Abrechnung mit Lauterbach: Bundesrechnungshof kritisiert Klinikreform

Am Mittwoch hat­te Lauterbach sei­ne " Krankenhausreform" durchs Kabinett gebracht, die vor allem auf Schließungen von Kliniken im länd­li­chen Raum hin­aus­läuft. Am 16.5.24 berich­tet tages​spie​gel​.de unter obi­gem Titel:

»… Just an die­sem Tag ver­öf­fent­lich­te [Präsident] Scheller auf der Homepage des Bundesrechnungshofes ein Gutachten zu Lauterbachs Gesetzentwurf. Die 26 Seiten lesen sich wie eine detail­lier­te Abrechnung mit den Plänen des SPD-Ministers…

Der Bundesrechnungshof moniert nun, wie Lauterbach den Umbau der Standorte finan­zie­ren will. Der Gesundheitsminister will ab 2026 für zehn Jahre über einen Transformationsfonds ins­ge­samt 50 Milliarden Euro bereit­stel­len. Die Hälfte der Gelder sol­len von den Ländern und die ande­re Hälfte von den gesetz­li­chen Krankenkassen – also letzt­lich von den Beitragszahlern – kommen.

Es „bestehen recht­li­che Zweifel an der Zulässigkeit“, heißt es in dem Gutachten. Die gesetz­li­chen Krankenkassen sei­en nur für Behandlungskosten – also die lau­fen­den Kosten von Krankenhäusern – zustän­dig. „Investitionskosten haben die Länder zu über­neh­men.“ Der Bundesrechnungshof kri­ti­siert auch, dass Privatversicherte kei­nen Beitrag lei­sten müssen…

Auch die Landesgesundheitsminister leh­nen die Reform ein­hel­lig ab. Einige Länder dro­hen mit Verfassungsklage, weil Lauterbach das Gesetz ohne Zustimmung des Bundesrates beschlie­ßen will…«

7 Antworten auf „Abrechnung mit Lauterbach: Bundesrechnungshof kritisiert Klinikreform“

  1. Enteignung, Vergesellschaftung, Verstaatlichung – je eher je bes­ser, je gün­sti­ger, je wirkungsvoller!

    Nochmals: Kapitalismus ist die syste­mi­sche "Erkrankung" – nicht das System selbst!

    Das soll­te doch auch die A‑SPD ver­ste­hen 😉 (sprchl. vgl. s.U‑SPD – nicht das A‑Wort natür­lich) 😀 Ein Schelm .…

  2. Keine Abrechnung mit der Coronapolitik:

    "In Hessen war sie [die AfD] bei der Landtagswahl im ver­gan­ge­nen Oktober aber zweit­stärk­ste Kraft gewor­den und hat­te gleich als erste Maßnahme die Einrichtung eines Corona-Ausschusses ange­kün­digt. Mit 28 Mandaten hat­te die AfD die dafür not­wen­di­gen 20 Prozent der ins­ge­samt 133 Landtagssitze zunächst sicher."

    Es gel­te:
    "Ist die Einsetzung von einem Fünftel der gesetz­li­chen Zahl der Mitglieder des Landtags bean­tragt, so hat der Landtag sie unver­züg­lich zu beschlie­ßen", heißt es im Untersuchungsausschussgesetz. So wird ver­hin­dert, dass Regierungsmehrheiten Nachforschungen blockie­ren, die für sie unan­ge­nehm wer­den können."

    Doch:
    "Hält der Landtag einen Einsetzungsantrag teil­wei­se für ver­fas­sungs­wid­rig, so ist der Untersuchungsausschuss mit der Maßgabe ein­zu­set­zen, dass des­sen Untersuchungen auf die­je­ni­gen Teile des Untersuchungsgegenstandes zu beschrän­ken sind, die der Landtag für nicht ver­fas­sungs­wid­rig hält."

    Und das ist der Trick, denn nach Dingen zu fra­gen, die nicht in Hessen ent­schie­den wur­den, ist VERFASSUNGSWIDRIG:
    "Nach Meinung der Koalition ist der AfD-Antrag aber von einem ver­fas­sungs­wid­ri­gen Ansatz durch­zo­gen. Denn die bedenk­lich­sten Teile, die sich auf nicht-hes­si­sche Einrichtungen wie Ministerpräsidentenkonferenz oder RKI bezö­gen, stün­den in einem Anfangspassus, mit dem alle fol­gen­den Einzelfragen ver­knüpft seien."

    https://​www​.hes​sen​schau​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​l​a​n​d​t​a​g​/​v​e​r​f​a​s​s​u​n​g​s​w​i​d​r​i​g​-​d​a​r​u​m​-​b​l​i​t​z​t​-​d​i​e​-​a​f​d​-​m​i​t​-​i​h​r​e​m​-​c​o​r​o​n​a​-​u​n​t​e​r​s​u​c​h​u​n​g​s​a​u​s​s​c​h​u​s​s​-​h​e​u​t​e​-​a​b​-​v​1​,​a​f​d​-​c​o​r​o​n​a​-​u​n​t​e​r​s​u​c​h​u​n​g​s​a​u​s​s​s​c​h​u​s​s​-​s​t​r​e​i​t​-​1​0​0​.​h​tml

  3. Der Wahl-o-Mat und Corona"

    Ich habe mal vor ein paar Tagen (zum zwei­ten Mal höch­stens) pro­biert, was da für mich raus­kommt. Überraschung: Ich bin noch irgend­wie "links" – erster Platz BSW.

    "Corona" kommt im aktu­el­len Angebot zur Europawahl nicht mehr vor, anders als die Jagd auf Wölfe, womit mir schon mal ein Kernthema fehl­te. Auch zu vor­he­ri­gen Wahlen war die Berücksichtigung des gesell­schaft­li­chen Themas No. 1 sorg­sam ein­ge­hegt. So war z.B. die Frage vorgegeben:
    "Soll der Staat Schülern digi­ta­le Endgeräte zur Verfügung stel­len?", und nicht etwa:
    "Soll an Schulen wie­der in Präsenz unter­rich­tet werden?"

    Die Zustimmung zu staat­li­chem Handeln wur­de so abgefragt:
    "Die Querdenker-Gruppierung soll wei­ter­hin vom Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg beob­ach­tet werden."
    Die Regierung in BaWü stör­te sich dar­an, weil der Eindruck ent­stün­de, SIE ent­schei­de /​rege an, in Bezug auf wen das LAVS tätig wer­de: https://​bnn​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​b​a​d​e​n​-​w​u​e​r​t​t​e​m​b​e​r​g​/​i​n​n​e​n​m​i​n​i​s​t​e​r​i​u​m​-​w​i​d​e​r​s​p​r​i​c​h​t​-​q​u​e​r​d​e​n​k​e​r​-​f​r​a​g​e​-​i​m​-​w​a​h​l​-​o​-​mat
    Dabei läge dies gar nicht in ihrem Ermessen.

    Die mög­li­che Reichweite der Befugnis spiel­te auch kei­ne Rolle bei:
    "Der Patentschutz für Corona-Impfstoffe soll auf­ge­ho­ben wer­den" (ein­zi­ger von "links" zuge­las­se­ner Kritikpunkt, mal von Zero-Covid-Phantasien abge­se­hen, die der Wahl-o-Mat auslässt);
    Hier sind inter­na­tio­na­le Vereinbarungen berührt, aus denen die BRD heu­te genau­so­we­nig selek­tiv aus­zu­stei­gen in der Lage ist wie die DDR frü­her – Patente des Klassengegners wur­den höch­stens heim­lich angetastet.

  4. Nachtrag zu Wahl-o-Mat aktuell:
    https://​www​.focus​.de/​e​x​p​e​r​t​s​/​w​a​h​l​-​o​-​m​a​t​-​f​u​e​r​-​e​u​r​o​p​a​w​a​h​l​-​g​e​t​e​s​t​e​t​-​a​l​l​e​-​k​i​s​-​w​a​e​h​l​e​n​-​d​i​e​-​g​l​e​i​c​h​e​-​p​a​r​t​e​i​-​l​i​e​g​t​-​e​s​-​a​n​-​d​e​n​-​e​n​t​w​i​c​k​l​e​r​n​-​o​d​e​r​-​a​n​-​d​e​r​-​v​e​r​n​u​n​f​t​-​d​e​r​-​k​i​_​i​d​_​2​5​9​9​5​1​2​8​0​.​h​tml

    Die Kü-Intenzen zeig­ten kla­re Präferenzen, insbesondere:
    "Den letz­ten Platz belegt dage­gen bei aus­nahms­los allen KIs die AfD." 

    Der Wahl-o-Mat berück­sich­tigt jede Kleinst- und Bullshitpartei, und schon beob­ach­te­ter Wahlerfolg ist KEIN Gewichtungskriterium. Dass die AfD von bspw. den "Bibeltreuen Christen", "Naturgesetz" und "Partei für schul­me­di­zi­ni­sche Verjüngungsforschung" über­holt wird, soll­te den Einen oder die Andere schon überraschen …

    1. @Boris Büche: Was soll bei einem Artikel, in dem die Grünen als "pro­gres­si­ve, eher lin­ke Partei" ange­se­hen wird, über das Thema Garbage-in-gar­ba­ge-out aka "KI" ande­res herauskommen?

    1. @Bear.…

      Was für ein wun­der­vol­les Foto in Ihrem Link. Vor vie­len Jahrzehnten wähl­te ich die Grünen ein­ma­lig in "Zweitstimmenkampagne". Wer das Wahlverfahren kennt, kennt auch die Bewandnis. Jedenfalls merk­te ich sehr schnell dass die­ses die beste Methode zu sein scheint sich gleich­zei­tig bei zwei Parteien extremst unbe­liebt zu machen, und den "poli­ti­schen Gegner" ernst­haft zu belu­sti­gen. Ich war damals noch jung und idea­li­sti­scher. (Ich weiss, dass ist die Ausrede der Rechtsanwälte – egal!) Aber was die "CDU" angeht, habe ich wesent­lich schnel­ler geschal­tet als Leo Ensel. Das waren frü­her auch mal Leute die es nicht glau­ben woll­ten, und es jetzt ein­fach glau­ben müs­sen. Die "CDU" fin­det immer einen Weg, auf dem ihre Schäfchen sie wäh­len können … 😉

      Zitat: "Und das sagt euch jemand, der euch 30 Jahre lang so treu und brav gewählt hat, wie des­sen Eltern sei­ner­zeit die CDU"

      Angepinselt, kann man da nur sagen. Je eher wir es merk­ten (mer­kel­ten?), desto schlech­ter ste­hen wir Heute da.

      Und die Moral von der G'schicht: Behauptete ich im Nachhinein "Ja die Grünen habe ich frü­her auch mal gewählt" bekom­me ich – vor­aus­ge­setzt öffent­lich­keits­wirk­sam – ein wehe­men­tes NEIN ent­geg­net! Gibt es eigent­lich den Begriff "Wahlgeheimnisleuger" – und wenn ja, was ist da eigent­lich dran.

      Zitat2: "Mit einem Wort: Damals wart ihr unbe­stech­lich und habt Euch von kei­ner Seite ver­ein­nah­men lassen."

      Da irrt er, der Verfasser! Der Faschismus ist die Macht der Dummen, aus dem Volk, über das Volk. Wer aus 1945 angeb­lich etwas gelernt haben will, dann dass tat­säch­lich 10 Millionen Nazis, über­wie­gend über kei­ner­lei "inne­re Ideologie" ver­fügt haben kön­nen. Geht nicht! In der D. übt stets die Masse den gra­vie­ren­den Druck aus – direkt oder indi­rekt. Erkennbar oder nicht. Interessant aber dass man – und das scheint auch kenn­zeich­nend zu sein – ein ent­ge­gen­ge­setz­tes Selbstbildnis pflegt, unter den "Herrschaften".

      Wdh. also mei­ne obi­ge Def., Der Faschismus ist die Macht der Dummen, aus dem Volk, über das Volk. Und die­se Art von Herrschaft, ver­langt die "Unterwürfigkeit der Führer". Das ist eigent­lich sehr sim­pel – so sim­pel dass es schon qua­si ver­bo­ten ist, zu sagen. Oder nicht? Leute, blickt zurück: "bedin­gungs­los-hier­ar­chisch" (NSDAP n. Hitler) bedeu­tet im Umkehrschluss, "die annä­hernd-voll­kom­me­ne Unterwürfigkeit".

      Nochmals also, die Zielsetzung der NSDAP war das "Ausser-Kraft-set­zen" (abschaf­fen) der Demokratie. Der Organisation wur­den ihre Kennzeichen ver­bo­ten. Genauer gesagt, die­se "Kennzeichen" wur­den gene­rell ver­bo­ten. Die Demokratie ist in der BRD – im Gegensatz zur Weimarer Republik – recht­lich "alter­na­tiv­los" geschützt. Die Betonung liegt ja schon auf "recht­lich". Wohlgemerkt, mit dem "Recht" hadern vie­le Leute, mal so mal so. Nicht nur die Faschisten.

      Zur Kritik von Leo Ensel – sehr gut, sehr poli­tisch. Bloss, war­um erst jetzt bemerkt? Ist das tat­säch­lich sooo eine Blase, bei unse­ren "Pseudo-Ökos". Mehr sind sie näm­lich schon lan­ge nicht mehr. Also ver­su­che ich es mal posi­tiv zu betrach­ten und mei­ne Gut argu­men­tiert, Herr E.! Aber war "Kritik" nicht eh und jeh die Stärke. Es stand bloss viel zu sel­ten was dahin­ter! Was kommt nun schon wie­der, fra­ge ich mich dabei persönlich.

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