Die "Zeit" über den angeblichen Kampf gegen Rechts. "Mit ausgestreckter Hand"

Nach dem aus­führ­li­chen Lobgesang auf Giorgia Meloni am 23.5.24 (s. hier) folgt am 29.5.24, dies­mal auf der Titelseite der "Zeit", der Rat an "die Mitte", mit den euro­päi­schen Rechtsradikalen zu koope­rie­ren. Mariam Lau sieht "ein poli­ti­sches Erdbeben", das Europas extre­me Rechte erschüt­te­re. Der Grund ist der Rauswurf der AfD aus der rechts­extre­men Fraktion Identität und Demokratie (ID) im Europaparlament. Der Gedanke eines tak­ti­schen Manövers zu einem Zeitpunkt, an dem das EU-Parlament ohne­hin nicht mehr tagt, kommt ihr nicht. Sie nimmt die von ihr ver­stan­de­ne Begründung ("zu unse­ri­ös, zu extrem, zu Nazi") für bare Münze. Das paßt zu ihrer Wahrnehmung der AfD:

»Die extre­me Rechte alten Schlags – das ist die, mit der man hier­zu­lan­de bestens ver­traut ist: Ohne Verehrung für das "Dritte Reich" und sei­ne Insignien, ohne SA und SS, ohne Göring und Goebbels, ohne Holocaust-Verharmlosung, Rassenhass und Gewaltfantasien kom­men die­se Leute ein­fach nicht aus…

Der Neuen Rechten sind die­se alten Verwandten ein biss­chen pein­lich. Man gehört im Herzen durch­aus zusam­men, will aber nicht mit­ein­an­der gese­hen werden…

Für die Neue Rechte ist nicht die Linke der Feind Nummer eins – son­dern der Liberalismus, die Globalisierung, der "gro­ße Austausch", wie sie die irre­gu­lä­re Massenmigration nennt. Sie hat ein­fach kei­ne Zeit für Goebbels…«

Die schlich­te Darstellung mag aus der Sicht einer ver­mut­lich Liberalen schlüs­sig sein. Merkwürdig nimmt sich ihre Schlußfolgerung aus. Sie hängt damit zusam­men, daß sie die "irre­gu­lä­re Massenmigration" eben­so für ein Verhängnis hält, die aber doch bit­te ange­mes­sen benannt wer­den soll.

Die Frage jetzt

»Die Frage ist jetzt, wie die ande­ren poli­ti­schen Spieler mit dem offe­nen Spalt im rech­ten Lager umge­hen sol­len. Sozialdemokraten und Grüne fin­den, der Unterschied zwi­schen alter und Neuer Rechter sei nicht der Rede wert, alles gleich braun. Bundeskanzler Scholz hat nun sogar recht unver­hoh­len von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ver­langt, sie sol­le ihre Lockerungsübungen gegen­über der ita­lie­ni­schen Ministerpräsidentin unter­las­sen – sonst wer­de man sie nicht bei der Wiederwahl unter­stüt­zen.«

Das hat Scholz nun so nicht gesagt (s. hier). Und hät­te er es getan, wäre es unglaub­wür­di­ges Wahlkampfgeplänkel, nach­zu­le­sen im genann­ten Artikel der "Zeit" vom 23. Mai. Erinnern wir uns an die strah­len­den Gesichter:

tages​schau​.de (22.11.23)

Noch Anfang 2023 wur­de auf zdf​.de fast schon Empörung zur Schau getragen:

"Zu den wich­tig­sten Themen ihres Treffens gehör­ten die Migration in die EU und der Krieg in der Ukraine", ist dort zu lesen. Beim zwei­ten Punkt herrscht völ­li­ge und beim ersten nahe­zu voll­stän­di­ge Übereinstimmung.

Von der Leyen "smart"

»Von der Leyen und ihre Europäische Volkspartei (EVP) hin­ge­gen wol­len sich den Zwist im rechts­extre­men Lager zunut­ze machen. Wer pro EU, pro Ukraine und für den Rechtsstaat sei, so hat die Kommissionspräsidentin signa­li­siert, mit dem kön­ne sie ins Geschäft kom­men. Das ist nicht nur smart mit Blick auf ihre wack­li­ge Wiederwahl. Es zwingt die extre­me Rechte, wenn es gut läuft, auch zu Konzessionen, pein­li­chen Verrenkungen und Dementis, die sie in den Augen der ganz Treuen zu poten­zi­el­len Verrätern machen…«

Inhaltlich ist kein Unterschied zwi­schen der Position von der Leyens und der von Scholz erkenn­bar. Interessant ist, was Frau Lau für smart hält, nach­dem sie gera­de erklärt hat­te, für die Neue Rechte sei der Feind Nummer eins der Liberalismus. Woher nimmt sie die Erwartung, die extre­me Rechte wer­de Konzessionen machen, jeden­falls "wenn es gut läuft"?

Die Union, lobt die Autorin, geht "den rech­ten Rand... offen­siv an – die einen mit einem Schuss vor den Bug, die ande­ren mit der halb aus­ge­streck­ten Hand". Das sei in Thüringen erfolg­reich gewe­sen: "Für den Herbst sind das kei­ne schlech­ten Vorzeichen."

11 Antworten auf „Die "Zeit" über den angeblichen Kampf gegen Rechts. "Mit ausgestreckter Hand"“

  1. Ich blei­be dabei: die AfD ist gezielt geför­dert wor­den, von der Querfront (CSUCDUFDPSPDGRÜNETeile der Linke) um
    a) Demokratiesimulation zu erzeugen
    b) gut/​böse Schema durchzuziehen
    c) die Wähler in die Urne zu rich­ti­gen zu treiben
    Aber viel wesent­li­cher: räääächts der AfD wird knall­har­te rech­te Politik gemacht und nie­mand wehrt sich weil die ehe­mals MitteLinksLiberalen mas­sivst damit­be­schäf­tigst sind gg rääächts zu agie­ren … mit dem Establishment!!
    (und­vor lau­ter reli­giö­sem Eifer mer­ken sie ihre Instrumentalisierung nicht!!)
    (dar­an mer­ke ich den Bildungsnotstand der zertifiziertGebildeten: innen hohl und außen PseudoBücherregale)

    Mit Schröder/​Fischer kipp­te unser gesam­tes poli­ti­sches 'Dasein' nach rechts! (man müss­te durch­aus dar­über schwur­beln ob Schröder/​Fischer nicht des­we­gen 'erwählt' wur­den. Banden sie doch durch ihre ReGIERung jed­we­de Kritik und sie erfüll­ten neben­bei die feuch­ten Träume CDUFDPs und des WirtschaftsEstablishments)

  2. "Die extre­me Rechte alten Schlags – das ist die, mit der man hier­zu­lan­de bestens ver­traut ist: Ohne Verehrung für das "Dritte Reich" und sei­ne Insignien, ohne SA und SS, ohne Göring und Goebbels, ohne Holocaust-Verharmlosung, Rassenhass und Gewaltfantasien kom­men die­se Leute ein­fach nicht aus…"

    Wie hät­ten Röhm, Strasser, Hess .…. etc. etc, das wohl gefun­den. Im "Widerstand gegen Hitler"? Kann mal eben Eine/​r die Namensliste von den Nazis der 2. Reihe fort­füh­ren? Zynismus muss ja nicht hilf­reich sein, kürzt aber ab was ich zum Ausruck brin­gen möch­te. Und war­um "2. Reihe"? – Wie war denn das mit dem Rüstungsminister.

    Hitler war ganz klar und ohne Umschweife, direkt-anti­li­be­ral – Nicht nur der Rede nach! Das weiss Herr Scholz. Natürlich!

    Und wel­che Partei hat mas­siv inter­na­tio­nal­ste Völkerverständigung betrie­ben – München, drei­ssi­ger Jahre? – Hmmmmm? Wo sind denn die Lehrer.

    Was viel­eicht vie­len derer die "nicht sehen wol­len" zur Hülfe gerei­chen könn­te. Seht Euch/​Innen mal die Chronologien – zeit­lich! – etwas genau­er an. Wann war "Internationalismus", wann war "Holocaust", wie hoch waren die Zahlen zu wel­chem Zeitpunkt. Nur ein klei­ner Denkanstoss.

    Nutzen für die Zeitgeschehen: Man kann sich abzäh­len auf wel­cher Ebene die "Machtübernahme" läuft, und wie lan­ge es noch dau­ert. Das ist der Punkt, an dem "Die Maske" (welch Vergleich) den tak­ti­schen Nutzen verliert.

    @aa: Meiner Meinung nach hät­ten Sie das Interview mit Krah bes­ser doch gesetzt. Kommentiert kommt es für uns wesent­lich bes­ser als so. Meine Meinung! Er ist wesent­lich schlech­ter als er sel­ber denkt. Das muss man nicht ver­heim­li­chen. [glau­ben sie mir ein­fach ;-)] Egal, es "läuft" auch so. Hätte es anders bloss bes­ser gefunden.

      1. @aa: Wir leben in "wir­ren" Zeiten. Natürlich ist es für mich schwer "objek­tiv" zu beur­tei­len, aber ich schät­ze mal dass "Realitäten" im Gegensatz zu Spinnereien (Fachkräftemangel, CO2, Seuche, Endzeit, Putin hat kei­ne Atomwaffen .….) hin und wie­der mal durchschlagen.

        Ich habe zu "Krah", sein Interview bei "Jung und Naiv" ver­linkt, weil ich es (nicht ihn) für beach­tens­wert hal­te. Es ging wohl irgend­wo in den Weiten des www ver­lo­ren. Er bezieht dar­in per­sön­li­che Positionen. Jung ist mei­nes Erachtens (fach­lich) bes­ser als er dar­ge­stellt wird – wenn auch gna­den­los opprtun!

        Das hier jetzt als "wirr" abzu­tun und das öffent­li­che state­ment des M. Krah zu zen­sie­ren ist – mit Verlaub – "ten­den­zi­ös". Dann hät­ten Sie doch kon­se­quen­ter­wei­se den ver­meint­li­chen "Unfugpart" nicht ver­öf­fent­licht – oder? Es soll kei­ne Beschwerde sein, eher eine klei­ne Verteidigungsrede.

        Zur poli­ti­schen "Hochzeit" zwi­chen Sozialdemokratie und den Faschisten, wie sug­ge­riert und sehr vor­aus­schau­end ange­pran­gert: Weil mir das stän­di­ge Rechtsframing und Nazibezichtigen von demo­kra­ti­scher Kritik – aus­ge­hend von deut­schen Regierungspolitikern – kräf­tig auf den Sack geht, möch­te ich doch mal Anstoss geben dass deren "Nazierbe" (deut­scher Regenten) an alle "Volksparteien", zu nicht unbe­trächt­li­chen Brocken über­ge­gan­gen ist. Mietlaeufer?

        Eingangszitat: "Die extre­me Rechte alten Schlags – das ist die, mit der man hier­zu­lan­de bestens ver­traut ist: …"
        Natürlich WISSEN DIE es. Aus erster Hand sozu­sa­gen. Von den Millionen von "Mitläufern" natür­lich. Mal ehr­lich, muss ich mir Steinmeiers Beleidigungen anhö­ren, nur weil er exklu­siv für ÖR-Reden bezahlt wird? Wir könn­ten natür­lich ver­su­chen, es ver­nünf­tig auszudiskutieren .…… ????

        Ich fra­ge mich immer bloss, wer ist hier "wirr", und wer will das noch toppen.

        Es gibt im Justitzbereich einen Sachverhalt. Wenn der Nachbar zu Ihnen nach­weis­bar "A.……ch" sag­te, wären Sie in der Lage es pro­zes­su­al zu berei­ni­gen. Sagen Sie aber ad-hoc nach­weis­bar "A .…. ch" zurück, hebt es sich auf. (lai­en­haft for­mu­liert) Dann wird es kei­nen Spruch wg. "Beleidigung" geben. Sehen sie sich mal an was der­zeit in den alter­na­ti­ven Medien "anläuft".

        Aber ich gebe ger­ne zu dass ich hier stark abge­kürzt, und unvor­teil­haft "ange­führt" habe. Weder bin ich "Schreiber" noch "Historiker".

        Liebe Demokraten, Lupenreine und Mitläufer! Sollte ich Ihre Gefühle ver­letzt haben, so tut es mir ehr­lich Leid. Das ist auch ganz klar kei­ne Persi(f)lage.

        Mich kotzt bloss die­se "Halbseidenbräunung" etwas an. Es ist aber auch nicht gera­de leicht wenn man ger­ne sei­ne Meinung sagen wür­de, ohne die Hälfte der Wörter benut­zen zu dür­fen. Die wol­len doch bloSS daSS wir andau­ernd Doppel"SS"e benut­zen und jedes drit­te Wort, und jeden fünf­ten Absatz vor­ab schwärzen.

        Darauf wol­len DIE raus:
        Liebe xxxxxxx/​innen, xxxxxxxxxxxss wird in Zukunft xxxxxxxxx Sxxxxxxxx, bis die Delegation zu xxxxxxSSxxxxx, und alle xxxx/​innen und xxxxxxxxx/​innen, zusam­men mit Tierschützer/​innen voll­kom­men gen­der­neu­tral xxxxxx, bis zum 3.3.20xxxx erreicht wer­den koennen.

        Aber kri­ti­sie­ren Sie mich ruhig wei­ter. Wenn ich fru­striert bin, gebe ich Bescheid. Eigentlich woll­te ich Scholz "über­le­ben" – Sieht ganz schlecht aus. 😉

        freund­li­che Grüße n. Baerlin!

            1. @VitaminC…: Wenn Menschen als Nazis gefr­amt wer­den, heißt das nicht, daß es kei­ne Nazis gibt. Mit dem Antisemitismus ist das ganz ähn­lich. Man muß schon genau schau­en, wer das spricht und mit wel­cher Intention und auch Definition.

            2. Ganz Allgemein: Die Informationsflüsse bei "Linken" sind ein­fach grau­en­haft. Findet man nicht?

              Oder schlägt etwa die Panik wild um sich? Es wür­de mich nicht wundern.

              Ein Nazi, der sich mit "Rechts" geframed (tat­säch­lich) belei­digt sieht, ist mir noch nicht begeg­net. Die mei­sten mir bekann­ten "Rechten", haben ver­mut­lich bes­se­res zu tun als Kodoroc zu lesen, geschwei­ge­denn zu posten. Ja, ein wenig "peek-a-boo" kann es geben. Das sind aber schon sehr "spe­zi­el­le Fälle". Es gibt aber auch so etwas wie ein "Ausspähen unter Freunden" – schlimm genug! (Qui Bono, oder wie das heisst – also Vorsicht!)

              Die mei­sten (Rechten) geben ihren Standpunkt ja preis. Es liegt hin und wie­der auch am Lesenden wenn was nicht klar sein soll­te. Vermutlich sind eini­ge Leute, durch "Stereotypen" etwas "über­sen­si­bi­li­siert". Die Äusserlichkeiten kön­nen halt täu­schen. Nicht nur bei den Haaren, den Kleidern, son­dern auch bei den Themen.

              Persönlich befürch­te ich, dass die Positionen der "Rechten" nur des­we­gen so gut sind, wie sie sind, weil Dummheit immer zu ihren Gunsten wirkt – sowohl die Eigene als auch die der Anderen! JA, das ist nicht sehr "kon­kret". Na Sowas?

              Ich habe selbst mal vor einer ange­mel­de­ten Demo, mit ange­mel­de­ter Gegendemo (Polizei war auch da) gestan­den, bei der sich bei­de Seiten gegen­sei­tig (!) in einem Chor anbrüll­ten "Nazis Raus!". Man glaubt man befän­de sich im Irrenhaus.

      2. Zu den Namen Oben. Die "inter­nen" Feinde Hilers, waren eben­falls Nazis.

        @aa:

        Zum Einwand: Hitler und Goebbels müs­sen Sie nicht rechts framen. NEIN – Das taten die­se selbst.

        Also wie­der­holt: Die "Altparteien" soll­ten das Alles bes­ser wis­sen. Von den Millionen von "Mitläufern" in der BRD und in ihren Parteien – aus erster Quelle, qua­si! Denke dass die Mitläufer mil­lio­nen­fach viel zu erzäh­len hat­ten, aus dem drit­ten Reich. Komisch dass den­noch so wenig "Aufgeklärt" wur­de. Fast Seltsam!

        Deshalb muten mich die­se Fingerzeige gegen AFD'rn immer etwas befremd­lich an. Vieleicht soll­te ich sagen "nicht über­zeu­gend", wäre das ver­ständ­li­cher? Tut mir Leid. Bin ich jetzt verdächtig?

  3. So viel zum Thema "Geheimtreffen".

    "Bilderberg-Konferenz 2024: Deutscher Justizminister und Kanzleramtsminister auf Teilnehmerliste mit NATO-Generalsekretär – Journalisten ver­schlie­ßen die Augen
    31. Mai 2024; Marcus Klöckner"
    https://​www​.nach​denk​sei​ten​.de/​?​p​=​1​1​6​012

    Eine Aufarbeitung ala Correctiv wäre ein Brüller. Immerhin steht die ver­meind­li­che Planung und Durchführung eines dro­hen­den 3. Weltkrieges im Raum.

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