Wenn das jemand so seriös wie ein Tagesschau-Sprecher in besseren Zeiten verkündet, muß es wohl wahr sein.
Doch wie nicht selten liegen bei Stefan Homburg Wahrheit und Irrtum eng beieinander. In seinem Video "RKI löscht Risikobewertungen" vom 17.4.24 (youtube.com) gibt es dennoch Interessantes zu erfahren.
Er hat sich den Verlauf des vom RKI verkündeten Risikos angesehen und es mit den "Infektions"-Kurven des gleichen Instituts verglichen. In der Zusammenschau sieht das so aus:
Gut erkennbar ist, daß die Einstufungen in keiner Weise mit den behaupteten "Erkrankungen" zu tun haben. Auch die Diskrepanz von gemeldeten "Fällen" (gelb) und Meldungen über den "Erkrankungsbeginn" (blau) fällt ins Auge.
Die zweite Grafik entstammt dem letzten Wochenbericht, den das RKI am 8.6.23 veröffentlichte. Die erste hat Homburg aus Dokumenten zusammengestellt, die den Titel "Risikobewertung zu COVID-19" tragen. Diese sind in der Tat seit Anfang 2023 von der RKI-Seite verschwunden, aber über web.archive.org zu rekonstruieren. Ihren Aufbau zeigt Homburg anhand einer Datei aus dem April 2020 (es gibt sie dort für elf verschiedene Tage). Nicht in allen Dokumenten wird das Risiko explizit bewertet, allerdings in den meisten. die ich überprüft habe (es sind hunderte vorhanden). Dabei finden sich, begleitend zur "Impfkampagne" solche fulminanten Fehlinformationen wie am 17.11.21:
»Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein. Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat eingeschätzt, steigt aber mit zunehmenden Infektionszahlen an. Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern.«
web.archive.org
Homburg irrt mit der generellen Feststellung, die Risikobewertungen des RKI seien gelöscht. Das ist zwar richtig für die genannten Dokumente. Sie werden allerdings, jedenfalls bis zum Sommer 2021, in den täglichen Lageberichten des Instituts aufgeführt. Diese sind zu finden über die Suchfunktion (rki.de).
Noch einen anderen Punkt hat Homburg falsch im Gedächtnis. Zu den Affenpocken meint er, sie kamen "kaum in die Medien", die von der WHO ausgerufene Pandemie "ist von Deutschland ignoriert worden". Daß es durchaus mediale Hysterie und nicht zuletzt so teure wie überflüssige Bestellungen von Pocken-Impfstoffen (!) gab, ist u.a. nachzuvollziehen mit: