Wie bereits berichtet, wird im TOP 3 am 16.3.20 das Geheimnis um den sagenumwobenen "Signalgeber" gelüftet. Es ist nicht Bill Gates, nicht Angela Merkel und auch nicht Jens Spahn:
Worauf sich die Bewertung stützt, bleibt weiterhin offen. Wer hat da am Wochenende auf welcher Grundlage "hochskaliert"? Protokolle dazu gibt es nicht. Im Protokoll der Sitzung vom Freitag, dem 13.3.20, ist kein Wochenendtermin vorgesehen, sondern es wird die "Nächste Sitzung: Montag, 16.03.2020, 13:00 Uhr" angekündigt.
Das Dokument gibt es hier. Gelbe Hervorhebungen stammen von mir. Hier geht es nur um die bislang geschwärzten und gerade freigegebenen Stellen der Protokolle des Krisenstabs. Die Auswertungen der "1. Staffel" gibt es nachzulesen über die Kategorie _Zu den RKI-Papers (Krisenstab-Protokolle) _.
Chatbot privater Firma sammelt Userdaten
Bisher lesbar in TOP 4 "Kommunikation" war, daß (von wem?) an einer "niedrigschwelligen" Kommunikationslösung gearbeitet werde. Der hier markierte Teil war allerdings geschwärzt:
Es sollte nicht die einzige Vergabe profitabler Aufträge ohne Ausschreibung aus dem Hause Spahn bleiben. Am 19.3. machte sich Lothar Wieler stark für die Vergabe, weil bereits "viel Zeit und Personalkapazität" investiert seien und er "mögliche Alternativen schlechterer Qualität als gefährlich" betrachte. Was soll also die kleinliche Feststellung: "Erwerbliches/finanzielles Interesse ist deutlich erkennbar und birgt Risiko, dass Seriosität unterminiert wird"? Allerdings mußten er und Spahn am 20.3.20 klein beigeben: "Projekt ChatBot aufgrund zu großer Bedenken eingestellt, stattdessen wird Charité ChatBot durch RKI erweitert". Ob es dazu kam, ist unklar. Am 25.5.20 findet sich (anläßlich einer "Viterokonferenz") die Formulierung "CoVApp (Chat Roboter):… Es gibt weiterhin offenen Fragen zum Datenschutz" [sic].
Am 7.12.20 heißt es: "Chatbot – empfohlen durch ITZ Bund und BMI – derzeit in Prüfung hinsichtlich Umsetzbarkeit". Das "Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund)" ist mit mehr als 4.000 Beschäftigten der zentrale IT-Dienstleister der Regierung und dem Justizminister unterstellt. Von ihm stammt die Information vom 17.7.20: "Als erster Bot-basierter Informationsdienst für die Bundesbehörden steht der C‑19 getaufte Chatbot bei Fragen zum Coronavirus Rede und Antwort" (itzbund.de). Zum Datenschutz ist dort nichts zu finden. Eine angebene Webseite existiert nicht mehr. Eine über web.archive.org aufrufbare Version vom 28.6.21 informiert: "Gesprächsinhalte werden gespeichert, um zur stetigen Verbesserung des Services beizutragen". In einer "Datenschutzerklärung" heißt es: "Sie können unser Online-Angebot grundsätzlich ohne Offenlegung Ihrer Identität nutzen. Wenn Sie eine Kontaktanfrage stellen, werden Sie nach Ihrem Namen und nach anderen persönlichen Informationen gefragt. In diesen Fällen wird Ihnen die Möglichkeit angeboten, die Informationen verschlüsselt zu übertragen."
Anonyme Modellierungen
Freigeben in dieser Passage im TOP 8 "Maßnahmen zum Infektionsschutz" ist lediglich der Name Wieler. Wer die hoch umstrittenen Zahlenspiele verantwortet, die eine wesentliche Basis für Grundrechtseinschränkungen bildeten, bleibt geheim:
Ungewohnt selbstbewußt zeigt sich der Krisenstab beim Thema "Kontaktpersonennachverfolgung bei Flügen":
Entschwärzt wurden die ersten beiden Sätze. Ohne sie war der letzte Satz, sagen wir, mißverständlich.
Mit wem wurde eine Person 15 Minuten geredet?
Gut, bei den mit schneller Nadel gestrickten Protokollen muß man nicht jedes Wort auf die Goldstandardwaage legen. Über die zu entwickelnde "CGA – Corona Gesundheitsapp" lesen wir:
Zu befürchten ist, sie meinten das ernst.
Herrn Spahn mehr Befugnisse erlauben.
Am 17.3.20 finden wir im TOP 5 "Dokumente" diesen bislang geschwärzten ersten Satz, offenbar in Vorbereitung der Änderungen des Infektionsschutzgesetzes:
Der Krisenstab äußert dazu keine Meinung.
Nach welchen Kriterien Schwärzungen und Entschwärzungen vorgenommen wurden, wird auch im Protokoll vom 18.3.20 nicht ersichtlich. Im TOP 1 "Aktuelle Lage" war bisher über Frankreich zu lesen, die Stellen zu Spanien, der Schweiz und Belgien wurden erst jetzt freigegeben. Die gesundheitspolitische Kompetenz des Außenministeriums wird an der Einschätzung zu Ägypten deutlich:
Ein gute Frage wird gestellt und eine offenbar nicht weiterverfolgte Information gegeben im TOP 5 "RKI-Strategie Fragen":
An diesem Tag hatte der Krisenstab ungeschwärzt berichtet: "… Inzidenz von Hamburg liegt fast bei 20… Nach Abwägen der verschiedenen Kriterien sticht immer noch Heinsberg aus allen LK heraus. Evtl. käme Aachen als betroffenes Gebiet in Frage, dort ist aber kein exponentieller Trend zu sehen… Der Trend in Freising ist sehr flach…" Aus China wurden 30 neue Fälle vermeldet.
Und die Bundeskanzlerin hielt ihre berühmte Rede an die Nation (youtube.com):
(Hervorhebungen in blau nicht in den Originalen.)
Corona-Impfung: Will die Bundesregierung nicht wissen, welche Probleme es gibt? (06.06.2024)
"Zwei Anfragen vom Bündnis Sahra Wagenknecht zeigen: Es gibt nach wie vor keinen Datenabgleich und die Erkrankungen werden unter Long Covid zusammengefasst. .. "
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/corona-impfung-will-die-bundesregierung-nicht-wissen-welche-probleme-es-gibt-li.2222052
Covid vaccines may have helped fuel rise in excess deaths (04.06.2024)
"Experts call for more research into side effects and possible links to mortality rates .. "
https://www.telegraph.co.uk/news/2024/06/04/covid-vaccines-may-have-helped-fuel-rise-in-excess-deaths/
@Info: Hatten wir hier vorgestern: https://kodoroc.de/2024/06/04/covid-impfstoffe-koennten-zum-anstieg-der-ueberzaehligen-todesfaelle-beigetragen-haben/
Bei solchen Antworten kann man sich das Fragen sparen:
"Die Antwort der Bundesregierung lautet: „Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) überwacht kontinuierlich die Sicherheit von Impfstoffen, das schließt die Evaluierung neuer Sicherheitssignale mit ein. Aktuell werden die neuen Datenflüsse mit ersten KVen getestet, die Auswertung der entsprechenden Datensätze durch das PEI ist derzeit in Vorbereitung. Seit Beginn der Impfkampagne wurden über 192 Millionen Impfdosen verabreicht. Die zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 bieten einen wirksamen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und ihr Nutzen überwiegt bei weitem mögliche Risiken.“"
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/corona-impfung-will-die-bundesregierung-nicht-wissen-welche-probleme-es-gibt-li.2222052
https://link.springer.com/book/10.1007/978–3‑031–41850‑1