Es sind solche Werke der Dämonisierung und Tatsachenverdrehung wie die unter obigem Titel am 30.1.24 gezeigte "Recherche" des SWR, die mit verantwortlich sind für Polarisierung und Radikalisierung.
Zur plumpen Technik gehört die Darstellung tatsächlich unterirdischer Positionen aus der Corona-Kritik, mit der die Kritik insgesamt delegitimiert werden soll:
Die Frage, wie denn bloß die eigentlich gewünschte Aufarbeitung der Coronapolitik gelingen soll bei solchen bösen Buben im Spiel, ist scheinheilig und demagogisch. Wie beim ganzen Themenkomplex werden für die "Impfungen" eindeutig die Voraussetzung benannt: Sie waren gut und sinnvoll, die paar Todesopfer laut Paul-Ehrlich-Institut zeigen ihre Sicherheit, wer Fragen dazu stellt, ist Verschwörer und kann aus seinem Weltbild nicht heraus. Leider, leider müssen die Gesellschaft und ihre mutigen AufklärerInnen deshalb zuvörderst den Kampf gegen die kleine radikale Minderheit führen, zum Schutz unserer Demokratie.
Dumm für die medialen VerfassungsschützerInnen* ist, daß sich diese Nummer totläuft. Die Verschwörungsideologie, wonach mit Bauernprotesten und großen Streiks, kritischen Fragen zum Ukraine- wie zum Gaza-Krieg, aus dem ideologischen Ruder laufender Berlinale und Marginalisierung der Ampel-Parteien nicht etwa existentielle Probleme des gegenwärtigen Kapitalismus ausgedrückt werden, sondern Dunkelmänner geheimnisvoll die Fäden ziehen, wird immer unglaubwürdiger.
Nach Doku über radikale Querdenker: Hass und Hetze gegen SWR-Journalisten
Ein Artikel unter dieser Überschrift auf zvw.de zeigt, daß die öffentlich-rechtlichen Medien ganz ähnlich wie die AfD das Handwerk verstehen, sich als Opfer zu inszenieren. Natürlich gibt es die erwarteten dümmlichen und aggressiven Kommentare und Drohungen in den "sozialen Medien". Es ist müßig zu fragen, wer da angefangen hat mit Haß und Gewalt. Die Stimmen drücken eine Verrohung der politischen Sprache aus, die nicht nur im Internet stattfindet und die als Spaltungsinstrument von oben gefördert wird.
Aufschlußreich ist die Darstellung des SWR-Chefredakteurs, die in dem Artikel zitiert wird. Zunächst teilt er mit, daß es Zuschriften und Programmbeschwerden gegeben habe "in einer anderen Dimension, als es sonst üblich sei". Dann erklärt er – wie stets bei ähnlichen Versuchen bemerkt er nicht, daß er das eigene Verhalten beschreibt –:
»Dass man Lisa Hüttl und Nino Seidel persönlich attackiere, sei Teil einer Strategie der gezielten Einschüchterung. „Man geht auf das Individuum, macht sie ganz persönlich verantwortlich und stellt sie an den Pranger.“ Dass so ein Beitrag redaktionell begleitet und abgenommen sowie juristisch geprüft werde, werde bewusst weggelassen. „Die persönliche Attacke scheint aus Sicht der Querdenker-Szene erfolgreicher zu sein.“…«
Um dann wie im Wahn fortzufahren:
»„Es ist ja nicht so, dass etwas unter den Teppich gekehrt wird, im demokratischen Rahmen findet ja eine Aufarbeitung der Corona-Zeit statt“, sagt der SWR-Chefredakteur. Das habe nicht zuletzt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier deutlich gefordert…
„Wir haben versucht, uns mit den Kritikpunkten der Impfgegner zu befassen und ihren Aussagen auf den Grund zu gehen.“ Dazu habe man, wie im Journalismus üblich, Experten befragt und transparent gemacht, warum diese über Expertise verfügen – zum Beispiel das Paul-Ehrlich Institut, das Impfschäden dokumentiere. Das sei die Grundlage journalistischen Handwerks…«
Frau Hüttl kann in Fragen von Protest und Widerstand auch gänzlich andere Akzente setzen. Im Oktober 2023 trat sie in einem Video so auf:
* Das hier zunächst fälschlich verwendete Wort "VerfasschungsschützerInnen" hatte auch seinen Reiz… Danke für den Korrekturhinweis!
Herzlichen Dank für diese neuerliche Dokumentation des bigotten Irrsinns, lieber Artur!
Ja, ich weiß – Aufklärung hin zu Emanzipation und Gerechtigkeit ist ein menschheitsgeschichtlicher Marathon …
Doch derzeit erscheint mir realistisch, dass die aktuelle Menschheit sich bereitwillig vorgenommen hat, sich in Europa auszulöschen; dass sie dabei auch die andernorts weilenden Teile der Menschheit mit auszulöschen droht, scheint ihr scheißegal zu sein.
- Wenn das die aktuelle Menschheit ist, dann ist es vielleicht besser, wenn sie das tut.
Bekanntlich hat die Evolution noch immer Neuanfänge gefunden.
Einen herzlichen Gruß aus dem Witwesk in die Runde!
Der ZVW-"Beitrag" zur "Recherche" ist lediglich ein erwartbares, weiteres Nachtreten eines Ersatzbankspielers, der es noch nicht in die Öffentlich-rechtlichen "geschafft" hat, aber sich offensichtlich zu Höherem berufen fühlt:
https://www.zvw.de/autor/?authorid=124
und sich u.a. auf (ungegenderte) "Querdenker" und (tatsächlich!) "Reichsbüger" spezialisiert hat.
Bei dieser geballten Expertise musste ich an das Zitat eines für ihn wahrscheinlich Unverdächtigen denken: „Nur weil wir den besten Hammer haben, ist nicht jedes Problem ein Nagel.“
( https://www.berliner-zeitung.de/kommentar-zu-barack-obama-metapher-fuers-geschichtsbuch-li.14819 )
Leider haben sehr viele Medienfuzzis (m/w/d) über 3 Jahre lang (und einige offensichtlich immer noch) mit ihren eigenen Hämmerchen überall emsig nach kleinen und großen Nägelchen gesucht und sicherheitshalber (in der Hoffnung auf größere Hämmer?) fast immer zugeschlagen.
Die ZVW-Variante der seriösen Berichterstattung (gute Pointe auch, wie er einem Protagonisten (Fritz Frey) die nicht ganz zutreffende Erkenntnis entlockt, dass dies "der direkte Weg in einen Glaubenskrieg“ sei.
Nö.
Da waren "wir" spätestens zu dem Zeitpunkt. als politisch(!) beschlossen worden war, dass "die Impfung der einzige Weg aus der Pandemie" sei.
Klar, um Frey zu paraphrasieren, war das, was dann "mit einer Selbstverständlichkeit in die Debatte eingeführt" wurde "eine neue Stufe an Radikalisierung" – und zwar von jenen, die über die richtig großen Hämmer verfügten!
(fleißig sekundiert durch Beiträge von A,B, und C‑Promis, Impfluenzern und in diversen "Diskussionsforen" seriöser Medien – also nicht nur in "Telegram-Schwurbel-Kanälen", wo sich neben "Radikalisierten" auch jeder Agent Provocateur austoben konnte).
Aber was soll man von dieser Spielart von Selbstgerechtigkeit halten:
Man habe die swr-Doku doch "redaktionell begleitet und abgenommen sowie juristisch geprüft", und außerdem: "Experten befragt und transparent gemacht, warum diese über Expertise verfügen"?
Ich schwanke zwischen Mitleid (über die mutmaßliche Einfalt) und der beliebten gerichtsnotorischen Floskel, dass es sich hier um eine reine Schutzbehauptung handelt.
Der letzten Absatz (des ZVW-Artikels) lese ich als unverhohlene Drohung gegen all jene, die nicht nur eine scheinheilige Steinmeier-Version der "Aufarbeitung" wollen:
"(…) sehr gut aufpassen. Und beispielsweise offensiver mit juristischen Mitteln gegen die Feinde der Demokratie vorgehen".
Noch "offensiver" als bereits ohnehin geschehen?? (z.B. gegen Ärzte – i.d.R. mit Expertise!).
Immerhin regt sich zumindest hiergegen ein bisschen bildungsbürgerlicher Widerspruch:
https://www.zeit.de/2024/09/demokratiefoerdergesetz-nancy-faeser-lisa-paus-rechtsextremismus/komplettansicht