Britische Kinder wurden gezielt infiziert

Unter die­sem Titel ist am 20.5.24 auf faz​.net (Bezahlschranke) zu lesen:

»Durch die Verabreichung ver­un­rei­nig­ter Blutkonserven sind in Großbritannien min­de­stens 30.000 Patienten infi­ziert wor­den, rund 3000 star­ben an den Folgen der Infektion. Das sind die Schlüsseldaten einer unab­hän­gi­gen Untersuchung, die in den ver­gan­ge­nen vier Jahren das Ausmaß ermit­tel­te, in dem zwi­schen Anfang der Siebziger- und Anfang der Neunzigerjahre des ver­gan­ge­nen Jahrhunderts über­wie­gend wis­sent­lich Blutprodukte ver­wen­det wur­den, ­obwohl sie mit Aids- oder Hepatitis-C-Erregern ver­seucht waren…

Nach den Angaben der bri­ti­schen Unter­suchung war das Verhängnis in Großbritannien beson­ders groß, weil dort der ­Bedarf an Blutprodukten nicht voll­stän­dig durch eige­ne Spender gedeckt wur­de, son­dern auch auf ­Importe aus den Vereinigten Staaten zurück­ge­grif­fen wur­de, die häu­fig auch von Risikogruppen, etwa ­Gefängnisinsassen, stammten…

Unter ande­rem zeig­te sich, dass bei­spiels­wei­se Kinder mit Gerinnungs­störungen gezielt mit kon­ta­mi­nier­ten Blutprodukten behan­delt wur­den, um sie in wis­sen­schaft­li­che Studien ein­schlie­ßen zu kön­nen, die sich mit den Folgen der Infizierungen befassten…

Der frü­he­re kon­ser­va­ti­ve Gesundheitsminister Jeremy Hunt gab in sei­ner An­hörung vor der Untersuchungskommission an, ihm sei­en noch 2012 die Todes- und Krankheitsfälle als „unver­meid­bar“ geschil­dert wor­den. Hunt sag­te, die Fälle zeig­ten, wie staat­li­che Institutionen „ihre Reihen um eine Lüge her­um schlie­ßen“ könn­ten. Er nann­te es „ein gro­ßes Demokratieversagen“, dass es so lan­ge gedau­ert habe, bis die Wahrheit über den Umgang mit den ver­seuch­ten Reserven ans Licht gekom­men sei.«