In einem früheren Beitrag wurde die Frage gestellt, welche Auswirkungen der massive Testbetrug auf die "Inzidenzen" hatte. Ein Kommentar stellte kritisch fest, daß in letztere lediglich PCR-Tests eingingen. Doch ist das wirklich so?
Der Krisenstab des RKI diskutierte noch am 5.10.20:
»Zur Meldepflicht: was für Konsequenzen hat ein positives Antigentest-Ergebnis, sollen GA das erfahren und bereits erste Maßnahmen ergreifen?
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- Bei den aktuellen Prävalenzen in der Bevölkerung ist der pos. Vorhersagewert sehr schlecht. 2/3 aller pos. Proben könnten in PCR nicht bestätigt werden. Deshalb sollen GA nicht aufgrund von Antigentests tätig werden. Eine Bestätigung durch PCR ist nötig.
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- GA brauchen hierfür klar definierte Anweisungen und gute Begleitmaterialien.
- Ergebnisse von Antigentesten sind meldepflichtig, auch Arztpraxen haben Meldepflicht. Über Falldefinition kann geregelt werden, dass nur bei positiver PCR-Bestätigung die Person als Fall betrachtet wird.«
my.hidrive.com, Dok. 288, 5.10.20
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GA steht für Gesundheitsämter. Daß die "Aussagekraft von Antigentests umstritten" war, liest man verschiedentlich in den Protokollen, so am 2.11.20.
Am 13.11.20 findet sich diese Aussage:
ECDC = die EU-Agentur European Centre for Disease Prevention and Control
Drei Tage später heißt es hingegen wieder: "Außerdem soll jeder positive Antigentest mit einer PCR bestätigt werden." (my.hidrive.com, Dok. 324, 16.11.20). Zur Qualität der Tests liest man am 23.11.20: "Antigentests wurden an symptomatischen und nicht an asymptomatischen Patienten validiert." (my.hidrive.com, Dok. 330, 23.11.20). Dennoch lauteten die Empfehlungen von Politik und Medien umsatzfördernd wie zu Mißbrauch einladend stets: Teste sich, wer kann.
Antigennachweis soll in Falldefinition aufgenommen werden
Nach wenigen Tagen wird das vorliegende Wissen ignoriert:
Dem eigenen Wissen zuwider liebäugelt das RKI mit der Falldefinition des ECDC, obwohl am 30.11.20 bekräftigt wird: "Rolle von Antigentesten müsste anhand von Daten überprüft werden, keine sehr gute Datenlage dazu" (my.hidrive.com, Dok. 336, 30.11.20).
Das Machtspiel zwischen Hardlinern und evidenzorientierten Gemäßigten geht am 9.12.20 weiter. Darunter leidet auch die Rechtschreibung:
Im gleichen Protokoll wird erkennbar, worum es geht:
»Diskussion: Ggf. kommt es durch verändertes Testen und Antigenteste zu Überschätzung der Positivrate, es findet eine Vorselektierung statt, die zu höheren Positivenraten bei PCR führt«
Ansonsten wird es schwer mit Maßnahmen in Schulen oder Altenpflegeheimen
Noch mehr Klartext findet sich am 14.12.20. Die Zahlen müssen hoch, "um Maßnahmen in Schulen oder Altenpflegeheimen einleiten zu können":
Naiv nimmt sich – wenige Tage vor Start der "Impfkampagne" – diese Frage aus:
»Wie kommt es zu dem sehr hohen Positivenanteil bei >80 Jährigen, obwohl Ältere sehr compliant bei den Maßnahmen sind? Liegt das an einer massiven Vorschaltung von Antigentests?«
my.hidrive.com, Dok. 360, 16.12.20
Ähnlich wirkt die Frage zur selbst herbeigeführten "Überlastung des Gesundheitswesens":
»Fällt im Vergleich zur 1. Welle durch Antigentests viel
Personal aus? Gibt es Informationen dazu, dass unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen weiter gearbeitet wird?«
my.hidrive.com, Dok. 364, 6.1.21
Problem: Auch "Geimpfte" werden positiv getestet
Verblüfft wirkt man im Krisenstab, was aber zu keinen Konsequenzen führt:
»Viele Anfragen zum Impfen in Seniorenheimen: manche impfen
nicht, wenn es 1 Fall gibt -> FG33 & FG37 haben Empfehlungen entwickelt: es soll in jedem Fall geimpft werden, da selbst 1 Dosis positiven Effekt hat
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- Antigentests nach Impfung
o Bei manchen Geimpften sind Antigentests 2–3 Tage nach
Impfung positiv«
my.hidrive.com, Dok. 366, 8.1.21
- Antigentests nach Impfung
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Noch am 27.1.21 stellt man fest: "Es gibt keine flächendeckenden Informationen über Antigentests… Mit einem Antigennachweis kann keine Diagnose gestellt werden. Ein positiver Antigentest ist Anlass für PCR-Test, definiert nur einen Verdacht und einen möglichen Hinweis auf Infektiosität." (my.hidrive.com, Dok. 382, 27.1.21).
Die folgende Information hat vermutlich die breite Öffentlichkeit nicht erreicht: "Dass nur 116 von 442 Antigentests bestätigt wurden, sollte in Bulletin Artikel eingebaut werden." (my.hidrive.com, Dok. 400, 17.2.21).
Und auch das war eher kein Allgemeinwissen:
Während allenthalben neue Wellen beschworen wurden, gab es bei den POCT ("Point-of-Care-Testing", also Tests in Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen etc.), einen lächerlichen Anteil von positiven Antigentests. Der wurde noch einmal halbiert durch die PCR.
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Update:
Wie hirnrissig "Teststrategie" und die Datenerhebungen waren, ist hier ganz gut ("seriös") dokumentiert
https://www.ecdc.europa.eu/en/publications-data/covid-19-testing
Mal waren Antigentests dabei, mal nicht, und der Allgemein-Disclaimer in diesem Dokument
https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/covid-19-variable-dictionary-and-disclaimer-weekly-testing-data.pdf
"based on data collected by the ECDC Epidemic Intelligence from various sources and are affected by the local testing strategy,
laboratory capacity and the effectiveness of surveillance systems."
verdeutlicht bereits den Irrsinn, der mit diesen Daten veranstaltet wurde:
sogenannte "Inzidenzen", die je nach Land (und Bedarf?) dadurch hoch- (und auch runter-) getrieben wurden.
(ich glaube mich auch daran zu erinnern, dass sogar die FDP relativ früh darauf hingewiesen hatte, dass die "Vorsortierung" durch die Antigentests ebenfalls zu einer künstlich hochgetriebenen "Inzidenz" führe – was allerdings leider nicht zu der naheliegenden Forderung führte, den Schwachsinn einfach zu beenden).
Da man wohl mit mathematisch Unbedarften rechnete, ließ sich sogar die Letalität mittels hoher Testzahlen senken.
Bis heute werden Auszüge aus dieser Statistik von besonders dreisten Propagandisten gerne verwendet:
https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/
Um mal nur bei der EU zu bleiben: dass die Letalität im testwütigen Zypern nur bei 0,2%, im eher sparsamen Bulgarien aber bei 2,9% lag, wird von diesen sogar mit der unterschiedlichen Akzeptanz der "Maßnahmen", "Impfquoten" oder gar den besseren oder schlechteren Gesundheitssystemen begründet.
Da Einfalt seit fast 4 Jahren zur Staatsdoktrin zu gehören scheint kommen sie damit durch jede Endredaktion.
Auch interessant:
"Die RKI-Files zeigen: Die Regierung hat uns belogen"
"Das RKI hat, vermutlich im Auftrag der Regierung, die Bevölkerung belogen. Denn die PCR-Tests waren ungeeignet, irgendwas zu begründen, und die Verläufe der IgG-Positiven, vom RKI selber veranlasst, zeigten das bereits früh und sehr genau. Wir wissen heute: nur 13,5 % der positiv Getesteten wurden auch klinisch infiziert und zeigten eine immunologische Spur dieser Infektion. Alle anderen haben diese Infektion entweder folgenlos weggesteckt oder die PCR-Tests waren falsch positiv.
Diese Debakel müssen öffentlich, transparent und ehrlich aufgearbeitet werden. "
https://harald-walach.de/2024/04/17/die-rki-files-zeigen-die-regierung-hat-uns-belogen/
@aa, Tsss, Kassandro: wiederhole hier – https://kodoroc.de/2024/04/25/ethikrat-lehnt-impfpflicht-ab/#comment-759 – das war das RKI Link: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/AK-Studien/Ergebnisse.html :
Da ist die Entwicklung der Seroprävalenz dagestellt, soweit man in DE Studien gemacht hat. Und die Zahlen sind kombiniert aus sog. 'Impfung' und natürliche 'Infektion', das kann man getrennt feststellen. In 6–7/21 war sie lt. RKI bei ca. 72%, in 9/21 bei ca. 88%, in Ende 12/21 bei Erwachsenen bei ca. 92%. Das ist auch nicht verwunderlich, siehe hier zum Vergleich die Entwicklung Seroprävalenz Schweiz: https://www.corona-immunitas.ch/aktuell/seropravalenz-in-der-schweizer-bevolkerung-nach-der-5-testphase/ .
-> Weiter unten zeigt das RKI daher eine Untererfassung der gemeldeten Fälle von 4–5 meist bei Erwachsenen und 6–8 bei Kindern auf. D.h. mit den PCR plus paar Antigen wurde weniger als 20% der 'Infizierten' 'entdeckt'.
-> das ist das gleiche was Stanford Prof Ioannidis mehrmals mit Studien gemacht hat und damit aufgezeigt hatte, die Mortalitätsrate ist viel niedriger, vgl. z.B. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/eci.13554
-> die Antigentests von denen bei der Inzidenz die Rede ist sind doch nur diejenigen wenigen, welche an ein paar Leuten gemacht wurden die sich so testen liessen, die Grundgesamtheiten sind doch verschieden und nicht repräsentativ. Die Studie lt. Walach halte ich für fraglich daher, habe aber nur den Text von Wallach überflogen.
-> Dass die ganzen Inzidenzwerte mit PCR und ggf ein paar wenigen Antigentests nur Mäusekino waren und nie das Infektionsgeschehen darstellten, das sagt RKI DE und Corona Immunitas CH schon immer offiziell auf den Webseiten dazu und spezifischen Stellungnahmen, genauso wie Ioannidis.
-> Dass die 'Corona Kritiker' – wie auch scheinbar hier, aber auch tkp etc. – das nicht kapieren, das ist seit langem ein Trauerspiel…was damit zusammenhängt mE, dass diese in Tagebuchform publizieren, nicht thematisch upgedated, immer nur 'medienbegleitend' und andere zitierend sowie kommentierend agieren und nur auf 'anerkannte Gleichgesinnte' oder 'Feindfiguren' reagieren…das ist ein Trauerspiel…
@A‑w-n‑n: An der Kritik der der Arbeitsweise der kritischen Portale ist etwas dran. Eine Auswertung von Prävalenzen anstelle der Ergebnisse der (durchaus problematisierten) politisch inspirierten Teststrategien WÄRE sinnvoll.
Ein Problem besteht darin, daß das RKI planvoll eine Datenerhebung dazu verhindert hat. Die genannte Webseite ist Zeugnis des Desasters. Es werden zusammengestoppelte Untersuchungen zitiert, die "in unterschiedlichem Maße die Alters- und Geschlechtsverteilung der Bevölkerung, die Testgüte (Sensitivität und Spezifität des Antikörpertests) sowie den Rückgang der Antikörper über die Zeit (sogenanntes Waning)" berücksichtigen. Benannt wird die Möglichkeit, durch die Wahl entsprechender Tests festzustellen, ob Antikörper durch eine Infektion oder die "Impfung" entstanden sind. Wenn stattdessen die "Abfrage des Impfstatus" verwendet wird, handelt es sich um Vertuschung. Das Konstrukt von "Personen, die geimpft sind, aber noch keine Infektion durchgemacht haben" ist lächerlich. Methodisch grottenschlecht und auftragsgemäß eine Lobeshymne auf die "Impfungen" ist die einzige größere "Studie Corona-Monitoring bundesweit (Welle 2)" – https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/lid/Factsheet-CoMoBu-Welle‑2.pdf?__blob=publicationFile.
@aa: das stimmt völlig bzgl. Güte Datenerhebung. Aber es ist doch enorm, was man dennoch daraus ersehen kann, auch nach RKI offiziell. Und die Zwischenstände waren laufend auf der RKI Website. In der Schweiz liefen die Seroprävalenzstudien besser, wurden aber auch nicht gross berichtet, diese kann man dazu nehmen für Gesamtbild.
Die 10% 'aus Infektion' – und diese sei aus Fragebogen und Antikörpertests – bei 92% der Erwachsenen Seroprävalenz Ende 2021 lese ich so: lt. Statistisches Bundesamt war Impfquote Erwachsene per 13.12.2021 bei ca. 84% und 'vollständig 2x geimpft' war ca. 80%. Damit war die Seroprävalenz bei den Ungeimpften bei ca. 50%, was mit einer Studie – auswendig in Sachsen 9/21 mit ca. dort 38% im Spätsommer – zusammen stimmig erscheint. Die tatsächliche Immunität liegt dann über 50%, da nach einiger Zeit die Antikörper nicht mehr festzustellen sind und dafür T‑Zellen-Immunität besteht. Plus evtl. Kreuzimmunität wenn diese in den Antikörpertests nicht enthalten ist. Und da auch ohne Antikörper über 90% symptomlos geblieben waren, war es eh egal…
5‑fache Untererfassung sagt ja schon dass bei 80% nicht getestet wurde mit PCR, wohl weil ohne Symptome gar nicht zum Testen gegangen. Von den PCR Testpositiven waren aber wiederum 80% symptomlos, deshalb ja auch die niedrigen %-Sätze der Covidpositiven unter den Symptomatischen mit grippeähnlichen Erkrankungen lt. Sentinell…
Es macht doch keinen Sinn, dies zu ignorieren, wenn selbst das RKI zu dieser Aussage Unterfassung kommt, nur weil die Zahlenerhebung besser hätte sein können. Übrigens: das Wording vom Fazit Seroprävalenz ist eine Sache, die Zahlen sprechen aber eine klare Sprache…
Nochmal: die Antigentests lt. RKI Files hier, bei der Inzidenz, sind doch nur gemeldete, basieren auf denjenigen die 'zufällig' gemacht wurden. Die Grundgesamtheit 'Anzahl und Identität der Testpersonen' ist weder identisch zu der bei PCR Tests (weshalb die Studie lt. Wallach fraglich ist), noch ist sie repräsentativ für die Bevölkerung. Damit sagt das nichts aus über das tatsächliche Virengeschehen. Bei den Antigen-Seroprävalenzstudien wurde aber repräsentativ(er) getestet, daher zeigten nur diese eine Indikation des tatsächlichen Virengeschehens oder 'Epidemieverlaufs' (der weit überwiegend symptomlos verlief), diese Seroprävalenzen wurden nie für die Inzidenzen oder Wieler Updates etc verwendet, obwohl nur diese Aussagekraft hatten. Die PCR Tests plus paar von Leuten gemachten Antigentests waren immer nur Mäusekino und von vorneherein politisch…das sagt das RKI auch 'offiziell' gewissermassen (analog Prof Ioannidis), nur verwendet es den Begriff 'Untererfassung' und publiziert es nur auf der Website bei Seroprävalenz – wo es sachlich auch hingehört – und es gibt keine Pressekonferenz dazu und keine Nachrichten in den Standardmedien; und deshalb auch keine Artikel bei den alternativen 'Coronaskeptikern', weil es für letztere zuviel ist sowas offizielles auf ner Behördenwebsite nachzusehen und selbst als Artikel zu verarbeiten und man nur widerkäut was 'Kritikerkoriphäen' schon publiziert haben oder Wieler und Drosten zum Thema gemacht haben, nicht aber was kein Thema war, oder?