nah statt­fin­det könn­te und/​oder kei­ne ange­mes­se­nen Maßnahmen vor­han­den sind (Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr hoch; Auswirkung der Krankheit gering)", "Etwa 50% der neu­en Fälle und mehr als 50% der Todesfälle stam­men aus Amerika (Basilien und USA)", "Russland hohes Niveau mit Rückgang". Für D: "126 LK mel­de­ten kei­ne neu­en Fälle; letz­te Woche waren es 140 LK, um 10% zurück­ge­gan­gen", "KW 26 deut­lich mehr gete­stet als in der Vorwoche; Positivenrate unter 1%". (Mir gehen die "sics" zuneh­mend aus.)

"7 von 7.000 getestet MA positiv". Aber alle in Quarantäne

Das Obige war schon bis­her zu lesen. Von der Zensur befreit heißt es unter "Bericht des Ausbruchsteams aus Gütersloh":

Dennoch gilt:

Schon bis­her les­bar war: "Zeitliche Einordnung nicht mög­lich, vie­le Fälle sind asym­pto­ma­tisch, kei­ne Angabe zu Symptomen, Zeitpunkt der Infektion unklar". 7 von 7.000 Arbeitern sind posi­tiv gete­stet, "vie­le" wei­sen kei­ne Symptome auf. Dennoch wer­den alle 7.000 min­de­stens ein­mal in Quarantäne gesperrt. Update: Die Zahlen pas­sen nicht ganz zu spä­te­ren, aber wenn das RKI es sagt… Der Trend dürf­te stimmen.

"Im Rahmen einer WHO…"

Der TOP 2 "Internationales" führt auch bis­her unge­schwärzt die Bruderhilfe des RKI für Länder wie Kosovo, Armenien, Tadschikistan ("im Rahmen einer WHO"), Turkmenistan ("poli­tisch wich­tig, da Turkmenistan offi­zi­ell wei­ter­hin kei­ne COVID-19-Fälle mel­det") an. Bisher nicht les­bar war:

Die SEEG ist die "Schnell Einsetzbare Expertengruppe Gesundheit" des Bundesministeriums für wirt­schaft­li­che Zusammenarbeit und Entwicklung. Sie wird "koor­di­niert von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH". Die Seite der GIZ weist 98 Fundstellen für Kooperationen mit der Bill & Melinda Gates Foundation aus. Das zu erwäh­nen, ist min­de­stens verschwörungstheoretisch.

Abschließend dür­fen wir dem TOP 17 "Andere Themen" nun mit ent­schwärz­tem Namen entnehmen:

(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)

4 Antworten auf „RKI-Protokolle, nächste Runde (L): "Asymptomatische spielen bei der Übertragung keine große Rolle"“

  1. Es gibt in der all­deut­schen Propaganda prak­tisch kei­nen Satz ohne Bezug auf Asyl, Asylanten, Flüchtlinge und Migranten.
    Und natür­lich erschleicht man sich eine brei­te Zustimmung wenn von gesund­heit­li­chen Tests für Beschäftigte in Fleischfabriken gefa­selt wird.

  2. Zusammenhang von Covid-Fall‑, Erkrankungs- und Sterbezahlen und Zahlungen bzw. Stundungen oder Schuldenerlassen durch IWF und ähn­li­chen supra­na­tio­na­len Organisationen.

    Angeblich hat Belarus auf sol­che ange­bo­te­nen "Hilfsgelder" ver­zich­tet und dafür sein "eige­nes Ding" in Sachen Corona gemacht
    und
    trotz­dem, oder gera­de des­halb, so gut abgeschnitten.

    u.a.
    Feature
    Covid-19: How does Belarus have one of the lowest death rates in Europe?
    BMJ 2020; 370 doi: https://​doi​.org/​1​0​.​1​1​3​6​/​b​m​j​.​m​3​543 (Published 15 September 2020) Cite this as: BMJ 2020;370:m3543

    https://​www​.bmj​.com/​c​o​n​t​e​n​t​/​3​7​0​/​b​m​j​.​m​3​543

    Aus Schockstrategie von Naomi Klein sind sol­che "Beeinflussungspraktiken" viel­fach belegt.

  3. Vertrauen ist so flüch­tig, ein­mal erschüt­tert, nicht wiederherstellbar.
    Wer die ePA nut­zen wird, wird wohl auch den kom­men­den Vogelgrippenimpfstoff sich ver­ab­rei­chen las­sen. Der Impfstoff wie die Daten kön­nen über­all landen.
    Lassen Sie sich über­ra­schen! Welches Los wer­den Sie (dies­mal) ziehen?

    "Der bekann­te ARD-Arzt Marc Hanefeld (bekannt unter ande­rem durch Podcasts zum Thema Corona-Impfung) stimmt dem Spiegel zu und ver­ur­teilt Kimmich auch jetzt noch scharf. Dieser habe mit „eine medi­zi­nisch not­wen­di­ge Maßnahme öffent­lich tor­pe­diert und mit sei­nem Impact Impf-Skepsis beför­dert. Und heult jetzt gro­ße Krokodils-Tränen. Das ist ein­fach nur maxi­mal erbärm­lich, schwach und fei­ge. Beschämend.""

    "Die har­sche Ausdrucksweise von Hanefeld, der laut ARD Tausende Menschen geimpft hat, sorgt bei pro­mi­nen­ten Kollegen nun für Gegenwind. Der Mediziner und frisch­ge­wähl­te EU-Abgeordnete Friedrich Pürner etwa schreibt: "Marc Hanfeld ist eine Schande für den Arztberuf. Für die Arbeit mit Patienten ist er unge­eig­net. Hanefeld bedient das Vorurteil des über­heb­li­chen Arztes wie fast kein ande­rer. Herablassend dis­kre­di­tiert er Personen, die nicht sei­ner Meinung sind."
    Und der Virologe und Hochschullehrer Jonas Schmidt-Chanasit fragt: "Unfassbar! Wie ist das mit der Berufsethik zu vereinbaren?""

    https://​www​.nord​ku​rier​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​i​m​p​f​-​a​r​z​t​-​u​e​b​e​r​-​w​e​i​n​e​n​d​e​n​-​j​o​s​h​u​a​-​k​i​m​m​i​c​h​-​e​r​b​a​e​r​m​l​i​c​h​-​s​c​h​w​a​c​h​-​u​n​d​-​f​e​i​g​e​-​2​6​4​0​191

  4. "… aktu­ell ist noch nicht klar ob sie die Quarantäne in Togo ableisten …"
    Brüller!
    Respekt vor die­ser (14-tägi­gen?) "Ableistung"!!
    (wäre aller­dings Jammer-Schaade wäh­rend "Herr Schaade" sich gera­de für 3 Wochen in den ablei­stungs­ge­rech­ten Urlaub "ver­ab­schie­det").

    Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass die "RKI MA" dies eben nicht im Lomé-GIZ-Haus "gelei­stet" haben (zumin­dest nicht, ohne auszugehen),
    da dem/​den Entscheider/​n (Schaade?) für das "am Montag zurück­rei­sen" bereits eine Steilvorlage für Großzügigkeit gelie­fert wurde:
    die Entfernung zur Business Class (sicher viel wei­ter als 1,5m ent­fernt von den Studenten aus "unse­rer", ähem, ehem. Kolonie).
    Aber viel­leicht wur­den die MA ja dann am BER gete­stet und durf­ten die Quarantäne in ihren Villen oder Laubenpiepern "ablei­sten".

    Rechtgläubige haben nach mei­ner Erfahrung (in kei­ner Religion!) ohne­hin kein Problem mit eige­nem, nicht glau­bens­kon­for­mem (Fehl)verhalten.
    Erinnere mich an eine beson­ders recht­gläu­bi­ge Freundin (im "vul­ner­ablen" Alter), die sich meh­re­re Tage bei ihrer Rechtgläubigen Tochter (zwecks Enkel-Sitting) auf­hielt, dort ("sym­pto­ma­ti­sches" C) erkrank­te und in die­sem Zustand dann (mas­kiert, ver­steht sich) sechs Stunden im Zug nach Hause fuhr und dort natür­lich (weil erkrankt, ohne­hin "frei­wil­lig") ihre Quarantäne "ablei­ste­te" (mir deucht, dass sie damals bereits "mehr­fach geimpft" war, noch kei­nen "Genesenen-Nachweis" "benö­tig­te" und sich des­we­gen die "GA-Meldung" erspart hat).

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