Werden Sie Sachbearbeiter*in II Remigration in Rostock!

Haben Sie Spaß am Umgang mit "uner­laubt auf­häl­ti­gen Ausländer*innen"? Lieben Sie "kun­den­ori­en­tier­tes Arbeiten" und "siche­res Auftreten"? Dann hat die Stadt Rostock etwas für Sie:

kar​rie​re​.rostock​.de, inzwi­schen web​.archi​ve​.org

Das Welcome Center wird Ihnen bei einer gege­be­nen­falls nöti­gen Migration in die Hanse- und Universitätsstadt behilf­lich sein:

Seit dem 1.2.24 und nach­dem meh­re­re Medien berich­tet hat­ten, heißt es dort:

Dabei endet die Bewerbungsfrist am 20.2.24. An dem Unwort des Jahres hält die Stadt fest. Sie ver­steht es rein wis­sen­schaft­lich… In einer Pressemitteilung vom 31.01.2024 ist zu lesen:

»Der Begriff Remigration trig­gert gera­de sehr vie­le Menschen, weil er von Rechtsextremisten umge­deu­tet wird. Sie wol­len das Wort aus ideo­lo­gi­schen Gründen ver­ein­nah­men und umdeu­ten und mei­nen damit Pläne, Menschen zu depor­tie­ren oder zu Hunderttausenden aus Deutschland zu ver­trei­ben. Rechtsextreme wol­len die­se Absichten aber hin­ter einer Begrifflichkeit ver­stecken, die gewohn­ter klingt und von vie­len Menschen ange­nom­men wird. Der Missbrauch des Begriffs und die Verschleierung ihrer Absichten wur­de bun­des­weit erkannt und hat Demonstrationen ausgelöst…

In der Wissenschaft ist Remigration seit jeher ein Standardbegriff der Migrationsforschung. Rechtsextreme wol­len jetzt das Wort aus ideo­lo­gi­schen Gründen ver­ein­nah­men und umdeu­ten. Der Missbrauch des Begriffs durch Rechtsextremisten soll­te daher nicht dazu füh­ren, die Arbeit der Verwaltung mit den rechts­extre­men Absichten gleichzusetzen…«

Auf ber​li​ner​-zei​tung​.de heißt es am 31.1.24:

»AfD-Politiker: Remigration aus der „linken Tabuzone“ zu holen

Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Nikolaus Kramer, beton­te, die Hansestadt Rostock gehe mit gutem Beispiel vor­an und hel­fe dabei, den Begriff Remigration aus der „lin­ken Tabuzone“ zu holen.

Remigration ste­he für den Paradigmenwechsel einer jahr­zehn­te­lang ver­fehl­ten Migrationspolitik, sag­te Kramer. Sie umfasst aus Sicht des AfD-Politikers ein Bündel an Maßnahmen und Steuerungsinstrumenten zur Umkehrung der Migrationsströme und zur Überwindung der demo­gra­fi­schen Krise.

Der Fraktionschef der SPD-Landtagsfraktion, Julian Barlen, sag­te, bun­des­weit äußer­ten aktu­ell Vertreter der AfD und rechts­extre­mer Kreise die­bi­sche Freude über die Tatsache, dass die Hansestadt Rostock die Stelle eines Sachbearbeiters für Remigration aus­ge­schrie­ben habe. „Man darf die­ser rechts­extre­men Strategie der Tarnung nicht auf den Leim gehen.“ Die heu­ti­gen Rechtsextremen mein­ten mit „Remigration“ nicht recht­mä­ßi­ge Abschiebungen, son­dern schlicht­weg die Vertreibung miss­lie­bi­ger Personen, sogar sol­cher mit deut­schem Pass…«

see​bruecke​.org

Update: Wie ver­kom­men auch die Partei Die Linke in die­ser Frage ist, macht die­se Meldung deutlich:

»„Wir suchen aber weiter“
Stadt Rostock löscht Stellenanzeige für „Sachbearbeiter*in Remigration“

Rostock. In der Hansestadt Rostock hält die Diskussion über die Verwendung des als Unwort des Jahres gekür­ten Wortes „Remigration“ an. Die Stadtverwaltung schal­te­te am Donnerstag eine Online-Stellenanzeige für einen oder eine „Sachbearbeiter*in II Remigration“ im Internet inak­tiv. „Wir suchen aber wei­ter“, sag­te ein Stadtsprecher am Donnerstag.

Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) begrüß­te der­weil die Debatte um die Verwendung des Begriffes „Remigration“. „Der Begriff wird miss­braucht und hat einen Schlag weg, das kann nie­mand leug­nen. Deshalb unter­stüt­ze ich die inhalt­li­che Diskussion dazu“, beton­te sie in einer Pressemitteilung. Die Debatte kön­ne auch dabei hel­fen, die Perspektiven der Geflüchteten in Rostock stär­ker als bis­her in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken…«
rnd​.de (1.2.24)

Eine Antwort auf „Werden Sie Sachbearbeiter*in II Remigration in Rostock!“

  1. Wie?
    "Rechtsextremisten (…) wol­len das Wort aus ideo­lo­gi­schen Gründen ver­ein­nah­men und umdeuten"?

    Jeder kann nach­zäh­len, wie die Correctiv-oren "das Wort" ("aus ideo­lo­gi­schen Gründen" ??) benutz­ten (und "ver­ein­nahm­ten"?):
    https://​cor​rec​tiv​.org/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​n​e​u​e​-​r​e​c​h​t​e​/​2​0​2​4​/​0​1​/​1​0​/​g​e​h​e​i​m​p​l​a​n​-​r​e​m​i​g​r​a​t​i​o​n​-​v​e​r​t​r​e​i​b​u​n​g​-​a​f​d​-​r​e​c​h​t​s​e​x​t​r​e​m​e​-​n​o​v​e​m​b​e​r​-​t​r​e​f​f​en/ enthält
    8 mal "Remigration":
    1 mal als Zitat(?) ( = "Punkt, um den es hier heu­te gehen soll"),
    6 mal als Wiederholung (des "Punktes" – durch die Correktiv-oren? oder muss man sich das als eine moder­ne Variante des "om mani pad­me hum" vor­stel­len – wegen der "Vereinnahmung" – eine Art "Teach-in" für jene, die das dann selbst infla­tio­när "als Trigger" benut­zen sollen?),
    1 mal als Teil eines Wortes ("Remigrationskonzept", was natür­lich dann pro­ble­ma­tisch ist, wenn es sich um einen Euphemismus han­delt, der rechts­wid­ri­ge und/​oder inhu­ma­ne Praktiken schön­re­den soll).

    Das mit dem "ver­ein­nah­men und umdeu­ten" ken­nen "wir" ja zur Genüge:
    https://​nor​bert​haer​ing​.de/​l​i​s​t​e​-​m​a​n​i​p​u​l​a​t​i​o​n​en/
    als Äquivalente zum o.e. pro­ble­ma­ti­schen "-kon­zept" sind dort z.B. das "Impfangebot" und die "Freiwilligkeit" aufgeführt

    Apropos "Umdeutung":
    https://​www​.ard​me​dia​thek​.de/​v​i​d​e​o​/​v​o​l​l​b​i​l​d​-​r​e​c​h​e​r​c​h​e​n​-​d​i​e​-​m​e​h​r​-​z​e​i​g​e​n​/​r​a​c​h​e​-​f​u​e​r​-​c​o​r​o​n​a​-​w​i​e​-​w​e​i​t​-​g​e​h​e​n​-​r​a​d​i​k​a​l​e​-​i​m​p​f​g​e​g​n​e​r​/​s​w​r​/​Y​3​J​p​Z​D​o​v​L​3​N​3​c​i​5​k​Z​S​9​h​Z​X​g​v​b​z​E​5​O​T​M​w​MjQ

    Neben den übli­chen Methoden:
    "Man inter­viewe beson­ders ein­fäl­ti­ge Dödel ( = Ketzer)und stel­le die­sen die ver­ant­wor­tungs­vol­len, bedroh­ten Rechtgläubigen (z.B. Dahmen) gegenüber" -
    hat­te die krea­ti­ve Journalistin (bei der ich den Verdacht ein­fach nicht los­wur­de, dass sie haupt­säch­lich über sich selbst berich­te­te) auch noch ein paar beson­de­re Waffe(l)n im Köcher:

    - das PEI als Coronazeuge (wie? hat das tat­säch­lich 127 "Impftote" gezählt?? – denen man dann die x‑10000 von den "Impfgegnern" erwähnten/​behaupteten gegenüberstellt)

    - den "gesi­cher­ten Rechtsextremismus" (im Grunde ein alter Hut aus der Zeit des "Reichstagssturms")

    - die in der Tat bedenk­li­che (6‑minütige!!, ab Minute 23:40!!) "Instrumentalisierung" des frü­hen Todes einen 36-jäh­ri­gen Anästhesisten (wobei man sich fragt, nach wel­chen Kriterien genau die­ser "Fall" aus­ge­sucht wurde) 

    - Von 29:40 bis 23:10 "erklärt" dann ein "Extermismuseperte" war­um alles ohne­hin sinn­los ist: weil näm­lich "selbst das kon­stan­te Widerlegen" nicht dazu führt, dass von einem bestimm­ten Wahn wie­der Abstand genom­men wird. q.e.d.

    - einen Extra-Oscar ver­dient die rhe­to­ri­sche Frage (Min 34:37): "wie soll so eine seriö­se Aufarbeitung der Pandemie und Impfkampagne stattfinden?"

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